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Einfluss von Deicing/Enteisung auf Flugplanung


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Geschrieben

Mal wieder sitze ich im Flieger und höre die magischen Worte: „Vor dem Start geht es für uns noch zum Enteisen“.

Sofort weiß ich: Alles klar, mindestens 20 min Verzögerung eh es in die Luft geht. Und leider ging es aus meiner Erinnerung noch nie schneller. 
Auch wenn Sicherheit natürlich Vorrang hat, nervt es leider auch ziemlich. 
 

Da hab ich mich gefragt: Inwieweit werden solche Prozeduren in der Winterflugplanung berücksichtigt? Gar nicht? Gibts pro Flug Pauschal 5 min drauf? 
Freue mich auf Einblicke von Experten im Forum!

Geschrieben
vor 25 Minuten schrieb froskyyy:

Sofort weiß ich: Alles klar, mindestens 20 min Verzögerung eh es in die Luft geht. Und leider ging es aus meiner Erinnerung noch nie schneller. 

Das ist aber schon ne Hausnummer.

 

Habe selbst oft schon das Gegenteil erlebt: Mit ein bisschen Frost auf der Fläche ein kurzes One-Step-De-Icing mit zwei Elefanten ist oft ne Sache von nicht mal vier Minuten. Gerade, wenn man der einzige Flieger ist, der den Saft will.

 

Aber klar, sobald es Active Precipitation gibt, entstehen größere Verzögerungen.

 

vor 27 Minuten schrieb froskyyy:

Da hab ich mich gefragt: Inwieweit werden solche Prozeduren in der Winterflugplanung berücksichtigt? Gar nicht? Gibts pro Flug Pauschal 5 min drauf? 

Vom Gefühl her würde ich sagen: Manche machen so, manche machen so. Viele der typischen deutschen Urlaubscarrier dünnen ja zum Winter sowieso ihren Flugplan massiv aus, da gibts dann gerne auch mal ne Stunde oder mehr Turnaround im Ausland, wo es im Sommer nur 50 Minuten sind. 

Geschrieben
vor 16 Stunden schrieb Lucky Luke:

Das ist aber schon ne Hausnummer.

 

Habe selbst oft schon das Gegenteil erlebt: Mit ein bisschen Frost auf der Fläche ein kurzes One-Step-De-Icing mit zwei Elefanten ist oft ne Sache von nicht mal vier Minuten. Gerade, wenn man der einzige Flieger ist, der den Saft will.

Zugegeben, ich hab jetzt natürlich nicht immer mit der Stoppuhr im Flieger gesessen, aber von 15 min bis fast 30 min hatte ich schon alles. Weniger als das wirklich selten. Da frag ich mich auch, von welchen Airports du fliegst, wo nur 1 Flieger at a time das Zeug braucht :D da will ich auch hin. 
Das ist unteranderem ein Problem, dass es augenscheinlich zu wenige Enteisungsfahrzeuge und oder Deicing Pads gibt. Dann staut es sich natürlich etwas. Der Prozess des Deicings an sich dauert tatsächlich nicht lang, aber das dorthin kommen ist in meinem Fall häufig mit Wartezeit verbunden. 

Geschrieben

Normalerweise gibt es zum Enteisen Vorfelder, kurz vor der Startbahn, wo man oft parallel wie am Fließband enteist wird. Dauert etwa fünf Minuten, wenn es gut organisiert ist. Das klappt in Kanada, z.B. Montreal, auch bei Schneesturm ohne Verspätung und bei pingeligem Standard.


Wenn ein lange kalt geparktes Flugzeug völlig eingeschneit und vereist ist, müsste man das Zeug ja vorher in Ruhe abgemacht haben können?

Geschrieben
vor 7 Stunden schrieb froskyyy:

Da frag ich mich auch, von welchen Airports du fliegst, wo nur 1 Flieger at a time das Zeug braucht :D da will ich auch hin. 

München. Gerade in der Zeit ab Mitte Oktober bis Mitte Dezember und dann noch mal so ab Mitte Februar bis Ende März hast du nachts gerne Freezing Fog und dementsprechend morgens Raureif an den Fliegern.

 

Da ja aber der Großteil des Lufthansa-Hubs als Nightstopper an anderen Flughäfen übernachtet, kommen die schon eisfrei wieder zurück. Sprich, du brauchst es nur für Flieger, die nachts am Hafen standen. Das ist natürlich trotzdem mehr als nur einer, aber mit sechs De-Icing-Pads im gleichzeitigen Betrieb kriegst du gut was weg.

  • 2 Wochen später...
Geschrieben

Zum Thema Enteisung hab ich noch eine aktuelle Erfahrung.

In Helsinki dauert es normalerweise ca. 10min pro Flugzeug. Da fahren 4 Fahrzeuge gleichzeitig an den Flieger, und Wartezeiten fallen kaum an. Es gibt genügend Enteisungsstationen direkt vor der Startbahn.

 

Trotzdem hat es kürzlich fast ne halbe Stunde gedauert - aus welchem Grund auch immer waren die Tragflächen von UNTEN vereist und mussten von einem Bodenmitarbeiter mit dem Schlauch behandelt werden. Das hat dann bedingt, dass die Triebwerke abgeschaltet werden mussten, und alles war eben deutlich langsamer.

 

Das nur mal so als Beispiel, wie unterschiedlich Situationen sein können und sich die Dauer der Vorgangänge selbst bei guter Organisation unterscheiden können.

Geschrieben
vor 9 Stunden schrieb abdul099:

 aus welchem Grund auch immer waren die Tragflächen von UNTEN vereist und mussten von einem Bodenmitarbeiter mit dem Schlauch behandelt werden. Das hat dann bedingt, dass die Triebwerke abgeschaltet werden mussten, und alles war eben deutlich langsamer.

 

 

 

Hier spricht man vom "cold soak effect" und dem dahingehenden cold soaked wing.

Kurz und knapp runtergebrochen: Nach vorhergehenden Flügen kalter Sprit in den Tanks der Tragflächen, welcher am Boden zu vermehrter Eisbildung am Flügel führen kann. Auch bei eindeutigen Plusgraden.

Im "Idealfall", wie etwa in dem von dir beschriebenen Fall, nur an der Unterseite der Tragfläche. Hier gibt es bei den meisten Luftfahrzeugherstellern auch Ausmaße, die tollerierbar sind und keine Behandlung vor dem Start benötigen. In deinem Fall wohl etwas ausgeprägter.

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