PHL Geschrieben 18. September 2005 Melden Geschrieben 18. September 2005 Für alle die mein Posting in den Auslastungszahlen nicht gelesen haben sowie für alle geposteten Fragen hier mehr Einzelheiten dazu. Bin letzten Mittwoch 14/09/05 mit der Nachtmaschiene SQ 26 von SIN nach FRA geflogen. Gerät war ne B747-400, bei der ich mal mit ca. 370 Plätzen gerechnet habe. 98% Auslastung wären ca. 362 belegte Plätze, deswegen konnte man die 7 Personen dann auch umsetzen. Ich saß 38J, also letzte Reihe im ersten Eco Abschnitt. Ca. eine Stunde nach Abflug kam plötzlich Hektik bei den Flugbegleitern auf, es wurde nach einem Arzt oder Person mit medizinischer Erfahrung gefragt da man einen schwer erkrankten Passagier an Bord hatte. Die Person wurde in den Lavatory und Exit row Bereich zwischen 38 und 39 gelegt und mit Sauerstofflasche und anderem behandelt. Der Kapitän kam, um sich die Sache wohl mal anzuschauen und evtl. über eine Notlandung zu entscheiden. Nach etwa 20 min. geschäftigem Treiben packten die Flugbegleiter die Person in einen schwarzen Sack mit der Aufschrift "Singapore Airlines Body Bag". Die Passagiere in der linken Dreierreihe 38 A/B/C sowie der Mittelreihe 38 D/E/F/G wurden umgesetzt in Eco und Biz. Der Tote wurde auf die Dreierreihe gelegt, am Anfang nur im Leichensack, nach ca. 10 min. mit Decken zugedeckt. Seine Frau bekam die 4 Mittelsitze. Alle anderen Passagiere darum also 37 A/B/C sowie auch wir auf 38 H/J/K durften bleiben. Die ersten 10 min. waren etwas komisch da natürlich keiner wußte ob der da so liegenbleibt oder wir landen. Es wurde auch keine große Abgrenzung versucht also Leute die auf Toilette mußten warteten direkt neben der Leiche. Restflugzeit mit Leiche ca. 10 Stunden. Beim Landeanflug in FRA machte der Kapitän dann eine Durchsage, daß in der Nacht ein Passagier ein verstorben war, deshalb bei der Ankunft am Gate erstmal alle sitzenbleiben sollten, da Notarzt und Polzei die Situation erstmal inspizieren müßten. Nach ca. 20 min. wurde dann mit dem Aussteigen begonnen, die Leiche ließ man erstmal noch liegen, was ich nicht als so toll empfand, da quasi jeder aus der Eco dran vorbei mußte. Ich persönlich war am Anfang etwas irritiert aber im Verlauf des Fluges wurde es eben zur Fakt, daß da eine Leiche liegt. Auch die restlichen Passagiere drumherum schienen sich schnell damit abzufinden.
TobiBER Geschrieben 18. September 2005 Melden Geschrieben 18. September 2005 Sah der Sack wie ein Müllsack aus - nur ein bisserl größer? Muß ja "ekelig" ausgesehen haben....
CarstenS Geschrieben 18. September 2005 Melden Geschrieben 18. September 2005 Hallo, bin gerade über diese Geschichte gestoplert und habe mal alle zugehörigen Kommentare und Anmerkungen gelesen. In unserer Gesellschaft wird der Tod und alle damit verbundenen Dinge stark verdrängt. Das Sterben findet vor der Allgemeinheit verborgen statt (Krankenhäuser, Altenheime, Hospize, ...) und man richtet es so ein, dass damit möglichst wenig Leute in Berührung kommen. Zwar gibt es dann die Beerdigung oder ein vergleichbares Ritual, aber der vorgegangene Sterbeprozess - der von Mensch zu Mensch völlig unterschiedlich ist - soll möglichst diskret verlaufen. Dabei gehört der Tod zum Leben dazu, er ist eine unabdingbare Folge des Lebens. Ich erinnere mich da noch an meinen Zivildienst auf einer Intensivstation: Kranke, egal wie schwer die Krankheit war, wurden duch die normalen Gänge zu entsprechenden Untersuchungs- und Behandlungsräumen gebracht. Keinerlei Versteckspielchen. Aber die Toten wurden auf irgendwelchen Schleichwegen durch die Katakomben des Gebäudes in die Leichenhalle gebracht, so dass niemand davon etwas bemerkt. Und ein Flugzeug ist nunmal ein kleiner Raum, in dem sich auch viele Menschen befinden. Wenn nun hier jemand stirbt, dann läßt sich das nicht vor den anderen verbergen und im Hintergrund abwickeln, auch wenn man das sicher versucht. Ich war auf besagtem Flug nicht dabei, aber wenn man das ganze nüchtern und objektiv betrachtet: Was soll man denn tun? Den Toten durch das gesamte Flugzeug z.B. in den hinteren Bereich des Flugzeugs schleppen, im wahrsten Sinne des Wortes, ist alles andere als würdig. Primär benötigt man freie Sitze für den Toten, als nächstes etwas Raum für begleitende Personen, und erst dann kann man andere Mitreisende im Umfeld umsetzen. Wenn aber die Kiste voll ist, dann recht es gerade mal für den Platz für den Toten. Um beim Aussteigen erst den Toten aus dem Flugzeug bringen ist auch schweigrig, weil dann die anderen Passagiere den Sanitätern/ Bestattern bei ihren Handlungen zuschauen, was sicherlich auch von einigen nicht gebilligt wird. Also wartet man, bis alle ausgestiegen sind, auch wenn dann viele an dem Toten vorbei kommen. Letztlich ist der knackende Punkt, dass es den Menschen beim Anblick eines Toten oder Leichensacks sehr schwer fällt, das Thema Sterben zu verdrängen, was sie eigentlich gerne versuchen. Und genau das läßt sich im Flugzeug sehr schwer verhindern. Auch Decken etc helfen kaum, schließlich wissen die meisten, was sich darunter verbirgt. Carsten
sputter Geschrieben 18. September 2005 Melden Geschrieben 18. September 2005 Also ich fande das ganze schon etwas merkwürdig, zum einen darf nur ein Arzt den Tod des Passagiers feststellen und zum anderen landet man dann sofort um den Passagier gegebenenfalls noch retten zu können. Falls der Arzt den Passagier für tot erklärt hat, ist das Flugzeug zum Tatort geworden und dann kommt die Gerichtsmedizin und die Kriminalpolizei an Board und das Flugzeug wird bis zur Freigabe durch die Kripo gegroundet. Sicherlich wußte der Kapitän das und flog deshalb weiter. Das finde ich wiederum ziemlich abartig. Wenn die Crew damit zu kämpfen hat, jemand das Leben zu retten, ist das eine ziemliche psychische Belastung und da sollte man in jedem Fall sofort landen und die Crew tauschen. Ich habe sowas auch schon an Board erlebt. Du bist danach nicht mehr in der Lage, im Notfall so zu reagieren, wie du es gelernt hast. Ich halte sowas für grob fahrlässig.
PHL Geschrieben 18. September 2005 Autor Melden Geschrieben 18. September 2005 Offiziell darf zwar nur ein Arzt den Tod feststellen aber wenn dort oben nix mehr geht, dann ist es ja offensichtlich. Wenn wirklich noch eine minimale Chance bestanden hätte wären wir wohl runter gegangen aber das hat ja alles seine Zeit und Kosten. Eine vollgetankte 747 landet man eben nicht mal schnell in 15 min. Könnte mir denken, daß der Kostenfaktor in dieser Situation eine Rolle gespielt hat. Denn für die Fluglinie ist es ja schon ein Unterschied ob sie ihn bis FRA mitnehmen oder evtl. in Indien runtergehen oder nach SIN zurückkehren.
sputter Geschrieben 18. September 2005 Melden Geschrieben 18. September 2005 Erstmal ist für AMATEURE absolut nichts offensichtlich ! Eine vollgetankte 747 kann auch mit dem Max Takeoff weight landen, daß ist Zulassungsvoraussetzung und wenn die Kosten und die Zeit wichtiger als Menschenleben sind, na dann gute Nacht. Wenn dann deine Kiste abstürzt, weil die Crew nicht bei der Sache war, sind die Kosten um einiges höher und das kostet dann etwa 400 Menschen das Leben. Also sollte man schon etwas mit Hirn arbeiten.
PHL Geschrieben 18. September 2005 Autor Melden Geschrieben 18. September 2005 Warum sollte man wegen dem Totem runtergehen und zigtausende Dollar ausgeben wenn man ihn einfach nach Frankfurt mitnehmen kann und 2 Tage später zurückfliegen kann? Ich hab ja geschrieben, wenn wohl noch eine Chance bestanden hätte, wären wir vielleicht umgekehrt, deswegen kam ja auch der Kapitän. Und wenn wir umgekehrt wären um ihn in SIN zu lassen dann bezweifle ich, daß wir dies vollgetankt getan hätten.
CarstenS Geschrieben 18. September 2005 Melden Geschrieben 18. September 2005 Da wir bis PHL alle nicht dabei waren, ist es reine Spekulation, in welchem Zustand die betreffende Person war. Ob und was gegebenfalls noch zu retten war. Und ob jetzt ein Arzt vor Ort war, der den Tod festgestellt hat, weiss ich auch nicht. Aber Menschen können durchaus sterben, ohne dass es sinnvoll ist, Versuche zur Rettung zu starten. Nicht jeder Tote wird in das Krankenhaus gefahren, um nochmal alles mögliche zu versuchen, um denjenigen ins Leben zurückholen - es gibt Situationen, in denen der Tod zu akzeptieren ist, und das hat nichts mit Kosten zu tun. Auf die Frage, ob solche Versuche sinnvoll sind, möchte ich hier jetzt nicht eingehen. Ob auf dem Flug SQ 26 eine solche Situation vorlag, kann ich nicht beurteilen, aber es wäre durchaus möglich. Daher kann und möchte ich die Entscheidung der Crew bis FRA weiterzufliegen nicht bewerten. Grüße, Carsten
sputter Geschrieben 18. September 2005 Melden Geschrieben 18. September 2005 Mir persönlich ist es auch .....egal wie SQ mit Kranken oder im Sterben liegenden Passagieren umgeht. Bei uns wird in jedem Fall gelandet. Allein schon der Crew wegen. Das ihr beide nur "kluge" Passagiere seid, beweißt eure dreiste Argumentation. Hoffe ihr kommt mal persönlich in so eine Lage, einem Verwandten von euch geht es totelend. Mal sehen ob ihr dann immer noch so ein wirres Zeug von euch geben würdet, daß es billiger ist, weiterzufliegen. Was würdet ihr denn sagen, wenn eure Frau/Freundin das Opfer gewesen wäre und man sie einfach in den Leichensack packt und noch mal schnell nen halben Tag weiterfliegt? Dann ist es bestimmt etwas anderes oder? Jeder Psycholge würde sagen, daß es absoluter Wahnsinn ist, eine Crew noch 9h weiterfliegen zu lassen. Wenn dann zufällig ein Unfall bei der Landung passiert, die cabincrew (verständlicherweise) ihre Leistung nicht bringt, viele Menschen sterben, wird der Airline der Hintern bis zum Anschlag aufgerissen.
Ich86 Geschrieben 18. September 2005 Melden Geschrieben 18. September 2005 Ich muss Sputter da recht geben, der Tod ist immer eine Ausnahmesituation, die einen belastet. Ich stelle es mir auch hart für die Frau vor noch 9 Stunden in dem Flieger gefangen gewesen zu sein
PHL Geschrieben 18. September 2005 Autor Melden Geschrieben 18. September 2005 1. war diese Person tot und nicht krank, deswegen hätte eine Notlandung mit wartendem Notarzt wohl auch weniger Sinn gemacht. Wenn jemand in einen kranken Zustand ist, streite ich ja gar nicht ab, daß es sinnvoller ist zu landen. 2. weiß ich eben nicht, ob wir umgedreht wären oder in Indien notgelandet wären. Glaubst du die Situaton hätte sich für die arme Frau verbessert, nachts um 2 Uhr früh auf einem ausländischen Flughafen zu stehen und ihr Mann wird nur abtransportiert. 3. Nehmen wir mal an, das ganze wäre etwas später passiert und wir wären wie von dir vorgeschlagen notgelandet, hätten die Leiche einem Arzt übergeben und die Crew gewechselt. Wo bitte bekommst du früh um 4 in Delhi, Rangun oder Bangkok 25 neue Crewmitglieder von SIA her?
raoul Geschrieben 18. September 2005 Melden Geschrieben 18. September 2005 Leute, mal ganz ruhig bleiben... Es ist ja richtig: nur PHL war dabei - und auch er wird ja nicht alles wissen (was ganz normal ist). Nur wenn jemand "im Sterben liegt" oder "mit dem Tode ringt", sind solch aufgeregte Postings angebracht (und das wissen wir ja gerade nicht, daßn es tatsächlich so gewesen ist). Wenn es aber so war, daß der Mann verstorben ist, was letztlich ja ebenfalls eine zwar sehr bedauerliche, aber letztlich für uns alle irgendwann einmal unabwendbare "Situation" sein wird (und es scheint ja so zu sein, daß sich da mehrere Menschen, u.U. auch ein Mediziner und selbst der Pilot, drum gekümmert haben, herauszufinden, ob der Mann noch lebt) - in diesem (dem wahrscheinlichsten) Fall ist doch das richtige getan worden. Niemand von uns weiß doch hier, welcher Nationalität der Verstorbene gewesen ist - aber sollte es ein Europäer gewesen sein, so sind doch seiner Frau/Witwe so einiges an furchtbaren Situationen (und selbstverständlich auch an Kosten für Überführung usw.) erspart geblieben. Und ich möchte nicht wissen, was die meisten der Paxe hinterher (sollte der Kapitän sich wirklich für ein Umkehren entschieden haben) gewettert hätten, weil sie einen Tag zu spät in Frankfurt ankommen (und Anschlüsse verpassen, ihre Angehörigen warten lassen müssen, Termine verpassen usw)! Und dann erst kommen die Kosten für extra-Landung und alles weitere wie Sprit ablassen, Luftverschmutzung etc. Also, solange wir keinerlei Anzeichen dafür haben, daß dem Mann hätte noch geholfen werden können, solange ist die Aufregung (nach dem Motto: "wenn Ihr mal mit dem Tode ringt, dann lassen wir Euch verrecken, um ein paar Euro zu sparen") völlig fehl am Platz. Und ich nehme jede Wette an, daß (wenn der Mann tot gewesen ist) jede andere Airline genauso handeln würde. Den Ort eines Todes automatisch zum "Tatort" erheben zu wollen, ist ausgesprochener Quatsch.
CarstenS Geschrieben 18. September 2005 Melden Geschrieben 18. September 2005 Hallo sputter, irgendwie fühle ich mich von dir angesprochen, da du von 2 Usern geredet hast, und außer PHL und ich und dir niemand sonst in diesem Thread geschrieben hat. Aber deine Aussage paßt nicht zu dem, was ich so geschrieben habe. Ich habe mich nicht konkret über die Vorgänge auf dem angesprochenen Flug SQ26 bezogen und habe ausdrücklich festgehalten, dass ich das ganze nicht bewerten möchte, weil ich nicht dabei war. Meine Bemerkungen zu dieser Thematik sind allgemeiner Natur und nicht an einen konkreten Fall festgemacht. Ich habe eher die allgemeine Tatsache angesprochen, wie in unserer Gesellschaft mit dem Tod umgegangen wird. Zu dem von dir erwähnten Vorgehen, in einem solchen Fall den Flug zu unterbrechen und zu landen, habe ich im Bezug auf die Crew keinen einzigen Kommentar abgegeben, weder pro noch kontra. Ich habe ausschließlich dargelegt, dass bei dem Tod eines Menschen nicht in jedem Fall eine Behandlung möglich ist. Und das ist völlig unabhängig von den Kosten und es in einem Flugzeug oder sonst wo stattfindet. Und ich gebe dir recht, es ist ein großer Unterschied, ob man persönlich betroffen ist oder nicht. Wäre in dem Krankenhaus, in dem ich gearbeitet habe, meine Mutter oder Freundin oder sonst nahe stehende Person eingeliefert worden, dann betrifft einen sehr stark, während andere Personen dies nicht verursachen. Carsten
raoul Geschrieben 18. September 2005 Melden Geschrieben 18. September 2005 Hi, Carsten, Deine allgemeinen Überlegungen zum Tode (unabhängig zu diesem "Fall") sind m.E. sehr hilfreich, wenn man sich denn mit diesen Gedanken überhaupt beschäftigen mag (und das ist eben, wie Du ganz richtig schreibst, nur allzu selten der Fall). Wenn das, was ich eben schon gepostet habe, dem einen oder anderen hier als "unmenschlich" vorkommen sollte, möchte ich mich schon jetzt entschuldigen - aber ich bin (ebenfalls) der festen Überzeugung, daß wir uns alle mehr mit dem Tode auseinandersetzen müßten. Wenn das Sterben - wie in vielen asiatischen Staaten (und wahrscheinlich auch anderen Gesellschaften, die das "natürliche Geschehen" noch nicht so sehr verdrängt haben wie wir mit unserer vor allem katholisch geprägten Welt in Europa) - mehr als bisher zum "normalen Leben" dazugehören würde, könnte man sehr viel unbefangener mit dem Tod (und den Toten) umgehen. So aber halte ich es für völlig ausgeschlossen (und der "Würde" des Verstorbenen nicht für zuträglich), die Leiche durch ein vollbesetztes Flugzeug zu schleppen bzw. schleppen zu lassen.
sputter Geschrieben 18. September 2005 Melden Geschrieben 18. September 2005 @Raoul .....Den Ort eines Todes automatisch zum "Tatort" erheben zu wollen, ist ausgesprochener Quatsch.... Wenn du keine Ahnung hast, lass bitte es sein. Ich habe es live miterlebt als bei uns jemand an Board gestorben ist. Wir hatten das große ""Glück"" das es ein Alleinreisender war. Sobalt ein Arzt einen Passagier für tot erklärt, ist das Flugzeug ein Tatort und ganz wichtig für die Kripo. Also bitte erzähle mir nichts. Daß ist so und es dauert für gewöhnlich Stunden. Du mußt der Polizei, der Kripo, den Flughafenärzten, der Gerichtsmedizin ständig den genauen Hergang erzählen. Im übrigen ist es egal ob sich ein Pilot vom Tod überzeugt oder nicht. Er hat einfach nicht das Recht zu entscheiden, daß darf wie schon erwähnt nur ein Arzt. Warum wissen Passagiere immer alles besser aber im Notfall sind die meißten zu Feige, selbst zu helfen? @CarstenS sorry, hatte da einiges zusammengemischt :-) Aber trotzdem sollte jeder die gleiche Behandlung bekommen, unabhängig davon ob ich dem jenigen nahe stehe oder nicht.
raoul Geschrieben 18. September 2005 Melden Geschrieben 18. September 2005 @Raoul.....Den Ort eines Todes automatisch zum "Tatort" erheben zu wollen, ist ausgesprochener Quatsch.... Wenn du keine Ahnung hast, lass bitte es sein. Ich habe es live miterlebt als bei uns jemand an Board gestorben ist. ... Sobalt ein Arzt einen Passagier für tot erklärt, ist das Flugzeug ein Tatort und ganz wichtig für die Kripo. Also bitte erzähle mir nichts. Daß ist so und es dauert für gewöhnlich Stunden. Du mußt der Polizei, der Kripo, den Flughafenärzten, der Gerichtsmedizin ständig den genauen Hergang erzählen. Hi, sputter, den Ort (oder eben die "Örtlichkeit") eines Todes automatisch zum Tatort zu machen, ist Quatsch. Da scheinst Du nun wirklich keine Ahnung zu haben - aber wahrscheinlich fehlt Dir einfach nur die (sprachliche) Möglichkeit, zwischen einem "Tatort" und einem möglichen Tatort unterscheiden zu können. Ein Tatort ist nämlich eine Örtlichkeit, an der eine (ordnungswidrige oder) strafbare Handlung stattgefunden hat; solange dies noch nicht festgestellt wurde (und es keinerlei Hinweise für eine solche strafbare Handlung gibt) ist und bleibt der Ort eben der Ort, an dem ein Mensch verstorben ist. Daß es in manchen Fällen durchaus "Stunden dauern" kann, bis Polizei und andere Untersuchungsbehörden die Umstände eines Todes geklärt haben, ist unstrittig. --- PS: was machst Du denn so "bei Euch an Board"? PPS: was macht es für einen Unterschied, ob ein Mensch "Alleinreisender" ist oder nicht? Wieso ist es manchmal ein ""Glück""? PPPS: warum machst Du bei so einem Wort insgesamt 4 Anführungsstriche?
PHL Geschrieben 18. September 2005 Autor Melden Geschrieben 18. September 2005 Also es kam ein Notarzt, zwei Sanitäter, zwei Polizisten (ein Polizeikommissar, ein Polizeioberkommissar) und eine Seelsorgerin. Bin auch kripotechnisch nicht sehr bewandert, weiß aber, daß erstmal zwischen natürlichem und unnatürlichem Tod unterschieden wird. Der Notarzt gibt wohl erstmal seine Grobeinschätzung ab, obwohl in unserem Fall die meisten unnatürlichen Todesarten wohl auszuschließen waren.
sputter Geschrieben 18. September 2005 Melden Geschrieben 18. September 2005 @Raoul Du warst sicher immer Klassenbester. Tatort war der Wortlaut der Kripo, sicherlich kennst du dich in polizeilichen Belangen auch besser aus, als die Beamten selbst. Ich bin bei uns an Board Purser und 4x " heißt besser Glück im Unglück. In Todesfall hast du echt den Kopf voll und wenn du einen Hinterbliebenden an board hast, macht es die Sache umso schwerer. Du bist total fertig ( so war es bei mir, das war die erste Leiche in meinem Leben. Ich sehe die Bilder bis heute...) und mußt dem Hinterbliebenden noch irgendwie die Situation etwas erleichtern. btw: Tatort ist jeder Ort, an dem der Täter gehandelt hat oder im Fall des Unterlassens hätte handeln müssen oder an dem der tatbestandsentsprechende Erfolg eingetreten ist oder eintreten sollte (§ 9 StGB). Solange der Tatbestand des Unterlassens nicht entkräftet ist, ist es wohl für die Kripo ein TATORT !
DM-STA Geschrieben 18. September 2005 Melden Geschrieben 18. September 2005 @ PHL, CarstenS, raoul: Ihr habt Recht. Aber: die Verdrängung (unter anderem) des Todes ist hierzulande eine recht junge «Errungenschft» der (Post-)Moderne. Auch hier war das Sterben bis vor kurzem allgegenwärtig. Noch Anfang des 20. Jahrhunderts war die durchschnittliche Lebenserwartung 40 Jahre, es gab Kriege und Seuchen... Eine Notlandung mit einer Leiche wäre in diesem Fall wohl ein verzweifelter Akt der Hilflosigkeit gewesen.
raoul Geschrieben 18. September 2005 Melden Geschrieben 18. September 2005 1. Du warst sicher immer Klassenbester. 2. Tatort war der Wortlaut der Kripo ... 3 In Todesfall hast du echt den Kopf voll und wenn du einen Hinterbliebenden an board hast, macht es die Sache umso schwerer. Du bist total fertig ... 4. 4x " heißt besser Glück im Unglück. 5. btw: Tatort ist jeder Ort, an dem der Täter ... (§ 9 StGB). 6. Solange der Tatbestand des Unterlassens nicht entkräftet ist, ist es wohl für die Kripo ein TATORT ! 1. Yep. Nicht nur in der Schule. 2. Glaub' ich Dir angesichts Deiner Selbsteinschätzung in der geschilderten Situation damals (Du scheinst ja jetzt noch vollkommen "durch'n Wind" zu sein!). Wäre ich Polizeibeamter, würde ich meine Worte auch so wählen, daß mein Gegenüber es zumindest annähernd verstehen kann (auch wenn es vielleicht nicht ganz richtig ist). 3. Das hatten wir ja oben schon mehrmals: "Jeder Psycholge würde sagen, daß es absoluter Wahnsinn ist" ... "die cabincrew (verständlicherweise) ihre Leistung nicht bringt" ... Profi? 4. Das war mir neu - sollte man mal der Wiki melden. 5. Du wirst es nicht für möglich halten, aber ich kann Gesetze lesen (und sogar in einen sinnvollen Zusammenhang bringen). 6. Nö. Aber das wird Dir wahrscheinlich schon alleine aufgegangen sein, sonst hättest Du nicht das kleine Wörtchen "wohl" eingefügt. Aber warum Du immer von Dir auf alle anderen schließen mußt, weiß ich nun echt nicht... Vielleicht sollte mal jemand unabhängig überprüfen, ob Du für den Beruf, den Du auszuüben angibst, überhaupt (mental und so - Du verstehst) geeignet bist. "btw": Kannst Du uns noch verraten, bei welcher Airline so ein "bis heute total fertiger" Purser wie Du arbeiten darf? Wäre ja nicht ganz unwichtig bei der Auswahl der Flüge für die Zukunft. Aber laß Dir Zeit und versuche, Dein Innenleben zu ordnen.
Crewlounge Geschrieben 18. September 2005 Melden Geschrieben 18. September 2005 Raoul, so gerne ich Dich mag, aber ich glaube es dem Sputter schon, das ihn so ein Erlebnis belastet und ihn die Bilder verfolgen. Das hat auch nichts mit mangelnder Professionalität zu tun. Flugbegleiter sind nun mal emotionale Menschen, nach diesem Kriterium werden sie u.a. ausgewählt.
raoul Geschrieben 18. September 2005 Melden Geschrieben 18. September 2005 Eine Notlandung mit einer Leiche wäre in diesem Fall wohl ein verzweifelter Akt der Hilflosigkeit gewesen. Hi, DM-STA, das Kompliment geht zurück, zum hier zitierten Satz meine ich: ... auch eine "Notlandung" wegen einer Leiche ...
raoul Geschrieben 18. September 2005 Melden Geschrieben 18. September 2005 ... glaube es dem Sputter schon, das ihn so ein Erlebnis belastet und ihn die Bilder verfolgen... Hi, Crewie, aber das glaube ich ihm doch ebenfalls. Ich glaube nur nicht, daß man deshalb annehmen darf, daß dies allen so gehen wird. Ich habe schon "schlimmere" Situationen erlebt, in denen die Leute zum Glück anders (= sehr viel ruhiger) reagiert haben. ... Das hat auch nichts mit mangelnder Professionalität zu tun... Das mag ich nicht wirklich entscheiden. Womöglich bin ich mit diesem "Angriff" auf die Professionalität über's Ziel hinaus... Wenn dies so ist: Sorry, sputter. ... Flugbegleiter sind nun mal emotionale Menschen, nach diesem Kriterium werden sie u.a. ausgewählt... Das finde ich sogar richtig so. Aber es darf doch nicht derart ausarten, daß man/frau auch nach längerer (???) Zeit noch so "aus dem Häuschen" ist, daß hier öffentlich argumentiert wird, bei einem Vorfall wie dem beschriebenen einen Flug-Abbruch zu fordern. Der Pilot der SQ hat es ja ebenfalls so gesehen. War der jetzt also "unsensibel" oder "unmenschlich"? Immer vorausgesetzt, daß der Mann (ohne Einwirkung von außen natürlich) "offensichtlich" eines "natürlichen Todes" gestorben ist. --- Kein Angriff (sondern nur eine Reaktion) auf "sputter".
sputter Geschrieben 18. September 2005 Melden Geschrieben 18. September 2005 @Raoul Man vergißt solche Bilder nicht. Das hat nichts mit Unprofessionalität zu tun. Ich hatte nicht erwähnt das ich in irgendeiner Art Probleme damit habe. Im übrigen kannst du dich etwas zusammenreißen im Bezug auf deine dummdreisten postings oder versuchst du auf diesem Wege in kürzester Zeit der Postingkönig zu werden? btw: ich bin in keinster Weise aus dem Häuschen. Nur ist es immer wieder bemerkenswert das hier im Forum nur Besserwisser und Alleskönner unterwegs sind. Im richtigen Leben, hilft die teilweise nicht mal der Arzt, der zwei Reihen dahinter sitzt. Nach dem Motto: nur schnell wegschauen und dann im Forum ordentlich Gas geben.
raoul Geschrieben 18. September 2005 Melden Geschrieben 18. September 2005 Man vergißt solche Bilder nicht. Das hat nichts mit Unprofessionalität zu tun. Ich hatte nicht erwähnt das ich in irgendeiner Art Probleme damit habe. Im übrigen kannst du dich etwas zusammenreißen im Bezug auf deine dummdreisten postings oder versuchst du auf diesem Wege in kürzester Zeit der Postingkönig zu werden? Es ist nur etwas schwierig, Dir das klarzumachen, was ich meine, wenn Du immer wieder draufhaust. Ich habe die unterstellte "Unprofessionalität" ja längst zurückgenommen. Zu den "dummdreisten postings": wieso willst Du mir hier irgendwelche Vorschriften machen? Wenn ich mißverständlich oder sogar falsch formuliert habe, war es bisher immer guter Brauch, das einzusehen und zurückzunehmen, wenn es denn irgendwie ging. Und zu Deiner Frage mit dem "Postingkönig": das verstehe ich immer noch nicht, was Ihr mir (Du bist jetzt schon der dritte "User", der das macht) da unterstellt... siehe hier: http://www.airliners.de/community/forum/vi...pic.php?t=26114 Auch an Dich das Angebot: sollte es irgendeine "Auszeichnung" oder sogar "Preise" für den "Postingkönig" geben - Du kannst alle haben. Ich will sie nicht. Aber bisher konnte mir noch niemand sagen, was das sein soll.
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