Tecko747 Geschrieben 3. Mai 2005 Melden Geschrieben 3. Mai 2005 Die zivile Nutzung des Militärflughafens Lagerlechfeld als schwäbischer Regionalflughafen ist endgültig vom Tisch. Nach einem Gespräch bei Wirtschaftsminister Otto Wiesheu (CSU) mit Vertretern der schwäbischen Politik und Wirtschaft hieß es am Dienstag, für die zivile Mitbenützung des Nato-Flugplatzes Lagerlechfeld gebe es wegen der hohen ungedeckten Investitionssumme «keine Realisierungsmöglichkeit» mehr. «Wir haben uns gemeinsam entschlossen, das Projekt eines Regionalflughafens Schwaben im Lechfeld nicht weiterzuverfolgen», erklärte Wiesheu. Augsburgs Oberbürgermeister Paul Wengert (SPD) sagte, er bedauere das Scheitern sehr, für Schwaben sei eine «große Chance» vertan. Die schwäbische Industrie und Handelskammer gab die Hauptschuld den drei beteiligten Landkreisen, die zum Scheitern des Projektes entscheidend beigetragen hätten. Sie seien nicht bereit gewesen, sich an der Finanzierung von Lagerlechfeld mit rund sechs Millionen Euro zu beteiligen. Das Projekt scheiterte letztlich an hohen Finanzforderungen der Bundeswehr. Bundesverteidigungsminister Peter Struck (SPD) hatte vor einer Woche bekräftigt, für Sicherheits- und Baumaßnahmen seien 18 Millionen Euro zusätzlich zu den veranschlagten Kosten von rund 35 Millionen Euro notwendig. Die Gesamtinvestitionen von etwa 53 Millionen Euro könnten von niemanden aufgebracht werden, sagte Wiesheu. Nach den vorliegenden Zusagen sei eine Summe von rund 26,5 Millionen Euro abgedeckt. Wiesheu: «Die offene Summe in Höhe von rund 26 Millionen Euro kann vom Freistaat nicht zusätzlich zu den bisher zugesagten 12,3 Millionen Euro übernommen werden.» Hoffnungen im Allgäu, von dem gescheiterten Lagerlechfeld-Projekt mit dem Standort Memmingerberg als Schwaben-Airport zu profitieren, erteilte Wengert eine klare Absage. «Memmingerberg ist keine Alternative und scheidet als Schwaben-Airport aus. Es fehlt ein echtes Einzugsgebiet», sagte Wengert. Augsburg setzt jetzt wieder auf den defizitären Flughafen in Augsburg-Mühlhausen, für dessen Ausbau bei einem erwarteten Defizit von rund 900 000 Euro in diesem Jahr rund sechs Millionen Euro fehlen. Wiesheu betonte, eine Förderung für einen anderen Standort in Schwaben werde es nur bei ausreichender Verkehrsnachfrage, einem tragfähigen Finanzierungs- und Investitionskonzept und einer belastbaren Wirtschaftlichkeitsrechnung geben. Quelle: Augsburger-Allgemeine.de ---------------- Fazit aus der ganzen Geschichte: Am besten Standort hat man es vermasselt. Warscheinlich wird jetzt Memmingen fit gemacht - ob es wirklich gelingt dort ausreichend Verkehr anzuziehen ist fraglich. München ist immerhin schon 130 km entfernt. Außerdem hat man mit FDH einen Wettbewerber direkt vor der Haustür. Schade Schade.
Tecko747 Geschrieben 12. Mai 2005 Autor Melden Geschrieben 12. Mai 2005 Es kam wie es kommen musste. Die nächste Schlappe für Augsburg ist da. ------------------------------------------------------------------------------ Abflug aus Augsburg: Denim Airways zieht sich fast vollständig aus Mühlhausen zurück. Fluggesellschaft streicht nach Millionenverlusten Angebot radikal zusammen. Schwerer Schlag für den Wirtschaftsstandort Augsburg: Die niederländische Fluggesellschaft Denim Airways zieht sich fast vollständig vom Airport Mühlhausen zurück und streicht ihr Angebot radikal zusammen. Ab morgen gibt es keine Berlin-Flüge mehr. Mangels Nachfrage wurde auch die neue Flugverbindung nach Zürich vollständig gekippt. Statt zweimal fliegt Denim Airways zukünftig nur noch einmal täglich nach Düsseldorf. Begründet wird die Sparmaßnahme mit zu hohen Verlusten. Die Airline ist seit zwei Jahren in Augsburg vertreten und hat seitdem Millionenverluste eingeflogen. Nach dem Scheitern der zivilen Mitnutzung von Lagerlechfeld sieht das Unternehmen keine Perspektive mehr in Augsburg, heißt es. Quelle: Augsburger Allgemeine
Tecko747 Geschrieben 30. Mai 2005 Autor Melden Geschrieben 30. Mai 2005 Augsburg (möh). Der Flugverkehr in Schwaben entwickelt sich immer mehr zu einer großen Luftnummer. Die zivile Mitnutzung des Militärflughafens Lagerlechfeld (Kreis Augsburg) kommt nicht, ein Regionalflughafen Memmingerberg steht noch in den Sternen und jetzt ist der Flughafen Augsburg endgültig auf dem harten Boden der Realität gelandet. Quasi über Nacht wurde der Linienflugbetrieb eingestellt. Denim Airways macht den Abflug. Es bleiben jetzt noch die Hobbyflieger und die Flugschulen. Die fliegenden Holländer der Fluggesellschaft Denim Air haben ihre letzte verbliebene Verbindung nach Düsseldorf eingestellt. Am Freitag fiel die Entscheidung, am Wochenende wurden die ohnehin nicht sehr vielen Passagiere informiert, am Montag wurde bereits nicht mehr geflogen. Vor zwei Jahren wurde Denim Air noch als der große Retter in Augsburg gefeiert. Schon damals stand der Linienflugbetrieb kurz vor dem Aus. Die Lufthansa, die ihre Flüge mit Augsburg Airways abwickelte, zog sich aus Schwaben zurück - aus wirtschaftlichen Gründen. Es begann die fieberhafte Suche nach Ersatz. Vollmundig wurden einige neue Airlines angekündigt, die dann aber nie abhoben. Denim Airways stand dagegen lange zu seinen Zusagen - bis Montag. Der Abschied der Holländer hatte sich abgezeichnet. Vor drei Wochen wurde die Berlin-Verbindung aufgegeben, das Angebot nach Düsseldorf auf einen täglichen Flug reduziert. Jetzt schaut Augsburg, das einst den Airport für 32 Millionen Euro ausbauen wollte, in die Luft. Was für die Passagiere bleibt, ist der Zug nach München. Augsburger-Allgemeine ----------------- Tja, damit wurde in Augsburg wohl so ziemlich alles falsch gemacht! Und ich finds nicht mal schade...
TobiBER Geschrieben 30. Mai 2005 Melden Geschrieben 30. Mai 2005 Laut HP fliegen sie noch Samstags Charter nach NAP. Jetzt immer noch? Wenn ja, müßte ja dort noch ne F50 rumstehen oder kommt die dann aus EIN?
AirCGN Geschrieben 30. Mai 2005 Melden Geschrieben 30. Mai 2005 Laut Denim-Buchungsmaschine ist der letzte Hin- und Rückflug am 11.6.
EDDL_85 Geschrieben 31. Mai 2005 Melden Geschrieben 31. Mai 2005 Hi, da wird ne Menge Regionalstolz mitspielen. Aber wo ist bitte der Sinn eines Augsburger Flughafens. Ihr habt 130 km entfernt einen großen international gut aufgestellten Flughafen in München. Und bitte sagt nicht das 130 km viel sind. Von Aachen bis Düsseldorf sind es auch ca. 90 km. Also bitte. Nicht jede Stadt kann ihren eigenen Flughafen bekommen. Gibt sowieso schon viel zu viele in D. MfG Jan
jumpseat Geschrieben 31. Mai 2005 Melden Geschrieben 31. Mai 2005 @EDDL teile mal Deine Zahl durch 2, dann kommst Du mit der Entfernung hin. AGB hätte wohl schon eine Chance, wäre die Bahn eine andere...
Tecko747 Geschrieben 1. Juni 2005 Autor Melden Geschrieben 1. Juni 2005 Ihr habt 130 km entfernt einen großen international gut aufgestellten Flughafen in München. Für den normalen Linienverkehr braucht meiner Meinung nach keiner einen zweiten Flughafen in der Region München. Gerade aber auf dem Low-Cost-Sektor ist der Münchner Flughafen noch nicht sehr gut aufgestellt. Und genau hier liegt die Marktlücke. Bei einer direkten Positionierung als Low-Cost-Alternative für München hätte der Flughafen in Lechfeld gute Chancen ein Erfolg zu werden. Lechfeld ist meiner Meinung nach nicht Kassel, Kiel oder Hof.
Nosig Geschrieben 1. Juni 2005 Melden Geschrieben 1. Juni 2005 Man könnte auch Manching zivil für Locos ausbauen aber das würde NUE sicher wehtun.
Tecko747 Geschrieben 1. Juni 2005 Autor Melden Geschrieben 1. Juni 2005 Man könnte auch Manching zivil für Locos ausbauen aber das würde NUE sicher wehtun. Manching hätte auch gute Vorraussetzungen. Da zwei Start- und Landebahnen vorhanden sind, könnte man sogar den millitärischen Teil vom zivilen abtrennen. Die Lage zwischen Nürnberg und München an der A9 ist optimal. Ehrlich gesagt würde es mich sogar freuen wenn an Ende die Region Bayerisch-Schwaben leer ausgeht. Die Diskussion um die Standorte Augsburg-Mühlhausen, Lechfeld und Memmingen wurde teilweise schon auf einem beängstigenden Level geführt. Genauso wie Augsburg die ICE-Strecke gehn Norden an Ingolstadt verlohren hat, wirds nun auch mit dem Flughafen nichts.
Tecko747 Geschrieben 22. Juni 2005 Autor Melden Geschrieben 22. Juni 2005 Es gibt wieder ein paar Neuigkeiten. Alles wird wohl auf Memmingen hinauslaufen: Der Freistaat Bayern wird den Regionalflughafen in Memmingerberg finanziell fördern. Bei einem Gespräch mit Vertretern der privaten Betreibergesellschaft "Air + Park" (APA) sowie Allgäuer Politikern sagte gestern Wirtschaftsminister Otto Wiesheu zunächst kurzfristig einen Zuschuss zu, damit ein Instrumentenlande-System für weitgehend wetterunabhängige Flüge installiert werden kann. Insgesamt beantragen die Betreiber, die innerhalb der nächsten zehn Jahre 20 Millionen Euro in den Ausbau des früheren Militärflugplatzes investieren wollen, einen Zuschuss in Höhe von 7,3 Millionen. Wiesheu war den Allgäuer Flughafen-Plänen lange Zeit skeptisch gegenüber gestanden und hatte als schwäbischen Regionalflughafen eine zivile Mitbenutzung des Militärplatzes Lagerlechfeld favorisiert. Nach dem Scheitern dieser Pläne legte die APA dem Ministerium einen abgespeckten Investitionsplan und neue Wirtschaftlichkeitsberechnungen vor. "Das Vorhaben bietet jetzt für den Luftverkehr und den Tourismus erhebliche Entwicklungs-Chancen," erklärte Wiesheu nach dem Treffen. "Damit ist eine wichtige Entscheidung zugunsten von Memmingerberg gefallen," wertete Landwirtschaftsminister Josef Miller (Memmingen) das Ergebnis. Ein Gutachter geht von stetig wachsenden Passagierzahlen aus, sobald ein entsprechendes Angebot unter anderem für anreisende Urlaubsgäste besteht. Bis zum Jahr 2015 seien 320000 Fluggäste realistisch. Um mit wetterunabhängigen Flügen von Verkehrsjets und Geschäftsreisemaschinen starten zu können ist ein Instrumentenlande-System notwendig. Damit dieses bis Herbst betriebsbereit sein kann, hat das Wirtschaftsministerium einen ersten Zuschuss genehmigt. Vor einer Förder-Zusage für das Gesamtprojekt sollen die Verkehrsprognosen aktualisiert und die Investitionsansätze überprüft werden. "Bereits im Herbst" will Wiesheu endgültig entscheiden, ob die Hälfte der förderfähigen Kosten in Höhe von 7,3 Millionen Euro als Staatszuschuss fließen. "Diese Förderhöhe blieb bei dem Gespräch unwidersprochen," freute sich Kemptens Oberbürgermeister Ulrich Netzer als Vertreter der Allgäu-Initiative. Starthilfe wollen auch die Allgäuer Landkreise und kreisfreien Städte geben, die in dem Flughafen "einen nachhaltigen Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung sehen". Auch für die Weiterentwicklung des Augsburger Flughafens hatte der Freistaat eine finanzielle Förderung in Höhe von 13 Millionen Euro zugesagt. Eine "große Ausbaulösung" ist derzeit jedoch stark in Frage gestellt. Quelle: Augsburger Allgemeine
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