YHZ Geschrieben 6. April 2006 Melden Geschrieben 6. April 2006 EU droht Flughäfen mit Preisvorgaben - Kopplung an Zeit, Emissionen und Lärm HAMBURG (dpa-AFX) - Die EU-Kommission erwägt einheitliche Gebührenvorschriften für europäische Flughäfen. "Die Anpassung von Gebühren könnte sehr hilfreich sein", sagte EU-Verkehrskommissar Jacques Barrot der "Financial Times Deutschland" (Donnerstagausgabe). Möglich sei beispielsweise, in Hauptverkehrszeiten höhere Gebühren zu erheben, dies aber durch niedrigere Preise in ruhigeren Perioden auszugleichen. Außerdem sollten sich die Preise an Lärm und Emissionen der Flugzeuge orientieren. Der Franzose wolle diese Vorschläge bei einem Treffen mit Vertretern von Fluggesellschaften, Flughafenbetreibern und Gewerkschaften heute in Brüssel präsentieren. Hintergrund von Barrots Vorstoß ist die Klage einiger Fluggesellschaften über angeblich überhöhte und willkürlich berechnete Preise an den Flughäfen. Mit seiner Initiative wolle der Franzose diesen Konflikt entschärfen. Außerdem erwäge er eine Überarbeitung der EU-Regeln für die Bodenabfertigung. Flughafenbetreiber und Airlines begrüßten das Bemühen Barrots um Gespräche, schreibt die Zeitung weiter. Den konkreten Vorschlägen stünden sie jedoch kritisch gegenüber. So lehne der Verband der Flughafenbetreiber Airports Council International Europe (ACI) eine einheitliche Regelung als "kontraproduktiv und nicht hilfreich ab". Lokale Faktoren müssten berücksichtigt werden./mf/mw ... fände ich eigentlich gut. Wenn man sich anschaut, was einige Flughäfen da so verlangen, dann wundert einen nix mehr ... :-I So haben die Flughäfen in Deutschland zB Jahre lang eine sogenannt Konzessionsfee verlangt, die jetzt gekippt wurde und teilweise sogar rückerstattet werden muss ... weil - und das ist kein Einzelbeispiel - diese Fee keinerlei Kosten zu Grunde liegen - einfach, weil das leichte Einnahmen sind ... ... die Frage ist, ob dann alle Airlines die gleichen Fee's bezahlen müßte, was zB FR wohl nicht so gerne sehen würde ... und dann gebe es wohl auch weniger versteckte Subventionen von irgendwelchen Wald-und-Wiesen Flughäfen, die sich so Flugverbindungen erkaufen ...
jumpseat Geschrieben 6. April 2006 Melden Geschrieben 6. April 2006 Fände ich auch aus anderer Sicht nicht schlecht, wenn damit nämlich das Preisdumping an überflüssigen Wald und Wiesen Flughäfen eingeschränkt werden könnte und sich damit hier ein fairer Wettbewerb ergibt, bei dem nicht irgendwelche Provinzfürsten massiv Airlines wie FR indirekt subventionieren.
Michael(CGN) Geschrieben 6. April 2006 Melden Geschrieben 6. April 2006 Das wäre ja Sozialismus durch die Hintertür... Was kommt als nächstes, Preisbindung für CGN-Berlin? Das bezweckte Ziel finde ich gar nicht schlecht, aber von durch die EU festgelegten Gebühren halte ich persönlich überhaupt nichts...
Widukind Geschrieben 6. April 2006 Melden Geschrieben 6. April 2006 Was soll am freien Wettbewerb der Flughäfen, der über die Gebühren ausgetragen wird, eigentlich so schlecht sein? Wenn die Fluggesellschaften über zu hohe Gebühren an manchen Flughäfen klagen, können sie ja andere anfliegen. Gibt es etwa irgendeinen Flughafen, der durch überhöhte Gebühren exorbitante Gewinne einfährt? Eben.
Michael(CGN) Geschrieben 6. April 2006 Melden Geschrieben 6. April 2006 Was soll am freien Wettbewerb der Flughäfen, der über die Gebühren ausgetragen wird, eigentlich so schlecht sein? Wenn die Fluggesellschaften über zu hohe Gebühren an manchen Flughäfen klagen, können sie ja andere anfliegen. Gibt es etwa irgendeinen Flughafen, der durch überhöhte Gebühren exorbitante Gewinne einfährt? Eben. Naja, dem Bewohner in FRA nützt es wenig, wenn LEJ billiger ist und daher alle nach Leipzig fliegen. Zwischen CGN und DUS wäre so ein Wettbewerb denkbar, bei Zielverkehr hat ein Flughafen aber natugemäß eine Monopolstellung. Natürlich kann eine Hub Airline woanders hinfliegen, aber dennoch haben Flughäfen trotz des Wettbewerbs zwischen Flughäfen eine gewisse Monopolstellung. Oder willst Du den Leuten zum Beispiel sagen, PMI ist zu teuer, also fliegen wir halt nach Ibiza... Das geht ja schlecht. Das ist wie mit einer langen Autobahnbrücke, wie z.B. nach Schweden. Da kann man auch nicht einfach sagen, sollen die Leute doch schwimmen oder die Fähre nehmen... Dennoch halte ich von einer EU Preisfestsetzung überhaupt nichts...
edtl Geschrieben 7. April 2006 Melden Geschrieben 7. April 2006 Hat alles seinen 2 seiten..aber vielleicht kann man dann Hahn dazu bringen, wieder Landegebühren zu verlangen und somit einen ländersubventionierte Wettbewerbsverzerrung abzubauen ;-)
Pad81 Geschrieben 7. April 2006 Melden Geschrieben 7. April 2006 Ich glaube da ist der Punkt auf den die EU abzielt. Sie wollen halt verhindern,dass Flughäfen wie HHN DTM oder auch KSF(Kassel-Calden) durch nicht kostendeckende Gebühren Traffic generiren bzw.von anderen Flughäfen abwerben!
TobiBER Geschrieben 8. April 2006 Melden Geschrieben 8. April 2006 Passend dazu: Der Flughafen Wien zählt zu den teuersten Flughäfen der Welt. Wie aus einer Untersuchung des Londoner Transport Research Laboratory (TRL) hervorgeht, die die internationale Airline-Vereinigung IATA am Freitag in Brüssel veröffentlicht hat, kassieren nur 15 Flughäfen weltweit höhere Start- und Landegebühren von den Airlines. IATA-Generaldirektor Giovanni Bisignani warnte in Brüssel vor einer Gefahr für das europäische Wirtschaftswachstum. Knapp zwei Drittel der 25 teuersten Flughäfen weltweit würden in der EU liegen, so Bisignani. Der teuerste europäische Flughafen ist demnach Athen auf Platz Drei des internationalen Rankings. Vor Wien liegen von den Europäern noch Paris, Frankfurt, Zürich, Amsterdam und Budapest. Insgesamt zahlten Airlines und Fluggäste pro Jahr 14,5 Mrd. Dollar (11,78 Euro) an die europäischen Flughäfen, beklagte der IATA-Chef. Europäische Regelung für Gebühren EU-Verkehrskommissar Jacques Barrot hatte am Donnerstag eine europäische Regelung der Flughafengebühren vorgeschlagen, um den jahrelangen Streit zwischen Airlines und Flughäfen über Lande- und Parkgebühren zu beenden. Barrot plädierte für "ein einheitlicheres Konzept auf europäischer Ebene" zur Berechnung der Gebühren. Außerdem will er eine Fexibilisierung der Flughafengebühren je nach Tageszeit vorschlagen: Zu Stoßzeiten sollen die Gebühren höher sein, in Nebenzeiten niedriger. Die Fluglinien drängen bereits seit 1991 auf eine europäische Richtlinie. Ihnen geht es vor allem darum, dass die Flughäfen nicht mehr im voraus ihre Gebühren erhöhen können, wenn sie Geld für den weiteren Ausbau benötigen - wie etwa der französische Flughafenbetreiber Aeroports de Paris (ADP), der mit dieser Begründung zuletzt eine Anhebung der Tarife um jährlich 5 Prozent über die nächsten fünf Jahre angekündigt hat. Transparente Taxen Außerdem wollen die Fluglinien ein Netz von Regulatoren in allen EU-Ländern und klare Regulierungsvorgaben. Sie sollen für transparente Taxen sorgen, dafür, dass die Fluglinien bei der Berechnung der Gebühren als Kunden eingebunden sind, und dafür, dass die Flughäfen gezwungen werden, ihre Effizienz zu erhöhen. Während die Fluglinien ihre operativen Kosten auf Grund des Drucks durch Low Cost-Airlines ebenso wie von außen durch Terroranschläge oder den Sars-Virus trotz hoher Ölpreise im Durchschnitt um 9 Prozent gesenkt hätten, seien die Kosten der Flughäfen pro Passagier im selben Zeitraum um 13 Prozent gestiegen - und das obwohl heute deutlich mehr Passagiere fliegen würden als noch vor fünf Jahren und die Kosten pro Fluggast dadurch eigentlich sinken hätten müssen. Die Fluglinien glauben, dass die Airport-Betreiber ihre Monopolstellung ausnützen. Die zunehmende Privatisierung und der Wechsel vom staatlichen zum privaten Monopol werde diese Situation in den nächsten Jahren noch deutlich verschlimmern, wenn nichts geschieht, warnt die IATA. Auf der anderen Seite will sie auch die Politiker aus den Flughafen-Vorständen drängen - nicht zuletzt um zu verhindern, "dass die Staaten Kathedralen errichten, die keiner braucht".
Michael(CGN) Geschrieben 8. April 2006 Melden Geschrieben 8. April 2006 Das klingt danach, dass die EU an einem einheitlichen Tarifsystem bastelt. Das scheint gar nicht so dumm zu sein, zumal in der Fliegerei überall internationale Standards gelten. Eine einheitliche Richtlinie für die Bezahlung wäre somit gar nicht so dumm, sofern die Flughäfen die einzelnen Kostenposten dann immer noch individuell bestimmen können.
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