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Neue Einreise-bestimmungen für USA ..


Mamluk

Empfohlene Beiträge

Geschrieben
Die Diskussion um die Wirksamkeit von Verschlüsselung ist doch nebensächlich.[...]

Und richtig kritisch ist das bei geschäftlich genutzten Rechnern, da dort wirklich sensible Daten enthalten sind, bei denen das Interesse Richtung Wirtschaftsspionage geht.

 

Aus diesem Grund ist die Frage der Verschlüsselung eben alles andere als nebensächlich. Es geht genau darum, wie man effektiv verhindern kann, dass die sensiblen Daten in die Hände von Fremden fallen, wenn man sich schon nicht dagegen wehren kann. Mir fallen da nur folgende Möglichkeiten ein:

- tarnen und täuschen

- verschlüsseln

- keine sensiblen Daten transportieren

Geschrieben
Vielleicht mal den vorletzten Absatz des Artikels lesen?

Was steht da? WEP? Nein, WPA mit AES-256.

 

dann zitiere mal den Absatz indem steht das diese Laptop AES-256 Verschlüsselung knackt...

 

Hier steht übrigens, wie das DHS schon 2005 "durchschnittliche Anwender-PCs mit AES-256-Verschlüsselung in weniger als 3 Stunden" gehackt haben:

http://www.washingtonpost.com/ac2/wp-dyn/A...anguage=printer

 

Die probieren nicht alle Kombinationen durch, sondern arbeiten mit leicht erratbaren Themenbereichen und Rainbow Tables.

 

Schlechte Passwörter machen es ihnen noch leichter.

 

lies den Artikel einfach noch mal. Dort steht drin das deren Angriffe *ausschliesslich* möglich sind weil die Anwender schlechte Passwörter wie z.B. den Typ ihres Lieblingsmotorrads verwendet haben und auch dieser "Beleg" belegt meinen Standpunkt:

 

Breaking a 256-bit key would likely take eons using today's conventional "dictionary" and "brute force" decryption methods -- that is, trying word-based, random or sequential combinations of letters and numbers -- even on a distributed network many times the size of the Secret Service's DNA.

 

und Rainbow Tables. Tolle Sache, sehr praktisch. Aber wenn man von etwas keine Ahnung hat... ein, nichtmal ganz vollständiger, Rainbow Table für eine 40 Bit Verschlüsselung hat schon eine Größe von von 40GB....

 

Die Erde besteht aus ca. 6 x 10 hoch 49 Atomen. Das sind, wer die letzte Mathevorlesung nicht vor knapp 10 Jahren hatte oder einen entsprechend leistungsfähigen wissenschaftlichen Taschenrechner hat möge mich präzisieren, round about 2 hoch 167 Atome. Selbst wenn Du jedes Atom aus dem die Erde besteht verwenden würdest um die Rainbowtables zu speichen, es würde nur für einen winzigen Bruchteil des Schlüsselraumes des AES-256Bit reichen.... und wie Du den Datenbankeintrag so komprimierst das Du pro "Zeile" nur ein Atom brauchst....

 

Also: neuer Versuch....

Geschrieben
Die Diskussion um die Wirksamkeit von Verschlüsselung ist doch nebensächlich.[...]

Und richtig kritisch ist das bei geschäftlich genutzten Rechnern, da dort wirklich sensible Daten enthalten sind, bei denen das Interesse Richtung Wirtschaftsspionage geht.

 

Aus diesem Grund ist die Frage der Verschlüsselung eben alles andere als nebensächlich. Es geht genau darum, wie man effektiv verhindern kann, dass die sensiblen Daten in die Hände von Fremden fallen, wenn man sich schon nicht dagegen wehren kann. Mir fallen da nur folgende Möglichkeiten ein:

- tarnen und täuschen

- verschlüsseln

- keine sensiblen Daten transportieren

 

Ich denke, man sollte zwei Punkte in dieser Diskussion nicht vermischen:

- Schutz der Daten

- Beschlagnahmen der Geräte

 

Die Verschlüsselung hilft wenig, wenn der Rechner beschlagnahmt wird und ich damit in meiner Arbeit behindert werde, weil das Gerät einige Zeit unzugänglich ist. Natürlich verhindert die Verschlüsselung die Weitergabe der Daten - sofern sie nicht entdeckt/ geknackt wurde - aber das Gerät ist erstmal weg und man selbst kann es nicht benutzen.

Und dagegen kann man sich nicht schützen, darum geht es mir. Es ist ja auch nicht vorhersehbar, ob dies passiert und wie lange einem das Gerät entzogen wird.

Und davon ist jeder betroffen, der ein derartiges Gerät mit sich führt, egal ob nun mit sensiblen Daten oder nicht.

 

 

Die Verschlüsselung der sensiblen Daten sollte selbstverständlich sein, denn man das Gerät auch verlieren oder es kann gestohlen werden. Ganz ohne US-Einreisezirkus.

 

Grüße, Carsten

Geschrieben

Wieso ändern wir nicht einfach die Überschrift oder hängen folgendes hinten dran:

 

Neue Einreisebestimmungen USA .. oder Tommy 1808 -VS- xlr8or

 

kommt doch mal beide wieder runter

 

Nicht jeder muss in die USA. Wen die Bestimmungen stören, soll wenn nicht geschäftlich vorgegeben, einfach wegbleiben.

 

Ich freue mich darüber, noch im Dezember mit meiner Frau die Reise antreten zu können. Wir werde jedoch nur eine Kamera mitnehmen.

 

Grüße @ all

Geschrieben
Entscheidend ist doch, dass die Einreisebehörde das Recht hat, den Rechner zu beschlagnahmen, und das ohne Anfangsverdacht, sondern rein nach Lust und Laune des Beamten. Das ist das eigentliche Unding, da man darauf absolut keinen Einfluß hat. Verschlüsselung hin oder her.

 

das dürfte jedoch grundsätzlich an jeder Zollgrenze gelten. Zöllner dürfen halt verdammt viel.

 

Und richtig kritisch ist das bei geschäftlich genutzten Rechnern, da dort wirklich sensible Daten enthalten sind, bei denen das Interesse Richtung Wirtschaftsspionage geht.

 

das ist nur schlimm wenn diese nicht vernünftig verschlüsselt sind. Kein Unternehmen wird daran kaputt gehen das ein das ein Laptop abhanden kommt.

 

Gruß,

 

Thomas

Geschrieben
Nicht jeder muss in die USA. Wen die Bestimmungen stören, soll wenn nicht geschäftlich vorgegeben, einfach wegbleiben.

 

ich hab nen Freundeskreis in MI, glücklicherweise kommen die extrem gern zu uns, aber ganz so trivial "wem das nicht gefällt, der kann ja weg bleiben" ist es eben oft doch nicht.

 

Wir werde jedoch nur eine Kamera mitnehmen.

 

falls Ihre kleine Kinder habt.. sicherstellen das keine Bilder der Kleinen beim Baden etc. pp. auf der Speicherkarte sind ;-)

 

Gruß, Thomas

Geschrieben
ich hab nen Freundeskreis in MI, glücklicherweise kommen die extrem gern zu uns, aber ganz so trivial "wem das nicht gefällt, der kann ja weg bleiben" ist es eben oft doch nicht.

 

Sicher nicht, aber wenn viel weniger in die Staaten reisen, wird es vielleicht doch noch weniger stark ausgeprägt sein bzw. wird wieder etwas abgemildert.

 

falls Ihre kleine Kinder habt.. sicherstellen das keine Bilder der Kleinen beim Baden etc. pp. auf der Speicherkarte sind ;-)

 

Na dann will ich mir mal noch zwei zusätzliche Karten anschaffen, damit die Urlaubsbilder vom kommenden Sommerurlaub in Nerja nicht in die falschen Händen geraten.

Danke für den Tipp =LOL=

 

Grüße @ all

Geschrieben

Ich denke auch, dass nicht so sehr die abgefragten Daten problematisch sind, sondern

 

1) was damit geschieht - es gibt keine zuverlässigen Beweise dafür, dass nur dem ursprünglichen Zweck dienender Gebrauch davon gemacht wird

2) die Vorlauffrist von 72 Stunden, die kurzfristige Reisen schwierig macht

3) das Taktieren der USA gegenüber der EU. Immer wieder schrittweise Ausweitung der Forderungen, einzelne Verhandlungen mit Einzelstaaten (divide and conquer)

 

Ich gebe zu, dass mir im Innersten eine Gegenmassnahme à la "jetzt müssen die Amis auch richtig durchleuchtet werden bei der Einreise in die EU" Freude bereitete, aber es bringt halt nix.

 

 

>>>...oder den "Deutschen" aus der Türkei, oder so ein paar anderen Typen, die die da so an der FH in Hamburg (=Deutschland) herumsprangen und sich später an einem gewissen 11. September als Pilot ohne Fähigkeit zu Landen in einem Cockpit über NYC wiederfand.

 

Leider daneben, in gleich zweierlei Hinsicht:

 

- Atta & Co waren keine Deutschen

- Die tuerkische Gemeinschaft in Deutschland (und anderswo in Europa) weist nicht im gleichen Masze Radikalisierungstendenzen auf wie die pakistanische in England und die maghrebinische in Frankreich.

 

Lieber sickbag, wenn Du nur ein wenig der Energie, die Du in Deine simplifizierte Weltanschauung steckst, in richtiges Lesen kanalisieren könntest, dann wäre Dir aufgefallen, dass die Syntax meines Beitrages sagt, dass entweder türkischstämmige Deutsche oder Studenten in Hamburg auch in Dein Verdachtsraster hinein gehören. Über deren Nationalität habe ich nichts gesagt.

 

Ich halte im Gegensatz zu Dir keiner dieser grossen Gruppen - Franzosen aus dem Maghreb, Briten aus Pakistan, Deutsche aus der Türkei, Studenten an der Uni Hamburg - für gefährlich. Es gibt terroristische Elemente in allen diesen Gruppen, aber es gibt auch bei den Einwohnern von Dessau Neonazis und unter den Einwohnern von Mölln befinden sich Autodiebe. Haben wir deshalb den Einwohnern von Mölln die Einführung der Wegfahrsperre zu verdanken? Nein, genau so wenig wie wir den maghrebinischen Franzosen oder türkischstämmigen Deutschen die Verschärfung der Einreiserichtlinien in die USA zu verdanken haben (sollten).

 

Bezüglich der türkischen Gemeinschaft: auch wenn ich wie gesagt, nicht mit Deiner Verallgemeinerung der "Schuldigen" übereinstimme, so kannst Du bezüglich der türkischen Gruppen ja mal bei Deinem Innenministerium in Berlin fragen. Kalif von Köln wäre da zum Beispiel ein Stichwort, oder andere Gruppierungen in Berlin. Vielleicht überdenkst Du Dein Feindbild noch einmal ein wenig und - jetzt wird's anspruchsvoll - differenzierst. Terroristische Elemente gibt es in vielen Einwanderungsgruppen. Aber es sind eben nur Minderheiten. Du müsstest also umschwenken von "ein paar wenige Gruppen sind böse" - Briten aus Pakistan zum Beispiel - hin zu "es gibt viele Gruppen, und da gibt es ein paar böse Onkels". Dann würdest Du auch verstehen, warum Anti-Terror-Arbeit so schwer ist. Es sei denn, man macht es sich so einfach wie die Amis und stellt erst einmal ganze Gruppen pauschal unter Verdacht.

 

>>>Wahnsinn, ich dachte nur in den USA gäbe es Leute, die so undifferenzierte, von Nichtkenntnis und Vorurteilen getränkte Ansichten haben. Aber Dummheit - die Fähigkeit nicht zu differenzieren ist ein Indikator hierfür - hat wohl keine Grenzen.

 

LOL. Die angesprochene Radikalisierung bestimmter ethnischer Gruppen gepaart mit laxen Einbuergerungs- und/oder Staatsangehoerigkeitsgesetzen fuehrt zu der Sorge, dass sich kriminelle Vereinigungen zukuenftig dieser Personen bei der Ausfuehrung krimineller Akte bedienen koennten. Nicht mehr und nicht weniger. Die Faelle Moussaoui und die der Attentaeter des 7. Juli bieten erste Anzeichen dafuer, dass diese Sorge nicht jeglicher Grundlage entbehrt.

 

Auch hier, lieber sickbag (="Kotztüte" auf Deutsch, oder?), bräuchte es etwas mehr Differenzierung. Natürlich ist das von Dir beschriebene Phänomen ein besorgniserregendes. Aber wie viele logische Gedankenschritte muss man eigentlich überspringen um von "es gibt in Grossbritannien Menschen pakistanischer Herkunft, einige von denen könnten Terroristen sein" zum Schluss "daher machen wir die Einreise jetzt mal für alle Briten schwer" zu kommen?

 

>>>Bekennzeichnend ist ,nichtsdeszutrotz ,die Reaktion meiner (Belgischen) Frau,die mir seit Jahren in den Ohren liegt,wann wir doch endlich nach dem Libanon ziehen..

Dem ist eigentlich nix hinzuzufügen.

 

Doch. Unverstaendnis darueber, wieso jemand in ein Land ziehen will in dem

 

- nachts UN-Schuetzenpanzer patroullieren

 

Von wegen "nachts patroullieren"! In den 5% des Landes, in denen sie überhautp patroullieren, machen sie das auch tagsüber. Wie aber übrigens auch in Zypern, ein bei Herr und Frau jesusbeschlappter Schwitzbauchtourist aus Teutonien sehr beliebtes Reiseziel. Kann also nicht stören.

 

- im Stadtzentrum gespenstische Friedhofsruhe herrscht

 

Wenn Du als tapsiger Nichtskenner natürlich den Schildern "Centre Ville" nachläufst, dann warst Du in der Tat da, wo es nachts ziemlich ruhig ist. Aber Du hättest ja mal aus London lernen können, wo Du Dich wahrscheinlich auch einen ganzen Abend lang gewundert hast, wieso in der "City" nix los ist. Davon mal abgesehen ist's am Münchner Marienplatz nachts noch viel toter, und Rue Monot kann es wohl mit jeder Ausgehmeile in Europa locker aufnehmen (ja, selbst Ibiza).

 

- an jeder Ecke schwerst bewaffnete Posten stehen und Taschenkontrollen machen

 

Du schreibst jetzt noch von Beirut, oder von Deinen Beobachtungen neulich vor dem Bundesligastadio, wo lauter schwerst bewaffnete Polizisten herumstehen und Taschenkontrollen machen (übrigens mit mehr Artillerie im Hintergrund als irgendwo im Nahen Osten, Ausnahme Baghdad)? Aber wenn Du Beirut meinst: auch ich wäre dafür, dass das Sicherheitskonzept nicht nur eine klitzekleine Kopie dessen ist, was so in Madrid, London, Manhattan oder Berlin steht, sondern dass man z. B. das Parlament von mehr als nur einem Männeken bewachen lässt. Selbst in Luxemburg stehen vier.

 

- ganze Stadtviertel unter der Kontrolle von Terroristen und mithin No-Go-Areas sind

 

Wenn Du mit No Go Areas das meinst, was es so in deutschen Plattenbausiedlungen oder einigen Vororten von Palma de Mallorca gibt, dann kann ich Dich beruhigen: so etwas gibt es in Beirut nicht. Wenn Dich die Unterstützung der Bewohner für die Hisbollah stört, wie machst Du das denn in Deutschland? Meidest Du dort auch die Stadtviertel, wo die Leute PDS gewählt haben? Dass die Hisbollah nebenbei eine ekelhafte Terroristengruppe ist, bleibt unbestritten, aber das hat doch mit der Sicherheit in den Stadtvierteln nichts zu tun. Oder machen die Mauertoten, welche die PDS-Vorgänger auf dem Gewissen haben, bestimmte Stadtteile von Berlin gefährlich?

 

- latente Kriegs-

 

Kein Wunder, bei den Nachbarn...

 

bzw. Buergerkriegsgefahr herrscht, wie die Ereignisse im letzten Sommer bzw. vor drei Wochen belegen

 

Wenn Du die Ereignisse von vor drei Wochen als das Versinken in Gewalt und Anarchie wahrgenommen hast, dann kann ich Dir das je nach von Dir genutzten Nachrichtenquellen nicht verübeln. Ich gehe mal davon aus, dass Deine bevorzugten Medien die Dinge ähnlich vereinfachen - sonst wird's zu anstrengend für den durchschnittlichen Zuschauer - und Dir nicht erklärt haben, dass in den übrigen 98% des Landes die Leute normal weiter gelebt haben, zur Schule gingen, in die Strandclubs, etc. Kann natürlich sein, dass Du Dich am 1. Mai nicht auf den Kudamm traust, wenn in Kreuzberg die Hütte brennt, dann hast Du aber wirklich jeglichen Sinn für die Dimensionen verloren.

 

Interessanterweise fahren jedes Jahr Millionen von Touristen aus Frankreich, Italien, USA, Kanada, Grossbritannien, den Golfstaaten, Australien (und nein, ich meine nicht die Expats), etc. zum Ferien machen in den Libanon. Sie lassen sich von den Geschehnissen dort ungefähr so wenig beeindrucken wie Herr und Frau Teutonia von der ETA in Spanien. Natürlich, es ist lästig, wenn man nicht zum Flughafen kann, aber wer damit nicht umgehen kann, sollte in den Harz fahren. Fazit: die Dinge, die Du gesehen hast, passieren wirklich. Aber auch wie schon bei den Briten aus Pakistan nimmst Du einen kleinen Zipfel eines Mini-Aspektes der ganzen Geschichte und baust Deine Meinung darauf auf. Klar, ist einfacher und geht schneller...

Geschrieben

Na, dann wollen wir mal, Herr Kollege.

 

 

>>Deine simplifizierte Weltanschauung

 

Ach Gottchen, schade, dass Du nicht weisst, wie weit Du von der Realitaet weg bist. Aber das ist ok, das bleibt im Internet nicht aus, wo man sich zwangslaeufig nur ueber seine Postings "kennenlernen" kann und dem Gegenueber deshalb grosse Teile der Persoenlichkeit des Gespraechspartners verschlossen bleiben. Allerdings erwarte ich von Dir, dass Du Dir dessen bewusst bist, und eben nicht so eindimensionale Schluesse ueber mich ziehst.

 

Ich lege Dich ja nach Deiner tumben Israel-Kritik weiter unten ja auch nicht in der Schublade "unbelehrbarer Israel-Feind" ab und stelle kopfschuettelnd jede Diskussion mit Dir ein.

 

 

>>>Ich halte im Gegensatz zu Dir keiner dieser grossen Gruppen - Franzosen aus dem Maghreb, Briten aus Pakistan, Deutsche aus der Türkei, Studenten an der Uni Hamburg - für gefährlich.

 

Ich halte diese Gruppen auch nicht fuer gefaehrlich. Allerdings halte ich den Anteil der gefaehrlichen Mitglieder dieser Gruppe fuer groesser, als den der gefaehrlichen Mitglieder der Gruppe "Herr und Frau jesusbeschlappter Schwitzbauchtourist aus Teutonien".

 

 

>>>Aber wie viele logische Gedankenschritte muss man eigentlich überspringen um von "es gibt in Grossbritannien Menschen pakistanischer Herkunft, einige von denen könnten Terroristen sein" zum Schluss "daher machen wir die Einreise jetzt mal für alle Briten schwer" zu kommen?

 

Die Abfolge von Gedankenschritten der US-Behoerden (die ich nachvollziehen kann, mir aber nicht zu eigen mache) geht vielmehr so:

 

Wir moechten alle Pakistanis und Nicht-(mehr-)Pakistanis pakistanischer Herkunft vor Einreise ueberpruefen -> eine signifikante Anzahl von Briten faellt in diese Gruppe -> wir koennen zwischen als Briten und als Pakistanis geborenen Briten nicht unterscheiden -> alle Briten werden in einen Topf geworfen.

 

 

>>>Von wegen "nachts patroullieren"! In den 5% des Landes, in denen sie überhautp patroullieren, machen sie das auch tagsüber.

 

Oh, tut mir leid, dass ich sie nur nachts gesehen habe. Das macht es natuerlich sehr viel besser (und nimmt meinem Punkt jegliche Validitaet), dass sie auch tagsueber patroullieren.

 

>>>Wie aber übrigens auch in Zypern

 

Wo habe ich geschrieben, dass ich mich auf Zypern im Schatten der Mauer wohlgefuehlt habe?

 

 

 

>>>Wenn Du als tapsiger Nichtskenner natürlich den Schildern "Centre Ville" nachläufst, dann warst Du in der Tat da, wo es nachts ziemlich ruhig ist.

 

Ich meinte mehr tagsueber, aber ist egal.

 

 

>>>Du schreibst jetzt noch von Beirut, oder von Deinen Beobachtungen neulich vor dem Bundesligastadio, wo lauter schwerst bewaffnete Polizisten herumstehen und Taschenkontrollen machen

 

Der Vergleich ist entweder einfaeltig (was ich mir nicht vorstellen kann), Traeger einer Hidden Agenda oder einfach nur uebelst rabulistisch.

 

Und nebenbei auch noch schicht falsch, da ich an einem Bundesligastadion, anders als im Beiruter Stadtzentrum, noch nie Soldaten hinter Stacheldraht, Panzersperren und Sandsaecken gesehen habe.

 

>>>Wenn Dich die Unterstützung der Bewohner für die Hisbollah stört, wie machst Du das denn in Deutschland? Meidest Du dort auch die Stadtviertel, wo die Leute PDS gewählt haben?

 

Schon wieder so ein Vergleich, der noch nicht einmal hinkt, weil er einfach keine Beine hat. Die PDS née SED mag ja vieles sein, vielleicht sogar ausserhalb des demokratischen Spektrums anzusiedeln und dem Linksextremismus zuzuordnen (Teile sind dies ganz sicher) - aber gegen die Hezb Allah sind sie einfach nur Waisenknaben.

 

 

>>>Ich gehe mal davon aus, dass Deine bevorzugten Medien die Dinge ähnlich vereinfachen - sonst wird's zu anstrengend für den durchschnittlichen Zuschauer

 

Eines der von mir bevorzugten Medien, arte, hatte vor kurzem einen hervorragenden Beitrag ueber die Rolle des Libanon, Syriens und der Hezb Allah im Nahostkonflikt. Aber das fast jetzt wahrscheinlich nicht in Dein Weltbild (pardon, Dein Bild von mir, ich will mich ja nicht wichtiger machen, als ich bin), dass ich oft und gerne Le Dessous des Cartes konsumiere.

 

 

>>>und Dir nicht erklärt haben, dass in den übrigen 98% des Landes die Leute normal weiter gelebt haben, zur Schule gingen, in die Strandclubs, etc.

 

Das ist mir selbstverstaendlich klar, und ich bin der erste, der die Medien dafuer schilt, dass sie nicht repraesentative Ereignisse aufblasen und so ein verzerrtes Bild der Wirklichkeit praesentieren.

 

Allerdings magst Du es mir nachsehen, dass ich nicht in einem Land leben moechte, in dem auch "nur" 2% (um jetzt Deine willkuerlich gewaehlte Zahl aufzugreifen" sich gegenseitig umbringen. Aber das liegt bestimmt an meiner simplifizierten Weltsicht, wahrscheinlich muss ich diese 2% halt einfach im Sinne von "wo gehobelt wird, fallen Spaene" als apartes Grau zwischen den schwarz-weissen Polen akzeptieren.

 

 

Manchmal frage ich echt, wieso ich mir die Muehe mache, mir die Situation in Syrien, Libanon, Pakistan, Iran, Nordkorea etc. selbst anzuschauen, wenn ich doch einfach "Herr und Frau Teutonia" am Ballermann spielen koennte.

 

Ach so, ja, jetzt weiss ich es wieder, um mit seltenen Flugzeugen zu fliegen und im Kreise meiner pickeligen Luftfahrt-Freunde angeben zu koennen.

 

Gute Nacht.

Geschrieben
Selbst wenn Du jedes Atom aus dem die Erde besteht verwenden würdest um die Rainbowtables zu speichen' date=' es würde nur für einen winzigen Bruchteil des Schlüsselraumes des AES-256Bit reichen.... und wie Du den Datenbankeintrag so komprimierst das Du pro "Zeile" nur ein Atom brauchst....

 

Also: neuer Versuch....[/quote']

 

Mann, Sie reden vielleicht einen Unsinn...

 

Wie auch immer:

Wenn man etwa sicher verschlüsseln will, nimmt man lieber 448 bit.

DAS wollte ich die ganze Zeit sagen. 256-bit ist NICHT unknackbar. Basta. Herr im Himmel...

Geschrieben

Ich habe mir jetzt mal die Seite des "Homeland Security" Ministeriums reingezogen und verstehe die Aufregung nicht so ganz.

 

Also man kann prinzipiell gegen die Einreisebestimmungen der USA und die erkennungsdienstlichen Prozeduren sein, das kann ich nachvollziehen. Eine neue Qualität sehe ich aber in diesen Maßnahmen nicht.

 

Es werden im Voraus die Daten aus dem Visa-Ersatz-Formular I-94W abgefragt. Sicher besteht ein Problem bei versehentlich falschen Angaben, wenn ich immer sehe wieviel Leute Probleme mit dem Ausfüllen haben. Vielleicht schafft es das Programm ja auch, Menschen, die nach 1945 geboren wurden, nicht mehr zu fragen, ob sie an den Massenmorden der Nazis beteiligt waren.

 

Man kann sich vorsorglich schon anmelden, wenn man eine Reise in die USA plant oder kurzfristig auf stand-by vielleicht mal dorhin fliegen muss. Wie ich den Text verstehe, soll damit später das I-94W Formular ganz abgeschafft werden.

 

Also, ob ich jetzt die Daten zum Zeitpunkt der Einreise oder 4 Tage früher der Homeland Security gebe, finde ich nicht so relevant - eher, was damit geschieht, wie lange sie gespeichert werden etc. Aber dies gilt bereits heute schon. Sicherlich können die dann schon vorher "filtern", vielleicht lässt das auch die doch gelegentlich zu registrierende Willkür bei der Einreise etwas eindämmen.

 

Jedenfalls ist das ganze auch noch kostenfrei - Australien lässt sich sowas richtig gut bezahlen - nennt es allerdings auch Visum, was ehrlicher ist. Darum sollte man unterscheiden zwischen ungerechtfertigten Schikanen bei der Einreise durch unsinnige Vorschriften und unfreundliche Beamte und dieser Maßnahme, die soweit ich sie verstehe nur die Form der Datenabfrage etwas verändert.

Geschrieben

Na, dann wollen wir mal, Herr Kollege.

Na schön, eine noch, immerhin macht's auf dieser intellektuellen und sprachlichen Ebene Spass, und wahrscheinlich finden wir dann auch nah zusammen. Und dann werde zumindest ich es lassen, sonst schliessen sie uns den Strang.

 

>>Deine simplifizierte Weltanschauung

 

Ach Gottchen, schade, dass Du nicht weisst, wie weit Du von der Realitaet weg bist. Aber das ist ok, das bleibt im Internet nicht aus, wo man sich zwangslaeufig nur ueber seine Postings "kennenlernen" kann und dem Gegenueber deshalb grosse Teile der Persoenlichkeit des Gespraechspartners verschlossen bleiben. Allerdings erwarte ich von Dir, dass Du Dir dessen bewusst bist, und eben nicht so eindimensionale Schluesse ueber mich ziehst.

Also schön, Du bist BNDler, Innenministeriums-Mitarbeiter, Verfassungsschutz, MAD, Terrorexperte, Privatdetektiv oder hast alle Videos von Peter Scholl-Latour, was auch immer, bist jedenfalls total voll gut informiert, während ich fernab der Realität in meiner Ignoranz schwimme. Dafür dass Du die Thematik mit all ihren Facetten kennst setzt Du aber sehr pauschale Behauptungen in die Welt. Auch besorgt mich Deine sehr einseitige Wahrnehmung von Vorgängen und Zuständen zum Beispiel in Beirut.

 

Denn zu diesem Thema bist Du wohl leider auch extrem entfernt von der Realität. Du nimmst alle Indizien von Bürgerkrieg, Anarchie, Machtvakuum etc. wahr. Blendest aber aus, dass es eine lokal und zeitlich extrem eng beschränkte Sache ist und der Rest des Lebes weitergeht, als wäre nichts. Nachdem Du das ausblendest, musst Du natürlich auch Unverständnis über Frau Mamluks Wunsch äussern, dort leben zu wollen. Eingeschränkte Sicht führt aber nun einmal eben zu falschen Schlussfolgerungen.

 

Ich lege Dich ja nach Deiner tumben Israel-Kritik weiter unten ja auch nicht in der Schublade "unbelehrbarer Israel-Feind" ab und stelle kopfschuettelnd jede Diskussion mit Dir ein.

Wäre auch gedanklich mal wieder zu kurz gesprungen, denn ich bin bei Leibe kein Israel-Feind, und kritisiert habe ich Israel auch nicht. Vielleicht ein sensibler Punkt bei Dir oder Paranoia, so dass Du in meinen Beitrag etwas hineininterpretiert hast, ist aber völlig unbegründet. Man kann Beirut als Stadt spannend finden und trotzdem die Hisbollah ablehnen, ein Freund Israels sein und trotzdem Olmerts Kurzschluss nicht befürworten.

 

 

>>>Ich halte im Gegensatz zu Dir keiner dieser grossen Gruppen - Franzosen aus dem Maghreb, Briten aus Pakistan, Deutsche aus der Türkei, Studenten an der Uni Hamburg - für gefährlich.

 

Ich halte diese Gruppen auch nicht fuer gefaehrlich. Allerdings halte ich den Anteil der gefaehrlichen Mitglieder dieser Gruppe fuer groesser, als den der gefaehrlichen Mitglieder der Gruppe "Herr und Frau jesusbeschlappter Schwitzbauchtourist aus Teutonien".

Äh.. .ja.. schön... und? Zum einen habe ich ja auch nicht behauptet, das Herr und Frau Teutonia-Tourist gefährlich seien. Aber wenn Du die anderen nicht pauschal für gefährlich hälst, warum dann diese pauschale Aussage von Dir weiter oben, dass ihnen die schärferen Einreisebestimmungen zu verdanken seien? Schlampige Argumentation mit Logikknick oder einfach nur Ausdrucksschwäche?

 

>>>Aber wie viele logische Gedankenschritte muss man eigentlich überspringen um von "es gibt in Grossbritannien Menschen pakistanischer Herkunft, einige von denen könnten Terroristen sein" zum Schluss "daher machen wir die Einreise jetzt mal für alle Briten schwer" zu kommen?

 

Die Abfolge von Gedankenschritten der US-Behoerden (die ich nachvollziehen kann, mir aber nicht zu eigen mache) geht vielmehr so:

... auch zu diesem Punkt schriebst Du weiter oben das Gegenteil ...

 

Wir moechten alle Pakistanis und Nicht-(mehr-)Pakistanis pakistanischer Herkunft vor Einreise ueberpruefen -> eine signifikante Anzahl von Briten faellt in diese Gruppe -> wir koennen zwischen als Briten und als Pakistanis geborenen Briten nicht unterscheiden -> alle Briten werden in einen Topf geworfen.

Und Dir fällt dann nicht bei auch nur kurzem Hinsehen auf, dass diese Argumentationskette keine unbedingte Schlüssigkeit aufweist? Falls doch, dann verstehst Du meine Position ja doch.

 

>>>Von wegen "nachts patroullieren"! In den 5% des Landes, in denen sie überhautp patroullieren, machen sie das auch tagsüber.

 

Oh, tut mir leid, dass ich sie nur nachts gesehen habe. Das macht es natuerlich sehr viel besser (und nimmt meinem Punkt jegliche Validitaet), dass sie auch tagsueber patroullieren.

Das Detail, das Deinem Punkt jegliche Validität nimmt, ist die Aussage, dass es in einem verschwindend geringen Teil des Landes diese Patrouillen gibt. Und aufgrund dieser paar wenigen Patrouillen wunderst Du Dich über Frau Mamluks Wunsch, in dem Land zu leben. Du kannst Dir schon vorstellen, dass sie vielleicht in einem anderen Teil des Landes leben möchte? Wäre schade, wenn lokale Phänomene die Bewertung eines ganzen Landes bestimmen. So ungefähr wie wenn Karnevals-Hasser nicht mehr nach Kiel führen, weil sie übersehen, dass der Karneval sich woanders abspielt.

 

>>>Wie aber übrigens auch in Zypern

 

Wo habe ich geschrieben, dass ich mich auf Zypern im Schatten der Mauer wohlgefuehlt habe?

Nirgends. Es ging mir darum, dass sich in anderen Gegenden der Welt kein Mensch an UN Patrouillen stösst, warum also in Libanon? Und da sich niemand daran stört, warum dann Dein Unverständnis über Frau Mamluks Wunsch, im Libanon zu leben?

 

>>>Wenn Du als tapsiger Nichtskenner natürlich den Schildern "Centre Ville" nachläufst, dann warst Du in der Tat da, wo es nachts ziemlich ruhig ist.

 

Ich meinte mehr tagsueber, aber ist egal.

Fällt mir natürlich schwer, auf Deine Tageseindrücke einzugehen, wenn Du von "nachts" schreibst, ist aber wirklich egal. Die Zelte sind weg.

 

>>>Du schreibst jetzt noch von Beirut, oder von Deinen Beobachtungen neulich vor dem Bundesligastadio, wo lauter schwerst bewaffnete Polizisten herumstehen und Taschenkontrollen machen

 

Der Vergleich ist entweder einfaeltig (was ich mir nicht vorstellen kann), Traeger einer Hidden Agenda oder einfach nur uebelst rabulistisch.

 

Und nebenbei auch noch schicht falsch, da ich an einem Bundesligastadion, anders als im Beiruter Stadtzentrum, noch nie Soldaten hinter Stacheldraht, Panzersperren und Sandsaecken gesehen habe.

Und in London oder Madrid oder Washington hast Du auch noch keine gesehen? Na, dann schau noch mal hin. Und wie wäre es denn, wenn Frau Mamluk in London leben möchte, würdest Du auch mit Unverständnis reagieren, weil es dort wie in Beirut vor dem Regierungssitz schwerbewaffnete Sicherheitsposten hinter Stacheldraht gibt? In Beirut übrigens nicht mehr.

 

>>>Wenn Dich die Unterstützung der Bewohner für die Hisbollah stört, wie machst Du das denn in Deutschland? Meidest Du dort auch die Stadtviertel, wo die Leute PDS gewählt haben?

 

Schon wieder so ein Vergleich, der noch nicht einmal hinkt, weil er einfach keine Beine hat. Die PDS née SED mag ja vieles sein, vielleicht sogar ausserhalb des demokratischen Spektrums anzusiedeln und dem Linksextremismus zuzuordnen (Teile sind dies ganz sicher) - aber gegen die Hezb Allah sind sie einfach nur Waisenknaben.

Das stimmt, daher schrieb ich ja auch, dass die Hisbollah nicht nur eine politische Partei sondern auch eine gefährliche Terrororganisation sei. Aber was hat das damit zu tun, dass Du in Beirut nicht in die Stadtviertel gehst, wo die Leute Sympathien für die Hisbollah haben? Die Stadtviertel sind nicht gefährlich, daran kann es also nicht liegen, bleibt also nur politische Meinungsverschiedenheit als Grund. Und den könntest Du ja auch zB gegenüber PDS-Wählern haben (ich zum Beispiel habe ihn), und müsste Dich nach Deiner Logik dazu bewegen, diese Viertel nicht zu betreten.

 

>>>Ich gehe mal davon aus, dass Deine bevorzugten Medien die Dinge ähnlich vereinfachen - sonst wird's zu anstrengend für den durchschnittlichen Zuschauer

 

Eines der von mir bevorzugten Medien, arte, hatte vor kurzem einen hervorragenden Beitrag ueber die Rolle des Libanon, Syriens und der Hezb Allah im Nahostkonflikt. Aber das fast jetzt wahrscheinlich nicht in Dein Weltbild (pardon, Dein Bild von mir, ich will mich ja nicht wichtiger machen, als ich bin), dass ich oft und gerne Le Dessous des Cartes konsumiere.

Um so schader. Le dessous des cartes auf der einen Seite rein, dann faktisch einseitige und pauschalisierte Aussagen auf der anderen Seite raus. Irgendwas läuft da schief in der Verarbeitung der Informationen.

 

 

>>>und Dir nicht erklärt haben, dass in den übrigen 98% des Landes die Leute normal weiter gelebt haben, zur Schule gingen, in die Strandclubs, etc.

 

Das ist mir selbstverstaendlich klar, und ich bin der erste, der die Medien dafuer schilt, dass sie nicht repraesentative Ereignisse aufblasen und so ein verzerrtes Bild der Wirklichkeit praesentieren.

 

Allerdings magst Du es mir nachsehen, dass ich nicht in einem Land leben moechte, in dem auch "nur" 2% (um jetzt Deine willkuerlich gewaehlte Zahl aufzugreifen" sich gegenseitig umbringen. Aber das liegt bestimmt an meiner simplifizierten Weltsicht, wahrscheinlich muss ich diese 2% halt einfach im Sinne von "wo gehobelt wird, fallen Spaene" als apartes Grau zwischen den schwarz-weissen Polen akzeptieren.

Sehe ich Dir nach. Aber seh' Du mir nach, dass ich jemanden, der aus lokal und zeitlich extrem begrenzten Vorkommnissen gleich auf das gesamte Land zu jeder Zeit extrapoliert für intellektuell unfundiert halte. Und sieh' Du Frau Mamluk nach, dass sie vielleicht zu den Leuten gehört, die sich von diesen sicherlich unschönen Vorkommnissen, die aber ihren Alltag so gut wie gar nicht beeinflussen, nicht beeindrucken lassen und eben ihr Leben weiter leben würden. So wie geschrieben man das in Berlin machen würde: wenn in Kreuzberg Tango ist, kratzt das den Ku'damm nicht. So auch in Libanon: wenn die in einigen Vororten Rambazamba machen, ist mir das doch anderswo egal. Wer dann die Dinge nicht mehr in ihrer Verhältnismässigkeit einschätzen kann und schon Panik bekommt, dem ist nicht zu helfen.

 

Manchmal frage ich echt, wieso ich mir die Muehe mache, mir die Situation in Syrien, Libanon, Pakistan, Iran, Nordkorea etc. selbst anzuschauen, wenn ich doch einfach "Herr und Frau Teutonia" am Ballermann spielen koennte.

Keine Ahnung. Vielleicht weil Du ja echt total voll super gut 'n Kenner der Szene bist oder sein willst und gerne "Schurkenstaaten" besuchst und dann natürlich alle Indizien für Schurkenstaaten auch dort findest. Wow, Stacheldraht, Mann, voll total Achse des Bösen. Wie kann man hier nur leben?

Geschrieben

NoCRJ, irgendwie sind deine Verharmlosungen und Vergleiche schon arg komisch. Auch wenn ich den Kernpunkt deiner Aussagen durchaus nachvollziehen kann. Schließlich kann man in der Tat von vergleichsweise kurzen Eindrücken einer Reise nicht immer unbedingt auf das ganze Land schließen.

 

Und dennoch, wer Straßensperren und Patrouillenfahrten mit gepanzerten Fahrzeugen mit Botschafts-/Regierungs-/Großveranstaltungsschutz in London oder woanders vergleicht...naja.

 

Und das Beirut nunmal von der Sicherheitslage einfach kritischer einzustufen ist, wie sämtliche europäische Städte sollte eigentlich unbestritten sein.

 

Interessieren würde mich dann aber auch noch deine persönlichen Erfahrungen in diesem Bereich, auf die du sicherlich mannigfaltig zurückgreifen kannst.

Geschrieben
DAS wollte ich die ganze Zeit sagen. 256-bit ist NICHT unknackbar. Basta. Herr im Himmel...

 

..und der Beleg dafür steht nach wie vor aus. 256 Bit ist aus dem gleichen Grund physikalisch unknackbar wie 448 Bit. Beides ist nur durch das Ausnutzen von Designschwächen knackbar. Und wie diese Schlüssellänge unter Sicherheitsgesichtspunkten zu bewerten ist kann man einfach daran festmachen das der Schöpfer von Blowfisch, sonst kenne ich keinen Algorithmus mit einer Implementierung die man auch mit 448 Bit fahren kann, für dessen Nachfolger Twofish die Schlüssellänge auf 256 Bit beschränkt hat.

 

Und dafür das Du die ganze Zeit ja nur sagen wolltest das 448 Bit Sicher ist und 256 Bit nicht ist es erstaunlich das Du dies nur in Deinem letzten Posting anbringst. Eine Erklärung warum 448Bit nun besser sein sollen als 256Bit bleibst Du natürlich schuldig. Bei beiden überteigt die Zahl der möglichen Schlüssel die der Atome im Universum um einiges.

 

Gut.. Für Rainbowtables reicht dann die vorhandene Materie des Universumsums nicht mehr aus, das hat ja nur so rund 2 hoch 250 Atome. Damit kann man dann immerhin fast nen Rainbowtable für 256Bit AES "abspeichern".

 

Im übrigen gilt das Blowfish Design bei Mathematikern im Vergleich mit Rijndael (=AES Sieger) als weniger sicher, wohl mit einer der Gründe für die zügige Entwicklung eines Nachfolgers (mit Beschränkung auf ach so knackbare 256 Bit). Ist bei einem Algorithmus erstmal eine grundsätzliche Designschwäche bekannt ist die Schlüssellänge fast egal (WEP mit 232 Bit Schlüssel ist deshalb kaum sicherer als WEP mit 40 Bit).

 

Paranoide die wissen was sie tun verschlüsseln deshalb eher mit 128 Bit AES+ 128 Bit TwoFish+ 128 Bit Serpent oder anderen zweier/dreier Kombinationen als mit langen Schlüsseln, da bei 128Bit Schlüsseln zwar keine grundsätzlichen physikalischen Gründe diese unknackbar machen, aber auch Millionen von Spezialprozessoren die jeweils jede Sekunde 1 Milliarde Schlüssel prüfen bräuchten hunderte von Jahren um eine 128Bit Verschlüsselung zu knacken.

 

Aber nun gut, scheinbar hat deine google Recherche offensichtlich auch nur hervorgepracht das 256 Bit AES unknackbar ist, sonst ständen hier ja ein paar Links zu Tools die es ganz fix knacken. Man könnte natürlich auch einfach zugeben das man sicher geirrt hat, jeder andere im Forum hat es doch eh gemerkt.

 

Gruß, Thomas

Geschrieben

@crowd

 

Deine Anmerkungen hören sich ja schon etwas ausgeglichener an als die des Kollegen sickbag, deswegen möchte ich einmal genau so nüchtern und mit Fakten darauf eingehen - und auch den Kreis zum eigentlichen Thema dieses Strangs schliessen.

 

Zum Hintergrund

Interessieren würde mich dann aber auch noch deine persönlichen Erfahrungen in diesem Bereich, auf die du sicherlich mannigfaltig zurückgreifen kannst.

Ich kenne den Nahen und Mittleren Osten sehr gut, sowohl die Ölstaaten am Persischen Golf als auch die Levante, Israel und Ägypten, Maghreb weniger. Habe dort zahlreiche längere und kürzere Reisen hin gemacht aus beruflichen und privaten Anlässen, habe ein privates Netzwerk dort und spreche auch ein wenig Arabisch (mit diesem Profil wäre ich jetzt bei sickbag in der obersten Risikokategorie).

 

NoCRJ, irgendwie sind deine Verharmlosungen und Vergleiche schon arg komisch. Auch wenn ich den Kernpunkt deiner Aussagen durchaus nachvollziehen kann. Schließlich kann man in der Tat von vergleichsweise kurzen Eindrücken einer Reise nicht immer unbedingt auf das ganze Land schließen.

 

Und dennoch, wer Straßensperren und Patrouillenfahrten mit gepanzerten Fahrzeugen mit Botschafts-/Regierungs-/Großveranstaltungsschutz in London oder woanders vergleicht...naja.

Nein, es sind keine Verharmlosungen, sondern ein Versuch, Ereignisse und Phänomene etwas zu entdramatisieren und in ihrer tatsächlichen Grössenordnung zu bewerten. Das ist etwas schwierig, da alles, was in einem Land des Nahen Ostens vorkommt gleich einen Nachgeschmack von Terrorismus, Krieg, Unsicherheit, etc. hat. Das ist aber eher ein Wahrnehmungsproblem in Deutschland, wo ohne historische Beziehungen in die Region Ereignisse in einem Land wie Libanon (und anderen in der gegend) ziemlich emotionslos und ohne viel Hintergrundwissen recht einseitig in den Medien dargestellt werden.

 

Um beim Beispiel Libanon zu bleiben: dort gab es bis vor einigen Wochen eine massive innenpolitische Krise, monatelang war die Stelle des Staatspräsidenten vakant. Zwei politische Lager blockierten sich gegenseitig, welche die beiden Facetten des Landes reflektieren - extrem westlich, offen, kosmopolit, in Lebens- und Denkweise eher europäisch geprägte Mittelschicht auf der einen Seite; tiefster Orient inkl. einer Partei mit einem militärischen Flügel auf der anderen. Letztere haben monatelang ein Zeltlager im Stadtzentrum in der Nähe des SItzes des Premierministers aufgebaut, das Regierungsviertel wurde darauf hin mit sehr viel schärferer Bewachung ausgestattet als vorher (vorher: jede Staatskanzlei in einem deutschen Bundesland wird schärfer bewacht). Vor ein paar Wochen gab es dann wirklich Auseinandersetzungen mit Schiessereien und Toten in einigen Teilen von Beirut. Hört sich alles dramatisch an, und diese gehören zu den Fakten, wegen derer sickbag Leute nicht versteht, die dort leben möchten.

 

Ein Blick über die Zeitungsschlagzeilen hinaus in die Tatsachen vor Ort macht aus dem Elefanten aber eine Mücke:

1. Eine Innenpolitische Blockade an sich ist ja noch nichts schlimmes. Sie gab es in Libanon, genau so wie in Belgien oder Hessen. Libanon ist keine Diktatur wie Syrien oder eine absolutistische Monarchie wie Saudi-Arabien, wo es keine Diskussion um Machtverhältnisse im Land gibt. Es gibt gewählte Parteien, und die einigen sich nun einmal eben nicht. Dann wird ein paar Tage lang zum ersten mal seit 1989 von einer Partei militärische Gewalt gezeigt, allerdings beschränkt auf einen ganz kleinen Teil der Stadt. Natürlich ist das nicht "normal", gemessen an unseren Verhältnissen in Westeuropa ist es schockierend, dass politische Parteien einen militärischen Arm haben und innenpolitische Probleme auch auf diese Art ausgetragen werden. Aber das Thema war zeitlich und geographisch ganz eng begrenzt, ist inzwischen gelöst, und hat ausserhalb dieses Rahmens keinen einzigen Menschen in seinem Alltagsleben beeinflusst (Ausnahme: FLugreisende). Muss man deswegen dort wegziehen?

2. Die von Dir erwähnten Strassensperren, von denen Du meinst, ich hätte sie heruntergespielt. "Strassensperren" und Bilder von bewaffneten Männern hinter Stacheldraht hört sich dramatisch an und sieht im Fernsehen dramatisch aus. Aber ein Besuch in Beirut hätte Dir gezeigt, dass die "Strassensperren" - also Kontrollen des durchgehen Verkehrs von bewaffneten Polizisten oder Soldaten - um ein Areal von der Grösse des Alexanderplatzes in Berlin waren. Mehr nicht. Es wurde der Sitz des Premierministers bewacht plus die Gegend wo das Zeltlager waren. Also keinerlei Unterschied zu dem, was in Europa üblich ist. Auch die Schwere der Bewaffnung/Absperrung ist weniger als das, was in London oder Washington existiert. Du hättest auch gesehen, dass sich in Beirut keiner gross daran gestört hat, Du konntest die Absperrungen von Strassencafes und Fussgängerzonen aus schön beobachten, das Leben ging dort weiter als wäre nichts. Wie in London oder Washington auch. Weshalb also nicht dort leben?

 

Und das Beirut nunmal von der Sicherheitslage einfach kritischer einzustufen ist, wie sämtliche europäische Städte sollte eigentlich unbestritten sein.

 

Mit Verlaub, aber das ist gar nicht so offensichtlich wie Du tust. Warum sollte das offensichtlich sein? Jeder Terrorexperte wird Dir sagen, dass eine Reihe von europäischen Grossstädten, London vorneweg, unter EXTREMER Terrorgefahr stehen. Es ist dort ja auch shcon einiges passiert, und zwar Anschläge an öffentlichen Orten, so dass einfache Passanten dabei umkamen. Genau deshalb ist London auch viel schwerer bewacht als Beirut. Geh' mal in die City, oder fahr mit dem Auto nach Canary Wharf: Strassensperren, Kontrollen bei der Durchfahrt, Taschendurchsuchungen mit Röntgengerät beim Eingang in jedes Hochhaus in Canary Wharf.

 

Ich denke also, auch hier gibt's wieder ein Wahrnehmungsproblem. London oder andere Städte in Europa, das ist bei uns, und es fehlt uns eben die Vorstellung, dass der Terror unter uns zuschlagen kann. Dabei sollten uns die Anschläge in Madrid, London, Paris, oder auch die misslungenen Anschläge in Deutschland eines besseren belehren. Beirut hingegen, das ist da, wo der Terror her kommt, muss also auch gefährlich sein. Dabei ist die Gefahrenlage dort eine ganz andere:

 

1) Charakter des Problems: anders als in Europa gibt es in Beirut kein Terrorismusproblem, sondern ein innenpolitisches. Es gibt eine politische Partei (Hisbollah), die einen militärischen FLügel unterhält. Genauso wie bei Sinn Fein (militärischer Arm: IRA) und Harri Batasuna (militärischer Arm: ETA) vermischt sich da eine in den politischen Alltag integrierte Partei mit einer militärischen Gruppierung, welche Terrorakte auf dem Gewissen hat. Die Hisbollah hat aber in ihrer ganzen Geschichte nur ein einziges Mal im Inland Waffen sprechen lassen, eben jetzt vor drei Wochen. Das waren aber keine Terrorakte, bei der irgendwelche Passanten ums Leben kamen, sondern Kämpfe gegen die Armee und Unterstützer des Staates. Nachdem das jetzt nur einmal passierte, die Grundlage für den Konflikt für's erste gelöst wurde, und es eh "gezielt" von Kämpfer zu Kämpfer ging und nicht wahllos gegen die Bevölkerung wie bei den Anschlägen in Europa - wie gross ist die Gefahr für den Einzelnen? Absolut vernachlässigbar. Deswegen hat in Beirut auch niemand Angst davor

2) Geographische Ausbreitung der "Unsicherheit": die erwähnten UNO-Patroullien stehen in einem kleinen Teil im SÜden des Landes, damit sich Hisbollah und Israel - beide bekannt für militärische Überraschungen - nicht an den Kragen gehen. Im Rest des Landes sieht und merkt man nichts davon. Erfundene Analogie: wenn es UNO-Truppen in Schleswig-Holstein gäbe, merkt man schon in Hamburg-Harburg nichts mehr davon. "Betroffen" sind also nur ein paar Dörfer im Süden, und die auch nur gering. Aber sonst? Der Rest des Landes schert sich nicht weiter drum und wird halt keine Strandausflüge an die israelische Grenze machen. Auch die Ausbreitung der Auseinandersetzungen mit der Hisbollah beschränkte sich auf ein paar Stadtteile. Das von mir verwendete Beispiel "Krach in Kreuzberg, normales Leben am Kudamm" war keine Verniedlichung, sondern eine Illustration der tatsächlichen geographischen Ausbreitung des Problems. Ein paar Strassen weiter ging das Leben normal weiter. Warum also nicht in dem Land leben, man muss ja nicht gerade da spazieren gehen, wo es kracht?

3) ansonsten gehört zur "Sicherheitslage" ja auch die allgemeine Sicherheit. Im Gegensatz zu europäischen Grossstädten hast Du in Beirut kein Problem zb mit Überfällen, Du kannst jederzeit überall herumspazieren - das versuche mal in Kairo, vor allem als alleinstehende Frau wird's da eng.

 

Mein Fazit zu der gesamten Geschichte: von aussen betrachtet werden lokal beschränkte Probleme gleich auf ein ganzes Land übertragen. Jeder Kenner schüttelt da nur den Kopf. Eine Analogie aus Deutschland: als in USA und Indien Ratgeber erschienen, die wegen Neonazis und Überfällen auf dunkelhäutige vor Reisen nach Deutschland warnten, waren wir empört über diese gepgraphische Pauschalisierung. Genau so falsch ist es in Libanon.

 

Zweites Fazit: Wahrnehmung in Deutschland. In Deutschland tippt sich niemand an den Kopf, wenn Du morgen nach Jerusalem fährst. Aber Jerusalem ist schwerst befestigt mit Schützenpanzern, Patrouillen, es besteht höchste Anschlagsgefahr. Wenn Du aber sagst, Du fährst nach Beirut, denken alle gleich an Baghdad und stellen sich vor, dass einem die Kugeln um den Kopf schwirren. Liegt aber an den Medien, die gerne die "militärischen" Elemente eines Konflikts nehmen, reisserisch aufmachen und ein Bild vom Versinken in Anarchie malen. Mangels besserer Kenntnis nehmen es die meisten auch so hin.

 

Wer sich natürlich wie unser Freund sickbag für "Krisenregionen" interessiert und deswegen nach Nordkorea, etc. fährt, klar, der findet auch Schützenpanzer, Polizisten in SPringerstiefeln ("schwer bewaffnet" - klar, anderes Kostüm als unsere heimischen Dimpfelmoser), gesperrte Strassen. Sein Urteil aber nur darauf zu bauen ist aber völlig albern, unfundiert und unseriös.

 

Zum Kontrast schau Dir mal die Wahrnehmung in anderen Ländern an, zB Frankreich. Natürlich gibt es historische Bindungen (Frankreich war Kolonialmacht), kulturelle Bindungen (ein Grossteil der Libanesen spricht nicht Arabisch, sondern Französisch - ist Landessprache seit dem 16. Jahrhundert, nicht wie in Algerien "Zusatzsprache" zu dem von allen gesprochenen Arabisch; ein Drittel der Libanesen sind Christen; Beirut erinnert mehr an eine Stadt in der französischen Provinz als im Orient; jeder französische Künstler hat Beirut auf seinem Tourneeplan so wie bei uns alle deutschen Künstler auch Österreich drauf haben), wirtschaftliche (F ist grösster europäischer Wirtschaftspartner; die Namen und Angebote der Geschäfte in Beirut - man denkt, man sie in Frankreich) und politische (ohne Frankreich passiert in der libanesischen Politik nichts; Sarkozy hat heute sogar ein Allparteientreffen aller frz. Parteien in Beirut abgehalten, er war der erste Besucher des neuen Präsidenten, etc).

 

In Frankreich ähnelt die Beschreibung der libanesischen Ereignisse eher der des Baskenlandes: es gibt einen funktionierenden Staat mit einer modernen Gesellschaft. In dieser Gesellschaft gibt es Teile, die diesen Staat in Frage stellen und das teilweise mit Gewalt zeigen, aber deswegen ist das Land noch kein "failed state". In Frankreich wird auch die libaneische Schizophränie - tiefer Orient einerseits, einzige moderne westliche Gesellschaft in der Region andererseits - verstanden und findet in der Berichterstattung ihren Niederschlag. Dementsprechend gibt es auch viele französische Touristen dort. In Paris gilt es als chic, nach Beirut für's Wochenende zu jetten. Und das französische Aussenministerium gibt auch ganz andere Sicherheitshinweise an die Reisenden (bitte kein Camping an der Grenze zu Israel) als das deutsche (oh Gott wie furchtbar gefährlich das alles ist).

 

Aus einer solchen Perspektive ist es verständlich, das jemand dort leben möchte. Denn die paar Vorsichtsmassnahmen, die man ab und an treffen muss, wiegen die Vorteile des Landes - einmaliger Mix zwischen Westen und Orient, angenehmenes Leben auf hohem Komfortniveau, schöne Gegend - nicht auf. Keiner wird so blöd sein, in den Libanon ziehen und sich in einem armen Bergdorf an der israelischen Grenze niederlassen. Eher schon in Beirut, wobei das Problem dort die horrenden Immobilienpreise sind (Wohnung an der Corniche ab 1,5 Millionen - wegen der vielen Ausländer, welche die Preise in die Höhe treiben).

 

Und dann noch den Kreis schliessen zum Thema: ich habe hier jetzt (hoffentlich) länglich aufgezeigt, wie reduzierende Berichterstattung, fehlende historische und kulturelle Bindungen und "Lügen durch Weglassen" beim Schildern von Situationen zu verzerrten Wahrnehmungen führen kann.

 

Genau verhält es sich mit dem Thema "Staatsbürger von freundlichen Staaten mit genetischem Hintergrund in unfreundlichen Staaten" - also die besagten Araber in Frankreich und Pakistanis in Grossbritannien. Man versteht dort einfach nicht, dass zB ein in Algerien geborener Franzose eben kein richtiger Algerier (=Moslem, ethnisch "Araber") mit französischem Pass sein muss. Es handelt sich stattdessen in einem ganz ganz grossen Teil der Fälle um Leute, die zu Zeiten, in denen zB Algerien noch integrativer Bestandteil des Mutterlandes waren - also keine Kolonie, sondern so integriert wie die Bretagne oder Bordeaux - dort geboren wurden. Ethnisch "Europäer", weiss wie ein Leichentuch, Christen oder Juden, kulturell Europäer, sprechen kein Arabisch. Das hat also nichts mit laxer Einbürgerungspolitik zu tun, sondern damit, dass es in der Bevölkerung Leute gibt, die aus einer Gegend kommen, die heute nicht mehr zum Land gehören. Analogie: wenn ein in Hamburg lebender deutscher Staatsbürger 1938 in Breslau geboren wurden, sollte er während des Kalten Krieges doch auch keine Probleme in USA bekommen, nur weil sein Geburtsort inzwischen im bösen kommunistischen Polen liegt.

 

Und genau diese Art von historischer und kultureller Plumpheit und Ignoranz werfe ich dem Ausspruch "das haben wir den "Franzosen" aus dem Maghreb zu verdanken" vor.

 

Weitere Ausführungen nur noch per PM, sonst wird's echt viel zu lang...

Geschrieben
Weitere Ausführungen nur noch per PM, sonst wird's echt viel zu lang...

 

..also ich finde es eigentlich sehr interessant. Danke dafür

Ich schließe mich an das Danke an, sehr interessant!

 

Du kannst jederzeit überall herumspazieren - das versuche mal in Kairo, vor allem als alleinstehende Frau wird's da eng.

Aber eine Frage: Ist das wirklich so? Ich dachte Kairo wäre eine der sichersten Städte der Welt und ich hatte dort ein sehr gutes Gefühl bis auf den Autoverkehr (bin allerdings auch keine Frau).

 

Wir haben ja einige Jahre in Kairo gelebt- und meine Frau fühlte sich absolut Sicher -nie was passiert und man kann da ohne Bedenken auch Nacht's rumlaufen -no Problem.

Man sollte endlich mal aufhören und alles was im Nahen Osten passiert mit Unsicherheit,Terrorissmus oder Gewalt zu assozieren.Nacht's in Paris rumlaufen ist wesentlich gefährlicher als in Cairo,Damaskus oder Amman.Die Internationalen Statistiken sind da recht aussage-kräftig..

Geschrieben
2. Die von Dir erwähnten Strassensperren, von denen Du meinst, ich hätte sie heruntergespielt. "Strassensperren" und Bilder von bewaffneten Männern hinter Stacheldraht hört sich dramatisch an und sieht im Fernsehen dramatisch aus.

 

..was man mit den gleichen stilistischen Mitteln wohl aus Schützenpanzern in Heathrow oder Kampfflugzeugen über Heiligendamm machen könnte....

Geschrieben

Völlig unerwähnt bleibt die Frage, was die beamteten Datensammler eigentlich auf meinem Notebook suchen?

Meine Non-legal-Copy vom neuen Indy-Film?

Sind das Erfüllungsgehilfen für eine klagegeile Musikindustrie, um den Gerichten neue Zahl-Opfer zuzuführen?

Wie unterscheide ich eigentlich eine legale MP3 Datei von einer illegalen?

IPRED2 lässt grüßen

http://www.heise.de/newsticker/suche/ergeb...meldung/106129/

Geschrieben
Völlig unerwähnt bleibt die Frage, was die beamteten Datensammler eigentlich auf meinem Notebook suchen?

 

Das Notebook ist ein Behälter für u.U. zollrelvante Inhalte und unterscheidet sich insofern nicht von einem Koffer. Eine "illegale" MP3 von einer legalen zu unterscheiden geht zwar nicht, aber kinderpornografisches Bildmaterial erkennen geht sehr wohl.

 

Gruß, Thomas

Geschrieben
Wir haben ja einige Jahre in Kairo gelebt- und meine Frau fühlte sich absolut Sicher -nie was passiert und man kann da ohne Bedenken auch Nacht's rumlaufen -no Problem.

Man sollte endlich mal aufhören und alles was im Nahen Osten passiert mit Unsicherheit,Terrorissmus oder Gewalt zu assozieren.Nacht's in Paris rumlaufen ist wesentlich gefährlicher als in Cairo,Damaskus oder Amman.Die Internationalen Statistiken sind da recht aussage-kräftig..

 

Dachte ich auch, passt aber nicht ganz zu den ansonsten recht stimmigen Aussagen von NoCRJ.

 

Doch doch, das passt schon. Mamluk weiss schon, wovon er redet wenn es um Kairo geht. Mein Punkt war bloss, dass man als blonde Frau mit westlichem Auftritt in Kairo eher angestarrt wird als in Beirut. "Öfter" heisst nicht immer, und es heisst auch nicht, dass es ein Problem ist.

 

Gibt es eigentlich schon konkrete Neuigkeiten zu der USA-Geschichte?

Geschrieben
Gibt es eigentlich schon konkrete Neuigkeiten zu der USA-Geschichte?

 

Falls du den Visa Waiver meinst (hab die Diskussion nicht so verfolgt ;)).

 

Hier gibt es den entsprechenden Act im Volltext. Das wichtigste (was mir unklar war):

 

Once ESTA is mandatory and all carriers are capable of receiving and validating messages pertaining to the traveler's ESTA status as part of the traveler's boarding status, DHS will eliminate the I-94W requirement.

 

I-94W=Grüner Zettel

 

Auch an anderer Stelle wird nicht so heiß gegessen wie gekocht:

Once ESTA is implemented as a mandatory program, [...] each nonimmigrant alien wishing to travel to the United States under the VWP must have a travel authorization prior to embarking on a carrier. DHS, however, recommends that VWP travelers obtain travel authorizations at the time of reservation or purchase of the ticket, or at least 72 hours before departure to the United States, in order to facilitate timely departures.

 

Und für die Übergangszeit:

 

a VWP traveler with valid ESTA authorization will not be required to complete the paper Form I-94W when arriving on a carrier that is capable of receiving and validating messages pertaining to the traveler's ESTA status as part of the traveler's boarding status

 

Fragt sich dann nur noch, welche carrier das zu welchem Zeitpunkt sind...

Geschrieben
Mamluk weiss schon, wovon er redet wenn es um Kairo geht. Mein Punkt war bloss, dass man als blonde Frau mit westlichem Auftritt in Kairo eher angestarrt wird als in Beirut. "Öfter" heisst nicht immer, und es heisst auch nicht, dass es ein Problem ist.

 

Mich hat nicht die Aussage von Mamluk gewundert sondern deine Aussage 'Du kannst jederzeit überall herumspazieren - das versuche mal in Kairo, vor allem als alleinstehende Frau wird's da eng'.

 

Das hatte sich für mich schlimmer angehört als deine jetzige Aussage, sollte damit geklärt sein.

 

Ach so, ich verstehe, was Du meinst. Nein, wollte damit nicht sagen "Kairo ist schlimm", sondern dass Beirut mega-harmlos ist, Kairo dann ein Quentchen weniger. Hätte für meinen Vergleich lieber Sao Paulo genommen - aber dann hätte man mich ja wieder haarsträubender Vergleiche bezichtigt ;-)

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