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[Tripreport] Die Cote d'Azur entlang (FRA-NCE-FRA mit Lufthansa)


martin.stahl

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Geschrieben

In meiner Kindheit hatten wir mehrere Sommerurlaube an der Cote d’Azur in der Nähe von St. Tropez verbracht. Zuletzt vor 25 Jahren und ich wollte gerne wieder einmal die Gegend besuchen, da ich viele der landschaftlichen Schönheiten der „azurblauen Küste“ als Kind nicht so wahrgenommen hatte wie jetzt. Der Flughafen von Nizza ist auch einer der interessantesten des Mittelmeers, und als man wieder einmal 99 €-Tickets mit einem 20 €-Rabattgutschein kombinieren konnte, schlug ich zu.

 

05.08.11 LH 1058 FRA-NCE, geplant: 8:50 – 10:20, tatsächlich 8:54 – 10:33

A321 D-AIRT „Regensburg“, Gate A30, Sitz 34 F, Startbahn 18, Landebahn 04 L

 

Die Koffer waren schnell an den Lufthansa-Schaltern im Terminal 1 des Frankfurter Flughafens abgegeben und es blieb uns noch Zeit für ein kostenloses koffeinhaltiges Heißgetränk im „Goldenen M“, bevor wir gemütlich zum Gate A30 aufbrachen. Die Maschine war fast voll, aber wir hatten freie Nebensitze und so wurde es ab 9:05 Uhr ein gemütlicher Flug über dem bewölkten Mitteleuropa. Die Route führte über Mannheim, Zürich, die Schweizer Alpen westlich an Mailand vorbei und direkt über Monaco erreichten wir das Mittelmeer.

 

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Groß-Gerau

 

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Die Schweizer Alpen

 

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Die Seealpen an der französisch-italienischen Grenze

 

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Nizza und der Flughafen fast im Meer

 

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Zu diesem Zeitpunkt kam die Ansage des Piloten: “Unter uns sehen Sie den Flughafen von Nizza. Noch 25 Minuten bis zur Landung. Das war gelogen. Wir werden in etwa 15 Minuten landen.“ Wir flogen in einer Schleife weit auf das Mittelmeer hinaus, erreichten die Küste wieder auf der Höhe von Cannes und flogen dann parallel zur Küste den Flughafen von Nizza an.

 

Cap d’Antibes

 

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Um 10:22 Uhr setzten wir auf der Landebahn 04 L auf, fuhren an unzähligen privaten Jets vorbei und erreichten die Gateposition.

Mit dem Shuttlebus wechselten wir ins andere Terminal, um dort den reservierten Mietwagen abzuholen und fuhren die Küstenstraße entlang Richtung Westen.

 

Hier die gesamte Route an den drei Tagen:

 

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Nachdem wir uns in einem Supermarkt mit Getränken eingedeckt hatten, hielten wir an einem der ersten Strände gleich hinter Nizza, um uns am Meeresufer von den Strapazen der Reise zu erholen. :-) Im Hintergrund sieht man Antibes mit dem Fort Carré, dem wir später noch einen Besuch abstatteten.

 

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Antibes ist ein schöner alter Fischerort, der zum Bummeln durch die Altstadt und am Hafen entlang einlädt. Hier bekamen wir einen ersten Eindruck von den vielen Jachten entlang der Cote d’Azur.

 

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Fort Carré

 

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Antibes

 

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Wir entschieden uns für die Weiterfahrt entlang der Küstenstraße, um die Autobahnmaut zu sparen und um den Anblick der Küste zu genießen. Das bedeutete aber auch, dass wir uns entlang einer Autoschlange durch Cannes quälten, auf enge, verwinkelte Straßen achten mussten und für die knapp 100 km fast drei Stunden benötigten. Der Fahrtstil vieler Franzosen machte die Fahrt zu einem zusätzlichen Abenteuer und man wurde häufig geschnitten und musste jeden Moment damit rechnen, dass sich von hinten ein Moped- oder Motorradfahrer dicht am Auto vorbeizwängte, jede kleine Lücke dabei ausnutzte und beim Abbiegen auch gerne das Auto schnitt.

 

Die Küste bei Cannes

 

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Der weitere Weg führte durch das dicht bewaldete, hügelige Hinterland, wo der Verkehr deutlich geringer war.

 

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Blick auf den Golf von St. Tropez

 

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Die nächste Station war das Hafenstädtchen Port Grimaud im Golf von St. Tropez. Der Ort ist bekannt als Klein-Venedig Frankreichs.

 

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Am späten Abend und nach einer turbulenten und stressigen Suche erreichten wir unser Hotel in Le Lavandou, fielen in die Betten und machten uns am nächsten Morgen gleich wieder auf die Tour.

 

Strand und Hafen von Le Lavandou

 

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Entlang der Küste ging es wieder ostwärts Richtung St. Tropez.

 

Anse de Cavalière

 

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Das kleine Bergdorf Gassin

 

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Blick nach Cavalaire-sur-Mer

 

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Das nächste kleine Bergdorf Ramatuelle – zuletzt war ich hier vor über 30 Jahren gewesen.

 

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Von hier aus war es nur noch ein Katzensprung nach St. Tropez. Dort begann aber das wirkliche Abenteuer, denn es fand gerade der Markt statt und Menschenmassen wälzten sich durch die Straßen im Ortskern und machten es den ähnlich vielen Automassen fast unmöglich, durch die überfüllten Straßen zu kommen. Nach einer gefühlten Ewigkeit, viel Schweiß und einem Nervenzusammenbruch nahe fanden wir dann endlich einen Parkplatz in der Tiefgarage und schoben uns durch die Menschenmenge zum Hafen.

 

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Blick nach St. Maxime

 

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Golf von St. Tropez

 

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Gefühlt waren im Hafen so viele Jachten wie Menschen.

 

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Manche Jachten nehmen schon die Ausmaße kleiner Kreuzfahrtschiffe an.

 

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Am Nachmittag war der Markt vorüber, die Straßen waren einigermaßen frei und wir fuhren zu einem der schönsten Strände der Cote d’Azur, dem Plage de Pampelonne. Hier hatten wir auf einem Campingplatz viele schöne Urlaube verbracht und ich war gespannt, wie es hier nun zugehen würde. An diesem Strand hatte auch Gunther Sachs seine Villa und wir hatten in meiner Kindheit mehrmals über den Zaun gespäht oder bei anderen Villen am Hang die Landung der Hubschrauber beobachtet.

 

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Die Zahl der Jachten hat sich seitdem verzehnfacht.

 

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Wir ließen es uns mit Sonne, dem Meer, frisch gepressten Fruchtsäften und der Erinnerung an frühere Zeiten gut gehen. Der Erdnussverkäufe verteile Nüsschen zum Probieren vom gleichen Tablett wie sein Vorgänger vor 25 Jahren, den wir für uns Quasimodo getauft hatten.

 

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Für die Rückfahrt nach Nizza wollten wir diesmal die Autobahn nehmen, benötigten allerdings für die 20 km bis zur Autobahn über eine Stunde und fuhren im Stop-and-Go-Verkehr den ganzen Golf von St. Tropez bis St. Maxime ab. Immerhin ergaben sich dadurch viele unfreiwillige Fotostops.

 

Noch einmal St. Tropez von der anderen Seite der Bucht aus.

 

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Die Fahrt über die Küstenautobahn verlief ereignislos und wir gaben das Auto wieder am Flughafen von Nizza ab und wollten am Automaten auch schon für den Rückflug am nächsten Tag einchecken. Aber keiner der Automaten akzeptierte unsere Buchung und der freundliche Lufthansa-Mitarbeiter konnte auch nicht weiterhelfen. Unsere Buchungen waren in Ordnung und es war wohl ein Systemfehler in den Automaten. Da es in den Terminals kostenloses WLAN gab, erlebte ich die absurde Situation, dass ich am Flughafen online eincheckte. Dann ging es mit dem Bus in die Stadt. Der Bus kam verspätet und war so extrem überfüllt, dass wir es erst in den dritten Bus mit Müh und Not schafften und entsprechend genervt waren und keine andere Wahl hatten, als in dem Gedränge mitzumachen, um endlich in einen der Busse zu kommen. Da der Stau und die chaotische Busfahrt nicht eingeplant waren, kamen wir erst gegen 23 Uhr in unserem Hotel in Bahnhofsnähe an. Dort die nächste Überraschung an der Rezeption: Wir hatten verbindlich gebucht und erfuhren, dass wir in einem anderen Hotel „gleich um die Ecke“ untergebracht seien. Die beiden Hotels würden zusammengehören und unser Zimmer wäre halt dort. Ich glaube eher, es hatte etwas mit dem „Ausgebucht“-Schild an der Rezeption zu tun. Also marschierten wir zum anderen Hotel und wurden dort mit der Botschaft empfangen, es gäbe ein Problem mit unserem Zimmer und man hätte in einem anderen Hotel ein Zimmer für uns. Zu einem dritten Hotel waren wir aber nicht bereit und weigerten uns. Ich weiß nicht, ob wir so weit gegangen wären, dass wir ein Sit-in an der Rezeption gemacht hätten, aber wir waren zu diesem Zeitpunkt total verschwitzt, kaputt und tierisch genervt und gerade dabei die Geduld zu verlieren. Schließlich rückte der Wirt doch einen Schlüssel heraus und wir waren sehr gespannt, was denn nun das Problem an dem Zimmer sei, und wir rechneten mit dem Schlimmsten. Das Zimmer war aber sehr schön und die Tatsache, dass es ein Fünfbettzimmer war, störte den Wirt wohl mehr als uns. Kein Wunder, dass er es nicht an uns beide herausgeben wollte, aber dann hätte er die Buchung nicht annehmen sollen. Wir fanden in Bahnhofsnähe sogar noch ein Restaurant, wo wir nach Mitternacht ein Abendessen bekamen, und fielen erneut erschöpft in die Betten.

Der letzte Tag brach an und diesmal standen Monaco und Nizza selbst auf dem Programm. Für die Fahrt nach Monaco hatten wir uns die Bahn ausgesucht, schafften es mit Hilfe einer netten Französin dann auch, die Fahrtkarten am Automaten zu ziehen und fuhren die Küste entlang nach Monte Carlo. Kurz vor der Abfahrt bekamen wir im Zug mit, wie eine Touristin einen Taschendieb auf frischer Tat ertappte und ihn der Polizei übergab.

 

Der Hafen von Monaco – die Jachten sind nicht ganz so zahlreich und so groß wie in St. Tropez.

 

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In Monte Carlo wird jeder Quadratmeter ausgenutzt.

 

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Monaco Ville mit kleinen Gässchen oben auf dem Felsen.

 

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Der Palast der Grimaldis

 

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Das ozeanographische Museum

 

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Das Opernhaus

 

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Das Spielkasino – einige sehr dicke und teure Autos parkten hier.

 

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Der Platz vor dem Kasino

 

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Am Nachmittag hatten wir noch etwas Zeit für Nizza selbst.

 

Forum Jacques Medecin

 

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Place Masséna

 

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Boscolo Hotel Plaza

 

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Den Abschluss unseres Ausflugs nach Südfrankreich verbrachten wir noch am Stadtstrand von Nizza. Sandstrand gab es nur an den verschiedenen Clubs und Strandrestaurants. Der öffentliche Strand bestand nur aus grobem Kies. Aber von beiden Stränden aus hatte man einen schönen Blick auf die Strandpromenade, den Flughafen und vor allem auf die landenden Maschinen, die parallel zum Ufer heranflogen und erst im letzten Moment zum Anflug auf die Bahn 22 R einschwenkten.

 

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Zwar wird Nizza auch von Delta, Emirates und Qatar Airways angeflogen, den Hauptanteil machen jedoch die europäischen Fluggesellschaften mit kleinen Boeings und Airbussen aus.

 

Air France A319

 

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British Airways A319

 

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Air Corsica ATR72

 

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Aer Lingus A320

 

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Easy Jet A319

 

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Brussels Airlines A319

 

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Schließlich machten wir uns auch auf den Rückweg zum Flughafen.

 

07.08.11 LH 1065 NCE-FRA, geplant: 18:50 – 20:25, tatsächlich 18:58 – 20:27

A321 D-AISF „Lippstadt“, Gate A34, Sitz 34 F, Startbahn 22 L, Landebahn 25 C

 

Aus dem Terminal geknipst: Der Swiss A320 im Anflug

 

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Der A321 war praktisch ausgebucht, und wieder ging es an unzähligen privaten Fliegern (bis hin zur B737-Größe) und über die Bahn 22 R (hier wurde gelandet) zur Startbahn 22 L.

 

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Nach einem Start in westliche Richtung ging es über Antibes hinweg und die Seealpen entlang der französisch-italienischen Grenze bis zur Schweiz, wo wir am Matterhorn vorbei weiter nach Zürich und Winterthur flogen. Über Sindelfingen und den Odenwald gelangten wir zum Mainviereck und begannen den Anflug auf Frankfurt.

 

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Start um 19:10 Uhr

 

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Dort unten war unser erster Strand gewesen.

 

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Rechtskurve über Cap d’Antibes

 

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Antibes mit dem Hafen und Fort Carré links neben der Bildmitte

 

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Alpen nahe dem Matterhorn

 

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Erst kurz vor Frankfurt riss die Wolkendecke auf und bescherte uns einen Landeanflug mit einer schönen Aussicht auf das Mainviereck.

 

Wertheim am Main

 

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Die Frankfurter Innenstadt

 

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Flughafen Frankfurt

 

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Um 20:22 Uhr setzten wir auf der 25 C (ehemals 25 R) auf und erreichten schnell unsere Position am Gate A16.

 

Air Namibia startet nach Windhuk

 

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Der Verkehr an der Cote d’Azur ist zumindest in der Hochsaison grauenhaft (kein Wunder, dass die Reichen und meistens Schönen überwiegend mit ihren Jachten und Hubschraubern unterwegs sind), die Freundlichkeit der Franzosen sehr unterschiedlich, aber die azurblaue Küste ist so schön, wie der Name suggeriert (und auf Französisch klingt das noch viel schöner) und ein bisschen konnte man den Luxus schon schnuppern.

 

Copyright aller Fotos: Martin Stahl

Geschrieben

Hallo!

 

Das ist ein toller Bericht über eine tolle Reise. Die Gegend dort gefällt mir unheimlich gut, da muss ich auch unbedingt mal hin! Da kann man mal wieder sehen, dass man nicht unbedingt weit fliegen muss um einen schönen Urlaub zu verbringen, hier in Europa haben wir auch schönen Ecken.

Geschrieben

Gerne habe ich deinen tollen Bericht gelesen. Wir waren zu Ostern ne Woche da unten kurzurlauben (gewohnt im Boscolo Hotel Plaza Nizza > dein Bild). Abgesehen vom immensen Autoverkehr gehört die Cote d`Azur für mich wirklich zu den schönsten Ecken Europas und ich war sicher nicht zum letzten Mal dort. Aktuell bietet 4U übrigens an vielen Terminen im Spätsommer CGN-NCE noch zu 29,99 an. Wundert mich eigentlich, denn die Strecke ist von Anfang an gut gelaufen.

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