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airliners.de

Notlandung Austrian Fokker 70 in München (05JAN04)


Ramperer

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Geschrieben

In der Verganhgenheit gab es einige Zwischenfälle mit Fokker und Eis-problemen ( Palair in Skopjie 1993 mit neuer Fokker 100)

Weiss irgendwer ob die Fokker 70 in Wien enteist wurde?

Geschrieben

Von den Bilder zu urteilen, war es wahrscheinlich von Vorteil, dass es Schnee hatte.

Sonst wäre doch die Oberfläche der Erde weniger eben und viel unstrukturierter?

Geschrieben

Das hat weniger damit zu tun, ob die Maschine in Wien Enteist wurde oder nicht.

Aber um eventuellen Mißverständnissen aus dem Weg zu gehen, Austrian ist keine Gesellschaft die an De-Icing spart!!!

 

Wenn man im Anflug in Icing Conditions kommt, dann ist es völlig egal ob man vor dem Start enteist hat oder nicht.

 

Und das war heute in München der Fall und das nicht gerade wenig.

 

hotstart

Geschrieben

Bin mir irgendwie fast sicher, dass die Fokker 70/100 über excelente Segelflugeigenschaften verfügt. Die (Super) Caravelle war ja bekannt dafür, die Fokker nun vielleicht ja auch...

 

Zudem muss festgehalten werden, dass es dabei sehr viel Glück gebraucht hat. Wäre genau dieses Flugzeug zu einer anderen Destination unterwegs gewesen, so hätten jetzt auch viele Familien trauern müssen.

 

Gott lob sei Dank!

Geschrieben

Darum gehts doch gar nicht Javot.

 

Da hier erstmal generelle Bedenken gegen die Airline nicht zutreffen dürften, vermute ich ich auch Probleme im Bereich Eisansatz/Engines/Fuel.

 

Weiterführende Spekulationen sind Schwachsinn.

Geschrieben

Man kann sicher davon ausgehen, dass es von Vorteil war, dass es über Nacht rund um München geschneit hat. War es wirklich ein Acker oder eine Wiese ?

 

Einige Paxe, die sich an Bord befanden, sind noch heute in MUC in andere Maschinen zu ihren Enddestinationen geflogen.

Geschrieben

Wie man sonst immer liest: "Eine Verkettung unglücklicher Ereignisse", kann man heute von "Verkettung von Glücksfällen" reden.

 

ZUM GLÜCK!!!

 

1. 2,5 km um Tegel herum würde mir gerade kein Feld einfallen, wo man einen Kilometer Ackerpiste zum ausgleiten hat. Da stehen überall Häuser.

 

2. Das es eine Maschine ohne Triebwerke unter den Flügeln war... (Beim Abreißen der Engines tritt schnell Fuel aus...)

 

3. Das die Maschine so schön leer war (nur 28 Paxe an Bord) und damit für den Gleitflug leicht...

 

4. Das der Cpt. trotz Schneetreiben überhaupt was sehen konnte und sogar für die richtige Wiese entschieden hat..

 

und, und, und...

 

Hoffe nur, dass es dabei bleibt, daß der Cpt. seinen Status behält und nicht später in Ungnade fällt (Stichwort HLF-A310)...

 

 

[ Diese Nachricht wurde geändert von: karstenf am 2004-01-05 19:01 ]

Geschrieben

In Punkto HLF A310 muss ich widersprechen.

Sicherlich ist eine großartige Leistung mit nem A310 im quasi Segelflug zu landen. Alle PAssagiere können froh über diese Leistung sein. ABER der Kapitän hat die Passagiere zunächst durch einen groben Fehler überhaupt erst in Lebensgefahr gebracht, daher ist es nur richtig, dass er diesen Beruf nicht mehr ausübt. Diese Leichtfertigkeit hat im Cockpit nichts verloren.

Hinzu kommt noch, dass der Airbus hinterher auch nicht mehr zu gebrauchen war. Jemand der einen Schaden dieser Größenordnung evtl. fahrlässig zu verantworten hat, wird wahrscheinlich in keiner Firma (Airline oder nicht) eine Zukunft haben.

Respekt für die Leistung dieses Piloten, die Umstände die dazu geführt haben, dass diese Leistung nötig war sind jedoch unentschultbar.

Geschrieben

Neues zum Thema Maingear.

 

 

Laut RTL habe der Pilot das Maingear kurz vor dem aufsetzen ausgefahren, um zu verhindern das die Maschine sich mit der Nase in den Boden bohrt. Das ist wohl der Grund, dass das Maingear als einziges Fahrwerk abgerissen wurde.

 

Mir stellt sich nur die Frage:

 

Wie kann man nur das maingear ausfahren? Geht es wie in dem Filmen mit einer Kurbel?

Wenn ja, dann dauert das doch aber Ewigkeiten, oder etwa nicht?

 

[ Diese Nachricht wurde geändert von: XQ-NUE am 2004-01-05 19:17 ]

Geschrieben

@ LXODES

 

Du schreibst:

"Darum gehts doch gar nicht Javot.

 

Da hier erstmal generelle Bedenken gegen die Airline nicht zutreffen dürften, vermute ich ich auch Probleme im Bereich Eisansatz/Engines/Fuel.

 

Weiterführende Spekulationen sind Schwachsinn. "

 

Hast du überhaupt gelesen was ich geschrieben habe? Hier nochmals meine kleine Aussage:

 

Von den Bilder zu urteilen, war es wahrscheinlich von Vorteil, dass es Schnee hatte.

Sonst wäre doch die Oberfläche der Erde weniger eben und viel unstrukturierter?

 

Ich finde meine Aussage durchaus korrekt, auch die Nachredner haben ja auf viele glückliche umständ ehingewiesen. Also LXODES, gibt dir etwas Mühe!

Geschrieben

@ carlchen:

Genau das meinte ich ja!

 

Zuerst als Held in den deutschen Medien gefeiert.

Später stellt sich heraus, daß der CO ihn angefleht hat zu landen, er aber auf Wien bestanden hat.

 

Ich hoffe, für den Cpt. von OS111 von heute, dass ihm im Vorfeld kein Fehler unterlaufen ist, und er sich mit der heutigen Leistung den Weg für eine stramme Kariere in der AUA-Group geebnet hat...

Geschrieben

Das diese Landung so "glimpflich" stattfand denke ich verdankt man den heutigen Witterungsbedingungen:

viel Schnee verhalf dem Flieger zum besseren Gleiten am Boden.

gefrohrenem Boden >> so konnte das Flugzeug nicht in den Acker tief einsinken.

Bis übermorgen soll es geborgen werden. Wenn der Boden beginnt zu tauen, dann wird es etwas schwieriger werden.

 

[ Diese Nachricht wurde geändert von: Zulu am 2004-01-05 22:19 ]

Geschrieben

Hallo.

 

Gerade auf ORF gesehen und quasi aus erster Hand.

Der Chef Pilot der AUA hat sich direkt und sehr detailliert über den Unfall heute in MUC geäußert.

 

Hier die wichtigsten Fakten:

 

- In etwa 4000m Höhe haben beide Triebwerke starke Vibrationen von sich gegeben. Darauf hin ist die Leistung beider Triebwerke fast simultan auf ca. 30% abgefallen.

 

- Die Triebwerke sind nicht komplett ausgefallen.

 

- Es wurde Luftnotlage erklärt. Man entschied sich es zu versuchen die Pisten in MUC zu erreichen.

 

- Mit nur 30% Triebwerksleistung sank das Flugzeug zu stark. Die Sinkrate war sehr hoch, die Crew entschloß sich kontrolliert vor der Piste "runterzugehen". Eine sichere Landung wurde ausgeschloßen.

 

- Über die Ursachen. Triebwerke top gewartet, eher kein technischer Defekt.

Er sagte es könnte: Vogelschlag oder Vereisung sein etc.

 

- Er sprach von einer Meisterleistung der Piloten.

 

- Passagiere an Bord sagten: Extrem starkes rappeln und rumpeln, Vibrationen.

 

- Kurz vor dem Aufprall kam nur ein "Mayday Maday" durch das Interkom zu den Paxen.

 

- Die Passagiere verbrachten noch ca. 30 min in der Maschine ohne sie zu verlassen.

 

 

Das sind die Fakten welche ich behalten habe.

 

Ich denke das es sich um Vereisung gehandelt hat. Ob und vielleicht die Anti Ice Einrichtungen gar nicht eingeschaltet waren muss geprüft werden.

 

Ciao

 

Jan

 

P.S.Heute Morgen war ein SIGMET draussen: Severe Icing below FL120...

 

[ Diese Nachricht wurde geändert von: DLH404 am 2004-01-05 22:57 ]

Geschrieben

An der Vereisungstherorie könnte was dran sein.

Siehe hier (ist zwar beim Start passiert)

 

Date: 12/27/1991

Location: Stockholm, Sweden

Airline: Scandinavian Airlines (SAS)

Aircraft: McDonnell Douglas MD-80 (MD-81)

Registration: OY-KHO

Fatalities/No. Aboard: 0:129

Details: The aircraft reached an altitude of 3,000 feet and then made an emergency descent, clipping trees and crash landing in a field. Failure of both engines. Improper deicing of the aircraft led to chunks of ice breaking off and being ingested into both engines, leading to engine failure. The aircraft was named Dana Viking.

Geschrieben

Ja, daran habe ich auch zuerst dedacht...

 

aber:

 

DA war Eis auf den Flügeln. Dieses Eis haben die Engines beim Climb angesaugt. Deshalb sind damals die Triebwerke am A... gegangen...

 

Hier war die Maschine im Sinkflug nach einem problemlosen Start...

Geschrieben

Die Frage was sinnvoller gewesden wäre ist doch eigentlich überflüssig. Der Pilot hat es so gemacht und alles lebt. Was passiert wäre wenn er das Fahrwerk drin gelassen hätte kann man nicht wissen und ist doch auch egal oder.

Geschrieben

Nochmal ´ne Frage an die Experten: Ist es nicht üblich, nach so einer Notlandung die Maschine SOFORT, daher ggf. über die Notrutschen (hier nicht notwendig) zu evakuieren?

 

 

 

[ Diese Nachricht wurde geändert von: STN-EBJ am 2004-01-06 10:19 ]

Geschrieben

@karstenf:

 

Du schreibst, dass der Vogel durch die wenigen Paxe so schön leicht war und damit langsamer an Höhe verloren hat.

 

Ich erinnere mich dunkel an einen Bericht in dem es hiess, dass ein schweres Verkehrsflugzeug eine weitere Strecke "segeln" kann als ein leichtes (wurde über die Bewegungsenergie erklärt).

 

Was ist denn jetzt richtig ?

Geschrieben

Meiner Meinung stellt sich die Frage auch nicht, ob die Piloten es nicht besser machen hätten können. Sie haben ihr Bestes in dieser Notsituation gemacht und alle heil runter gebracht. Die Frage was wäre wenn ist jetzt sekundär.

 

Einen Vogelschlag würde ich persönlich ausschließen, da a) beide Triebwerke an Leistung verloren und B) Vögel bei einem solchen Wetter in dieser Höhe nicht fliegen. Ohne jetzt über die Ursache spekulieren zu wollen, dürfte das Wetter eine entscheidende Rolle spielen. Eisansatz an den Tragflächen kann man wohl auch nicht ausschließen.

 

Eines ist aber (für mich) klar: ein Ausweichen auf andere Plätze wie Linz oder Salzburg stand wohl ausser Frage bei diesen Umständen.

Geschrieben

@ muccgn

 

Noch einmal zur D-ACLP:

 

Die hatte gestern nur 10 Minuten nach der AUA-"Landung" auch Emergency gemeldet. Grund hierfür war der Ausfall eines Triebwerkes.

 

Somit dürfte wohl der Grund gefunden sein, denn zwei "gleiche" Vorfälle innerhalb von nur 10 Minuten sind doch eher ausgeschlossen. Quelle dieser Info: Fluglotse MUC Airport

 

Grüße, Stefan

Geschrieben

MUC-MD11 und ich haben die Unglückstelle heute morgen besucht.

Die Reg. (OE-LFO), Name (Wiener Neustadt) und Austrian Airlines sind mit Planen inzwischen abgedeckt worden.

http://www.flugzeugbilder.de/show.cgi?168494

 

Einige Polizeiwagen und Feuerwehrfahrzeuge sind anwesend und das Areal wird bewacht. Der Boden ist fest (frost) und es liegt eine ca. 15 cm dicke Schneeschicht am Boden. Temp. ca. 2°C

ca. 1000 m vor der Aufsetzstelle ist eine Hochspannungsleitung! ca. 10 m rechts von der Stelle wo die Maschine zum stehen kam ist eine Mulde. Wenn die Maschine hier rein geschlittert währe? Zur Linken Seite weiter hinten ein Bauernhof. Ca. 800 m vor dem Flugzueg ist ein Abhang mit Baumbewuchs.

Die Maschine kam zufällig genau an der richtigen Stelle nieder.

Am linken Flügelbox sind relativ starke Beschädigungen zu erkennen.

http://www.flugzeugbilder.de/show.cgi?168495

Die Kabinentür war noch im offenem Zustand. Der Eingang war mit eine Plane abgedichtet.

http://www.flugzeugbilder.de/show.cgi?168493

http://www.flugzeugbilder.de/show.cgi?168492

 

Wir waren heute gegen 9:00 Uhr vor Ort. Als wir gingen, ca. 30 Minuten später sind immer mehr Schaulustige unterwegs dorthin gewesen.

Da heute hier Feiertag ist, werden heute etliche Leute vorbeischauen.

 

[ Diese Nachricht wurde geändert von: Zulu am 2004-01-07 09:45 ]

Geschrieben

Die Icing Conditions in MUC konnten der Crew nicht bekannt gewesen sein.

Soweit ich weiß ist erst nachdem es zu diesen BEIDEN Vorfällen gekommen ist ein SIGMET veröffentlicht worden.

 

Dieses warnte for "Severe Icing below FL120 STNR"

 

Für mich ist die Ursache recht klar, wobei man natürlich auf den abschließenden Bericht warten sollte.

Aber es ist davon auszugehen, dass Eisbrocken den Weg ins Triebwerk gefunden haben.

 

Ciao

 

Jan

Geschrieben

Es kann auch zu Vereisungen an den Fan-Blades selbst gekommen sein.

Einen ähnlichen Vorfall gab es mal mit einem CRJ-200 einer deutschen Gesellschaft. Die Engines hatten dermaßen starke Vibrationen, daß sie nicht mehr meßbar waren. Die Piloten hatten wohl schon Gebete gesprochen, konnten die Kiste aber glücklicherweise noch abfangen und sicher auf dem Flughafen landen.

Geschrieben

Da ja hier außer Materialschaden zum Glück nichts passiert ist traue ich mich einfach mal diese Frage zu stellen: icon_wink.gif

Bekommen die Paxe eigentlich ihr Geld für das Ticket wieder oder wird es vor Gericht noch zu Entschädigungszahlungen kommen, falls man sich nicht im Guten einigen kann?

Geschrieben

HI Leute,

 

ich hatte das "Glück" den Vorfall einigermaßen live im Funk verfolgen zu können. Ich hätte es lieber nicht gemacht! Wenn man dann den Lotsen sagen hört: "WE HAVE AN CRASH, ALL RWYS CLOSED!", da wird einem ganz anders!

 

Nun ja, zu der Sache:

Das WEtter war nicht besonders gut, UNtergrenze der Bewölkung war ca. 2200 QNH! Nicht above Ground, MUC THR 26L ist ca. 1470 fz hoch.

Das war wiklcih eine Meisterleisung, denn wir sind nachernoch einen NDB auf die 26L geflogen, gleiche Bedingungen, und wenn man bedenlt, daß die Crew erst in ca. 2500ft GNH den Boden erahnen konnt...

 

In MUC gabß´s zu der Zeit wirklich mehr als Severe Icing.

Was ich heut erfahren hab von unseren Tecknikern war, daß das Icing so stark war, daß wohl die TW trotz Anto-Ice vereist sind.

Ähliches war dann übrigens auch bei der LP von uns.

Es war übrigens nur ein "Priority-Call" und kein "Mayday".

Man hatte ebefalls auf einem TW sehr starke Vibratinons, so das das TW auf Idle gezogen wurde.

 

Alles in allem ein Tag, den MUC hoffentlich so schnell nicht wieder erleben wird und eine hervorragende Leistung der Kollegen von OS!!!

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