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airliners.de

Niki bald nach Rußland


TobiBER

Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Die Fluggesellschaften Air Berlin und Niki wollen

im kommenden Jahr von Wien aus nach Russland fliegen. " Wir fliegen

ja schon nach Warschau, Russland soll im nächsten Jahr dazu kommen",

sagte Niki- Chef Niki Lauda dem Tagesspiegel (Montagausgabe). Niki

will nach seinen Angaben ab November von Wien aus London anfliegen.

Lauda prüft zudem konkret, ob er auch in Deutschland bald Autos für

einen Euro vermietet. "Derzeit schauen wir uns in Deutschland sehr

intensiv um. Wann und wo wir dann mit den 1-Euro-Mietwagen starten

wollen, kann ich jetzt allerdings noch nicht sagen", sagte Lauda

weiter. In Wien vermietet Lauda bereits 144 Smarts für einen Euro.

Finanziert wird das Angebot über Werbeflächen auf den Autos.

Geschrieben

Gibt es da schon ein paar mehr Details?

Will nur NIKI nach Russland oder auch AB?

Wo soll es dahin gehen? Moskau?

Geschrieben

Hier das gesamte Interview:

 

„Null-Euro-Tickets sind Werbegags für Dumme“

 

Ex-Rennfahrer und Billigflieger-Chef Niki Lauda über seine Kooperation mit Air Berlin und seine Niederlagen als Unternehmer

 

<Herr Lauda, sie sind jetzt schon 25 Jahre im Fluggeschäft. Nimmt die Branche Sie als Unternehmer eigentlich ernst, oder sind Sie nur der ehemalige Formel-1-Fahrer, der sich in der Fliegerei versucht?

 

Mein Vorleben als Formel-1-Fahrer wird mir wegen meines abgebrannten Ohrs ewig anhängen. Das ist aber in Ordnung. Ob ich als Unternehmer ernst genommen werde, ist mir egal. Ich gehe meinen Weg – und fertig.

 

<Der ist ja nicht immer ganz einfach gewesen. Beim Absturz der Lauda-Air-Maschine 1991 über Thailand sind 263 Menschen ums Leben gekommen.

 

Der Absturz war für mich das größte Desaster, nicht nur als Unternehmer, sondern auch als Mensch. Es hat sich dann zum Glück herausgestellt, dass die Ursache ein Elektronikfehler gewesen war, der Flugzeughersteller Boeing war verantwortlich für das Unglück. Wäre ich Schuld gewesen, ich hätte aufgehört.

 

<Sie haben als Unternehmer noch mehr Niederlagen wegstecken müssen.

 

Ich habe jahrelang versucht, gegen die staatliche Austrian Airlines anzukommen. Im Nachhinein war das eine richtig blöde Idee.

 

<Warum?

 

Weil ich gegen den staatlichen Monopolisten keine Chance hatte. Das ist soweit gegangen, dass ich einmal mehr als 200 Passagiere kostenlos nach Australien fliegen musste, weil die AUA bis zuletzt verhindert hatte, dass ich die Konzession für den Flug bekomme. Ich durfte deshalb kein Geld für die Beförderung nehmen.

 

<Das spricht nicht gerade für einen ausgeprägten Geschäftssinn.

 

Ich konnte die Leute nicht einfach stehen lassen. Die hatten ja schon gebucht. Da ich dann sowieso wieder zurückfliegen musste, habe ich einen Aufruf gestartet: Jeder Australier kann in zwei Stunden umsonst mitfliegen. Da standen dann 2000 Leute am Flughafen, eine Super-PR, auch wenn ich nichts verdient habe.

 

<Mittlerweile gehört die Lauda Air der Austrian Airlines. Noch eine Niederlage, oder?

 

Zuerst haben wir noch versucht, zu kooperieren. Die AUA hat sich an Lauda Air beteiligt. Aber das hat von der Unternehmenskultur her überhaupt nicht zusammengepasst, die große AUA und die kleine, aber feine Lauda Air. Es gab ständig Streit unter den Vorständen. Also habe ich meine Lauda-Anteile an die AUA verkauft. Jetzt fliegt Lauda gegen Niki.

 

<Niki, so heißt ihre neue Billigfluglinie. Und die kooperiert wiederum mit der Air Berlin. Schaffen Sie es alleine nicht?

 

Es ist doch klar, dass im Billigfluggeschäft langfristig nicht alle Anbieter überleben werden. Also hatte ich als erster die Idee zu einer Allianz der Billigflieger, bei der zwei miteinander und nicht gegeneinander fliegen. Neben 150 Piloten und Stewardessen beschäftige ich in meinem Büro in Wien nur 15 Mitarbeiter. Buchung, Vertrieb, Rechnungslegung, das macht alles Air Berlin für mich. So habe ich eine Menge Zeit und Geld gespart.

 

<Dafür gehört Niki jetzt zum Teil Air Berlin. Wird Air Berlin noch mehr Anteile von Niki übernehmen?

 

Nein, Air-Berlin-Chef Joachim Hunold ist mit 24 Prozent zufrieden, und dabei bleibt es.

 

<Und zwischen der großen Air Berlin und der kleinen Niki gibt es keinen Streit?

 

Die Zusammenarbeit klappt ausgezeichnet. Air Berlin und Niki haben die gleiche Unternehmensphilosophie: Auf dem kürzesten Weg zum Ziel kommen. Joachim Hunold ist einer, der mehr oder weniger alles alleine und vor allem schnell entscheidet. Genau, wie ich es bei Niki tue.

 

<Welche Entscheidungen stehen denn in nächster Zeit an?

 

Wir wollen Wien zum Drehkreuz Ost ausbauen. Wir fliegen ja schon nach Warschau, Russland soll im nächsten Jahr dazukommen. Aber da gibt es noch verkehrsrechtliche Probleme, die wir klären müssen. Für Niki kommt zudem im November London als neues Ziel dazu. Damit sind wir der erste Billigflieger der die Strecke Wien-London anbietet.

 

<Wollen Sie ihre Flotte erweitern?

 

Das mache ich mit Air Berlin zusammen. Ich verhandele mit Airbus, und Joachim Hunold mit Boeing. Mal sehen, was dabei herauskommt.

 

<Wie wollen Sie gegen die größten in der Branche, Ryanair und Easyjet, ankommen?

 

Wir sind gut aufgestellt. Niki und Air Berlin haben mit 55 Flugzeugen die nötige Größe, um mit der Konkurrenz mithalten zu können. Außerdem bieten wir neben preiswerten Tickets auch einen gewissen Service. Bei uns kriegen die Passagiere kostenlos ein Supersandwich, vom besten Caterer in Österreich.

 

<Glauben Sie wirklich, dass die Leute von der Qualität eines Butterbrotes abhängig machen, mit welcher Fluglinie sie fliegen?

 

<Das gute Essen ist ein Zuckerl, das uns von den anderen Billigfliegern unterscheidet. Das hat doch auch was mit Kultur zu tun. Wenn ich im Flugzeug sitze, habe ich keine Lust, einen Fünf-Euro-Schein aus der Hosentasche zu kramen, damit ich mir einen Sandwich kaufen kann, der dann auch noch wie Pappe schmeckt.

 

<Soviel zum guten Essen. Aber wie sieht es mit guten Preisen aus? Werden Sie bald wie Ryanair Tickets für null Euro anbieten?

 

Umsonst fliegen können wir nicht. Und das kann auch Ryanair nicht. Diese Null-Euro-Tickets sind Werbegags für Dumme. Um für null Euro zu fliegen, müsste Ryanair-Chef Michael O'Leary schon eine Goldgrube haben, mit der er seine Flieger bezahlt. Die Provisionen, die er für die Vermittlung von Hotelzimmern oder Mietautos an seine Fluggäste bekommt, können da gar nicht ausreichen.

 

<Kann man denn angesichts der Ölpreisentwicklung überhaupt noch billig fliegen?

 

Der durchschnittliche Ticketpreis für einen Billigflieger muss zwischen 70 und 75 Euro pro Stunde liegen. Dann ist man an der Gewinnschwelle. Parallel zum Ölpreis wird es teurer. Allerdings haben wir keinen fixen Kerosinzuschlag, sondern können das mit unserem flexiblen Preissystem auch flexibel steuern, zum Beispiel weniger Tickets für 29 Euro verkaufen. Fest steht aber : Wenn der Trend beim Ölpreis sich nicht umdreht, wird Fliegen teurer, auch bei den Billiglinien.

 

<Sie haben für Niki in diesem Jahr einen Umsatz von 70 Millionen Euro angepeilt. Schaffen Sie das?

 

Absolut. In der vergangenen Woche haben wir den 970 000. Passagier transportiert, damit liegen wir über Plan. Bis Jahresende werden wir wohl auch mehr als 70 Millionen Euro Umsatz machen.

 

<Sie vermieten in Wien Autos für einen Euro. Würde das Konzept nicht auch in Deutschland funktionieren?

 

In Wien vermieten wir 144 Smarts mit Werbefläche - die Fläche bringt uns 888 Euro im Monat pro Auto, deshalb können wir die Autos dann so billig weitervermieten. Man muss allerdings 30 Kilometer fahren in der Stadt, damit die Menschen die Werbung sehen. Derzeit schauen wir uns in Deutschland sehr intensiv um. Wann und wo wir dann mit den 1-Euro-Mietwagen starten wollen, kann ich jetzt allerdings noch nicht sagen.

 

<Ohne Autos geht es bei Ihnen anscheinend nicht. Da kommt wohl doch noch der Rennfahrer durch.

 

Aus dem Rennsport habe ich eine Menge gelernt, was mich auch als Unternehmer weiterbringt. Im Sport wird nicht lange darüber diskutiert, ob du gut oder schlecht warst. Da spricht das Ergebnis für sich: Entweder du stehst auf dem Siegertreppchen oder nicht. So denke ich auch als Geschäftsmann. Wenn etwas schief geht, suche ich den Fehler bei mir selbst. Weil ich verantwortlich bin - ob es gut oder schlecht läuft.

 

<Eine Frage noch zur Formel 1: Wird Michael Schumacher in der nächsten Saison wieder Weltmeister?

 

So wie der fährt, sehe ich keinen Grund, warum er es nicht wird.

 

Das Gespräch führten Dagmar Rosenfeld und Flora Wisdorff (Tagesspiegel 27.09.2004)

Geschrieben

Ist ja sehr interessant.

 

Ich hoffe es gibt bald fluge von NRW aus nach Moskau, ich glaube diese markt is noch gans offen..

Geschrieben

Naja, von NRW (DUS) aus gibt es mittlerweile so einiges an Moskau-Flügen:

- Aeroflot im Sommer bis zu 3 x / Tag

- Sibir bis zu täglich

- Pulkovo im Sommer

- GEXX mittlerweile 7 mal / Woche

- Lufthansa bald wieder mehrmals pro Woche

 

Noch vor ein paar Jahren flogen nur LH und Aeroflot, letztere auch nur an 3 und 7.

 

Bevor Niki und AB nach Moskau wollen, müssen sie m.E. erstmal ins russische Reservierungssystem.

Sven

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