Tschentelmän Geschrieben 28. Dezember 2024 Melden Geschrieben 28. Dezember 2024 (bearbeitet) vor 14 Stunden schrieb Micha: Deswegen möge Baku beim Druck gegen Moskau bitte standhaft bleiben. Es ist eine Frage der Rechtsstaatlichkeit. Aserbaidschan ist sicherlich kein Rechtsstaat wie wir ihn uns vorstellen - eher im Gegenteil. Der Tagesschau-Bericht legt aber nahe, dass man Putin durch die offene Berichterstattung tatsächlich ausreichend unter Druck setzen konnte. Ich gehe auch davon aus, dass alle weiteren offiziellen Schritte in Russland reine Show sein werden. Da die ganze Welt einschließlich der meisten Ex-Sowjet-Staaten dies aber durchschauen werden, dürfte das für Putin eine weitere Schlappe darstellen - und eine Genugtuung für Aserbaidschan. Womöglich kann deren Regierung im Standing sogar noch vom Absturz profitieren. https://www.tagesschau.de/ausland/europa/russland-aserbaidschan-putin-alijew-flugzeug-absturz-100.html Bearbeitet 28. Dezember 2024 von Tschentelmän 5
Micha Geschrieben 29. Dezember 2024 Melden Geschrieben 29. Dezember 2024 vor 11 Stunden schrieb Tschentelmän: Aserbaidschan ist sicherlich kein Rechtsstaat wie wir ihn uns vorstellen - eher im Gegenteil. Leider ja. Da jedoch die Rechtsstaatlichkeit die Maxime des Angestrebten ist, gibt es keine Grundlage diese anderen zu versagen.
jetstream Geschrieben 29. Dezember 2024 Melden Geschrieben 29. Dezember 2024 Der aserbaidschanische Präsident Aliyev gibt sich offenbar nicht zufrieden mit der (halbherzigen) Entschuldigung Putins. 👉 https://www.tagesschau.de/ausland/asien/kasachstan-flugzeugabsturz-aliyev-forderung-100.html
Micha Geschrieben 29. Dezember 2024 Melden Geschrieben 29. Dezember 2024 Es ist gut, dass Amtskollegen gegenüber der russischen Regierung klare Worte finden, und zu verstehen geben, dass man sich verarscht vorkommt. 1
Tschentelmän Geschrieben 29. Dezember 2024 Melden Geschrieben 29. Dezember 2024 (bearbeitet) Kasachstan schickt den Flugschreiber der abgestürzten Embraer nach Brasilien, um sie dort auswerten zu lassen - vermutlich von den Experten des Herstellers. Lt. Bericht erfolgt dieser Schritt "nach Konsultationen mit Aserbaidschan und Russland". Damit soll die unabhängige Transparenz sichergestellt werden. Kasachstan scheint damit eine neutrale Rolle bei der Aufklärung einzunehmen - bei der Sachlage definitiv die beste Entscheidung. https://de.euronews.com/2024/12/29/kasachstan-schickt-die-flugschreiber-des-aserbaidschan-airlines-flugzeuges-nach-brasilien- Bearbeitet 29. Dezember 2024 von Tschentelmän 2
Micha Geschrieben 30. Dezember 2024 Melden Geschrieben 30. Dezember 2024 Aerotelegraph Der aserbaidschanische Präsident Ilham Aliyev sieht die Verantwortung bei Russland, und fordert, dass Russland dies auch anerkennt.
BWE320 Geschrieben 1. Januar Melden Geschrieben 1. Januar Turkmenistan Airlines streicht alle Flüge nach Moskau bis mindestens zum Monatswechsel Januar2025/Februar2025. Das kann natürlich alle mögliche Gründe haben, aber ein Zusammenhang mit dem Abschuss des aserbaidschanischen Flugzeugs drängt sich auf. https://www.aeroroutes.com/eng/241231-t5jan25mow
Tschentelmän Geschrieben 1. Januar Melden Geschrieben 1. Januar vor 8 Stunden schrieb BWE320: Das kann natürlich alle mögliche Gründe haben, aber ein Zusammenhang mit dem Abschuss des aserbaidschanischen Flugzeugs drängt sich auf. Genau das ist der Grund - man fordert ein klares Schuld-Eingeständnis aus Moskau. Das Aussetzen der Flüge dürfte ein rein politisches Signal sein und die große Verärgerung Aserbaidschans über den Kreml zum Ausdruck bringen. Dabei geht es sicherlich nicht nur um die Tatsache, dass man das Flugzeug versehentlich getroffen hat - sondern vor allem auch um die Dreistigkeit Russlands zu vertuschen, zu lügen und zu schweigen. 4
Der_Stevie Geschrieben 1. Januar Melden Geschrieben 1. Januar Ist alles verständlich und vermutlich auch wichtig. An der generellen Inkompetenz der russischen Flugabwehr wird sich so schnell nichts ändern, dazu sind inzwischen zu viele gut ausgebildete Truppen tot oder in der Ukraine. An der generellen Kultur der Vertuschung und Menschenverachtung in Russland ändert sich noch viel weniger. Noch einen Tick unwahrscheinlicher (aber nicht viel) ist, dass durch eine offizielle Entschuldigung und Entschädigung irgendwer wieder lebendig wird. Von daher ist das alles so semi-interessant. Der aserbaidschanischen Regierung geht es letztlich auch nicht um die Opfer sondern um politischen Gewinn. 1
Micha Geschrieben 1. Januar Melden Geschrieben 1. Januar vor 24 Minuten schrieb Der_Stevie: Ist alles verständlich und vermutlich auch wichtig. An der generellen Inkompetenz der russischen Flugabwehr wird sich so schnell nichts ändern, dazu sind inzwischen zu viele gut ausgebildete Truppen tot oder in der Ukraine. An der generellen Kultur der Vertuschung und Menschenverachtung in Russland ändert sich noch viel weniger. Noch einen Tick unwahrscheinlicher (aber nicht viel) ist, dass durch eine offizielle Entschuldigung und Entschädigung irgendwer wieder lebendig wird. Von daher ist das alles so semi-interessant. Der aserbaidschanischen Regierung geht es letztlich auch nicht um die Opfer sondern um politischen Gewinn. Ich sehe dies ein wenig anders: Der Vorfall ist mehr als bedauerlich, aber auch gleichzeitig eine Chance um Moskau mit den eigenen Defiziten zu belasten. Zwar haben die meisten postsowjetischen Staaten aus unserer Sicht erhebliche Mängel in Angelegenheiten wie Rechtsstaatlichkeit, verhalten sich aber nicht zwingend freiwillig pro-russisch oder neutral im Ukrainekrieg. Insofern begrüße ich jeden Funken Emanzipation von Moskau. 5
Tschentelmän Geschrieben 1. Januar Melden Geschrieben 1. Januar vor 20 Minuten schrieb Micha: eine Chance um Moskau mit den eigenen Defiziten zu belasten. Ich glaube nicht, dass Aserbaidschans Präsident Aliyev so völlig unglücklich über den Vorfall ist. Klingt sehr zynisch und ist etwas spekuliert. Die Situation ist für den selbstbewussten Mann aber auch eine Chance, sich und sein reiches Land in der Region stärker zu positionieren - nicht nur gegenüber Putin, auch zu anderen Nachbarn. 2
Tschentelmän Geschrieben 3. Januar Melden Geschrieben 3. Januar Offenbar Solidarität unter Nachbarn beim Druck auf eine geforderte Reaktion des Kreml - auch Turkmenistan stellt mindestens bis Ende Januar alle Flüge nach Moskau ein. https://www.aerotelegraph.com/turkmenistan-airlines-stellt-fluege-nach-moskau-voruebergehend-ein 5
BWE320 Geschrieben 4. Januar Melden Geschrieben 4. Januar vor 12 Stunden schrieb Tschentelmän: Offenbar Solidarität unter Nachbarn beim Druck auf eine geforderte Reaktion des Kreml - auch Turkmenistan stellt mindestens bis Ende Januar alle Flüge nach Moskau ein Das habe ich doch schon letzten Mittwoch gepostet und du hattest es selbst kommentiert … 3
derflo95 Geschrieben 6. Januar Melden Geschrieben 6. Januar Aliyev legt heute nochmal bezüglich der Anschuldigungen gegen Russland: Zitat "Die Verantwortung für den Tod aserbaidschanischer Bürger liegt bei den Vertretern Russlands" Die Maschine des brasilianischen Herstellers Embraer sei "vom Boden aus abgeschossen" worden. Quelle: https://www.t-online.de/nachrichten/ukraine/id_100566602/ukraine-krieg-praesident-von-aserbaidschan-macht-russland-schwere-vorwuerfe.html 2
Micha Geschrieben 9. Januar Melden Geschrieben 9. Januar Azerbaijan Airlines stellt eine weitere Verbindung nach Russland ein: Aerotelegraph Generell stelle ich mir den Umbuchungsaufwand für nicht erreichte Anschlüsse wegen gesperrten Lufträumen bei Turkish und co ungeheuerlich hoch vor. Aber dies wird sich sicher auch im Preis abbilden. 1
Avroliner100 Geschrieben 16. Januar Melden Geschrieben 16. Januar (bearbeitet) Unerwartet (sollte die Quelle stimmen): Nach den Aufzeichnungen des Voice-Recorders haben die Russen der Azal Maschine die Landung in Russland „wohl“ nicht verweigert. Dennoch ist das ganze mit äußerster Vorsicht zu genießen, da der Aerotelegraph auf russische Medien verweist. Es kann also was wahres dran sein (wenn es auch nicht unbedingt Sinn macht) - es kann aber auch pure Propaganda sein, die Schaden von Russland abweisen will. Dessen sollte man sich bewusst sein. Dazu: Zitat «Grozny, wir haben die Kontrolle verloren. «Vogelschlag», sollen die Piloten der E190 laut der Aufzeichnung gesagt haben. Zudem sprachen sie von einer Explosion einer Sauerstoffflasche. Kurz danach sollen sie nach dem Wetter am Flughafen der russischen Stadt Mineralnye Vody gefragt haben, um im Anschluss zu bekräftigen, doch nach Baku fliegen zu wollen. Zitat Vier Minuten später änderten die Piloten erneut ihre Entscheidung und erkundigten sich nach den Bedingungen in Makhachkala. «Mein Flugzeug verliert die Kontrolle. Gebt uns Makhachkala», soll der Kapitän gefordert haben. Der Fluglotse aus Rostov bekräftigte eine Landung dort: «Empfehlung: Makhachkala liegt 160 Kilometer südöstlich Ihrer Position, technisch geeignet und bereit zur Aufnahme». Der Pilot soll dennoch entschieden haben, weiter nach Baku zu fliegen. https://www.aerotelegraph.com/grozny-wir-haben-die-kontrolle-verloren Ich hoffe, der Telegraph hat hier im Hintergrund gewissenhaft geprüft und nicht 1:1 russische Desinformation ins Deutsche übertragen. Bearbeitet 16. Januar von Avroliner100
jetstream Geschrieben 16. Januar Melden Geschrieben 16. Januar ⚠️ Diese Info wurde gleichlautend bereits gestern Abend von pro-russischen Bloggern auf dem Telegram-Kanal Baza gepostet. Demnach soll es sich inhaltlich um eine angeblich vollständige Abschrift der Kommunikation zwischen den Piloten der abgestürzten AZAL E190 und den Fluglotsen handeln. Dem Protokoll zufolge wurden alle Entscheidungen - wie z. B. nicht in Grosny zu landen, den Flug nach Machatschkala abzulehnen, nach Baku zurückzukehren und schließlich doch nach Aktau zu fliegen - von der AZAL-Besatzung eigenständig getroffen. 6
Lucky Luke Geschrieben 16. Januar Melden Geschrieben 16. Januar Wenn es um das gleiche Transkript geht - wovon ich zu 95 Prozent ausgehe - war das schon nicht mal 48h nach dem Absturz auf Reddit zu lesen - Quelle genauso Telegram. Trotzdem wirkt es meiner Meinung nach recht authentisch. Weswegen ich der "die bösen Russen wollten den Flieger nicht landen lassen" These immer schon sehr skeptisch gegenüberstand. Aber sie ging halt wie ein Lauffeuer rum, weil sie einfach für viele Leute zu gut das Bild der abartigen Russen bestätigt hat. (Nicht, dass ich da eine andere Meinung hätte. Aber ich bin generell ein Fan davon, Skepsis walten zu lassen.) 5
abdul099 Geschrieben 16. Januar Melden Geschrieben 16. Januar vor einer Stunde schrieb Lucky Luke: Wenn es um das gleiche Transkript geht - wovon ich zu 95 Prozent ausgehe - war das schon nicht mal 48h nach dem Absturz auf Reddit zu lesen - Quelle genauso Telegram. Ein Transkript vom CVR nach 48h gibt es wohl nur, wenn Putin persönlich in den Trümmern wühlt und dem Gerät befiehlt, gleich noch ne Abschrift anzufertigen. Soviel zur Skepsis... 8
moddin Geschrieben 18. Januar Autor Melden Geschrieben 18. Januar Am 16.1.2025 um 23:15 schrieb abdul099: Ein Transkript vom CVR nach 48h gibt es wohl nur, wenn Putin persönlich in den Trümmern wühlt und dem Gerät befiehlt, gleich noch ne Abschrift anzufertigen. Soviel zur Skepsis... Wird der Funkverkehr im Tower/Flugkontrolle nicht auch mit aufgezeichnet?
Beliebter Beitrag Tschentelmän Geschrieben 18. Januar Beliebter Beitrag Melden Geschrieben 18. Januar Am 16.1.2025 um 21:43 schrieb Lucky Luke: Weswegen ich der "die bösen Russen wollten den Flieger nicht landen lassen" These immer schon sehr skeptisch gegenüberstand. Bei genauer Überlegung gibt es da ohnehin einen weitere Frage der Plausibilität: Ist es denkbar und plausibel, dass die Luftabwehr-Stellung der russischen Armee permanent und direkt mit dem Towerlotsen am Flughafen in Verbindung stand? Das wäre die Voraussetzung gewesen - das Militär hat die AZAL versehentlich getroffen und unmittelbar danach bekommt der Tower von einer Vorgesetzten Stelle eine Anweisung, die Landung zu verweigern und die Maschine übers Meer zu schicken - in der Hoffnung, dass sie darin abstürzt. Ist das plausibel, dass es hierzu eine Befehlskette ausgehend von der unfähigen Raketenstellung bis zum Fluglotsen gab, die so schnell und präzise funktionierte? Ich glaube kaum, daß es für dieses Szenario einen vorher festgelegten Ablauf gab - wenn dann müsste das alles Ad-Hoc improvisiert erfolgt sein. Und das russische Militär hat außerdem häufig genug bewiesen, dass sie Schwächen bei der Koordination und Präzision haben. Vielleicht gab es diese Befehlskette tatsächlich - aber trotzdem kann man bei dem Gedanken skeptisch sein, obwohl Russland dieses perfide Kalkül dennoch zuzutrauen wäre. 10
Lucky Luke Geschrieben 19. Januar Melden Geschrieben 19. Januar Am 16.1.2025 um 23:15 schrieb abdul099: Ein Transkript vom CVR nach 48h gibt es wohl nur, wenn Putin persönlich in den Trümmern wühlt und dem Gerät befiehlt, gleich noch ne Abschrift anzufertigen. Soviel zur Skepsis... Nur blöd, dass es nicht um den CVR geht, sondern um den Funkverkehr mit der Flugsicherung. Dafür brauchste keinen CVR, das wird auch im Tower mit aufgezeichnet. Theoretisch kann das ja sogar jeder Trottel privat mithören, in den USA ist ja jeder Zwischenfall 120 Minuten, nach dem er passiert ist, auf YouTube, weil Live-ATC einfach im Internet gestreamed werden kann. *Satz gelöscht wegen unagemessner Wortwahl* 2
abdul099 Geschrieben 19. Januar Melden Geschrieben 19. Januar vor 5 Stunden schrieb Lucky Luke: Nur blöd, dass es nicht um den CVR geht, sondern um den Funkverkehr mit der Flugsicherung. Dafür brauchste keinen CVR, das wird auch im Tower mit aufgezeichnet. Asche auf mein Haupt. Wäre so vermutlich nicht passiert, wenn Avroliner100 nicht vom "Voice Recorder" geschrieben hätte. 🤷
Micha Geschrieben 19. Januar Melden Geschrieben 19. Januar Ich bin grundsätzlich kein Freund davon, ein Volk, Gruppe, Partei ... ihr wisst schon, pauschal zu verurteilen. Auffällig ist aber, dass niemand nach einer Quelle der verweigerten Landung in Russland gefragt hat und dies (auch von mir) nicht im Ansatz angezweifelt wurde. Ein Gedankengang der mir eben auch nicht gekommen ist: Es ist in Russland erlaubt Flugfunk mitzuhören und entsprechende Möglichkeiten mitzuhören sind im WWW verfügbar. Es steht ausdrücklich unter Strafe umautorisierte Funksprüche abzusetzen. Guideline aus einem Aushang in einem Museum in Russland: "Мы не выходим на свясь" sinngemäß: We don't make transmissions.
Tschentelmän Geschrieben 24. Januar Melden Geschrieben 24. Januar (bearbeitet) Offenbar kommt Bewegung in die Sache. Russische Ermittlungen sollen zum Ergebnis gekommen sein, dass die Maschine von einer Pantsir S1-Rakete getroffen wurde. Auch verantwortliche Befehlshaber und die Bediener des Raketensystems sollen identifiziert worden sein. Man kann sicherlich davon ausgehen, dass diese Leute medienwirksam verhaftet werden, obwohl die Verantwortlichen dieses geisteskranken Systems doch eigentlich im Kreml sitzen. Ob Aserbaidschans Präsident sich mit der Präsentation dieser Handlanger zufrieden geben wird, bleibt abzuwarten. https://de.euronews.com/2025/01/24/offizielle-quellen-flug-der-azerbaijan-airlines-laut-russischen-ermittlungen-mit-pantsir-s Bearbeitet 24. Januar von Tschentelmän 5
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