airliners.de Team airliners-Nachrichten Geschrieben 30. April 2020 airliners.de Team Melden Geschrieben 30. April 2020 Hohe Steuern, mehr Bahn, kein Corsia: Der Umweltverband BUND hat Ideen präsentiert, wie weiteres Wachstum im Luftverkehr nach Corona verhindert werden soll. Wenn die Emissionen runter sollen, brauchen Airlines Geld zum Investieren, sagt dagegen der BDL.Zum Artikel
RobR Geschrieben 4. Mai 2020 Melden Geschrieben 4. Mai 2020 Sorry lieber BUND, das ist eine sehr kurzsichtige Denke. Was wir brauchen, sind erstens stark verbesserte Bahnverbindungen im Mittel- und Kurzstreckenbereich. Dann können wir völlig problemlos auch auf vielen Flugstrecken verzichten, so wie es bei Frankfurt-Köln ja schon passiert ist. Zweitens sind neue Flugzeuge sowohl viel leiser wie auch viel sparsamer als ihre Vorgänger. Auch Airlines können ihr Geld aber nur einmal ausgeben. Drittens zahlen Airlines zwar keine Kerosinsteuern, dafür finanziert der Luftverkehr seine gesamte Infrastruktur selbst, wenn wir mal von einigen subventionierten Landrats-Gedächtnis-Airports und den schlecht geplanten BER absehen. Viertens ist es immer noch wesentlich sinnvoller CO2-Emittenten anzugehen, die eine praktikabele Alternative haben.
jubo14 Geschrieben 4. Mai 2020 Melden Geschrieben 4. Mai 2020 Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass der BUND hier mit aller Gewalt wieder etwas Öffentlichkeit erzielen wollte. Zwei Dinge sind mir sofort ins Auge gesprungen, die mir den Wert dieses "Konzepts" sehr schnell vor Augen führt. Selbst wenn man dem BUND glaubt, dass der Luftverkehr 2,4% der weltweiten CO2-Emissionen ausstößt, ist die daraus resultierende Rechnung schon putzig. Denn man schätzt, dass die Flugzeugemissionen in großen Höhen 2,7 mal schädlicher sind und errechnet daraus, dass es in Wirklichkeit damit 5% Anteil sind. Ahh ja! Und dann die Argumentationskette mit den Reisezeiten. Lassen wir mal außen vor, dass die Zeiten zu Gunsten der Bahn arg geschönt sind. Aber wenn eine Reise mit dem Zug überhaupt nicht länger dauert, als mit dem Flieger, wieso muss man dann Anreize, wie Reisezeit als Arbeitszeit, schaffen, damit die Leute die Bahn nutzen? Hier haben offensichtlich Träumer und Realisten an ein und dem selben Artikel geschrieben. Kurz und schlecht, nicht einer der 7 Punkte hält einer ernsthaften Überprüfung stand. Zumindest nicht, wenn man davon etwas in den kommenden 10 Jahren umsetzen will.
Der Duesentrieb Geschrieben 5. Mai 2020 Melden Geschrieben 5. Mai 2020 Am 4.5.2020 um 13:16 schrieb jubo14: Selbst wenn man dem BUND glaubt, dass der Luftverkehr 2,4% der weltweiten CO2-Emissionen ausstößt, ist die daraus resultierende Rechnung schon putzig. Denn man schätzt, dass die Flugzeugemissionen in großen Höhen 2,7 mal schädlicher sind und errechnet daraus, dass es in Wirklichkeit damit 5% Anteil sind. Ahh ja! Wenn man nur die CO2-Emissionen betrachtet, dann hat der Luftverkehr einen Anteil von 2,4 % (letztes Jahr waren es noch 2,9 %? - ich dachte, der Anteil nimmt zu?). Wenn man weitere Emissionen betrachtet (z.B. Stickoxide, Methan und vor allem Wasserdampf), dann steigen die Emissionen absolut um den Faktor 2,7, da es aber auch andere Verursacher für andere klimaschädliche Emissionen gibt, steigt der relative Anteil nur auf 5 %. In der Landwirtschaft wird z.B. wenig CO2 frei, aber dafür viel Methan. Der RFI ist viel höher als im Luftverkehr. Der RFI-Faktor ist m.E. aus folgenden Gründen problematisch: 1. Bei anderen Verursachern sind oft die anderen klimaschädlichen Wirkungen nur begrenzt bekannt bzw. werden berücksichtigt 2. Beim Luftverkehr ist die Wirkung der anderen klimaschädlichen Wirkungen ebenfalls noch nicht im Detail bekannt. Die Wolkenbildung aufgrund der Kondensstreifen kühlt z.B. teilweise auch. Sie ist stark vom Wetter abhängig. 3. Durch die Ableitung aus den CO2-Emissionen geraten die anderen Faktoren bei der Bekämpfung in den Hintergrund. Z.B. sind nur 2,2 Prozent aller Flüge für 80 Prozent der klimaerwärmenden Kondensstreifen verantwortlich. Diese könnte man durch andere Flughöhen leicht reduzieren. Dafür gibt es derzeit keine Anreize. https://science.orf.at/stories/3200319/ Die Bahn verliert seit Jahren massiv Marktanteile an den Pkw. Beim Luftverkehr ist sie nur auf wenigen Zubringer-Strecken eine Alternative. Die Bahn hat trotz Corona den Betrieb nicht eingestellt und fährt bei vollen Betriebskosten bei fehlenden Kunden derzeit Milliarden-Verluste ein. Die Bahn wird auf Jahr(zehnte) keine Mittel für einen wettbewerbsfähigen Ausbau des Netzes haben.
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