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airliners.de

Lufthansa fordert drittes Terminal in MUC


MatzeYYZ

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Geschrieben

Lufthansa fordert drittes Terminal

 

„Wir setzen den Ausbau des Drehkreuzes München fort“

 

Die Kapazitäten der zweiten Abfertigungshalle sind bald erschöpft – mehr Interkontinentalflüge geplant.

 

Die Lufthansa fordert den Bau eines weiteren Abfertigungsgebäudes am Münchner Flughafen. Angesichts der Wachstumspläne der Fluggesellschaft stoße das erst 2003 eröffnete Terminal 2 schon in wenigen Jahren an seine Kapazitätsgrenzen. Im vergangenen Jahr wurden in dem Bau bereits 20 Millionen Passagiere abgefertigt – ausgelegt ist es für rund 25 Millionen.

„Wir brauchen weitere Abfertigungskapazitäten, um unser künftiges Volumen abzuwickeln“, erklärt Münchens Lufthansa-Chef Karl-Ulrich Garnadt. Die Überlegungen befänden sich aber in einem sehr frühen Stadium, Beschlüsse seien noch nicht gefallen. „Das muss auch nicht gleich morgen geschehen.“ Garnadt will aber unbedingt vermeiden, dass irgendwann Langstreckenpassagiere per Bus zum Flieger gebracht werden müssen, weil am Gebäude keine Andockpositionen mehr frei sind.

 

Unterirdisch zum neuen Terminal

 

Ein Standort für das neue Abfertigungsgebäude, das organisatorisch wohl als Teil von Terminal 2 behandelt würde, zeichnet sich bereits ab: am Rande des östlichen Vorfelds, direkt gegenüber der Terminalzeile. Dort befindet sich eine Gepäcksortierhalle, die bereits für eine spätere Aufstockung vorbereitet ist. Zu erreichen wäre dieser Gebäude-„Satellit“ über ein unterirdisches Personentransportsystem.

Die entsprechenden Tunnel wurden beim Bau von Terminal 2 gleich mit errichtet, einer davon wird bereits für den Gepäcktransport genutzt. Der „Satellit“ würde je nach Gestaltung auf eine jährliche Kapazität von geschätzten 10 bis 15 Millionen Passagieren kommen. Zum Vergleich: Diese Größenordnung reicht aus, um sämtliche Passagiere des Flughafens Hamburg durchzuschleusen.

 

Keine Rückkehr an alten Standort

 

Die Flughafengesellschaft zeigte sich überrascht über Garnadts Vorstoß, will aber entsprechende Gespräche mit dem bei weitem wichtigsten Kunden führen. Streng genommen wären an dem auf insgesamt 50 Millionen Fluggäste ausgelegten Airport allerdings noch Kapazitäten frei. Terminal 1, konzipiert für 20 bis 25 Millionen Fluggäste, ist derzeit nur knapp zur Hälfte ausgelastet.

Für die Lufthansa kommt aber eine Rückkehr an den alten Standort nicht in Frage. Die Airline setzt auf das zentrale Abfertigungskonzept im „eigenen“ Haus, das exklusiv für die Kranich-Linie, das Luftfahrtbündnis „Star Alliance“ und einige Partnergesellschaften gebaut und mit großzügigen Geschäftsflächen ausgestattet wurde. Die Lufthansa ist zudem zu 40 Prozent an Terminal 2 beteiligt – ein Geschäftsmodell, das vermutlich beim „Satelliten“ fortgesetzt würde.

 

Überlastung möglich

 

Kapazitätsgrenzen von Flughafengebäuden sind aber ohnehin nur als Richtgröße zu betrachten: Die Auslastung ist je nach Tageszeit sehr unterschiedlich, zudem spielt der Komfortanspruch des Flughafenbetreibers eine große Rolle. Tatsächlich können Terminalbauten jahrelang unter Überlast betrieben werden. So geschehen schon am Flughafen Riem, der niemals auch nur annähernd auf die knapp zwölf Millionen Passagiere des letzten Betriebsjahres ausgelegt war.

Drangvolle Enge in allen Hallen liegt jedoch nicht im Interesse der Lufthansa, die weiter große Pläne mit ihrem Drehkreuz München hat. „Wir setzen den Ausbau konsequent fort“, versichert Garnadt. Das Wachstum der Airline werde auch in diesem Jahr überwiegend „MUC“ zugute kommen. Im Sommerflugplan sei eine zehnprozentige Zunahme der Interkontinentalflüge vorgesehen. Wie schon 2005 werde mit 600 neuen Arbeitsplätzen gerechnet. Zudem hat der Ferienflieger Condor, an dem die Lufthansa beteiligt ist, zehn neue Billigflugverbindungen angekündigt.

Die neue An- und Abflughalle wäre nur ein Baustein im langjährigen Ausbauprogramm des Flughafens. Dickster Brocken ist zweifellos die heftig umstrittene dritte Start- und Landebahn, die von der Lufthansa nachdrücklich gefordert wird. Garnadt: „Sonst müssten wir wieder auf den Lokalverkehr setzen.“

 

(SZ vom 2.2.2006)

Geschrieben

Naja ein neues "Terminal" in eigentlichen Sinne mit Check-In Schaltern wirds wohl sowieso nicht werden. Wohl eher ein Satellit von Terminal 2. Und wenn der mal ausgelastet ist, kann man noch einen dranbauen. Erst dann wird wohl ein neues Terminal "3" in Frage kommen. Irgendwann...

Geschrieben

Mamluk, ja, kommt durchaus vor, nicht richtig oft aber deutlich öfter als bei anderen deutschen Flughäfen. Kommt halt davon wenn man einen Flughafen in ein bekanntes Feuchtgebiet baut.

 

Hab selber heute den ganzen Vormittag warten müssen um dann letztendlich nicht starten zu können, aber mehr leid tun mir unsere Passagiere, die werden ja nicht fürs Fliegen bezahlt.

Geschrieben

Wenn LH ein Satelliten-Terminal ohne eigenen Check-In aufmachen will, dann gute Nacht. Schon jetzt herscht an manchen Tagen an den Check-In-Countern das totale Chaos. Noch mehr Flüge wären da ein echtes Problem. LH sollte erstmal die Zahl der Schalter erhöhen oder die vorhandenen durchgehend besetzen.

Geschrieben

Danke für die Antwort,Dummi,aber MUC ist ja doch sicher CAT 3b-also dürfte rein technisch gesehen eine Landung im Nebel möglich sein- vorausgesetzt die Flieger sind dementsprechend ausgerüstet und die Piloten CAT 3b lizensiert...

Geschrieben
Wenn LH ein Satelliten-Terminal ohne eigenen Check-In aufmachen will, dann gute Nacht. Schon jetzt herscht an manchen Tagen an den Check-In-Countern das totale Chaos. Noch mehr Flüge wären da ein echtes Problem. LH sollte erstmal die Zahl der Schalter erhöhen oder die vorhandenen durchgehend besetzen.

 

Im der Haupthalle von T2 gibts noch jede Menge Platz für zusätzliche Schalter und Automaten. Das T2 wurde von Anfang an für 2 zusätzliche Satelliten ausgelegt. Der Tunnel für die Bahn, die mal den Personentransport übernimmt, ist schon im Rohbau fertig.

Geschrieben
Mamluk, ja, kommt durchaus vor, nicht richtig oft aber deutlich öfter als bei anderen deutschen Flughäfen. Kommt halt davon wenn man einen Flughafen in ein bekanntes Feuchtgebiet baut.

 

Hab selber heute den ganzen Vormittag warten müssen um dann letztendlich nicht starten zu können, aber mehr leid tun mir unsere Passagiere, die werden ja nicht fürs Fliegen bezahlt.

 

Liegt wohl weniger am Airport, als vielmehr dem "Glump", das Du durch die Gegend "knüppelst" - vielleicht auch an Deiner/Euerer mangelnden CATII-Zulassung.

 

Delays sind klar - aber fliegen kann man von diesem Airport eigentlich immer. Andere sind ja auch geflogen.

Geschrieben

Als ich Dienstag in Terminal 2 war ist zwar die Gepäckförderanlage ausgefallen, aber von Chaos war da keine Spur, die Passagiere haben am Check-In ihr Baggagetag bekommen und ein paar Meter weiter stand dann ein Grüppchen Kofferträger bereit und hat das Gepäck dann weggekarrt.

Insgesamt finde ich vor allem Terminal 2 auf angenehme Weise unspektakulär, man steht zwar nicht staunend davor wie bei manchen Architekturwundern, aber dafür findet man seinen Weg recht einfach. Nur was diese riesigen Europcar-Röhren an der Decke hinter dem Sicherheitscheck darstellen sollen hab ich nicht ganz verstanden.

Geschrieben

ich kann nur hoffen, dass die verantwortlichen in MUC die "baustellen" dann auch zeitlich einigermassen koordinieren, sollten alle geplanten/gewünschten vorhaben in die tat umgesetzt werden:

 

1) wartungshangar LH für den a380

2) transrapidstrecke (bitte kein spott!)

3) start-/lande-bahn 3 (wie und wo auch immer!)

4) T3

 

zu gewissen stosszeiten ist es ja jetzt schon ein ziemliches verkehrschaos (auto), wenn dann noch die autobahn (mit zufahrtsstrassen) für einen staatsgast (weltwirtschaftsgipfel) mal eben eine halbe stunde gesperrt wird und der ganz normale baustellenwahnsinn dazukommt, na, dann gute nacht, marie...

 

*i see black*

Geschrieben
3) start-/lande-bahn 3 (wie und wo auch immer!)

 

..da frag ich mich doch grade... war der Entwurf für MUC nicht eh auf vier Parallelbahnen ausgelegt? Dann sollte doch eigentlich "nur" der zugehöre Planfeststellungsbeschluss fehlen, oder?

 

Gruß, Thomas

Geschrieben

Hallo,

 

in der Tat, man sollte sich aber VORHER Gedanken über die Infrastruktur machen, die 50 mio Pasagiere sollten auch irgendwie zum Flughafen kommen, allerdings braucht es dazu keinen Transrapid, sondern einen ICE, der ohne Zwischenstationen vom Hauptbahnhof München in 15 min zum Flughafen rast, die Trasse dafür ist ja schon lange da!!

 

Grüße

Ingo

Geschrieben

@ Tommy1808

 

planspiele gab es schon (es heisst, es wurde schon die 3 betoniert - stimmt aber nicht!), ganz so einfach einfach ist nicht mehr...

 

1) muc steht in einem moor (immer noch grosse probleme), also müssen bestehende entwässerungen neu und grossräumig angelegt werden. da kann man nicht einfach planieren und draufbetonieren.

 

2) die ortschaften ringsum sind alle seit bestehen von MUC kontinuierlich gewachsen und es werden weiter industrie und wohnbebauung bis fast an den zaun und direkt in möglichen flugschneisen genehmigt und dann auch umgesetzt. es ist ein irrsinn!

Geschrieben

tja... ich war halt so naiv anzunehmen das sich das Managment eines Flughafens, so es was taugt, den nötigen Ausbauraum in Form von Grundstückskäufen sichert bevor man einen internationalen Grossflughafen ins Moor stellt....

 

Gruß, Thomas

Geschrieben

@ Tommy1808

 

Die Grundstücke wurden frühzeitig gesichert. Aber wenn Dir ein Grundstück gehört, heißt das noch lange nicht, dass Du auch drauf bauen darfst.

 

Ist alles nicht soooo einfach, wie "Lieschen Müller" sich das vorstellt - und schon gar nicht bei einem Flughafen.

 

Wie Du weiter oben schon ganz richtig gesagt hast, war MUC ursprünglich mit 4 RWYs geplant, was aber von Flughafengegenern und den Gerichten in deren unglaublicher "Weitsicht" gekippt wurde, weil der Bedarf damals nicht nachgewiesen werden konnte.

 

@ pw

 

Die S-Bahnanbindung ist ja vorhanden. Das Problem ist aber, dass die Fahrt bei einer S-Bahn mit den vielen Zwischenhalten einfach zu lange dauert. Deshalb braucht man entweder eine Express-S-Bahn (die aber ebenfalls eine eigene Trasse braucht - oder eben den TR).

 

Das mit dem ICE kannst Du völlig vergessen, da die DB die Neubaustrecke am Flughafen vorbei gebaut hat und ansonsten der Flughafen abseits von ICE-Linien liegt. Die Verhältnisse in München sind eben mal anders, als dies in FRA der Fall ist. München hat eben mal eine Randlage. Wobei man auch in FRA darüber streiten kann, ob es sinnvoll ist eine ganze Reihe von ICEs an Frankfurt wegen des Flughafens vorbei zu führen. Die Hauptreiseströme gehen immer noch von City zu City.

 

Alleine schon auf Grund der bestehenden Hochgeschwindigkeitsstrecken wird sich ein Stuttgarter eher nach FRA orientieren als nach MUC, wo er sich auch in den nächsten 10 Jahren die ICE-Bummelstrecke durch die Schwäbische Alb antun müsste.

Geschrieben
@ Tommy1808

 

Die Grundstücke wurden frühzeitig gesichert. Aber wenn Dir ein Grundstück gehört, heißt das noch lange nicht, dass Du auch drauf bauen darfst.

 

Ist alles nicht soooo einfach, wie "Lieschen Müller" sich das vorstellt - und schon gar nicht bei einem Flughafen.

 

schon klar, also ist der Grund und Boden da und es fehlt "nur" der Planfeststellungsbeschluss?

 

Gruß, Thomas

Geschrieben

Ja!

 

Es ist ja bei uns in Deutschland nicht so, dass Du, wenn Du ursprünglich mal einen genehmigten Bauplan hattest und 10 Jahre nicht baust, dies dann problemlos machen darfst.

 

Bei unserer Baugesetzgebung ist das "Verfallsdatum" fast kürzer gefasst wie beim "Gammelfleisch".

Geschrieben
@ Tommy1808

 

planspiele gab es schon (es heisst, es wurde schon die 3 betoniert - stimmt aber nicht!), ganz so einfach einfach ist nicht mehr...

 

1) muc steht in einem moor (immer noch grosse probleme), also müssen bestehende entwässerungen neu und grossräumig angelegt werden. da kann man nicht einfach planieren und draufbetonieren.

 

2) die ortschaften ringsum sind alle seit bestehen von MUC kontinuierlich gewachsen und es werden weiter industrie und wohnbebauung bis fast an den zaun und direkt in möglichen flugschneisen genehmigt und dann auch umgesetzt. es ist ein irrsinn!

 

So ist das nicht richtig:

Der Münchner Flughafen steht auf einem zuvor landwirschaftlich genutzten Gebiet. Schon im 19. Jahrhundert wurde das damalige Feuchtgebiet mit Gräben durchzogen um das (Moor) zu entwässern.

Zusätzlich wurde der Grundwasserspiegel beim Bau des Flughafens erneut abgesenkt.

Geschrieben

@ BAVARIA

 

ich empfehle beim nächsten besuch in MUC mal auf Ebene 1, in manchen bereichen auch Ebene 2 vorbeizugucken: Es ist nicht feucht, es ist nicht moderig, es ist nass und immer mal wieder gibt es wassereinbrüche.

 

und ich erinnere mich an das isarhochwasser 2005 (isar knappe 5km entfernt), als das grundwasser so sehr reingedrückt hat, dass es nur noch knappe 50cm unterhalb der zubringerautobahn war.

Geschrieben
@ BAVARIA

 

ich empfehle beim nächsten besuch in MUC mal auf Ebene 1, in manchen bereichen auch Ebene 2 vorbeizugucken: Es ist nicht feucht, es ist nicht moderig, es ist nass und immer mal wieder gibt es wassereinbrüche.

 

und ich erinnere mich an das isarhochwasser 2005 (isar knappe 5km entfernt), als das grundwasser so sehr reingedrückt hat, dass es nur noch knappe 50cm unterhalb der zubringerautobahn war.

 

Da gebe ich dir volkommen recht! Aber das sich MUC in einem "Moor" befindet, davon kann absolut keine Rede sein.

 

Das Grundwasser hat nur desshalb reingedrückt, weil es nicht mehr in die Isar abfließen konnte. Das konnte man am gesamten Isarlauf beobachten!

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