touchdown99 Geschrieben 26. Juli 2005 Melden Geschrieben 26. Juli 2005 Da ja heute neben EUJet auch Planestation "belly-up" gegangen ist.... PlaneStation Group PLC ("the Company") Appointment of Administrators The Company regrets to announce that following yesterday's announcement that its bank was no longer able to support it, Grant Thornton have been appointed as administrators to the Company. At this stage the Directors do not anticipate that the administration will result in any return to equity shareholders. ... frage ich mich nach den Auswirkungen für Lahr. Der Flughafen dort wird ja von der Black Forest Airport GmbH betrieben, die eine Tochter von PS war/ist. Hingen die komplett am finanziellen Tropf von Planestation oder sind die finanziell unabhängig ? Komischerweise findet sich auf der PS-Homepage keinerlei Hinweis (mehr) auf Lahr.
Gast Geschrieben 26. Juli 2005 Melden Geschrieben 26. Juli 2005 Die waren ja auch bei einem anderen Deutschen Flughafen involviert und dem Vernehmen nach ist da von Plane Station niemals ein Euro geflossen. schlichtweg, die Firma ist ihren Verpflichtungen nie nachgekommen. Der dortige Landrat hat dann einen günstigen Sugenblick erwischt, um PS aus dem Vertrag zu schmeissen. In Lahr dürfte es so ähnlich sein. Die Black Forrest Airport GmbH dürfte weniger Substanz haben als eine Torte gleichen Namens, jedenfalls nicht durch Zutun von PS die sich dort sicherlich ähnlich verhalten haben wie an dem airport im Norden. .
Takeoff Geschrieben 26. Juli 2005 Melden Geschrieben 26. Juli 2005 Der andere Flughafen im Norden war übrigens "Baltic-Airport" Schwerin-Parchim. Während in Parchim zumindest noch Trainingsflüge diverser Airlines stattfinden hat Lahr flugetriebsmässig nicht wirkliche Einnahmequellen vorzuweisen. Dass EU-Jet und Plane Station Group pleite sein sollen wundert mich jedenfalls nicht, eher dass sie so lange überlebt haben.
jumpseat Geschrieben 27. Juli 2005 Melden Geschrieben 27. Juli 2005 Somit bleibt uns ein teures Abschreibungsobjekt erspart, ebenso wie gestrandete Kunden und sinnlose Konkurrenz. Der Markt zwischen Bodensse, Elsaß, und der Pfalz hat mit FDH,FKB, SXB, MHG, EAP (und STR, ETZ, SCN, ZWS, HHN, ZRH) mehr als genug Flughäfen mit entsprechenden Slots
edtl Geschrieben 27. Juli 2005 Melden Geschrieben 27. Juli 2005 wie es mit lahr weitergeht, kann ich euch demnächst sagen. Bis auf weiteres geht der Betrieb dort normal weiter. bis dahin würde ich euch bitten von irgendwelchen sinnlosen spekulationen abzusehen, manchmal habe ich hier den eindruck, ich bin auf der hp einer bi gegen einen flughafen.....i lg edtl
touchdown99 Geschrieben 27. Juli 2005 Autor Melden Geschrieben 27. Juli 2005 Weiß auch nicht, warum hier so viel gegen Lahr gemosert wird. Wenn der Airport privatwirtschaftlich betrieben wird und es nicht so krumme Dinger in Sachen kommunaler Querfinanzierung wie zB in NRN gibt, soll er doch existieren. Die Infrastruktur ist ja nun einmal da, warum sollte man sie in bescheidenem Umfang nicht nutzen. Es geht ja nicht um den Neubau eines Airports. Bei Lahr kann ich noch eher Sinn sehen als bei Flughäfen wie Kassel oder Altenburg, da es immerhin ein touristisch interessantes Gebiet ist und es wohl auch Interesse an Frachtfügen gibt. Die Situation erscheint mir vor allem aufgrund Rivalitäten in der BW-Spätzle-Connection Problem so verfahren: Württemberg gegen Baden, und in Baden dann Söllingen gegen Lahr.....
Larsi Geschrieben 27. Juli 2005 Melden Geschrieben 27. Juli 2005 Lahr braucht keiner, in der von Jumpseat richtig genannten Gründe.
touchdown99 Geschrieben 27. Juli 2005 Autor Melden Geschrieben 27. Juli 2005 Naja, so gesehen braucht auch keiner dba, weil es Lufthansa schon gibt, der Flughafen Hahn ist überflüssig, weil es Frankfurt bereits gibt, und warum baut BMW eigentlich den 1er-BMW, wenn es seit 30 Jahren VW Golf gibt... ? Ist halt freie Marktwirtschaft, und solange der FLughafen nicht mit Steuergeldern hochgepäppelt wird, soll es mir egal sein. Es geht ja bei Lahr im Kern nicht darum, von 0 einen neuen Airport hochzuziehen, sondern bei einem bestehenden Airport ein rechtliches Hindernis zu beseitigen, das die Nutzung der vorhandenen Fazilitäten verhindert und relativ offensichtlich protektionistischen Charakter zu Gunsten von FKB hat.
Takeoff Geschrieben 27. Juli 2005 Melden Geschrieben 27. Juli 2005 Ist halt freie Marktwirtschaft, und solange der FLughafen nicht mit Steuergeldern hochgepäppelt wird, soll es mir egal sein. Es geht ja bei Lahr im Kern nicht darum, von 0 einen neuen Airport hochzuziehen, sondern bei einem bestehenden Airport ein rechtliches Hindernis zu beseitigen, das die Nutzung der vorhandenen Fazilitäten verhindert und relativ offensichtlich protektionistischen Charakter zu Gunsten von FKB hat. nicht von 0, aber nach meinen Einschätzungen maximal von 0,1. Vor etwa einem Jahr war ich in der Gegend und habe mir den Flughafen angeschaut und mein Eindruck war: Es gibt dort eine lange Bahn, sogar ein ILS (welches mit erheblichen staatlichen Zuschüssen gebaut wurde, aber dazu später mehr) aber ansonsten machte alles doch einen ziemlich vergammelten und verrotteten Eindruck. Auch ein Terminal habe ich nicht gefunden, ich würde das von der Kapazität her eher als Wartesaal für Busgäste (nicht Airbus) bezeichnen. Was so alles an Abfertigungsgerät vielleicht (gut konserviert in irgendeiner Halle?) vorhanden ist, kann ich nicht sagen. Vielleicht wärs ja auch mal ein Anfang irgendwo einen Kaffeeautomat aufzustellen. Was ich damit sagen will: Lahr liegt doch sehr nah bei Strassburg und Karlsruhe-Baden. Schätze mal um die 50km jeweils und Basel ist auch noch im unmittelbaren Einzugsgebiet. Um sich gegen diese bestehenden Flughäfen wirtschaftlich behaupten zu können, zumal es sich ja auch nicht um dichtbesiedeltes Ruhrgebiet handelt, dürften Investitionen nötig sein, die sich locker im dreistelligen Millionenbereich bewegen. Selbst wenn ein Herr Abramovic (schreibt er sich so?) morgen ganz privat fragen würde: "Wieviel Geld braucht ihr denn?" würde sich auch dieser an den öffentlichen Fördermitteln bedienen, die es für allen möglichen Kram gibt (z.B. ILS). Es müssten zudem entsprechend viele Staatsdiener wie Polizei, BGS, Zoll, Luftaufsicht vorhanden sein und zudem würde es erst einmal Millionen kosten, den Flughafen auf die aktuellen Sicherheitsvorschriften seit 11.09. umzurüsten. KEIN! Flughafen in Deutschland wird "privat" betrieben. Ich weiss es ja nicht, wie es inzwischen in Lahr aussieht, bezweifle aber mal, dass Planestation das letzte Jahr so viel in Lahr privat investiert hat und deswegen pleite ist. Vielleicht kann uns ja auch EDTL mehr über aktuellen Infrastruktur- und Ausrüstungsstand sagen ? Ich war jedenfalls selten so enttäuscht von einem Erscheinungsbild eines Flughafens. Auch war ich vielleicht nicht gerade zu den Peak-Zeiten da, jedenfalls habe ich in den etwa 2 Stunden nicht einmal eine PA28 gesehen, welche das ILS zu Trainingszwecken nutzte - geschweige denn irgendein Frachtflugzeug, nach dem wohl so grossen Bedarf besteht. Irgendwie ja eigentlich schade drum. Rollt die Bahn zusammen und in Augsburg, Mannheim, Mönchengladbach, Lübeck, Saarbrücken, Kassel usw. wieder aus, die können alle mehr damit anfangen. In Lahr liegt sie m.E. jedenfalls am falschen Platz.
FKB64 Geschrieben 28. Juli 2005 Melden Geschrieben 28. Juli 2005 Abfertigungsgerät ist vorhanden, Lahr hat schliesslich mal einen grossen Teil des Betriebes von Strasbourg (zu vollster Zufriedenheit der Fluggäste übrigens!) abgewickelt, als die dortige runway neu gemacht wurde. Lahr an der falschen Stelle? Bei Deinem nächsten Ausflug hierher empfehle ich mal einen Besuch des Europaparks mit jährlichen Besucherzahlen im Millionenbereich (!), der Firma Herrenknecht, die als führender hersteller von Tunnelbohrmaschinen diese weltweit, auch mal per Antonov, vertreibt... Etwas visionär, aber nicht völlig aus der Luft gegriffen: In Lahr tausende von Aussiedlern, die sicher einige Verbindungen in die GUS rentabel machen würde. Ich bin aber eher auch pessimistisch: bei planestation ist wohl der Ofen aus und damit sieht die Zukunft des "Black-Forrest-Airparks" wohl eher düster aus... Ein Wort zu FKB: würde der nicht am Tropf von STR hängen, wäre dort schon lange Feierabend, flowtex lässt grüssen....
jumpseat Geschrieben 28. Juli 2005 Melden Geschrieben 28. Juli 2005 Also ich kann FKB und meinen Vorredner nur zustimmen, leider touchdown. Als Ökonom weis ich ziemlich gut bescheid was Marktwirtschaft bedeutet. Wir haben übrigens offiziell eine soziale und keine freie Marktwirtschaft (sic!), was bedeutet, der Staat in bestimmten Bereichen ein Primat hat. Das macht sich zum Beispiel an den Zwangsabgaben zu den Sozialversicherungen fest, aber auch an der staatlichen Planungshoheit zu Infrastrukturmasnahmen. Natürlich kann der Staat private Infrastrukturrmasnahmen zulassen, aber so ganz privat sind sie nie, insbesondere dann nicht, wenn sie keine Gewinne erwirtschaften. Das fängt an mit der Vorsteuerabzugsberechtigung, geht über die Verlustabschreibung hin zum Insolvenzgeld. Überall hier nämlich übernimmt die Allgemeinheit/der Staat die Risikien privaten Wirtschaftens. Hinzu kommen bei einem Flughafen bereits erwähnte Dinge wie Zoll, Luftsicherheit, Sicherheitskräfte etc. Die sogenannten privaten/privat gestarteten Flughafenprojekte sind bislang alle keine wirklichen Erfolge gewesen, ob Parchim, Cochstedt, Niederrhein, Flowtex International (vor der Übernahme durch STR). Nun stehen wir im Raum Offenburg/Baden-Baden vor der absurden Situation im Radius von kaum mehr als 25 Km 3 potentiell einzeln auch gut funktionierbar Flughäfen zu haben, FKB, SXB und Lahr, in weiteren ca. 100km Umfeld kommen noch einmal ETZ, EAP, ZRH, MHG, FDH undSTR mit hervorragender Infrastruktur hinzu. Das funktioniert in einer Metropolenregion wie London oder New York sicherlich, aber die Region hat nun mal keine 30Mio Einwohner und auch nicht dieses Besucherpotential, auch wenn der Tourismus im Schwarzwald sicherlich eine Rolle spielt. Lahr als Europaparkflughafen? Auf den ersten Blick vielleicht sogar eine Idee, ABER, was braucht der Besucher des Europaparks? Eine Inbound-Verbindung morgen und einen Outbound abends, denn der Flug zum Park bringt nur etwas, wenn ich dadurch Hotelkosten vermeiden kann. Sicherlich könnte man eine F100 aus HAM/BER oder so füllen, nur wer fliegt morgens Outbound weg? Oder soll die Maschine den ganzen Tag über auf dem Apron stehen? Es geht mir nicht gegen die Leute in Lahr, Jagstel, Hof, Kassel oder Weeze, es geht mir darum dass ökonomisches Denken wieder den Vorrang vor leeren Schein bekommt.
touchdown99 Geschrieben 28. Juli 2005 Autor Melden Geschrieben 28. Juli 2005 Natürlich kann der Staat private Infrastrukturrmasnahmen zulassen, aber so ganz privat sind sie nie, insbesondere dann nicht, wenn sie keine Gewinne erwirtschaften. Das fängt an mit der Vorsteuerabzugsberechtigung, geht über die Verlustabschreibung hin zum Insolvenzgeld. Überall hier nämlich übernimmt die Allgemeinheit/der Staat die Risikien privaten Wirtschaftens. Du verwechselt hier m.E. Ursache und Wirkung. Diese "Features" der Marktwirtschaft sind nun gerade keine lenkungspolitischen Instrumente, die dem Staat erlauben zu sagen, diese Branche darf dieses und jenes machen und dieses und jenes nicht. Lenkungspolitik macht der Staat über Subventionen und Steuervorteile, nicht über Vorsteuerabzug, Insolvenzausfallgeld, Sozialversicherung usw. Ich hatte ja betont, dass ich gerade nicht will, dass es spezifische Subventionen gibt. Wenn es aber generell im Steuersystem branchenneutrale Steueranreize für Investitionen gibt, müssen sie natürlich einem Flughafenbetreiber genauso zur Verüfgung stehen wie Porsche, wenn sie in Leipzig ein Werk bauen, oder sonstwem, der irgendwo investiert. Wenn der Staat das nicht will, dann muss er sein Steuer- Sozialversicherungs- und Subventionssystem insgesamt ändern. Nur weil ein Projekt potentiell irgendwann einmal zu abstrakten Steuerausfällen, Insolvenzbelastungen, Sozialversicherungslasten führen könnte, kann ich es nicht verhindern, wenn die sonstigen rechtlichen Voraussetzungen gewahrt sind. Herr ALDI oder Herr LIDL würden sich bedanken, wenn der Staat ihm, ohne dass er auf Subventionen oder Steuervorteile aus ist, sagen würde, da möchten wir aben keine neue Filiale haben, weil es 2km weiter schon eine vom Herrn PLUS gibt und im Falle von Überkapazität geht vielleicht einer pleite. Wenn wir so anfangen wollen zu denken, dann müssen wir auch schnell drüber nachdenken, ob das LBA Airlines wie Germanwings oder HLX eine Betriebserlaubnis erteilen sollte, wenn doch alle wissen, dass in x Jahren ohenhin nur 4 oder 5 europäische LCCs überleben. M.E. geht es bei Lahr auch gar nicht um solche Fragen, sondern in der Frage der luftrechtlichen Genehmigung nach dem LuftVG werden in Sachen Lahr zahlreiche vergleichsweise sachfremde Erwägungen ins Spiel gebracht, die vor allem dem Schutz von FKB und damit mittelbar von STR dienen. Aus diesem Grund ist die Ablehnung der Betriebsgenehmigung für Lahr durch die Bezirksregierung ja auch - m.E. ganz zu recht - vom Verwaltungsgerichtshof B-W beanstandet worden. Hinzu kommen bei einem Flughafen bereits erwähnte Dinge wie Zoll, Luftsicherheit, Sicherheitskräfte etc. OK, das ist zutreffend, aber m.E. vergleichsweise vernachlässigenswert. Der Staat greift hier i.d.R. auf anderenorts bestehende Ressourcen zurück und schafft keine zusätzlichen Stellen.
jumpseat Geschrieben 28. Juli 2005 Melden Geschrieben 28. Juli 2005 @touchdown Es geht hier sicherlich nicht um eine Lidl oder Aldifiliale mit einer Fäche von vielleicht 0,5ha inkl. Parkplatz und einem Investitionsvolumen vom max. 1 Mio EUR, es geht hier um eine erhebliche Infrastrukutrmasnahme und darum das nicht auf jedem freien Feld ein Flughafen gebaut wird. Das kannst Du gerne mit einem Braunkohlekraftwerk oder einem Staudamm vergleichen und nicht mit einem Supermarkt. Hier gelten einfach andere Rechtsnormen, wie die der Verträglichkeit, der Notwendigkeit, des Bestandschutzes für vergleichbar Projekt und last but not least der Verhältnismäßigkeit. Nur das Wollen eines Unternehmers kann kein rechtserzeugender Faktor sein, wo kämen wir da hin. Mit der Argumentation könnte ich letztendlich ja eine Fabrik für Clonkrieger direkt auf das Dach des Frankfurter Hauptbahnhofes bauen! Davon abgesehen hat Lahr ja die Genehmigungen vor wenigen Wochen bekommen. Meine Argumentation ist nur die, das hier ein weiteres potentielles Insolvenzprojekt rechtzeitig scheitert um größeren Schaden zu erhindern. Dinge wie den Vorstuerabzug, die Verlustabschreibung etc stehen jedem zu, natürlich, aber genau deswegen ist die Behauptung es sei ja alles privat finanziert eben Augenwischerei bei Dingen, die sich -im Gegensatz zu einer Aldifiliale- nie rentieren werden...
touchdown99 Geschrieben 28. Juli 2005 Autor Melden Geschrieben 28. Juli 2005 Es geht hier sicherlich nicht um eine Lidl oder Aldifiliale mit einer Fäche von vielleicht 0,5ha inkl. Parkplatz und einem Investitionsvolumen vom max. 1 Mio EUR, es geht hier um eine erhebliche Infrastrukutrmasnahme und darum das nicht auf jedem freien Feld ein Flughafen gebaut wird. Das kannst Du gerne mit einem Braunkohlekraftwerk oder einem Staudamm vergleichen und nicht mit einem Supermarkt. Hier gelten einfach andere Rechtsnormen, wie die der Verträglichkeit, der Notwendigkeit, des Bestandschutzes für vergleichbar Projekt und last but not least der Verhältnismäßigkeit. Schon klar. Aber der Airport ist ja 1) schon da und 2) erfüllt er die rechtlichen Genehmigungsvoraussetzungen. Nur das Wollen eines Unternehmers kann kein rechtserzeugender Faktor sein, wo kämen wir da hin. Mit der Argumentation könnte ich letztendlich ja eine Fabrik für Clonkrieger direkt auf das Dach des Frankfurter Hauptbahnhofes bauen! Schon richtig. Aber es geht ja nicht um den Bau eines Flughafens, sondern um die andersartige Nutzung bestehender Fazilitäten (in Lahr findet bereits Flugbetrieb zu Genüge statt, die einzige Frage ist im Prinzip - etwas überspitzt - ob pro Tag ein Linienmaschinchen fliegen darf. Es geht also nicht um die Errichtung eines Braunkohletagebaus, sondern um die vergliechsweise geringfügige Erweiterung einer bestehenden Betriebsgenehmigung für bestehende Infrastruktur. Meine Argumentation ist nur die, das hier ein weiteres potentielles Insolvenzprojekt rechtzeitig scheitert um größeren Schaden zu erhindern. Dinge wie den Vorstuerabzug, die Verlustabschreibung etc stehen jedem zu, natürlich, aber genau deswegen ist die Behauptung es sei ja alles privat finanziert eben Augenwischerei bei Dingen, die sich -im Gegensatz zu einer Aldifiliale- nie rentieren werden... Die Argumentation ist aus sicht des Steuerzahlers sicher gut nachvollziehbar, aber rechtlich nicht haltbar. Genauso gut bezahlst Du als Steuerzahler Zig-Tausende anderer Pleiten pro Jahr. Das ist halt makroökonomisch so, traurig, aber wahr. In einer Planwirtschaft würde es keine Insolvenzen geben, sondern der Staat unmittelbar mit den von Dir als Bürger erwirtschafteten Erträgen die Sache am Laufen halten oder abwickeln. Jeder hat nun einmal das Recht, als Ergebnis einer wirtschaftlichen Betätigung eine Insolvenz hinzulegen. Der Staat muss sich halt überlegen, wie schmerzlos er das ermöglicht. Ob das in Deutschland zu einfach ist, darüber können wir gerne streiten. Mir will nicht einleuchten, warum für eine Flughafenbetriebs-GmbH etwas anderes gelten soll als für alle anderen gewerblichen Unternehmen, soweit sich der Staat mit projektspezifischen Subventionen und Steuervorteilen heraushält.
FKB Geschrieben 28. Juli 2005 Melden Geschrieben 28. Juli 2005 Sicherlich ist ein Flughafen fast direkt vor der Haustüre "nice to have" für einen Freizeitpark. Jedoch bezweifle ich stark, dass sich ausreichend Gäste für eine Anreise mit dem Flieger entscheiden würden. Ich halte den Europapark als ein exzellentes Ziel für Familien und Gruppen - der Anteil von Einzelbesuchern hingegen dürfte nicht so groß sein. Aber für eine vierköpfige Familie sind schnell 500 Euro für einen Hin- und Rückflug auch mit einem LCC weg. Welche Familie will sich das heute für einen Eintagesausflug leisten? Ich denke, dass der Europapark eher ein Stop-over auf dem Weg in den oder aus dem Urlaub ist, oder Familien ihn mit anderen Attraktionen in der Gegend verbinden möchten, wenn sie von weiter her kommen. Zudem bietet ja der Park auch attraktive Pakete inkl. Übernachtung an - was auch Sinn macht, denn an einem einzelnen Tag schafft man ihn eh nicht.
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