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Spanair: Verkauf abgesagt


EDDK

Empfohlene Beiträge

  • 2 Wochen später...
Geschrieben

Als Außenstehender hat man manchmal das Gefühl, dass es bei JK einen gewissen Investitionsstau gibt - die MD-80 sind ja ganz schön für uns Flugenthusiasten, da in Europa inzwischen nicht mehr wirklich Mainstream, aber abgesehen davon, dass die Kapitalkosten vermutlich niedrig sind, dürften die Betriebskosten recht massiv sein.

Geschrieben

der Ansturm wird nicht gerade gefördert durch die Bekanntgabe, daß Spanair 2007 mit einem Verlust von 31 Mio. EUR abgeschlossen hat (während 2006 noch ein Gewinn von 25 Mio. EUR gemacht wurde)

 

Derweil hat British Airways mal eben schnell 1,6 Mio. Iberia-Aktien gekauft, wodurch der Anteil von 9,96% auf 10.135% erhöht wurde. Den Medienberichten nach ist Caja Madrid (hält 23% an Iberia) für den Kauf von Spanair - British Airways ist strikt dagegen.

Geschrieben

Gibt es eigentlich irgendwo eine Übersicht, wie die Marktanteile im Inlandsmarkt zwischen IB, JK, UX, VY, XG usw. verteilt sind? Ich habe den Eindruck, dass IB da in den letzten Jahren ziemlich Federn gelassen hat.

Geschrieben

Hier mal Passagierzahlen von 2006:

IB 27,8 Mio.

JK 10,6 Mio.

UX 9,2 Mio.

XG laut eigener Homepage: 300.000 im Jahr 2006 auf 4,5 Mio. im Jahr 2007 und 10 Mio. im Jahr 2008.

Vueling: 4 Mio. in 2006 und 9 Mio. in 2007

 

 

Vueling und Clickair expandieren natürlich gewaltig und holen mehr und mehr auf. IB stagniert und ist sogar leicht rückläufig (-3,4% in 2007) in den Passagierzahlen.

Dazu mischen aber auch FR, EZY und AB im spanischen Markt kräftig mit.

Geschrieben

Natürlich muss man wohl im Auge behalten, dass der Pasagierrückgang der IB im Inlandsverkehr ja auch auf einem Strategiewechsel beruht - man hat in den vergangenen zwei, drei Jahren einen Großteil der Inlandsstrecken ab BCN eingestellt bzw. an Clickair übergeben und auch Tangentialstrecken wie von AGP nach BIO wurden stark reduziert oder eingestellt. Scheinbar kann man auch in Spanien auf Inlandsstrecken ohne eine Verrechnung des Ertrags mit gefeederten Anschlussflügen ins kontinentale oder interkontinentale Ausland keinen finanziellen Blumentopf mehr gewinnen.

Geschrieben

In einer heutigen Meldung heisst es, IB hat 35% Marktanteil im Inland, JK 24%, also wenn IB doch JK kauft, hätte sie 59%. Also soll das Kartellamt entscheiden.

 

IB argumentiert dagegen, auch wenn es so käme, wäre das nicht so schlimm, denn TP hält 100% in Portugal, AF 98% in Frankfreich, SK 68% in Skandinavien und selbst LH noch 60% in Deutschland. Ist in der Tat ein Argument, oder?

Geschrieben
In einer heutigen Meldung heisst es, IB hat 35% Marktanteil im Inland, JK 24%, also wenn IB doch JK kauft, hätte sie 59%. Also soll das Kartellamt entscheiden.

 

IB argumentiert dagegen, auch wenn es so käme, wäre das nicht so schlimm, denn TP hält 100% in Portugal, AF 98% in Frankfreich, SK 68% in Skandinavien und selbst LH noch 60% in Deutschland. Ist in der Tat ein Argument, oder?

 

Darueber hinaus hat der spanische Staat ein ambitioniertes Hochgeschwindigkeitsprogramm. Alle wichtigen Staedte (Sevilla, Malaga, Valencia, Barcelona, Bilbao etc.) sind beriets oder werden in naher Zukunft von Madrid in weniger als 3 Stunden mit der Bahn zu erreichen sein.

Deswegen braeuchte man sich selbst bei einem Marktanteil von ueber 80% der Iberia am Luffahrtmarkt keine groesseren Gedanken machen. Im Gesamtmarkt ist genuegend intermodaler Wettbewerb vorhanden. Selbst als Monopolcarrier haette es eine Iberia schwer dem Markt irgendwelche Preise zu diktieren.

 

Die Situation sehe ich aehnlich entspannt in Frankreich. Mit Ausnahme einiger weniger Verbindungen ist der intramodale Marktanteil der AF von 98% kein Problem, da der TGV eine so formidable Konkurrenz zur AF bietet.

 

Wenn in D die LH allerdings ueber 70% intramodalen Marktanteil haette, dann waere das ein ernsthaftes Problem fuer Deutschland. Der intermodale Wettbewerb ist ein D halt etwas schlecht ausgepraegt. Aber wir sind auch bei den letzten 5 in der EU was die Investitionen pro Kopf in die Schiene betrifft.....

Geschrieben

Man wird sich bei allen Akteuren im Inlandsflugmarkt inzwischen so seine Gedanken und Sorgen machen, was passiert, wenn die Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Barcelona und Madrid in Betrieb geht. Gerade für Iberia ist das eine wesentliche Brot-und-Butter-Strecke; die Puente Aereo ist meines Wissens eine der, wenn nicht sogar die, meistbeflogene Shuttlerelation(en), die eine Airline weltweit anbietet mit Abflügen teilweise im Viertelstundentakt.

Geschrieben

nunja, wenn der AVE weiterhin ca. das doppelte kostet wird es sicher noch einige Leute geben die das Flugzeug bevorzugen. Als Vergleich: MAD - AGP kostet im AVE ca. 68€ one-way und dauert 2,5h. MAD - AGP ist mit UX oder IB ab 30€ zu haben, klar dass bei einer solchen Fahrzeit das Flugzeug klar im Nachteil ist.

Geschrieben

Genau hier sieht man ja ein wesentliches Problem der IB-Bewertung, es gibt schon diverse Studien zu den Effekten des high speed train links und der kommenden Liberalisierung der Suedamerikarouten, beides die cash cows der Airline und dann potentiell halt keine mehr, entsprechend ist es schwierig IB zu bewerten, denn was ist die Airline ohne beides wert.

 

Zumindest hat die HSBC prognostiziert, dass IB in 2007 als einzige europ. Legayairline ihre Kapitalkosten verdienen wird, das ist schon ein Kompliment wert und das wuerden AF, KL, LH und Ba auch sehr gerne...

 

Ein weiterer Schritt nationaler Konsolidierung macht ev. erstmal Sinn...

Geschrieben

Welche Vorteile könnte IB aus einem solchen Merger ziehen?

 

Konkurrenzausschluss - na klar. Vielleicht auch noch den Kundenstamm. Wie sieht es mit den Slots aus? Seit dem Ausbau von BCN und MAD dürfte das nicht mehr ganz so wichtig und ein Engpassfaktor sein.

 

Beim Streckennetz gewinnt man ja nicht gerade viel hinzu, da dürfte das meiste dupliziert gegenüber dem komplementären IB-Angebot sein. Und von der teilweise geriatrischen Flotte (so sehr ich die MD-80 und B717 auch liebe) müssen wir wohl auch nicht als Asset ausgehen.

Geschrieben
oder doch LH?

 

Vielleicht wartet LH ja darauf, dass Iberia Spanair übernimmt um sich dann ganz Spanien auf einmal zu kaufen.

Utopie aus: Die LH hat Iberia wohl noch nicht ganz vergessen (siehe airliners.de Starseite)

Geschrieben
Wenn LH will, kann es das (IB+JK) dann überhaupt bezahlen?

Nur mit einer Kapitalerhöhung wäre es wohl nicht getan.

 

Geht eher um das wollen denn um das koennen, wie bereits geschrieben basieren die guten Zahlen der IB und daraus auch der Wert auf Marktsituationen, die es in naher Zukunft so nicht mehr geben, das mag fuer alle Airlines in gewisser Weise zutreffen, aber auf IB ganz besonders.

 

Alle Mergerkandidaten sind im Moment in einer Art Lauerstellung, wenn einer den ersten Schritt macht, werden 2, 3 grosse in wenigen Monaten folgen, wenn nicht, kann es auch sein, dass wir noch ein paar Jahre so weiter fliegen und die Konsolidierung erstmal ad acta gelegt, wie schon so oft...

 

Die Lufthansa ist gut beraten, die IB zu den Konditionen, die verlangt werden, nicht zu kaufen und weiss das auch ganz ganz genau und auch die Franzosen sollten mehr auf die Ratio setzen und nicht anfangen, Milliarden in das Grab zu versenken, das fuer die Alitalia schon seit Jahren vorbereitet ist....ganz zu schweigen von diversen Nationalisten, die langsam aus ihren Loechern kriechen und das in jedem Land

Geschrieben

@ MAC

 

Ist das wirklich so eine Utopie?

 

Der spanische Markt ist momentan für LH der interessanteste für mögliche Investitionen. Der französiche ist fest in den Händen von AF-KLM, der italienische vermutlich auch. Bleiben nur der englische und der spanische Markt.

 

Meine Vermutung ist daher als erster Zwischenschritt:

 

LH übernimmt IB und in zwei, drei Jahren fusioniert man mit BA.

Geschrieben
Meine Vermutung ist daher als erster Zwischenschritt:

 

LH übernimmt IB und in zwei, drei Jahren fusioniert man mit BA.

 

Wenn die Lufthansa Iberia schlucken wuerde, waere man etwa doppelt so gross wie BA, so dass man BA auch uebernehmen muesste.

 

Wenn man sich vor Augen haelt, wie man in London reagiert, wenn dt. Firmen etwas sehr Britisches uebernehmen, wie The Gherkin im letzten Jahr ist das nicht sehr wahrscheinlich, da immer noch zu viele Emotionen im Spiel sind, was waere dann eigentlich mit One World, loesen die sich dann nicht auf ?? Bisserl schwierig ohne richtigen Partner in Europa ??

 

Man sollte eher auf nationale und Allianz-interne Konsolidierung blicken und den Ball flach halten, denn Uebernahmen waren bisher mit der grossen Ausnahme, Air France und KLM, alles andere als erfolgreich und auch die Swiss hat erstmal noch geblutet, bevor man langsam Geld verdient hat...

Geschrieben
...auch die Swiss hat erstmal noch geblutet, bevor man langsam Geld verdient hat...
Ist Dir entgangen, dass die Swiss International am meisten vor der Übernahme bluten musste? Nachdem die Lufthansa eingestiegen ist, ging es zügig wirtschaftlich bergauf. Man könnte sogar darüber diskutieren, ob die schon vor der Übernahme eingeleiteten Massnahmen wie z.B. die Flottenbereinigung nicht sogar einen großen Anteil am Erfolg der LX und den schwarzen Zahlen direkt im ersten Jahr nach der Übernahme hatte. Falls die unbekannt oder vergessen worden sind:

http://www.swiss.com/web/de/about_swiss/fi...ort_d_final.pdf

Das können wir gerne weiter On-Topic vertiefen, hier geht es ja primär um andere Fusionen.

Geschrieben
Ist Dir entgangen, dass die Swiss International am meisten vor der Übernahme bluten musste? Nachdem die Lufthansa eingestiegen ist, ging es zügig wirtschaftlich bergauf. Man könnte sogar darüber diskutieren, ob die schon vor der Übernahme eingeleiteten Massnahmen wie z.B. die Flottenbereinigung nicht sogar einen großen Anteil am Erfolg der LX und den schwarzen Zahlen direkt im ersten Jahr nach der Übernahme hatte. Falls die unbekannt oder vergessen worden sind:

http://www.swiss.com/web/de/about_swiss/fi...ort_d_final.pdf

Das können wir gerne weiter On-Topic vertiefen, hier geht es ja primär um andere Fusionen.

 

Wie bereits geschrieben, hat die Swiss auch erstmal weiter Geld verloren, nachdem die LH eingestiegen ist...was bei KLM nicht der Fall war und diese Verluste muss man in die Kalkulation mit aufnehmen, wenn man die Uebernahme bewertet, ganz einfach. Zudem waren die Kosten der Integration in 2005 und 2006 noch hoeher als die Synergien aus der Zusammenarbeit und zwar bei -9 Millionen Euro.

 

Da muss man nicht gleich emotional werden, kann aber eventuell bilanzieren, dass es bei Uebernahmen Sinn macht, Carrier zu uebernehmen, die sich bereits zum einen guten Teil saniert haben ( Swiss mit bereits positivem cash flow in 2005 ) oder im Sanierungsprozess so weit fortgeschritten waren, wie KLM, so dass man bereits wieder Geld verdient.

 

Enstprechend kann man sich ueberlegen, inwiefern es Sinn macht Alitalia oder Iberia zu kaufen...

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