flysurfer Geschrieben 2. August 2008 Melden Geschrieben 2. August 2008 Bei den Emirates ist es doch ganz einfach, hauptsache das Ding ist an Bord. Ob Sie die Dusche dann auch nutzen ist eine andere Sache ;-) Zumindest wurde darüber in den Mainstream-Medien zur besten Sendezeit bis zum Erbrechen berichtet. Die Kabinen bei SQ nahm man dagegen kaum zur Kenntnis. Ich denke, allein vom Werbe- und Image-Effekt her haben sich die Duschen für EK bereits amortisiert.
AirBerlinFan Geschrieben 2. August 2008 Melden Geschrieben 2. August 2008 Zumindest wurde darüber in den Mainstream-Medien zur besten Sendezeit bis zum Erbrechen berichtet. Die Kabinen bei SQ nahm man dagegen kaum zur Kenntnis. Ich denke, allein vom Werbe- und Image-Effekt her haben sich die Duschen für EK bereits amortisiert. Da hat man das Marketing wunderbar von der LH kopiert. Wenn man sich vor Augen hält, wie sich der Premium Service der LH definiert, geht auch alles über das F Terminal und auch da amortisieren sich die Baukosten und auch die laufenden Kosten schon lange über das immens gestiegene Image der einst grauen deutschen schwer ing. lastigen Airline
flysurfer Geschrieben 2. August 2008 Melden Geschrieben 2. August 2008 Da hat man das Marketing wunderbar von der LH kopiert. In der Tat. Das kleine Erfolgserlebnis war auch bitter nötig, wenn man bedenkt, wie EK von der LH bei der Vermarktung der Fußball-WM deklassiert wurde. Man bedenke: EK war der offizielle WM-Sponsor.
DM-STA Geschrieben 2. August 2008 Melden Geschrieben 2. August 2008 ich würde auf jeden Fall davon ausgehen, dass das Duschwasser durch einen osmotischen Filter gepresst und immer wieder verwendet wird.
flysurfer Geschrieben 2. August 2008 Melden Geschrieben 2. August 2008 ich würde auf jeden Fall davon ausgehen, dass das Duschwasser durch einen osmotischen Filter gepresst und immer wieder verwendet wird. Ausgehen kannst du davon, ist aber falsch. Wurde zwar so in der Art geplant (UV-Entkeimung), aber von den Behörden nicht zugelassen.
DM-STA Geschrieben 3. August 2008 Melden Geschrieben 3. August 2008 Das werde ich nie glauben. (Was für die Emirates-Geschäfte natürlich völlig irrelevant ist).
flysurfer Geschrieben 3. August 2008 Melden Geschrieben 3. August 2008 Das werde ich nie glauben. (Was für die Emirates-Geschäfte natürlich völlig irrelevant ist). Du sagst also, dass die EK-Angaben zur Dusche eine Lüge sind und dass niemand auf der Welt - Passagiere, Kontrolleure, Wartungsarbeiter, Konstrukteure etc. - diese Lüge der Welt mitteilt bzw. sie überhaupt erkennt? Verschwörungstheorie? Steckt am Ende die OPEC dahinter?
DM-STA Geschrieben 3. August 2008 Melden Geschrieben 3. August 2008 Ja, ich halte das für eine Lüge. Und nein, nicht für eine Verschwörung. Man spricht einfach nicht darüber, dass der Astronauten-Urin des vergangenen Abends am nächsten Morgen das Trinkwasser seines Kollegen ist.
bascit Geschrieben 3. August 2008 Melden Geschrieben 3. August 2008 Das Mehr an Service, Beinfreiheit etc ist das EINE, aber derartige Dinge bringen faktisch Verhältnisse, wie wir sie noch aus der Zeit der Luxusliner kennen. Es war Konsens, dass die Überwindung derartiger Verhältnisse gesellschaftlicher Fortschritt ist. Und jetzt wieder einen Schritt zurück in die falsche Richtung? Nein danke! Der Fortschritt bestand nicht darin, dass man alle Unterschiede ausbügelt und damit zwangsläufig nach unten anpasst (die verheerenden Folgen kannst Du Dir ja im Bildungswesen anschauen - jetzt sind alle gleich schlecht ausgebildet). Der Fortschritt besteht zum einen darin, dass es allen offen steht, Erfolg zu haben (und sich dann ein F-Ticket zu kaufen) - das war im feudalen Kastensystem nicht so. Zum zweiten bestand der Fortschritt darin, auch denen, die im Leben Pech haben solidarisch beizustehen und ihnen ein Mindestmass an würdigem Leben zu ermöglichen. Es ging also um das Öffnen der Barrieren von unten nach oben und darum, die "unten" absolut besser zu stellen. Vielleicht hast du in den letzten Jahren keine Zeitung gelesen und verpasst, dass sich diese Barrieren zusehends wieder verfestigen. Wer heute in Deutschland arm ist, wird es mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit auch in 10 und 30 Jahren sein. Es geht in der sozialen Marktwirtschaft auch nicht darum, dass man Unterschiede wegbügelt, sondern möglichst den Leuten die gleichen Ausgangschancen bietet, um Barrieren zwischen den sozialen Schichten zu lockern. Das daraus entstehende mehr an (fairem) Wettbewerb steigert die gesamte Wirtschaftsleistung, von dem alle profitieren. Ein fairer Wettbewerb setzt jedoch auch voraus, dass die Leute ansprechend entlohnt werden, um weiterhin im Wettbewerb mithalten zu können... Das mit dem Sozialneid verstehe ich in diesem Falle nicht. F-Tickets werden an jeden verkauft, also darf da auch jeder rein. Klar, können sich viele nicht leisten, aber warum neidisch auf andere sein, bloss weil man selber das Geldverdienen nicht auf die Reihe bekommt? Dein größtes Denkproblem besteht darin, dass du tatsächlich davon ausgehst, dass, wenn man nur hart genug daran arbeitet und seine Chancen ergreift, nach oben aufsteigt. Armut reproduziert sich selber. Denn die Leute, die heute arm sind, deren Kinder besitzen auch geringere Aufstiegschancen. Die Eltern können sich weniger Bildung leisten, sie können ihren Kindern vielleicht auch weniger die richtige Orientierung für zukünftige Aufstiegschancen bieten, weil sie selbst schon unter mangelnden Bildungsbedingungen aufwuchsen. Und in der Regel bleiben die ärmeren Schichten unter sich, d.h. sie können weniger für die berufliche Karriere wichtige Kontakte knüpfen, die ihre Aufstiegschancen verbessern. Kinder reicherer Eltern genießen dagegen eine bessere Bildung, ob nun durch Privatschulen oder Nachhilfestunden, die ihnen eine bessere Berufskarriere ermöglichen. Und aus ihrem Milieu heraus wachsen sie schon in einem Netzwerk auf, in dem ein Einstieg ins Berufsleben schneller und auf einem höheren Level erfolgen kann usw. usf. (Das öffentliche Bildungssystem leidet im Übrigen heute weniger an Gleichmacherei als an Finanzarmut) Wie sie sich soziale Ungleichheit selbst reproduziert und zunehmend verstärkt, ist an einem sehr simplen Beispiel zu verfolgen. Stell dir zwei Personen vor, die eine (A) machte nach ihrem Realschulabschluss eine Ausbildung als Krankenpflegerin und kommt im dritten Jahr sogar auf knapp 1.000 EUR mtl. Nettoeinkommen, die andere (B) erhielt von ihren Eltern nach dem Abi neben dem Auto noch 500.000 EUR als Startkapital fürs zukünftige Berufsleben. Beide sind bei der selben Bank. Person A muss jeden Monat 7 EUR Kontoführungsgebühren abdrücken, weil sie trotz ihrer Arbeit kein monatlichen Geldeingang von 1.500 EUR aufweisen kann. Die andere erhält ihr Konto von der Bank umsonst, spart also dadurch, dass sie von ihren Eltern einmalig den Batzen Geld erhielt, mtl. 7 EUR. (Dafür bräuchte sie nur ein Bruchteil des Geldes) Ohne zu arbeiten erhält sie aufgrund ihres Tageskonto, das mit soliden 5% verzinst ist, weitere 2100 EUR mtl. Allein durch diese Tatsache, entwickeln sich die Einkommen monatlich weiter auseinander. Hat das was mit Erfolg zu tun??? Person A möchte gerne Medizin studieren, Person B auch. Beide müssen dafür pro Semester mind. 500 EUR Studiengebühren abdrücken. Für Person B kein Problem. Sie studiert schnell in der Regelstudienzeit durch. Person A kann leider nicht auf ein ähnliches Startkapital zurückgreifen. Sie stellt ihren Job auf Teilzeit um. Das Bafög ist ein Witz, daher nimmt sie einen Studienkredit von mtl. 800 EUR in Anspruch, der mit 6% verzinst ist. Weil sie in den Abend- und Nachtstunden weiter jobbt, dauert ihr Studium länger. Doch nach 4 Jahren reichen aufgrund der gestiegenen Lebenshaltungskosten die 800 EUR nicht mehr zum Leben. Die Bank erhöht die Kreditlinie nicht, weil sie bereits mit knapp 40.000 EUR verschuldet ist, exkl. Zinsen von mehreren tausend EUR. Sie steigt notgedrungen und hochverschuldet aus dem Studium aus. Als Krankenschwester verdient sie leider nicht das Geld, um diese Schulden abzuzahlen... Und so geht es weiter. Beide hatten den Wunsch, ein Yoga-Studio zu eröffnen. Person B mietet ein Hinterhaus in einem gehobenen Wohnviertel, baut ihr Studio auf zwei Etagen rein, holt sich noch zwei Angestellte ins Boot. Mit dem Abschluss als Ärztin und einer Weiterbildung in Iyengar ist es kein Problem, ihre Yoga-Stunden mit gutzahlenden Kunden zu füllen. Person B geht nur an dem Studio vorbei. Selbst wenn Sie ihr Studium beendet hätte, aufgrund ihrer bereits angestauten Schulden, hätte sie niemals über ein ähnliches Startkapital zurückgreifen können. Jede Bank hätte ihr einen Vogel gezeigt. Sie musste es anschließend auch umgekehrt und beantragte Privatinsolvenz. Statt Steuern eines gut laufenden Unternehmens zu zahlen, legte sie – ohne etwas dafür zu können – einen volkswirtschaftlichen Schaden von mehr als 40.000 EUR hin. Weil es aufgrund dessen auch weniger Yoga-Studios und folglich weniger Wettbewerb gibt, profitiert Person B dagegen von steigenden Einnahmen. Sie nimmt höhere Preise, die ihre Kunden auch für andere Produkte hätten anlegen können. So entzieht Person B das Geld nicht nur anderen Wirtschaftsbereichen. Sie verkonsumiert natürlich auch nicht ihr gesamtes Vermögen. Je höher das Einkommen, desto geringer der (relative) Betrag, der direkt in den realen Wirtschaftskreislauf fließt. Das ist der Prozess, wenn davon gesprochen wird, wenn es heißt, arm wird ärmer und reich wird reicher. Und das ist der Prozess, wie zunehmende soziale Ungleichheit eine niedrige Produktivität der Volkswirtschaft hinterlässt. Schau dir doch die Länder mit den extremsten sozialen Disparitäten an – die funktionieren, wenn überhaupt, nur wenn sie über reiche Rohstoffvorkommen verfügen oder noch Schulden aufnehmen können. Je stärker sich soziale Ungleichheiten verfestigen, desto geringer fällt die potenzielle Gesamtwirtschaftsleistung eines Landes aus. Aber genau da läuft die Sozialneiddebatte ja bei Euch in Deutschland so in die Irre: Ihr konzentriert Euch nicht darauf, wie gut es dem Einzelnen geht, sondern Ihr schaut auf die Unterschiede zu denen, denen es besser geht. Der Vorstandsvorsitzende des Krankenhauskonzerns verdient Millionen, die Pflegerin in einem der Spitäler aber nur ein Hungergehalt? Skandal! Da muss man dem Vorstand sofort das Gehalt kürzen! Geht es der Krankenpflegerin besser, hat sie mehr Geld im Portemonnaie, bloss weil der Vorstand weniger kassiert? Nö, aber Hauptsache der Unterschied ist weg. Anstatt einfach mal die Krankenpflegerin gescheit für ihre Qualifizierung und ihren Arbeitseinsatz zu entlohnen, unabhängig davon, wie viel der Vorstand verdient. Und umgekehrt: wahnsinnig viele, die nach nicht zu grossen Unterschieden sei es bei Gehältern oder bei Service an Bord von Emirates schreien sind eigentlich selber ordentlich versorgt. Es fehlt ihnen nichts, sie leben zufrieden und ohne materielle Not. Was kümmert es diese Leute also, dass andere mehr haben? Doch also der reine Neid. Schon sehr sehr krank diese Ansichten... Das mit den Duschen an Bord ordne ich in die selbe Kategorie ein. Es gibt Leute die ein solches Angebot schätzen, nutzen möchten und dann auch dafür bezahlen. Dadurch geht es denen in der Eco ja nicht schlechter, sie werden nicht ausgebeutet oder ihnen das Wahlrecht entzogen. Der Unterschied zur Eco ist grösser, stimmt, aber wenn man die Duschen wieder ausbaut, reist kein einziger Eco-Passagier besser. Es ist keine Zweiklassengesellschaft mehr in dem Sinne, dass einigen Leuten Grundrechte entzogen werden. Infsofern: bravo an Emirates, den unternehmerischen Schritt zu wagen! Der Vorstandsvorsitzende eines Krankenhauses erhöhte sein Gehalt, weil es einerseits flexibel ausgelegt ist und sich an den jährlichen (kurzfristig realisierten) Gewinneinnahmen orientierte. Die Gewinne stiegen kurzfristig mit jedem abgebauten Arbeitsplatz, bei dem die Betroffenen natürlich nicht nur die Stelle sondern auch ihr altes Einkommen verloren, das als Gewinnbeteiligung zum Chef wanderte. Außerdem kannte der Vorstandsvorsitzende die Aufsichtsräte, die sein Gehalt genehmigen schon von anderen Unternehmen, in dem er ihnen dort als Aufsichtsrat wiederum ihr Gehalt genehmigte... Eine Hand wäscht die andere. Natürlich hat der normale Angestellte nicht die Möglichkeit, unter ähnlichen Bedingungen sein Gehalt zu bestimmen. Aber letztlich ist es auch egal, nachdem das Krankenhaus sich so auf Kosten der Angestellten „gesundschrumpfte“, verlor es aufgrund von Arbeitsüberbelastung und fehlender Motivation, so viele Kunden durch ihr Ausbleiben oder in Schadensersatzprozessen, das es Insolvenz beantragte. Den volkswirtschaftlichen Schaden durch Schulden, unausgezahlte Löhne, staatliche Beihilfen oder durch Kunstfehler verlorenem Humankapital kann man leider nicht mehr beziffern... Der Vorstandsvorsitzende konnte dagegen durch seine Kontakte bei anderen Aufsichtsräten schnell in einem anderen Unternehmen auf der oberen Ebene neu einsteigen. Er fliegt weiter First-Class, die Eco-Sitzplatzbelegung fällt dagegen immer niedriger aus, weil sich die ehemaligen Angestellten weniger Urlaub leisten können. Was meinst du, wer den First-Class-Kunden nun die Dusche bezahlt? Was der eine bekommt, wird dem anderen genommen. In Mathe warst du früher sicher eine Niete. Der Kuchen wird doch nicht größer, nur weil jemand First Class fliegen kann. Er wird unter diesen dynamischen Bedingungen sogar kleiner, nur die First-Class-Portion fällt üppiger aus. Was mich an deiner Argumentation aber wirklich ankotzt, ist die historische Verblendung mit der du argumentierst. Ist der Wunsch nach einer gerechteren Welt aus dem Nichts heraus entstanden? Der Sozialismus ist eine Variante, die diesen Wunsch ins Absurdum führte, jedoch erst Ergebnis dieser extremen und verfestigten sozialen Ungleichheit. Willst du das wiederhaben? Und ganz vergessen ist bei dir das eigentliche Ergebnis, dass die extreme soziale Spaltung der Gesellschaft Anfang und Mitte letzten Jahrhunderts bewirkte. Ein anderes Extrem, bei der mehr als 50 Millionen Menschen in Europa im Kugelhagel, im Granatsplitterregen, unter Bombenkratern, am Fleischerhaken, in der Gaskammer mit ihrem Leben bezahlten. Hier gehts nicht darum, ob man im Flugzeug duschen kann oder nicht. Hier gehts darum, für welche Entwicklung diese Dusche steht.
NoCRJ Geschrieben 3. August 2008 Melden Geschrieben 3. August 2008 @bascit Ich überspringe mal Deine falschen Tatsachen zu Entlohnungsprogrammen, Corporate Governance etc. Entsprechen sicherlich der Populärwahrnehmung, aber leider nicht mehr der Aktualität im Jahre 2008. Auch hier gab es Fortschritte (Beispiel: Vorstände fliegen bei schlechter Leistung sehr schnell raus, oft ohne goldenen Fallschirm, und kommen auch nicht unbedingt wieder unter. Das war in der Tat mal anders). Und das ist auch gut so. Riesenabfindung für Vernichtung von Werten sind eine Schweinerei. Bleiben folgende Punkte: Es geht in der sozialen Marktwirtschaft auch nicht darum, dass man Unterschiede wegbügelt, sondern möglichst den Leuten die gleichen Ausgangschancen bietet, um Barrieren zwischen den sozialen Schichten zu lockern. Das daraus entstehende mehr an (fairem) Wettbewerb steigert die gesamte Wirtschaftsleistung, von dem alle profitieren. Ein fairer Wettbewerb setzt jedoch auch voraus, dass die Leute ansprechend entlohnt werden, um weiterhin im Wettbewerb mithalten zu können... Wir sind uns 100% einig! In Mathe warst du früher sicher eine Niete. Nein, war ich nicht, ist aber auch wurscht. Vor allem aber war ich in Volkswirtschaft gut und habe da gelernt, dass in einer Marktwirtschaft - auch in ihrer Ausprägung "soziale" Marktwirtschaft - ALLE besser leben. Wenn man das "soziale" Element nun aber überdreht, geht der Schuss nach hinten los. Die soziale Marktwirtschaft ist eine Errungenschaft, es ist eine gute Idee, die Schwächeren im System von unten weiter nach oben zu heben. Aber wieso man die oben deckeln muss, leuchtet mir nicht ein, und es wird auch keinen serioesen Volkswirt geben, dem das einleuchtet. Und ganz vergessen ist bei dir das eigentliche Ergebnis, dass die extreme soziale Spaltung der Gesellschaft Anfang und Mitte letzten Jahrhunderts bewirkte. Ein anderes Extrem, bei der mehr als 50 Millionen Menschen in Europa im Kugelhagel, im Granatsplitterregen, unter Bombenkratern, am Fleischerhaken, in der Gaskammer mit ihrem Leben bezahlten. Hier gehts nicht darum, ob man im Flugzeug duschen kann oder nicht. Hier gehts darum, für welche Entwicklung diese Dusche steht. Interessante Interpretation der modernen Geschichte. Und wegen Duschen im FLieger gibt's bald wieder einen Genozid? Du denkst nicht, dass andere Faktoren da mitgespielt haben? Ausserdem: wie kommt es, dass liberale und demokratische Marktwirtschaften nie gegendeinander Krieg führten? Wie kommt es, dass es innerhalb liberaler demokratischer Marktwirtschaften keinerlei Gewaltausbrüche gibt? Ich weiss, worauf Du hinauswillst: wenn die Unterschiede zu gross werden, revoltieren "die unten". Witz ist nur, dass es zahlreiche Gesellschaften gibt, die das Gegenteil beweisen. Dort denken die Leute nämlich nicht "wieviel weniger habe ich" sondern "habe ich selber genug". Diese Obsession mit dem Unterschied ist neidgetrieben und heizt leider eine Stimmung an, bei der es anschliessend keinem materiell besser geht. Diejenigen, die sich keine Ferien oder bessere Bildung leisten können, können es anschliessend auch nicht. Bleibt nur die psychologische Befriedigung, dass diejenigen, die es vorher konnten, dann auch nicht mehr können. Tolle Idee von Fortschritt. Ich belasse es mal hierbei, wir kommen vom Thema ab, - - - - - - - ...und wende mich wieder den Duschen an Bord zu. Meine Prognose ist, wenn sich das bei EK bewährt, kommen in den nächsten Jahren auch andere Mittelöstler (Qatar, Etihad) und Asiaten dazu, in Europa evtl. Virgin Atlantic. Und übrigens gibt es die Bar an Bord auch bei Virgin Atlantic, schon lange. Sehr angenehme Sache, man hockt nicht die ganze Zeit auf dem Hintern sonder steht aus seinem Sitz auf und trottet nicht ziellos durch die Gänge oder auf's Klo ohne wirklichen Drang.
STN-EBJ Geschrieben 3. August 2008 Melden Geschrieben 3. August 2008 Danke an alle, die sich hier darauf eingelassen haben, die Duschfrage nicht nur unter technischen bzw. ökonomischen Gesichtspunkten zu diskutieren! Ich fand´s sehr spannend. Liegt in der Natur der Sache, dass die Meinungen auseinander gehen, wenn es um Sozialneid etc. geht. Würde auch jetzt noch gerne einigen wie flysurfer usw. gerne antworten, fürchte aber, dass das dann alles doch zu sehr o.t. ginge.
bascit Geschrieben 3. August 2008 Melden Geschrieben 3. August 2008 @NOCRJ Die soziale Marktwirtschaft ist eine Errungenschaft, es ist eine gute Idee, die Schwächeren im System von unten weiter nach oben zu heben. Aber wieso man die oben deckeln muss, leuchtet mir nicht ein, und es wird auch keinen serioesen Volkswirt geben, dem das einleuchtet. Ich schrieb nirgendwo etwas von deckeln. Genauso verbietet niemand hohe Arbeitslosenzahlen oder die zunehmende Zahl von Personen, deren Armut sich verfestigt. Einfache Verbote ändern nichts an dieser Situation. Es sind jedoch Indikatoren, die eine bedenkliche Entwicklung aufweisen. Das wird dir jeder Volkswirt sagen. Wenn man das "soziale" Element nun aber überdreht, geht der Schuss nach hinten los. Das erkläre mal der Frau hier: http://www.sueddeutsche.de/politik/295/304271/text/ Ich weiss, worauf Du hinauswillst: wenn die Unterschiede zu gross werden, revoltieren "die unten". Witz ist nur, dass es zahlreiche Gesellschaften gibt, die das Gegenteil beweisen. Dort denken die Leute nämlich nicht "wieviel weniger habe ich" sondern "habe ich selber genug". Diese Obsession mit dem Unterschied ist neidgetrieben und heizt leider eine Stimmung an, bei der es anschliessend keinem materiell besser geht. Diejenigen, die sich keine Ferien oder bessere Bildung leisten können, können es anschliessend auch nicht. Bleibt nur die psychologische Befriedigung, dass diejenigen, die es vorher konnten, dann auch nicht mehr können. Tolle Idee von Fortschritt. Es existiert ein mehr als offensichtlicher Zusammenhang zwischen den steigenden Einkommen der obersten Managementebenen und den Personen, die durch diese Gruppe durch Arbeitsplatzverlust oder ausfallenden bzw. viel geringeren Gehaltssteigerungen in den letzten zehn Jahren einen Einkommensverlust erlitten. Es fand und findet immer noch eine Umverteilung von unten nach oben statt. Mir ist nicht klar, wie und warum du das ignorieren möchtest. Der Unterschied ist nicht nur neidgetrieben, er wird zunehmend als Diebstahl von (potenziellem) Eigentum wahrgenommen, weil der Gewinn ungleich verteilt oder auf Kosten der Verluste anderer Personen realisiert wird. Interessante Interpretation der modernen Geschichte. Und wegen Duschen im FLieger gibt's bald wieder einen Genozid? Du denkst nicht, dass andere Faktoren da mitgespielt haben? Ausserdem: wie kommt es, dass liberale und demokratische Marktwirtschaften nie gegendeinander Krieg führten? Wie kommt es, dass es innerhalb liberaler demokratischer Marktwirtschaften keinerlei Gewaltausbrüche gibt? Wie gesagt, diese Duschen sind für mich nur ein Indikator für eine weiter zunehmende soziale Spaltung. Gewaltkonflikte äußern sich vor allem da, wo Arm und Reich besonders nah beieinander liegen. Eine hohe Bevölkerungsdichte, eine hohe Geburtenrate bzw. eine hohe Rate zunehmend ausgegrenzter Jugendlicher und voila, los gehts. Der Konflikt äußert sich zunächst punktuell. Gewaltausschreitungen sind vor allem in bestimmten Stadtteilen europäischer Großstädte zu erwarten. Es gab bisher noch keine? Es gab weder Straßenschlachten in den Pariser Banlieues noch die Messerabstechereien in London? Die Wahrscheinlichkeit eines (Bürger-)Krieges erhöht sich abrupt, wenn zusätzlich zu den erwähnten Bedingungen die Wirtschaftsleistung innerhalb eines kurzen Zeitraums einbricht. Dann steigt die vom Abstieg betroffene und besser organisierte Mittelschicht in den Konflikt mit ein. Bisher fühlt sie sich nur vom Abstieg bedroht. Der Staat verzögert in diesen Fällen den Knall, in dem er sich einfach verschuldet, bis es nicht mehr geht. Auch das hat unter den Bedingung der weitergehenden sozialen Spaltung bald sein Ende. Man kann sich aufgrund dieser Situation nicht endlos verschulden. Mag ja sein, dass demokratische Staaten untereinander keine Kriege führen. Es ist aber kein Naturgesetz, dass ein zunächst demokratisch verfasster Staat immer demokratisch bleibt. Weimarer Republik... Warum die implodierte, hatte ich bereits vorher angedeutet. Die Erwähnung zunehmender Demokratiedefekte in heutigen westlichen Staaten möchte ich als OT gar nicht erst beginnen. Italien, USA... Und das demokratische Staaten an sich keinen Krieg führen, fehlt realistischerweise auch in deiner Behauptung. Um wieder die Kurve zu den Duschen zu bekommen: - - - - - - - Meine Prognose ist, wenn sich das bei EK bewährt, kommen in den nächsten Jahren auch andere Mittelöstler (Qatar, Etihad) und Asiaten dazu, in Europa evtl. Virgin Atlantic. Schön, dass du die Öl-Airlines zuerst erwähnst. Betriebswirtschaftlich sind diese Einbauten in Flugzeugen nämlich mittelfristig (bis zur Konkurrenzverdrängung) kaum vertretbar und nur über Subventionen möglich. Und rate mal, wer die First-Class-Duschen subventioniert? Beispielsweise die Autofahrer an Europas Tankenstellen, darunter auch viele, die nie eine First-Class aufgrund des oligarchisch strukturierten Energiemarkts von innen sehen werden. Emirates, Qatar und Etihad haben einen Scheiß mit Marktwirtschaft zu tun. Ihre Existenzsicherung ist weiterhin an die Ölfördereinnahmen gebunden. Sie zahlen keine Steuern usw. usf. Und auch Airbus hat nichts von seinem Großkunden. In dem Maße, wie diese ölsubventionierten Airlines andere Airlines verdrängen, können sie zunehmend auch die Preise ihrer Flugzeuge diktieren. Ach nein, das machten sie bereits. Wie war das mit den vielen "Sonderwünschen" beim A380, die zu seiner verspäteten Auslieferung mit Milliardenverlusten führte und ein drastisches Kostensenkungsprogramm mit dem Wegfall vieler Arbeitsplätze in Gang setzte. Komischerweise identifizierte man den Hamburger Standort als Problemknoten, genau da, wo die erste Emirates-Maschine ausgeliefert wurde. Diese Probleme werden zunehmen, wenn Airbus zu sehr von wenigen Großkunden abhängt. Die angebliche Weißglut des Airbus-Chefs sollte ihm selbst zu denken geben.
ilam Geschrieben 3. August 2008 Melden Geschrieben 3. August 2008 Schön, dass du die Öl-Airlines zuerst erwähnst. Betriebswirtschaftlich sind diese Einbauten in Flugzeugen nämlich mittelfristig (bis zur Konkurrenzverdrängung) kaum vertretbar und nur über Subventionen möglich. Und rate mal, wer die First-Class-Duschen subventioniert? Beispielsweise die Autofahrer an Europas Tankenstellen Dann erklär mal, wo sich im Emirates-Geschäftsbereicht unter http://www.ekgroup.com/Annualreports/2007-...FinStats_EK.pdf die von Dir angesprochenen Subventionen versteckt haben. Die Airline fliegt im operativen Geschäft Gewinne ein und auch Emirates bekommt seinen Treibstoff nicht geschenkt, immerhin wenden sei 30% ihrer Ausgaben dafür auf, wobei der Treibstoff in Dubai alleine schon aufgrund der Transportwege deutlich günstiger sein dürfte...
bascit Geschrieben 3. August 2008 Melden Geschrieben 3. August 2008 Dann erklär mal, wo sich im Emirates-Geschäftsbereicht unter http://www.ekgroup.com/Annualreports/2007-...FinStats_EK.pdf die von Dir angesprochenen Subventionen versteckt haben. Die Airline fliegt im operativen Geschäft Gewinne ein und auch Emirates bekommt seinen Treibstoff nicht geschenkt, immerhin wenden sei 30% ihrer Ausgaben dafür auf, wobei der Treibstoff in Dubai alleine schon aufgrund der Transportwege deutlich günstiger sein dürfte... Emirates gehört weiterhin einzig und allein dem Emirat Dubai, die Gesellschaft ist an keiner Börse gelistet, an der sie ihre echten Geschäftszahlen preisgeben braucht. Der Geschäftsbericht muss nicht unbedingt den Geschichten aus 1001 Nacht entstammen. Einen Bericht über ein Landesunternehmen aus einem Land, in dem keine Pressefreiheit herrscht, möchte ich jedoch nicht als seriöse Diskussionsgrundlage heranziehen. Die Fluggesellschaft erhält Subventionen darüber, dass sie viele Sachen nicht zahlt, die andere Gesellschaften außerhalb Dubais zahlen müssen. Dazu gehören Steuern auf Gewinne, Steuern auf Löhne usw. Das fällt für Emirates wie für jedes andere Unternehmen in Dubai mehr oder weniger weg. Irgendwie muss Dubai aber dennoch die Infrastrukturen finanzieren, die auch ein Unternehmen wie Emirates beansprucht. Den Flughafen, die (Schul-)Ausbildung der Mitarbeiter, die Straßen zwischen ihrem Wohn- und Arbeitsort. Die Gelder kommen allein aus dem Topf des Ölmarktes, der in einem Kartell organisiert ist. Die Ölpreise sind Oligopolpreise, also Subventionen, die alle Tankstellennutzer zahlen.
rorschi Geschrieben 3. August 2008 Melden Geschrieben 3. August 2008 F-Tickets interkontinental kann sich NIEMAND leisten, der einen "normalen" Job (und da zähle ich meine persönliche Kaste - Anwälte - schon mit dazu) und nicht zufällig reich geerbt, geheiratet etc. hat oder Privilegien genießt. Hä? Ich habe einen "normalen" Job und ein "normales Einkommen" (finde ich zumindest), habe bislang noch gar nie was geerbt, bin unverheiratet und meine Privilegien sind auf eine (erflogene) LH-SEN-Karte beschränkt - und trotzdem leiste ich es mir mindestens einmal im Jahr, bezahlt F zu fliegen... Genau wie die beiden Herren heute hinter mir im Flieger (Eco), die sich lautstark unterhielten, dass sich NIEMAND bezahlte F leisten kann (ging irgendwie um den ver.di-Chef).
NoCRJ Geschrieben 3. August 2008 Melden Geschrieben 3. August 2008 Den Nicht-Duschen-Teil kommentiere ich mal nicht, gehört nicht zum Thema und hat auch ein paar grundlegende Verständnisfehler. Zum Rest: Schön, dass du die Öl-Airlines zuerst erwähnst. Betriebswirtschaftlich sind diese Einbauten in Flugzeugen nämlich mittelfristig (bis zur Konkurrenzverdrängung) kaum vertretbar und nur über Subventionen möglich. Und rate mal, wer die First-Class-Duschen subventioniert? Beispielsweise die Autofahrer an Europas Tankenstellen, darunter auch viele, die nie eine First-Class aufgrund des oligarchisch strukturierten Energiemarkts von innen sehen werden. Ähem, wieso denn "subventioniert"? Die verlangen einfach saftige Preise für ihre erste Klasse, da braucht's keine Autofahrer in Europa. EInfach Preise hoch, so wie SQ das auch gemacht hat bei der Einführung ihrer neuen C und F. Und schon trägt sich's. Und ausserdem: wieso "nicht vertretbar"? Es gibt doch genügend Beispiele, wie sich überlegene Produkte am Markt mit höheren Preisen durchsetzen - auch da siehe wieder SQ, um mal bei der Luftfahrt zu bleiben. Emirates, Qatar und Etihad haben einen Scheiß mit Marktwirtschaft zu tun. Wie meinst Du das? Zentralplanerisch geregelt sind sie jedenfalls nicht. Und nachdem sie ihre Tickets zum grössten Teil ausserhalb ihres Heimatmarktes verkaufen, stehen sie dort im marktwirtschaftlichen Wettbewerb mit anderen Fluglinien. Ihre Existenzsicherung ist weiterhin an die Ölfördereinnahmen gebunden. Sie zahlen keine Steuern usw. usf. Sie zahlen keine Steuern, ich weine gleich. Möchtest Du etwa von den Emiraten verlangen, dass sie Steuern erheben, obwohl das nicht in dem Umfang nötig ist wie zB in der EU? Die haben nun einmal eben einen Standortvorteil, muss man hinnehmen. Dafür hat LH eben andere Standortvorteile, zB einen grösseren Arbeitsmarkt, aus dem man qualifiziertes Personal rekrutieren kann ohne riesige Zusatzkosten. So ist das nun einmal, konkurrierende Unternehmen spielen ihre jeweiligen Stärken aus. Und auch Airbus hat nichts von seinem Großkunden. In dem Maße, wie diese ölsubventionierten Airlines andere Airlines verdrängen, können sie zunehmend auch die Preise ihrer Flugzeuge diktieren. Ach nein, das machten sie bereits. Wie war das mit den vielen "Sonderwünschen" beim A380, die zu seiner verspäteten Auslieferung mit Milliardenverlusten führte und ein drastisches Kostensenkungsprogramm mit dem Wegfall vieler Arbeitsplätze in Gang setzte. Komischerweise identifizierte man den Hamburger Standort als Problemknoten, genau da, wo die erste Emirates-Maschine ausgeliefert wurde. Diese Probleme werden zunehmen, wenn Airbus zu sehr von wenigen Großkunden abhängt. Die angebliche Weißglut des Airbus-Chefs sollte ihm selbst zu denken geben. Wie Du Diskussionen in diesem Forum mit Beiträgen von sehr gut mit der Materie vertrauten Diskutanden entnehmen kannst, hatten die Probleme in HH nichts zu tun mit Duschen für Emirates. Es lag unter anderem am Einsatz verschiedener Softwareversionen sowie einer nicht funktionierenden Fehlerkultur im Unternehmen. Find's aber mal ganz putzig, Argumente zu hören die hinter vielem die Verschwörung des bösen ausbeuterischen Kapitals vermuten. Ich verschliesse die Augen nicht vor sozialen MIssständen, die zahlreich sind und leider zunehmen. Deswegen muss man aber noch nicht in überkommene Denkmuster verfallen. Und übrigens, wie sagte Bill Gates: "Life is unfair. Get used to it."
Gast Jörgi Geschrieben 3. August 2008 Melden Geschrieben 3. August 2008 Emirates: "Treffen Sie erholt und erfrischt an Ihrem Ziel ein. Da wir allen Passagieren der First Class die Verwendung der Spa-Duschen ermöglichen möchten, nehmen Sie bitte bei der Chefstewardess eine Reservierung vor. Vor jedem Termin werden die Spa-Duschen von den Dusch-Assistenten vorbereitet." Es ist wohl anzunehmen, wer nicht zu müde, faul oder krank ist, wird dieses Angebot nutzen ;-)
bascit Geschrieben 3. August 2008 Melden Geschrieben 3. August 2008 Wie meinst Du das? Zentralplanerisch geregelt sind sie jedenfalls nicht. Und nachdem sie ihre Tickets zum grössten Teil ausserhalb ihres Heimatmarktes verkaufen, stehen sie dort im marktwirtschaftlichen Wettbewerb mit anderen Fluglinien. Sie zahlen keine Steuern, ich weine gleich. Möchtest Du etwa von den Emiraten verlangen, dass sie Steuern erheben, obwohl das nicht in dem Umfang nötig ist wie zB in der EU? Die haben nun einmal eben einen Standortvorteil, muss man hinnehmen. Dafür hat LH eben andere Standortvorteile, zB einen grösseren Arbeitsmarkt, aus dem man qualifiziertes Personal rekrutieren kann ohne riesige Zusatzkosten. So ist das nun einmal, konkurrierende Unternehmen spielen ihre jeweiligen Stärken aus. Wie ich das meine, hatte ich bereits in einem der vorgehenden Beiträge expliziter beschrieben. Aber ich fasse noch einmal deine Argumentation zusammen: Steuererleichterungen, die aus beträchtlichen Kartellgewinnen resultieren, ermöglichen einem Standort und seinen dort ansässigen Staats-Unternehmen einen Kostenvorteil, den sie weltweit auspielen und den du marktwirtschaftlich nennst???? Hast du auf einer nordkoreanischen Wirtschaftsschule deinen MBA gemacht? Und was meinst du, wozu Steuern in der EU da sind? Für den Bau von Geldverbrennungsanlagen? Wie Du Diskussionen in diesem Forum mit Beiträgen von sehr gut mit der Materie vertrauten Diskutanden entnehmen kannst, hatten die Probleme in HH nichts zu tun mit Duschen für Emirates. Es lag unter anderem am Einsatz verschiedener Softwareversionen sowie einer nicht funktionierenden Fehlerkultur im Unternehmen. Immer wenn ein Passagier in die Dusche geht, setzen sich nun ein paar Emirates-Stewardessen auf ein Tretrad, das Wasser von unten in die Dusche pumpt. Während ein anderer Teil Holzbrickets in den Ofen schmeißt und das Wasser angenehm temperieren. So spart man sich das Problem mit der Softwaresteuerung und der Kabelverlegung... Sicher waren die Duschen nicht das einzige Problem, aber irgendwie hast du den Aufhänger des Threads überlesen. Liest ja auch sonst nur, was dir gerade passt. Gut informiert würde ich dich nicht nennen, was dich zumindest für mich als Diskussionsteilnehmer disqualifiziert: Und übrigens, wie sagte Bill Gates: "Life is unfair. Get used to it." Wenn du dich in deinem Steuerparadies Dubai mal niederlassen solltest, um weniger Tränen zu trocknen, hoffe ich für dich, dass du auch sonst deine Klappe nicht zu weit aufreisst. Weil "Bürger" dort keine Steuern zahlen, ist es für die Regierung kein großer Verlust, wenn dort jemand mal kurz exhopp geht. Bei Glück wirst du ausgewiesen, bei Pech fragt nie wieder jemand nach dir. Aber darum gehts dir ja und nicht um die Verfasstheit eines demokratischen Rechtsstaates. Außerdem solltest du deine sexuelle Orientierung überdenken. Wegen der Diskriminierung von Frauen sind 75% aller Bewohner Dubais Männer. Dabei hab ich gar nichts gegen Schwule, aber die vielleicht...
HUEY Geschrieben 3. August 2008 Melden Geschrieben 3. August 2008 Emirates hat ja davon gesprochen, dass der Raum, der für die Duschen genutzt wird, anders nur schwer sinnvoll für sie zu nutzen wäre. Was ist denn bei SQ an diesem Ort untergebracht?
Sickbag Geschrieben 3. August 2008 Melden Geschrieben 3. August 2008 >>>F-Tickets interkontinental kann sich NIEMAND leisten, der einen "normalen" Job [...] und nicht zufällig reich geerbt, geheiratet etc. hat oder Privilegien genießt. Hmm, kommt auf Deine Definition von Normalitaet an. Du wirst sicher dahingehend recht haben, dass sich die Bezieher der unteren, hmm, sagen wir 90% der deutschen Einkomen bei normaler Prioritaetensetzung im Leben keinen bezahlten F-Flug leisten koennen. >>>(und da zähle ich meine persönliche Kaste - Anwälte - schon mit dazu) LOL, gerade bei den Anwaelten gibt es doch Berufseinsteiger, die sich das leisten koennten. Aber vor lauter 90-Stunden-Wochen keine Zeit dafuer haben :-P P.S.: Ich gehe davon aus, dass viele Forumsteilnehmer hier fuer ihre zig Fluege pro Jahr einen Betrag aufwenden, der, auf ein Ticket konzentriert, durchaus fuer F reichte. Aber das subsumiere ich jetzt mal nicht unter die oben angesprochene "normale Prioritaetensetzung"...
flysurfer Geschrieben 4. August 2008 Melden Geschrieben 4. August 2008 Ich frage mich, wie die in Dubai alles mit Öleinnahmen subventionieren, wenn dort bereits 2005 die Einnahmen aus Öl weniger als 5% der Bruttoinlandsprodukts ausgemacht haben. Dubai diversifiziert ja gerade deshalb so stark in Tourismus und Immobilien, weil man dort nicht auf endlos großen Ölreserven sitzt. Offenbar haben sie einen Weg gefunden, ausländisches Kapital, das natürlich durchaus auch aus Ölgewinnen entstanden sein kann, ins Land zu holen. Das könnte Deutschland natürlich auch, ist halt wohl nur nicht ganz so attraktiv in Sachen Steuern, Abgaben, Bürokratie, Gehältern, Gesetzgebung, Restriktionen, Verfahren usw.
ilam Geschrieben 4. August 2008 Melden Geschrieben 4. August 2008 Eine Frage mal: Emirates war doch erster Besteller der A380, ist gleichzeitig größter Besteller. Die erste Auslieferung (bzw. die ersten 4) gingen jedoch an SQ. Woran lag das? - SQ war bereit mehr für die Erstauslieferung zu zahlen? - Kompliziertere Innenausstattung (z.B. die Duschen), die evtl. zu einem späteren Erstauslieferungstermin gehört hätten, den Airbus nicht haben wollte? - Auslieferungszentrum in Toulouse sollte erste Auslieferungen erhalten? - Auslieferungszentrum in Hamburg zum geplanten Erstauslieferungstermin noch nicht fertig?
NoCRJ Geschrieben 4. August 2008 Melden Geschrieben 4. August 2008 Ich frage mich, wie die in Dubai alles mit Öleinnahmen subventionieren, Wie Du schon richtig erkannt hast, tun sie das natürlich nicht. Gehört genau so zur Populärmär wie die bösen Spekulanten, welche den Ölpreis in die Höhe treiben. Steuervorteile sind ein Standortvorteil in Dubai, genau so wie es der Arbeitsmarkt mit gut ausgebildten Kräften in Deutschland, die z. Zt. starke Währung in der EUR-Zone oder Schutzzölle der EU sind. Oder auch, dass Wasser in Deutschland billiger bezogen werden kann, oder dass die Landwirtschaft natürliche Standortvorteile hat wegen des weniger heissen und trockenen Klimas. Einige Standortvorteile sind natürlich gegeben, andere historisch gewachsen, andere politisch herbeigeführt. Aber genau davon lebt die Weltwirtschaft ja, jeder macht das, was er am besten kann. Die Emirates hat nun einmal eben den Vorteil niedriger Steuersätze, dafür andere Nachteile. Braucht sie diese Vorteile, um Duschen an Bord wirtschaftlich zu betreiben? Nein. Wäre ungefähr so, wie wenn man sagte, das First Class Terminal der LH wäre nur durch die Steuersparmodelle für deutsche Konzerne ermöglicht. Dass es auch Nachfrage nach bestimmten Angeboten gibt, und Leute gibt, die dafür bezahlen wird dabei ausser acht gelassen. Die anderen Kommentare von bascit bezüglich der nordkoreanischen Marktwirtschaft, der Geldverbrennungsmaschinen, der radelnden Stewardessen bei Emirates, meiner "grossen Klappe" und meiner sexuellen Orientierung verstehe ich entweder nicht oder sie haben nur bei Annahme grösster Verwirrtheit etwas mit dem Thema zu tun. Schade eigentlich, dass es persönlich wurde, vorher war es eine zumindest argumentativ gut geführe Auseinandersetzung von konträren Standpunkten. Aber bei der Verbreitung von Volksmärchen und persönlichen Tritten brauche ich jetzt nicht mehr mitzumachen.
ilam Geschrieben 4. August 2008 Melden Geschrieben 4. August 2008 Steuervorteile sind ein Standortvorteil in Dubai, genau so wie es der Arbeitsmarkt mit gut ausgebildten Kräften in Deutschland, die z. Zt. starke Währung in der EUR-Zone oder Schutzzölle der EU sind. Dabei muss man aber auch schauen, was Großkonzerne teilweise in Deutschland an Steuern zahlen, da bleibt auch nicht mehr viel übrig, weil ja fast alles (z.B. auch die Leasingkosten eines Flugzeugs) absetzbar ist.
NoCRJ Geschrieben 4. August 2008 Melden Geschrieben 4. August 2008 Steuervorteile sind ein Standortvorteil in Dubai, genau so wie es der Arbeitsmarkt mit gut ausgebildten Kräften in Deutschland, die z. Zt. starke Währung in der EUR-Zone oder Schutzzölle der EU sind. Dabei muss man aber auch schauen, was Großkonzerne teilweise in Deutschland an Steuern zahlen, da bleibt auch nicht mehr viel übrig, weil ja fast alles (z.B. auch die Leasingkosten eines Flugzeugs) absetzbar ist. Völlig richtig. Und auch die starke Währung ist nicht nur ein VOrteil. Gut, wenn es ums Kaufen von in USD fakturierten Erdölprodukten geht. Schlecht, wenn es um den Export von Gütern in den USD-Raum geht. Undsoweiter. Soll aber nur zeigen, dass es einfach nicht überall die selben Rahmenbedingungen gibt. Und wer sich auf ausländischen Märkten herumtummelt wie es Fluggesellschaften nun einmal tun, muss damit umgehen können.
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