Zum Inhalt springen
airliners.de

Mitten drin statt nur dabei...


Empfohlene Beiträge

Geschrieben

... wer muss auch während des schlimmsten Sturms in Europa unbedingt

von Frankfurt nach Wien fliegen?

 

Ich natürlich. Und ~180 andere (unter anderem eine Gruppe Wiener

Sängerknaben, die am Ende von einer langen Tournee über Frankfurt nach

Wien wollten), die im vollbesetzen Airbus 321 (vorher waren einige

Flüge nach Wien gestrichen worden) am 18. Jänner um 21:45 starten

wollten.

 

Durch die Verspätungen im gesamten europäischen Flugverkehr kam die

Maschine allerdings erst mit rund zwei Stunden Verspätung in Frankfurt

an (keine Ahnung, wo die vorher war), sodass wir erst gegen 00:30 von

Frankfurt aus Richtung Wien flogen.

 

Der gesamte Flug war entsprechend ruppig, Service an Bord gab's

ebenfalls nicht, weil wegen des Sturms in Frankfurt nichts eingeladen

werden konnte. Zudem hatte der Pilot die Crew ohnehin "gebeten" (Crew

please be seated) worden, sich hinzusetzen.

 

Interessant wurde es dann beim Landen, erstens war der Wind natürlich

entsprechend, was den Landeanflug schon zu einem "Erlebnis" machte,

schließlich hatte ich (Reihe 32) und das Hauptfahrwerk bereits Boden

unter den Füßen, mein Kollege (Reihe 15) allerdings noch nicht.

Er bekam auch keinen Boden, da der Pilot sich entschloss, den

Landevorgang abzubrechen und durchzustarten.

 

Interessant, so etwas einmal mitzuerleben, hab ich mir noch gedacht,

während die Böen wieder am Flugzeug rüttelten.

 

Weitere Speibsackerln wurden ihrer Bestimmung zugeführt, während der

Pilot eine lange Kurve flog und wieder höher stieg.

Er entschuldigte sich auch bei den Passagieren, erklärte den Vorgang

und erwähnte einen plötzlichen Verlust der Bodensicht, der diesen

notwendig machte. Er werde jetzt im Cockpit die weitere Vorgehensweise

besprechen, meinte er noch ;-).

 

Zweiter Versuch. Bei der Sichtbehinderung handelte es sich nach

Angaben des Towers um eine plötzliche Staubwolke, die über die Runway

getrieben wurde, die sei nun weg und er sei zuversichtlich, dass er

uns jetzt nach Wien brächte, so sein Kommentar während des

Landeanflugs.

 

Doch der Wind war dann im Endeffekt zu stark, er kam auch nicht

frontal von vorne sondern eher seitlich und war böig. Ich hatte einen

Fensterplatz und hab natürlich interessiert rausgeschaut,

schätzungsweise hatten wir noch zwei Meter Luft, als die Triebwerke

wieder aufheulten und auch der zweite Landeanflug abgebrochen wurde.

 

Kurzes Raunen bei den Passagieren, während ein steiler Aufstieg

Richtung Nordwesten entlang der S1 vorgenommen wurde.

 

Wieder eine Entschuldigung des Piloten mit dem Hinweis auf den doch

viel stärker als prognostizierten Wind, der eine Landung zum

derzeitigen Zeitpunkt in Wien unmöglich mache und dem Hinweis, dass er

uns nun nach München fliegen würde.

 

Irgendwann gegen drei klappte - bei im Verhältnis praktisch

windstillen Bedingungen - die viel beklatschte Landung in München...

 

Ich glaub, neben vielen Passagieren waren auch die Piloten froh, den

Flieger irgendwo auf den Boden gebracht zu haben ;-)

 

Was mir bis dato noch nie aufgefallen war: Werden bei jeder Landung

die Lichter bei den Notausgängen eingeschalten?

Im ganzen Flugzeug war's finster, nur die weißen "Exit"-Lamperln haben

gebrannt. Normal oder auch ein Zeichen, dass das halt eine nicht ganz

alltägliche Situation war?

 

Insgesamt aber eine sehr interessante Erfahrung, auch die Offenheit

der Piloten, die mich dann doch ein wenig überrascht hat.

 

Der Rest war dann eher unspektakulär, uns wurde ein Weiterflug gegen

6:30 zugesagt, geworden ist es dann (weil die Crew angeblich wegen

S-Bahn-Problemen nicht rechtzeitig zum Flughafen kommen konnte) ~8:00

Uhr, als wir von München mit dem gleichen Flieger erneut Richtung Wien

abhoben. Einige Plätze blieben allerdings leer, da hatten ein paar

genug vom Fliegen. ~9:00 Uhr Landung in Wien mit meinem Kommentar: "Na

bitte, geht doch, wenn man sich ein bisschen bemüht" ;-)

 

Na, ja. War insgesamt was für Erwachsene, nix für Weicheier ;-)

 

lg

Wolfgang

Geschrieben
Was mir bis dato noch nie aufgefallen war: Werden bei jeder Landung

die Lichter bei den Notausgängen eingeschalten?

Im ganzen Flugzeug war's finster, nur die weißen "Exit"-Lamperln haben

gebrannt. Normal oder auch ein Zeichen, dass das halt eine nicht ganz

alltägliche Situation war?

 

Das ist normal, wird auch beim Start so gehandhabt.

Geschrieben

Du bist bestimmt mit einem Airbus geflogen, nicht wahr? Whärend dass Triebwerk ausgefahrens ist, brennen diese Exit/Ausgang Lämpchen. Wird dass Triebwerk ein- oder ausgefahren, so schalten sie sich automatisch aus oder ein.

Geschrieben

Willkommen im Club...

 

Durfte während des Orkans mit Condor in die Sonne fliegen...

 

Ich dachte das eigentlich, dass der "Sturm" einer B757-300 kaum etwas anhaben könnte- weit gefehlt! Ich hatte das Gefühl, dass die Maschine beim Start stark nach links gedrückt wurde und der Pilot ständig gegen wirkte musste.

Nach dem Start wurden wir stark durchgeschüttelt und kaum war es vorbei und die Crew released, ging es von neuem los. Der Service musste eingestellt werden. Nach einem ruhigen Flug ging es in den Landeanflug nach Palma- und was passierte? Wir kamen erneut in heftige Winde- diesmal noch stärker als beim Start. Einige Passagiere waren ziemlich blass danach... *g*

Geschrieben
Du bist bestimmt mit einem Airbus geflogen, nicht wahr? Whärend dass Triebwerk ausgefahrens ist, brennen diese Exit/Ausgang Lämpchen. Wird dass Triebwerk ein- oder ausgefahren, so schalten sie sich automatisch aus oder ein.

 

Ja, war ein Airbus 321.

Danke für den Hinweis - auch wenn du wahrscheinlich wie der Nachposter meint - das Fahrwerk meinst. Werd ich das nächste Mal genauer drauf achten.

Archiviert

Dieses Thema ist jetzt archiviert und für weitere Antworten gesperrt.

×
×
  • Neu erstellen...