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[Tripreport] Prag und London-Gatwick mit Lufthansa und Easyjet


martin.stahl

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Die „goldene Stadt“ Prag hatte mich schon längere Zeit gereizt und beim letzten Lufthansa-Angebot buchte ich und überlegte mir, was ich denn drei Tage lang anstellen soll, da ich nicht Lust hatte, drei Tage lang die Stadt abzulaufen. Irgendwann kam mir die Idee, einmal zu schauen, ob es denn Flüge von Prag nach London-Gatwick gibt, da ich schon lange einmal nach Gatwick wollte, aber British Airways die Direktflüge ab Frankfurt vor Jahren eingestellt hatte. Bei Easyjet wurde ich fündig und buchte einen Tagesausflug von Prag nach Gatwick. Freu, zwei neue Flughäfen und eine neue Airline für mich.

 

24.05.10

Lufthansa LH 3258 Frankfurt-Prag, A320 D-AIQN, Gate B13, Sitz 26 F

Startbahn 18, Landebahn 31

geplante Flugzeit: 8:40 - 9:40, tatsächlich: 8:43 - 9:42

 

Als braver Beamter wurde ich prompt zu Beginn des Wochenendes krank, und ich ging gleich zum Arzt und holte mir ein Antibiotikum, um die Nebenhöhleninfektion im Keim zu ersticken, um bis Montag wieder einigermaßen fit zu sein. Am Tag vorher machte ich mir noch allerlei Gedanken über Taschendiebe und miese Hotelzimmer, schlief schlecht und war viel zu früh wach, aber wieder einigermaßen gesund und somit reisefähig.

Ich war schon eine Stunde früher als geplant am Flughafen und holte mir noch ein leichtes Frühstück mit Panoramaausblick im Terminal 2. Als ich dann im Terminal 1 gerade am Gate B13 eintraf, wurde der Flug schon zum Einsteigen ausgerufen - 35 Minuten vor Abflug und damit überraschend früh. Es ging mit dem Bus zur Parkposition auf dem Vorfeld, aber das zeitige Einsteigen bescherte uns keinen verfrühten Abflug, sondern er war „nur“ pünktlich. Um 8:51 Uhr hoben wir auf der Startbahn West ab. Es war ein ruhiger Flug bei schönstem Wetter in einer vollbesetzten Maschine. Zu Essen gab es ein abgepacktes Sandwich und das übliche Getränkesortiment.

 

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Die Route führte über Darmstadt, das Mainviereck, Würzburg, Bamberg und Bayreuth zur tschechischen Grenze, und von dort weiter über Pilsen nach Prag.

 

Königstädten hinter dem Mönchbruchwald

 

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Darmstadt

 

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Miltenberg am Main mit Blick in den Odenwald

 

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Die Spitze des Maindreiecks bis Ochsenfurt (südlich von Würzburg)

 

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Pilsen

 

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Im Anflug auf Prag tauchte plötzlich eine Landebahn direkt unter uns auf - es war die Bahn 31 des Prager Flughafens, auf der wir bald landen sollten. Bis dahin sollten wir aber noch einige Kilometer an Höhe verlieren, um nicht einfach wie ein Stein nach unten zu knallen. Dies bescherte uns einen Panoramaflug über ganz Prag.

 

Flughafen Prag-Ruzyně

 

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Die Prager Innenstadt mit der Moldau. Die historische Altstadt befindet sich im linken unteren Quadranten des Fotos. Der grüne Hügel in der Bildmitte ist der Petrin (dt. Laurentiusberg), ein Prager Naherholungsgebiet. Zwischen dem Petrin und dem Grüngürtel am unteren Rand erkennt man die Prager Burg.

 

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Nach dem Rundflug über Prag ging es in einer Rechtskurve erneut über Prag und die Moldau in den Endanflug auf die Bahn 31, wo wir um 9:38 Uhr aufsetzten.

 

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Ich erkundete gleich ein wenig den Flughafen und fand zwischen dem Terminal 1 (nur Nicht-Schengen-Flüge) und dem Terminal 2 (alle Schengen-Flüge) eine kleine Besucherterrasse, die einen nur einen kleinen Teil des Vorfelds durch eine Scheibe überblicken ließ. Aber sie war besser als nichts. Dort blieb ich noch eine Weile, bis die Lufthansa-Maschine zum Rückflug bereit war und sich wie in alten Wild West-Filmen dem Finnair-Airbus gegenüberstand.

(Das Duell ging friedlich aus und jeder kam dorthin, wo er wollte.)

 

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Mit dem Flughafenshuttlebus ging es dann in die Innenstadt. Die einfache Fahrt mit diesem Bus kostete 120 Kronen, aber er war auch über eine halbe Stunde unterwegs und fuhr durch sämtliche Vororte. Die Fahrt mit dem regulären Linienbus bis zur nächsten Metrostation und die Weiterfahrt mit der Metro kostet insgesamt 26 Kronen und ist genauso schnell. Der Bus hielt in der Parallelstraße zu meinem Hotel, aber ich irrte noch eine Weile umher, bis ich mich orientiert hatte und das Hotel direkt im Bahnhofsgebäude fand. Von meinem Zimmer im 4. Stock hatte ich auch einen schönen Blick auf die Bahnsteige, wobei die Lärmbelastung aber sehr gering war.

 

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Das Zimmer war ordentlich, sauber und groß genug. Nur die Dusche irritierte etwas. Das Bad bestand aus einer Toilette, einem Waschbecken mit Spiegel - und einem Abfluss im Boden sowie einer Brause an der Wand. Das war die Dusche. Man sollte sich daher das Duschen bis zum Schluss aufheben, da danach das ganze Bad unter Wasser stand.

Vom Hotel aus waren es zu Fuß keine fünf Minuten zum Platz der Republik, wo ich meine Besichtigungstour begann.

 

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Gemeindehaus. Ich hielt es zuerst für das alte Rathaus und suchte ewig die berühmte astronomische Uhr, bis ich später am tatsächlichen alten Rathaus meinen Irrtum bemerkte.

 

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Pulverturm

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Ich ging der Nase nach Richtung Moldau und landete auf dem Altstadtring. Ein großer Platz mit dem Denkmal von Jan Hus, der hier auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurde, und mehreren Kirchen und historischen Gebäuden.

Jetzt war der Platz allerdings überfüllt mit Menschenmassen, die mit Fahnen Leuten auf einer Freiluftbühne zujubelten und sich dabei irgendeine Sportübertragung auf der Großleinwand anschauten.

 

Die astronomische Uhr

 

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Ich arbeitete mich durch die Menschenmassen und hatte nicht erwartet, einen solchen Touristenansturm in Prag zu erleben. Entsprechend war dieses Eck in der Altstadt auch voll mit Souvenirgeschäften und geführten Reisegruppen.

 

Blick über die Moldau entlang der berühmten Karlsbrücke zur Kleinstadt und der Burg.

 

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Die Karlsbrücke

 

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Die Kleinstadt

 

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Ich lief ein Stück die Moldau entlang und über die Halbinsel Kampa mit ihrem Park. In der Moldau selbst sind mehrere Inseln, die über die Brücken gut erreichbar sind und meistens Parkanlagen und wenige Häuser beherbergen.

 

Die Prager Neustadt.

 

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Der Wenzelsplatz, heute eine große Einkaufsmeile mit dem Nationalmuseum am hinteren Ende.

 

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Laut Reiseführer sollte sich in einem Einkaufszentrum am Wenzelsplatz sogar noch ein Paternoster befinden. Den wollte ich unbedingt sehen, da ich noch nie im Leben einen Paternoster in echt gesehen hatte, geschweige denn in einem gefahren war. Sollte sich jetzt dieser Wunsch erfüllen? Gefunden hatte ich ihn schnell im Einkaufszentrum, aber er führte nach oben in den Bereich der Privatwohnungen, Firmen und Büros. Von außen kam man ohne Schlüssel nicht durch die Glastür und ich wollte auch nicht irgendwo klingeln und mit meinem nichtvorhandenen Tschechischkenntnissen durch die Sprechanlage um Einlass bitten, um Paternoster fahren zu können. Also wartete ich, bis eine junge Frau hereinkam und die Tür aufschloss, und diese bat ich dann auf Englisch, ob ich mit ihr durch die Tür kommen könnte, um einmal im Leben Paternoster zu fahren. War kein Problem, und ich konnte endlich einige Runden fahren.

 

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Als Prager Besonderheit wurden auch die Schwarzlichttheater angeboten. Eine komplett schwarze Bühne, fast nur mit Schwarzlicht (UV-Licht) angestrahlt. Die komplett schwarz gekleideten Akteure konnte man daher nicht sehen, sondern nur die leuchtenden Requisiten, die sie umhertrugen, so dass es aussah, als würden diese durch die Luft wirbeln. Dazu pantomimische Darstellungen der sichtbaren Schauspieler, Musik- und Tanzeinlagen - also war die Sprache kein Problem und ich besorgte mir eine Karte für „Yellow Submarine“; ein Stück mit den Songs der Beatles. Bis zur Aufführung waren es noch über zwei Stunden und ich war hundemüde. Sollte ich zurück ins Hotel gehen und mich ein wenig hinlegen? Lohnte sich die Strecke? Aber laut Karte war es nicht weit und tatsächlich brauchte ich vom Wenzelsplatz keine zehn Minuten zum Hotel, und ich legte mich eine Weile aufs Ohr, während draußen ein Gewitter tobte.

Das Theaterstück fand in einem kleinen Saal mit nur 100 Sitzplätzen und 18 Zuschauern statt, war aber sehr schön.

 

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Das Stück dauerte zum Glück nicht so lange und ich lag bald danach im Bett, da ich am nächsten Morgen früh zurück zum Flughafen musste. Es sollte nach London-Gatwick gehen und ich hatte meinen ersten Flug mit Easyjet.

 

25.05.10

Easyjet EZY 5496, A320 G-EZTH, Gate B01, Sitz 27 F

Startbahn 31, Landebahn 08 R

geplante Flugzeit: 8:50 - 10:50, tatsächlich: 8:55 - 11:09

 

Da ich schon vor Wochen online eingecheckt und nur Handgepäck hatte, ging ich gleich zum Gate und stellte mich dort in die Warteschlange. Die Monitore zeigten an „Go to Gate“, aber dieses war eine Stunde vor Abflug immer noch geschlossen und es war weit und breit kein Mitarbeiter zu sehen, während die Schlange immer länger wurde und sich fast durch den halben Flugsteig zog. Dann durften wir endlich durch die Sicherheitskontrolle am Gate.

 

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Zuerst wurden nur die Passagiere mit Priority Boarding bzw. Rollstuhlfahrer in die Maschine gelassen, dann der ganze Rest. Alles drängelte sich im Vorderteil der Maschine, während ich mir hinten in aller Ruhe einen Platz suchen konnte. Am Ende war die Maschine vollbesetzt und es ging pünktlich und bei Regen zur Startbahn 31.

 

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Die Route führte nach einer Linkskurve über Selb, Lichtenfels, den Spessart, Aschaffenburg, Frankfurt, die Mosel entlang bis nach Luxemburg, nördlich an Reims vorbei zur französischen Küste, über den Kanal bis nach Bexhill, wo wir in den Landeanflug nach Gatwick gingen.

 

Wir starteten in Prag bei Mistwetter und verschwanden sofort in den dichten Wolken, die wir lange und turbulent durchflogen. Dabei wurde mir die Geschwindigkeit des Flugzeugs richtig bewusst.

 

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Über der geschlossenen Wolkendecke war es ruhig und ich konnte meinen ersten Easyjet-Flug genießen. Ich hatte bei der Buchung bzw. dem Kundenservice bei einem Problem mit der Buchung Ärger gehabt, aber der Flug an sich war angenehm. Der Sitzabstand war weitaus größer, als ich erwartet hatte, statt orangener Easyjet-Hemdchen gab es doch wieder richtige Flugbegleiter-Uniformen und abgesehen vom kostenpflichtigen Bordservice empfand ich es als normalen Linienflug. Kein Vergleich zu meinen beiden Ryanair-Flügen, wo ich, eng sitzend, die ständigen Werbedurchsagen als sehr nervig empfunden hatte.

 

Über Frankfurt klarte es auf und wir hatten für den Reist der Reise schönsten Flugwetter.

 

Der Mittelrhein mit der Lorely am unten Bildrand.

 

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Noch einmal der ganze Rhein - auch als Bahnstrecke sehr schön zu befahren.

 

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Die Mosel bis Bullay.

 

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Bitburg

 

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Saint-Quentin in Nordfrankreich.

 

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Hastings an der britischen Kanalküste.

 

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Der Rest des Landeanflugs führte uns durch Parks von Rosamunde Pilcher-Land, bis wir auf der Bahn 26 R in Gatwick aufsetzten und am Süd-Terminal parkten. Auf diversen Spotterseiten wird Gatwick als sehr ungünstig zum Spotten beschrieben, da es landseitig kaum Möglichkeiten gibt. Es gibt eine brauchbare Position am Anflug bei Westwind, wir hatten aber Ostwind und damit fiel diese Position weg, da die Maschinen beim Start schon zu hoch für diese Position waren. Andere Positionen waren ohne Auto nicht zu erreichen. Damit war es nur vom Terminal aus möglich, und auf dem Weg vom Flugsteig zur zentralen Ankunft blieb ich bei einem Fenster stehen, das einen Panoramablick auf das Vorfeld und die Startbahn beschwerte. Einen besseren Ausblick würde es nicht geben und ich blieb eine Weile hier stehen und machte meine Fotos. Außer mir war kein Passagier mehr da und es kam in den nächsten zwei Stunden auch niemand, bis dann wieder eine Ladung Passagiere nach der Landung vorbeirauschte.

 

Mein A320 aus Prag am Gate. Im Hintergrund das Nord-Terminal mit der berühmten Brücke.

 

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Platzhirsch war Easyjet mit ihrer Flotte aus A319, A320 und A321, gefolgt von British Airways, die ab Gatwick noch die B737-400 einsetzen und einige Langstreckenflüge mit der B777 haben.

 

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Virgin Atlantik hat einige Flüge mit der B747-400 in die USA.

 

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In Riga hatte ich die B757 der Air Baltic nicht erwischt, aber hier.

 

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A330 der Thomas Cook Scandinavia.

 

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Eine nagelneue B777-300 von Emirates.

 

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Die B767 der Air Seychelles, die ich in Frankfurt nie vor die Linse bekommen hatte.

 

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B757 der litauischen Aurela.

 

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A321 von Monarch.

 

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Thomas Cook A320.

 

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B757 von Thomson (früher Britannia Airways).

 

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B757 der First Choice, die es unter diesen Namen gar nicht mehr gibt, seit sie mit Thomson fusioniert ist.

 

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Viking B737-800

 

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Afriqiyah A320

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Aurigny fliegt mit der ATR 72 zu den Kanalinseln.

 

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Vier Stunden an dem Fenster erregte dann doch die Aufmerksamkeit der Polizei, aber ich konnte sie davon überzeugen, dass ich wirklich nur die Flugzeuge fotografiert hatte und keinerlei terroristische Aktivitäten zeigte, zog mich dann aber doch in den öffentlichen und leider fensterlosen Bereich des Flughafens zurück und wartete auf den Rückflug.

 

Easyjet EZY 5497, A321 G-TTIF, Gate 32, Sitz 32 A

Startbahn 08 R, Landebahn 31

geplante Flugzeit: 18:30 - 21:25, tatsächlich: 19:22 - 22:07

 

Gatwick ist genauso nervig wie Heathrow, was die Bekanntgabe der Gates betrifft. Diese erfährt man frühestens eine Stunde vor Abflug, um so viel Zeit wie möglich in der Einkaufsmeile vor dem Gatebereich zu verbringen. Eine Stunde vor dem Abflug hieß es bei meinem Flug aber nur „please wait“. Prima. Nach weiteren 20 Minuten wurde das Gate 32 endlich bekannt gegeben und es war ein langer Fußmarsch dorthin, da es sich in dem kreisförmigen Satelliten zwischen den beiden Terminals befand. Dort bildete sich bald die gewohnte Schlange und es passierte weiter nichts. Dann irgendwann die Mitteilung, dass der Flug Verspätung hätte, weil die Besatzung noch nicht beim Flugzeug wäre. Wir hatten dabei noch Glück. Laut eines Mitreisenden war aus diesem Grund der Flug des Vorabends gestrichen worden. Dann ging es endlich in den ausgebuchten A321 und wir warteten noch eine ganze Weile im Flugzeug, weil in der Zwischenzeit das Push Back-Fahrzeug bei einem anderen Flugzeug benötigt wurde und nicht mehr für unseren Flug zur Verfügung stand. Mit 50 Minuten Verspätung ging es dann endlich los.

 

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Diesmal führte uns die Route nördlicher und sie war fast gleich der Standardroute London Heathrow-Frankfurt. Bei Dover überquerten wir den Kanal, überflogen Brüssel, Liege und Koblenz, dann ging es nördlich an Frankfurt vorbei, über die Haßberge und ab der tschechischen Grenze flogen wir die gleiche Route wie am Vortag mit der Lufthansa-Maschine. Bloß Prag flogen wir diesmal aus südlicher Richtung an, so dass es keinen Rundflug über die Altstadt gab.

 

Nordterminal von Gatwick.

 

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Das Südterminal mit dem Satelliten.

 

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Viel mehr gab es nicht zu sein, da wir über einer geschlossenen Wolkendecke in die Abenddämmerung flogen. Erst kurz vor Prag lockerten die Wolken auf und bescherten einen schönen Anflug aus dem wolkenlosen Himmel.

Zurück auf dem Prager Flughafen wollte ich am Automaten noch für den Lufthansa-Rückflug am nächsten Abend einchecken. Die Automaten waren für mehrere Fluggesellschaften gültig und man sollte seine Gesellschaft auf dem Bildschirm antippen. Also Lufthansa angetippt, aber keine Reaktion. Mehrmals probiert. Nichts. Die anderen Automaten probiert. Nichts. Am Informationsschalter gefragt. Keine Ahnung. Irgendwann landete ich bei einem Automaten vor dem Lufthansa-Schaltern und hier fiel mir auf, dass das Lufthansa-Symbol gelb und nicht grau war. Hier funktionierte auch das Einchecken. Was für einen Sinn macht es denn, die Automaten für alle Airlines im ganzen Terminal aufzustellen, wenn das Einchecken dann doch nur vor den Lufthansa-Schaltern funktioniert? Zumindest ein Hinweis wäre nicht verkehrt gewesen.

Mit dem normalen Linienbus und der Metro ging es dann zurück ins Stadtzentrum. Der Bus war toll, da er auf einem Bildschirm alle kommenden Stationen anzeigte, so dass man auch als Ortsfremder wusste, wann man aussteigen musste. Auf dem Weg ins Hotel genehmigte ich mir noch eine Bratwurst und fiel ins Bett.

Der nächste Morgen begann komplett verregnet, doch bis ich aus dem Bett und dann aus dem Hotel gekommen war, hatten die Wolken sich verzogen und ich erlebte einen schönen sonnigen Tag.

 

Mein Hotel „City Inn“ am Bahnhof.

 

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Ich löste mir eine Tageskarte für alle öffentlichen Verkehrsmittel und machte mich wieder auf den Weg in die Innenstadt.

 

Der Altstädter Ring mit dem alten Rathaus, dem Turm und dem Denkmal von Jan Hus.

 

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Der Altstädter Ring vom Turm aus.

 

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Teynkirche

 

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St. Nikolaus-Kirche

 

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Die Burg über der Kleinstadt.

 

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Der Petrin mit der Standseilbahn und dem Miniatur-Eiffelturm.

 

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Nach einem Abstecher ins jüdische Viertel ging es mit der Tram zu den Königlichen Gärten und von dort direkt zur Burg, die vom Veitsdom dominiert wird.

 

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Ich stand eine gute halbe Stunde für die Eintrittskarte in die Burg an, ließ mir dort einen Audioguide aufschwatzen und stand noch einmal so lange an, bis ich dann endlich den Audioguide hatte. Das hätte man auch geschickter lösen können. Zumindest hätte man deutlich machen können, wo es denn die Audioguides gibt, da ich nicht als einziger zuerst in der falschen Schlange stand.

 

Der Königspalast konnte von innen besichtigt werden;

 

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wie auch die Basilika St. Georg.

 

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Hauptschiff des Veitsdoms.

 

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Eines der vielen Glasfenster.

 

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Der Dom enthält an den Seitenwänden viele Kapellen mit Königsgräbern aus alten Zeiten. Am pompösesten war mit Abstand das Grab des heiligen Nepomuk.

 

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Nach dem ausführlichen Rundgang durch die Burg ging es zurück in die Kleinstadt und von dort mit der Standseilbahn auf den Petrin, dem Park auf dem Hügel über der Moldau.

 

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Parkanlage auf dem Petrin.

 

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Zu Fuß spazierte ich gemütlich durch die Wege des Parks wieder hinunter in die Stadt und hatte noch einmal einen schönen Blick auf Prag.

 

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Der Petrin von der Stadt aus.

 

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Nach einem kurzen Abstecher beim Glockenspiel der astronomischen Uhr holte ich mein Gepäck im Hotel und fuhr zurück zum Flughafen.

 

26.05.10

Lufthansa LH 3265 Prag- Frankfurt, B737-300 D-ABEA, Gate C02, Sitz 18 A

Startbahn 14, Landebahn 25 R

geplante Flugzeit: 19:15 - 20:25, tatsächlich: 19:45 - 20:56

 

Eine Stunde vor dem geplanten Abflug zeigte der Monitor für die Ankünfte bei meinem Flug nur „Delayed“. Sprich, die Maschine war wahrscheinlich noch nicht einmal in Frankfurt gestartet. Ich fragte bei der Gepäckaufgabe wegen der möglichen Verspätung, und da hieß es, maximal 10 oder 15 Minuten. Ich blieb skeptisch und wartete auf der Besucherterrasse auf die Ankunft meines Flugzeugs. (Einige der Bilder entstanden bereits am Montag nach meiner Ankunft in Prag.)

 

F100 der Contact Air nach Zürich.

 

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A319 der CSA.

 

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B737 der CSA noch in der alten Bemalung.

 

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B737 der Travel Service.

 

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A320 der Wizz Air.

 

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Delta fliegt mit der B767 nach New York und nach Atlanta.

 

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Mit 50 Minuten Verspätung kam die „Saabrücken“ dann aus Frankfurt.

 

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Ich ging bequem durch die Sicherheitskontrolle, machte am Ende des Terminals noch ein Foto, und als ich dann zum Gate zurückkam, wurde unser Flug schon aufgerufen. Ich war verblüfft. Die Lufthansa hatte es tatsächlich geschafft, die Maschine in nur 25 Minuten für den Rückflug startklar zu machen, und kaum waren ich und zwei andere Mitreisende an Bord, wurden auch schon die Türen geschlossen und es ging zurück nach Frankfurt. Wir waren keine 40 Passagiere an Bord.

 

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Der Rückflug war deutlich nördlicher und führte uns über Hof und Naila bis nach Meiningen in Thüringen. Über die Wasserkuppe in der Rhön ging es weiter Richtung Frankfurt.

 

Kaum starteten wir, setzte ein heftiger Regen ein. Das Wetter war auch die Ursache der Verspätung, da an diesem Tag einige Gewitter über Frankfurt ein ziemliches Chaos am Flughafen verursacht hatten. Die Besatzung tat alles Mögliche, um die Verspätung wieder aufzuholen, und wir hoben um 19:50 Uhr auf der Bahn 24 Richtung Westen ab, um schnell in den dichten Wolken zu verschwinden.

 

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Ganz Mitteleuropa war unter einer geschlossenen Wolkendecke verborgen.

 

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Und wir mittendrin.

 

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Da über Frankfurt das nächste Gewitter wütete, flogen wir zuerst merklich langsamer und drehten über Grebenhain hinter Fulda eine Warteschleife, bevor wir uns allmählich Frankfurt näherten.

 

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Trotz der teilweise bedrohlich wirkenden Wolken war es aber zumindest für uns als Passagiere ein ruhiger Flug. Durch die vielen Verspätungen in Frankfurt erreichten auch die meisten Passagiere noch ihre Anschlussflüge. Nur die Passagiere nach Luxemburg und nach München hatten Pech. Sie wurden auf Flüge am nächsten Morgen umgebucht. Nach den paar Leuten am Gepäckband nach der Landung zu urteilen, waren die allermeisten Passagiere auf diesem Flug Umsteiger gewesen.

 

Der Standard-Anflug über den Kahlgrund, Hanau und Offenbach brachte uns dann sicher nach Frankfurt und ich freute mich wieder auf daheim.

 

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Die Parkposition auf dem Vorfeld war diesmal die denkbar westlichste kurz vor Beginn der Startbahn West.

 

Alles in allem hat mir Prag sehr gut gefallen. Sowohl die Innenstadt als auch die Burg, vor allem aber das Stadtbild an sich. Und jetzt weiß ich endlich, was es mit dem Prager Fenstersturz auf sich hatte, den ich vor 25 Jahren im Geschichtsunterricht gelernt hatte.

 

Copyright aller Fotos: Martin Stahl

 

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Danke für die schönen Berichte.

Zu Prag: Du hättest für 26 Kronen (< 1 Euro) den 119-ner Linienbus ab T 2 nehmen und an der Endstation Dejvicka in die Metro Linie A umsteigen und bis in die Stadtmitte fahren können.

Dauert auch nicht länger als der sogenannte Expressbus. ;-)

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Danke für die schönen Berichte.

Zu Prag: Du hättest für 26 Kronen (< 1 Euro) den 119-ner Linienbus ab T 2 nehmen und an der Endstation Dejvicka in die Metro Linie A umsteigen und bis in die Stadtmitte fahren können.

Dauert auch nicht länger als der sogenannte Expressbus. ;-)

 

Das habe ich ab dem zweiten Tag auch getan. Das Schöne ist, bei einem Tagesticket ist diese Strecke auch mit enthalten.

 

Martin

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