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Reduzierte Cockpitcrew im Reiseflug


abdul099

Empfohlene Beiträge

Die Argumente, die man hier so liest, erinnern an die Argumente, die gegen die Abschaffung des FE gebracht wurden.

 

Generell ist die work load im Reiseflug für ein Crewmitglied definitiv beherrschbar. Unter bestimmten Umständen gibt es schon jetzt Situationen, wo nur eine Person im Cockpit ist, zum Beispiel auf Frachtflügen, wenn einer von beiden auf dem Klo ist, Essen macht, o.ä. Jemanden (im Notfall) vom k*cken zu holen, dauert bestimmt genauso lange, wie jemanden aus der Pause zu holen... wenn ich das mal so ausdrücken darf :D

Auch Fälle wo einer der beiden Kollegen ausfällt (zum Beispiel aus medizinischen Gründen), muss der andere allein hinkriegen. Eine Notlage kann in so einer Situation genauso dazu kommen wie während einer Pause.

 

Unvorhersehbare Situationen sind nun mal genau das: unvorhersehbar. Man kann nicht alles abdecken und man kann auch nicht immer vom worst case ausgehen. Man muss nur für jedes Szenario eine realistische Wahrscheinlichkeit ausrechnen und ein gewisses Limit festlegen. Über diesem Limit hat man dann einfach Pech gehabt. Ein zusammenhangloser doppelter Triebwerksausfall mitten über dem Pazifik ist äußerst unwahrscheinlich, aber nicht ausgeschlossen. Dann hat man einfach Pech gehabt. Aber man baut deswegen nicht mehr ein drittes Triebwerk an, wie noch vor 40 Jahren. Ähnlich kann man wahrscheinlich eine Situation bewerten, die so komplex ist, dass sie von einer Person im Cockpit nicht beherrscht werden kann und die Zeit nicht ausreicht, die zweite Person aus der Pause zu holen. Definitiv nicht unmöglich, aber unwahrscheinlich.

 

Der genannte Germanwings Zwischenfall und AF447 sind sicherlich Extremsituationen, aber sollten in dem Zusammenhang auch nicht überbewertet werden. Bei dem Germanwings Vorfall hätte es auch andere Wege gegeben den Sitznachbarn handlungsunfähig zu machen, statt nur die Tür nach dem Toilettenbesuch nicht mehr zu öffnen. Und AF447 ist ein gutes Beispiel dafür, dass auch zwei Piloten mit einer Situation überfordert sein können.

 

Ich bin überzeugt davon, dass das Ein-Mann(m/w/d)-Cockpit früher oder Später kommen wird. Es ist nur eine Frage der Zeit, ob es zwei, drei oder vier Jahrzehnte dauert. Und irgendwann wird die Maschine auch komplett autonom und nur vom Boden überwacht fliegen. Die Technik (abgesehen von Notfällen) ist heute schon soweit. Es wird eine Zeit kommen, wo alles von selbst läuft und der Pilot nur noch für die Notfälle an Bord ist. Und irgendwann wird die Technik auch so zuverlässig sein, dass selbst das nicht mehr notwendig ist. Wer daran nicht glaubt, soll sich nur mal die heutigen Standards (zum Beispiel ETOPS-370) ansehen und mit der Realität von vor 60 Jahren vergleichen. Das ganze auf die Zukunft projiziert, gibt einen eindeutigen Trend vor.

Bearbeitet von GEC MD-11
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