LH4EVER Geschrieben 5. Mai 2006 Melden Geschrieben 5. Mai 2006 Klingt eher nach ein letztes Mal Abcashen statt Geld für die Zukunft Von den erlösten 872 Millionen Euro sollen nur 290 Millionen an das Unternehmen zur Finanzierung gehen, und der Rest in die Taschen der bisherigen Anleger (die also offenbar dem Cash in der Tasche mehr Vertrauen als dem zukünftigen Potenzial der Aktie). bis zum nächsten mal Air Berlin (11Mai2006).... Viel Spaß bei dem erneuten Börsengang
mach 2+ Geschrieben 5. Mai 2006 Melden Geschrieben 5. Mai 2006 SKYTRUCK, Dein statement ............Der 6 Monats Verlust bbei Easy dagegen lag so um die 50 Millionen €. Ist nach Deiner "Logik" Easy jetzt am Ende? Wohl nicht............. Dieser Vergleich hinkt, EZY hat nach neuester Veröffentlichung 760 GBP MIO (!!!) cash auf der "hohen Kante" und wird definitiv ordentlich Gewinne machen (any desater excluded!). Und AB??? Und, die Gewerkschaft (BALPA) steht bei den Piloten vor einem sehr guten Tarifabschluss. SKYTRUCK, Deine allgemeine Gewerkschafts Phobie ist nicht stichhaltig!!
stealth Geschrieben 5. Mai 2006 Melden Geschrieben 5. Mai 2006 . Wie sagt Herr Hunold ? Niemand wird gezwungen bei AB zu arbeiten. Völlig richtig. Niemand sollte übrigens auch gezwungen werden sich dem Gewerkschaftsjoch zu unterwerfen, weder AG noch AN. skytruck+yhz hoffe dasseure seniority bei AB so gut ist, dass ihr bei dem was übrig bleiben wird, weiter dunkelrot fliegen könnt, damit ihr nicht zu einem laden wechseln müsst, welcher die arbeit eines flugzeugführers vernünftig wertschätzt...
aljoscha Geschrieben 5. Mai 2006 Melden Geschrieben 5. Mai 2006 Quelle Handelsblatt: Preisspanne und Volumen gesenkt............ HB FRANKFURT. Die Titel würden nun in einer Spanne von 11,50 bis 14,50 Euro zur Zeichnung angeboten, teilte Air Berlin am Freitag mit. Die bisherige Spanne reichte von 15,00 bis 17,50 Euro. Zugleich wird die Zahl der Aktien, die Anlegern angeboten wird, auf 42,5 Millionen gesenkt, wie es weiter hieß. Bisher waren es bis zu 49,8 Millionen Stück. Dadurch verringert sich auch der erwartete Emissionserlös. Das Gesamtvolumen liege nun bei bis zu 616 Millionen Euro nach bisher bis zu 872 Millionen Euro. Dem Unternehmen selbst sollen davon zwischen 225 Millionen und 284 Millionen Euro zufließen. Damit gibt Deutschlands zweitgrößte Fluggesellschaft dem Druck der Investoren nach, die angesichts hoher Risiken wie steigender Ölpreise auf einen Preisnachlass gedrängt hatten. Wegen zögerlicher Nachfrage hatte Air Berlin am Donnerstag überraschend bereits den Börsengang um sechs Tage auf den 11. Mai verschoben und die Zeichnungsfrist verlängert. Bis zu 19,6 Millionen Aktien würden aus einer Kapitalerhöhung der Gesellschaft stammen, bis zu 17,4 Millionen Aktien aus dem Eigentum der abgebenden Altaktionäre. Darüber hinaus stünden bis zu 5,5 Millionen Aktien als Mehrzuteilungsoption aus Altaktionärsbesitz zur Verfügung. Gemessen an der Gesamtzahl der Air Berlin-Aktien von bis zu 59,7 Millionen nach der Kapitalerhöhung entspricht dies bei einer vollständigen Platzierung inklusive Mehrzuteilungsoption einem künftigen Streubesitz von rund 71 Prozent, heißt es weiter. Die Kosten für den Börsengang nennt Air Berlin nun mit 40 Mill. Euro. Die Angebotsfrist ende voraussichtlich am 10. Mai für Privatanleger um 12.00 Uhr und für institutionelle Investoren um 17.00 Uhr. Die Erstnotiz ist am 11. Mai geplant.
Charliebravo Geschrieben 6. Mai 2006 Melden Geschrieben 6. Mai 2006 Hier mal ein Kommentar der FTD mit ein paar interessanten Zahlen zum Thema: ...Die Kapitalausstattung von Air Berlin gilt in Finanzkreisen als dünn. Der Börsenprospekt gibt eine Nettoverschuldung von 309 Mio. Euro an. Doch das ist nicht alles: Bislang gehören dem Anbieter die meisten Flugzeuge nicht, sie sind geleast. Der Konsortialführer Commerzbank schätzt den Gegenwartswert der Leasingverpflichtungen auf 450 bis 500 Mio. Euro. Nach anderen Berechnungsmethoden werden daraus schnell 700 Mio. Euro. Außerdem hat Air Berlin fast 60 Flugzeuge bei Airbus bestellt, die Finanzierung steht nur für die ersten zwei von sechs Jahren, genauer gesagt bis Sommer 2007. Zwei Banken aus dem Konsortium, Commerzbank und NordLB, sind Kreditgeber der Fluggesellschaft. Ihnen wäre es vermutlich viel lieber, wenn Air Berlin mit Anlegergeld einen Teil der Kredite zurückzahlen kann - als dass sie selbst womöglich weiter ins Risiko gehen müssen, falls sie dazu überhaupt bereit wären. Andere Kreditgeber stehen ebenfalls nicht gerade Schlange ... Zur neuen Spanne wird der Börsengang durchgehen - schon weil die Konsortialführer alles daran setzen werden, eine zweite Schlappe zu vermeiden.
Jetblue320 Geschrieben 6. Mai 2006 Melden Geschrieben 6. Mai 2006 Wenn die Finanzierung so wackelig wäre, dann könnte AB die Flieger dochbei Ablieferung gleich weiterverkaufen und zurückmieten. RBS oder andere würden das bestimmt mit denen machen. Offenbar will man sich nicht von Leasingfirmen abhängig machen bzw. setzt lieber auf Banken, denen man halt die Raten zahlt. Dürfte schon seine Grüde haben. Jetblue320
mach 2+ Geschrieben 6. Mai 2006 Melden Geschrieben 6. Mai 2006 Sale and leaseback ist doch eine gängige Größe. Ein Teil der Flieger wird garantiert so abgehandelt! Wäre nichts neues!
EHAM Geschrieben 7. Mai 2006 Melden Geschrieben 7. Mai 2006 Soweit ich weiss, gehoeren einige der Boeing 737 Jets, Gesellschaften der Gesellschafter direkt oder indirekt von Air Berlin. Koennte es nicht sein, dass die Airbusse auch von denen geleased werden und das deshalb das down payment so hoch ist, damit die ihre Finanzierung ohne Eigengeld darstellen koennen ? Airbus selbst verleased oder finanziert keine Flugzeuge, sondern stellt wenn nur das Bankenkonsortium was Interesse hat. Wird im Air Berlin Boersenprospekt erklaert an welche Leasing oder Finanzierungsgesellschaft diese doch erhebliche Summe gezahlt wird ? Ich denke nicht und es wird seine Gruende haben.....
Birger Geschrieben 7. Mai 2006 Melden Geschrieben 7. Mai 2006 Hallo, frisch aus dem Netz: "Der größte Straßenraub seit Jahren" Handelsblatt-Interview mit O´Leary. Gut gefällt mir die Aussage "Die einzige Gemeinsamkeit zwischen Ryanair und Air Berlin ist die, dass beide Firmenchefs eine große Klappe haben." Birger
easyJet Geschrieben 7. Mai 2006 Melden Geschrieben 7. Mai 2006 @Skytruck und YHZ Wo sind die Beispiele für Eure Theorien, dass es ohne Gewerkschaften besser geht? Es ist meines Erachtens nicht möglich über den Einfluss von Gewerkschaften bei Unternehmen zu diskutieren, denn es wird immer Unternehmen gegen, die es mit Gewerkschaften sehr gut dastehen, wie z.B. Lufthansa und TUI. Es wird auch immer Unternehmen geben, die mit Gewerkschaften schlecht dastehen, wie LTU oder die ehemalige Aero Lloyd. Ebenso wird es immer Unternehmen geben, die ohne Gewerkschaften prosperieren, wie z.B. Ryanair. Auf der anderen Seite wird es auch imer Unternehmen geben, die ohne Gewerkschaften schlechter dastehen wie jetzt Air Berlin. Ich bin kein Gewerkschafter, aber es den Gewerkschaften in die Schuhe zu schieben, ist mir schlicht zu simpel. So wird z.B. easyJet einen ausgezeichneten Tarifabschluss für die "Beschäftigten" in diesem Jahr vorweisen und mit Sicherheit einen ausgezeichneten Jahresabschluss am Ende des Geschäftsjahres zum Wohle der Aktionäre präsentieren. Auch Lufthansa hat sich mit der VC geeinigt und wird mit Sicherheit sehr gut dastehen. Die Gehälter der Angestellten also können es nicht sein. Ich verstehe auch nicht, wo die Emotionen im Zusammenhang mit den Gewerkschaften herkommen, aber Sinn macht das wirklich nicht! Es scheint hier ähnlich wie beim Fussball zu sein, man ist Fan einer Mannschaft (Gewerkschaft) oder man ist kein Fan, anders kann ich es mir nicht erklären. Mit dem Ausgang auf dem Rasen (bzw. dem wirtschaftlichen Abschneiden eines Unternehmen) hat das Fan-Gebaren a la "Skytruck" jedoch nichts zu tun. Der Fall Air Berlin ist nach meinem Dafürhalten etwas komplizierter: Air Berlin hat mindestens in den letzten zehn Jahren schlechte wirtschaftliche Ergebnisse abgeliefert, die aber mit Hilfe von "Bilanzgestaltern", "Nichtveröffentlichung" und privaten Investoren kompensiert werden konnten. Die Folgen waren, dass Banken, wie die Commerzbank, und die jetzt viel gescholtenen "Privat-Eigentümer" sich zunehmend mit Krediten, Überbrückungshilfen und "frischem Kapital" bei Air Berlin engagieren mußten. Sämtliche "Charterfluggesellschaftsexperten", die ich in meiner 20-jährigen Tätigkeit in diesem Gewerbe getroffen habe, sagten unabhängig voneinander, dass Air Berlin eigentlich finanziell in einer Reihe mit Condor, LTU und Aero Lloyd hätte stehen müßen. Herr Hunold hat aber es mit Glück (u.a. Aero Lloyd Pleite) und Sachverstand (z.B. Umsteuern auf LowCost und Ausbau des "Einzelplatzes") geschafft, und davor habe ich Respekt, die eigentlich negativen Berichte über seine Airline bis ins Jahr 2006 hinein so zu steuern, dass sie eben nicht in den Fokus der Öffentlichkeit gelangt sind und damit einen u.U. "bitteren "Nebeneffekt" auf Passagierzahlen und Anschlussfinanzierungen (Airbusse) ausgelöst hätten. Da jedoch der Börsengang eine "Öffentlichkeit" in wirtschaftlicher Hinsicht erforderte, blieb auch Air Berlin und Herrn Hunold nichts anderes übrig, als einen Teil der "Wahrheit" ans Licht zu bringen. Heraus kamen 116 Mio.€ Verlust oder wie in anderen Berichten angegeben +300 Mio. € Nettoverschuldung usw. usw. Vor diesem Hintergrund ist aber auch die Argumentation von Herrn Hunold voll und ganz zu verstehen, dass die Altgesellschafter einen großen Anteil "am Kuchen" bekommen müssen. Hätten diese als "Abkassierer" Gescholtenen nämlich ihr Geld irgendwo "gewinnbringend" angelegt (vor 10 Jahren), dann würde es Air Berlin gar nicht mehr geben. Also ist es nur recht und billig, dass man den Altgesellschaftern ihr Kapital mit Rendite zurückzahlt. (So man denn kann!) Die insgesamt mangelnde Transparenz der Air Berlin - Story wurde ja auch schon von Anlegerschützern kritisiert. Eine negative, aber transparente Historie muss ja nicht unbedingt schlecht sein für einen Börsengang, wenn es eine gute Zukunftsprognose gibt. Bei Air Berlin jedoch ist es eine negative - nicht transparente - Story, die zu recht kritisiert wird. Der weitere Börsengang liegt jetzt einzig und allein am "Glauben" und der "Einschätzung" der potentiellen großen Investoren in die Zukunft von Air Berlin. Glauben sie noch an einen Erfolg der Air Berlin, dann werden sie Aktien zeichnen, glauben sie nicht mehr daran, wird die Aktie von Air Berlin ein "Flop". Ich persönlich würde keine Aktie von Air Berlin zeichnen (oder vielleicht eine, wenn es sie noch in Papierform gäbe?).
cambiocorsa Geschrieben 8. Mai 2006 Melden Geschrieben 8. Mai 2006 Warum ist eine LH mit Personalvetretungen für Boden und Cockpit mit Gehältern, die WEIT über AB-Niveau liegen, so viel profitabler? Du willst doch nicht wirklich LH mit AB vergleichen? Wenn du das vor hast, vergleiche mal bitte paxzahlen, mittarbeiter, umsatz u.s.w. und reche diese faktoren einmal zusammen, ih bin mir verdammt sicher das bei dieser rechung AB profitabler als LH ist. Weil sie zu hohe Gehälter hat? Mit Sicherheit nicht! An den Gehältern alleine kann es also nicht liegen... Wer sagt den das die AB gehälter schlecht sind? Wo gibt es listen?
Gast boeing380 Geschrieben 8. Mai 2006 Melden Geschrieben 8. Mai 2006 @ cambiocorsa Wie soll denn eine AB profitabler pro Mitarbeiter sein, als die Hansa, wenn erstere einen Verlust für 2005 ausgewiesen hat und LH einen Gewinn? Das musst Du mir mal vorrechnen...;-) Zum Thema Gehälter wirst Du Dich leider selber schlaumachen müssen, da ich hier keine Vergleichzahlen in dieses Forum stelle. :-)
cambiocorsa Geschrieben 8. Mai 2006 Melden Geschrieben 8. Mai 2006 Gewinn ist nicht alles... aber egal. Lassen wir das thema BWL lieber.
Winglet3 Geschrieben 9. Mai 2006 Autor Melden Geschrieben 9. Mai 2006 Ich bin auf 2 interessante Artikel gestossen: Verschobenes IPO von Air Berlin: Die drei Fehler des Joachim Hunold Dass der Börsengang der Fluglinie im ersten Anlauf scheiterte, hat viel mit der Person ihres Vorstands-Chefs zu tun. Er hätte viele Entscheidungen anders treffen müssen. Nein, Schadenfreude wäre fehl am Platz, auch Häme wäre deplaziert und wenig angemessen, aber ein gewisses Gefühl der Genugtuung stellt sich schon ein, wenn man das IPO-Debakel von Air Berlin betrachtet. Es sollte der ganz große Wurf werden und eine der größten Neuemissionen des Jahres 2006, aber es wurde ein peinlicher Rohrkrepierer, dessen Echo nach lange nachhallen wird. Auch wenn der zweite Versuch am 11. Mai erfolgreich verläuft (wovon man ausgehen muss), bleibt ein gehöriger Schaden für das Image und die wirtschaftliche Basis der Discount-Airline. Die Panne hat viele Ursachen, die unterschiedlich zu bewerten sind, aber die meisten davon haben zu tun mit dem Mann, der gern sein Lebenswerk mit diesem Börsengang gekrönt hätte. Konzern-Chef Joachim Hunold hat schon öfter hoch gepokert, aber diesmal ging der Schuss nach hinten los. Wer da noch mit "widrigen Umständen" argumentieren wollte, ist entweder dumm oder nicht einsichtig genug, die Fehler zu erkennen, die das erste IPO so kläglich scheitern ließen. >> Zu wenig Transparenz Und Fehler gab es einige. Zum Beispiel in der Art und Weise, wie man in Berlin Informationspolitik betrieb. Von Transparenz konnte da kaum die Rede sein, eher von partieller Schönfärberei auf hochprofessionellem Niveau. So wurde der Öffentlichkeit beispielsweise bei der Bestellung der 60 neuen Airbus-Maschinen suggeriert, die Finanzierung sei bereits komplett gesichert, was von manchen Branchen-Experten mit Erstaunen zur Kenntnis genommen wurde. Ohne das Management der Airline einer bewussten Falschaussage bezichtigen zu wollen: Offenbar war die Finanzierung keineswegs im vollem Umfang gesichert, denn wie könnte es sonst sein, dass die IPO-Erlöse nach Aussagen des Vorstands unter anderem für die Bezahlung der Airbusse eingeplant waren? Wundern muss man sich auch, wenn man heute noch einmal die Archive nach den Aussagen von Joachim Hunold aus den vergangenen Jahren durchforstet. Immer wieder äußerte er sich damals negativ zur IPO-Option und ließ die Öffentlichkeit wissen, ein Börsengang sei für ihn überhaupt "kein Thema". Anfang 2006 war dann plötzlich alles anders und Hunold dementierte nach bester Konrad-Adenauer-Manier ("Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern") seine eigenen Dementis. >> Hunold: "Ich wollte einfach meine Ruhe haben" Darauf angesprochen reagierte er sehr offenherzig. "Ich wollte einfach meine Ruhe haben", ließ er einen Journalisten wissen. Wer so agiert, darf sich nicht wundern, wenn die eigene Glaubwürdigkeit Schaden nimmt. Fehlende Transparenz gab es aber auch hinsichtlich der Information über die wirtschaftliche Entwicklung. Immer wieder wurde vom Vorstand der hohe Verlust von 116 Millionen Euro im Jahr 2005 mit "Sonderbelastungen" aus der Umstellung auf die internationalen Bilanzierungsregeln erklärt. Schön und gut, aber was war mit dem Verlust von 2,9 Millionen Euro im Jahr 2004? Für das Zustandkommen dieses Ergebnisses gab es keine "Sondereffekte" – wohl aber im Jahr zuvor, als das Unternehmen mit 36,7 Millionen Euro ein positives Nettoergebnis meldete. Die Analyse der Bilanzen zeigt: In Wahrheit sah es keineswegs so gut aus, de facto hatte Air Berlin in jenem Jahr einen operativen Verlust von fast 53 Millionen Euro gemacht, der nur deswegen öffentlich kaum wahrgenommen wurde, weil man von positiven Sondereffekten in Höhe von 108,6 Millionen Euro profitierte. >> Warum bremste niemand die Altaktionäre? Ein weiterer Fehler war der Umstand, dass man den Altaktionären IPO-Einnahmen von über 300 Millionen Euro zugestehen wollte. Gewiss, wer sich in Gründungszeiten finanziell an einem risikoreichen Unternehmen beteiligt, soll beizeiten eine gute Entlohnung dafür erhalten. Wenn aber ein beträchtlicher Teil des an der Börse akquirierten Kapitals nicht dem Unternehmen, sondern Einzelpersonen zugute kommt, ist das eine zweifelhafte Politik. Kein Wunder, dass viele institutionelle Investoren wenig Interesse an dem IPO zeigten. >> Die Intelligenz der Kleinanleger wurde unterschätzt Der größte Fehler war aber sicher der, dass man die Intelligenz der Kleinanleger unterschätzte. Zugegeben, diese Intelligenz war nicht immer da, wie man im Rückblick auf die mitunter irrwitzigen Verhältnisse am Neuen Markt diagnostizieren muss, aber die Anleger haben dazu gelernt. Sie sind heute aufgeklärter als früher, vorsichtiger und vor allem kritischer. Sie wollen sich informieren und verlangen Offenheit und Ehrlichkeit – und sie haben einen Anspruch darauf, umfassend aufgeklärt zu werden, ehe man ihnen ihr sauer verdientes Geld abnimmt. Es scheint, als hätte Air Berlin diesem Umstand zu wenig Beachtung geschenkt. http://www.yeald.com/Yeald/a/43741/content.html Und in diesem Artikel wird sogar ein Scheitern des Börsengangs befürwortet. Air Berlin-IPO – Ende von "Stupid German Money"? Mit Air Berlin will ein Unternehmen an die Börse, das längst noch nicht reif ist. Vor einigen Jahren wäre ein solcher Schritt vielleicht noch möglich gewesen – inzwischen jedoch schauen Anleger genauer hin. Die Börsenwelt fragt sich, ob Air Berlin den Börsengang in zweiten Anlauf schafft oder nicht. Die eigentlich relevante Frage gerät dabei indes schnell in Vergessenheit: Ist Air Berlin überhaupt schon börsenreif? Welche Perspektiven bietet das Unternehmen Anlegern? Besitzt Air Berlin eine überzeugende Wachstumsstrategie? Wann wird das Unternehmen nachhaltig Gewinne erzielen können? Wie gut ist das Management? Anleger sollten diese Fragen für sich überzeugend beantworten können. Ich kann es nach Durchsicht der Informationen, die Air Berlin veröffentlicht, leider nicht. Eine andere Frage: Warum strebt Air Berlin überhaupt an die Börse? Keine Ahnung? Es gibt auch wenig ersichtliche Gründe – zumindest keine, die für Neuaktionäre einen Einstieg attraktiv machen könnten. Solche Gründe könnten eine neue Strategie oder besondere Wachstumschancen sein. >> Altaktionäre steigen in großem Stil aus Beginnen wir mit der letztgenannten Frage. Bei Air Berlin wollen vor allem einige Großaktionäre aussteigen. Der Verkaufsprospekt weist darauf genauer hin: Die größten Anteile am Unternehmen halten bisher eine Ringerike GmbH & Co. Luftfahrtbeteiligungs KG (25,89 Prozent), Hans Joachim Knieps (24,89 Prozent), Werner Huehn (14,93 Prozent) und Severin und Rudorf Schulte mit jeweils 12,44 Prozent-Anteil. Alle wollen Aktien abgeben. Internet-Darstellung des Unternehmens ziemlich spartanisch aus. Das passt zwar zum Image eines Low-Cost-Carriers, hat aber nichts mit Transparenz eines börsennotierten Unternehmens zu tun. Eine Vorstellung des Managements oder von Management-Statements sucht man vergeblich. Vielleicht gehören Billigfluglinien ja einfach gar nicht an die Börse? >> Was machen die Wettbewerber? Im Spot mit Johannes B. Kerner erfährt man schnell, dass Air Berlin die zweitgrößte Fluglinie Deutschlands ist und, dass Kerner gerne mit der Linie fliegt. Hm, glauben wir ihm mal seine Flugleidenschaft mit Air Berlin. Die Nummer eins jedenfalls bleibt unangefochten die Lufthansa. Das Unternehmen erzielte im Jahr 2005 einen Umsatz von 18,1 Milliarden Euro. Lufthansa verfolgt eine Premiumstrategie, die offenbar trotz stärkerer Konkurrenz weiter aufgeht. Der operative Gewinn der Lufthansa lag bei 577 Millionen Euro. Nun sind diese beiden Unternehmen nicht unbedingt vergleichbar, da der Lufthansa-Konzern weitere Geschäftsfelder betreibt. Aber wenn ein Anleger meint, sich eine Fluglinie in sein Portfolio legen zu müssen, dann käme wohl eher ein Unternehmen in Frage, das Dividenden zahlt, solide finanziert ist, auf eine langjährige Erfolgsggeschichte zurückblick kann – und gar im Eliteindex Dax vertreten ist, oder? Für Air Berlin ist es bis dahin jedenfalls noch ein sehr weiter Weg, zumal der Druck auf das Unternehmen immer weiter steigt. Easyjet und RyanAir sind die Platzhirsche im Discount-Segment – und auch die etablierte Konkurrenz schläft auch nicht: Auch die Lufthansa hat den Billiglinien mit seiner 99-Euro-Schnäppchenkampagne längst den Kampf angesagt. Wie sich das auf die Umsätze der Berliner auswirkt bleibt abzuwarten. Weitere Risiken: Der Kerosinpreis hat sich in den letzten zwei Jahren fast verdoppelt. Ein noch margenschwaches Geschäft wie das von Air Berlin leidet darunter stärker, da Sicherungsgeschäfte aus Kostengründen oft unterbleiben. Auch sind für Air-Berlin US-Dollar-Bewegungen ein Risiko – laut Prospekt. In welcher Form, erfährt man jedoch dort nicht. >> Der abgesagte IPO ist positiv US-Anleger kommentierten die fehlende Aktienkultur deutscher Anleger (zuletzt wegen deutscher Medienfonds, die eine neue Geldschwämme in Hollywood auslösten) mit der wenig schönen, aber treffenden Bemerkung vom "Stupid German Money" . Gemeint ist damit, dass man den Deutschen jedes Investment vor die Nase setzen konnte und diese zahlten, zahlten und zahlten – egal wofür und wie viel. Das ist jetzt vielleicht nicht mehr der Fall. Die Konsortialbanken und Air Berlin haben sich verkalkuliert. Air Berlin ist noch nicht bereit für die Börse: Es fehlt an einer nachhaltigen Gewinnperspektive, Transparenz, einer überzeugenden Wachstumsstory – Umsätze und steigende Passagierzahlen reichen nicht. Die Konsortialbanken sollten das eigentlich wissen. Falls der zweite Börsengang auch scheitert, wird man ein nettes Schwarzer-Peter-Spiel erleben. Wer war der Hauptschuldige? Johannes B. Kerner wird es nicht treffen. Er hat getan, was er kann und ein nettes Gesicht zum riskanten Spiel der Fluglinie gemacht. Es wäre jetzt ein Zeichen echter Reife deutscher Anleger, wenn der zweite Börsenversuch von Air Berlin am kommenden Mittwoch ebenfalls scheitern würde. http://www.yeald.de/Yeald/a/43771/air_berl...rman_money.html Was meint Ihr? Haben die Autoren Recht?
easyJet Geschrieben 9. Mai 2006 Melden Geschrieben 9. Mai 2006 Vor allem der zweite Artikel "Stupid German Money" ist schon sehr lesenswert und es auch viel Wahres dran. Eine Frage, die gestellt, aber nicht beatwortet worden ist: "Warum geht Herr Hunold mit Air Berlin an die Börse?" Und da könnte man auch vor dem Hintergrund des Interviews von Ryanairs "MOL" natürlich schon zu dem Schluss kommen, dass hier versucht wird auch mit Hilfe von J.B.Kerner "Geld auf der Strasse" einzusammeln. Frei nach dem Motto: Stupid German Money.
cambiocorsa Geschrieben 10. Mai 2006 Melden Geschrieben 10. Mai 2006 Eine Frage, die gestellt, aber nicht beatwortet worden ist:"Warum geht Herr Hunold mit Air Berlin an die Börse?" AB hat es in kurzer zeit geschaft eine grosse moderne airline zu werden. Das ist nicht zu unteschätzen. Nicht nur Hunold ist für den ergfolg von Air-Berlin verantwortlich die haben duchaus gute berater wobei der rest der GF/VS nicht unerfahren ist. Es wird keine aktion sein "ich habe lange weile gehen wir mal an die börse" Darum ist diese frage auch nicht zu beantworten.
MrMuppet Geschrieben 10. Mai 2006 Melden Geschrieben 10. Mai 2006 "eine grosse moderne Airline" das mag ja Deine Meinung sein, es hat aber nichts mit Erfolg oder aber Gewinnabsichten zu tun!! Die Frage warum Air Berlin an die Boerse geht ist ganz einfach zu beantworten: Sie koennen die Airbusse sonst nicht bezahlen. Wie in mehreren Artikeln und Interviews zu lesen, steht deren Finanzierung nur fuer 2 Jahre. Ausserdem konnte man lesen, dass die Banken danach zu keiner weiteren Finanzierung bereit waren. Also man braucht dringend neues Geld. So einfach ist das!
Winglet3 Geschrieben 10. Mai 2006 Autor Melden Geschrieben 10. Mai 2006 "eine grosse moderne Airline" das mag ja Deine Meinung sein, es hat aber nichts mit Erfolg oder aber Gewinnabsichten zu tun!! Die Frage warum Air Berlin an die Boerse geht ist ganz einfach zu beantworten: Sie koennen die Airbusse sonst nicht bezahlen. Wie in mehreren Artikeln und Interviews zu lesen, steht deren Finanzierung nur fuer 2 Jahre. Ausserdem konnte man lesen, dass die Banken danach zu keiner weiteren Finanzierung bereit waren. Also man braucht dringend neues Geld. So einfach ist das! Anders ausgedrückt: "Die grosse moderne Airline" würde OHNE Börsengang und frisches Kapital auf Sicht gegen eine ziemlich harte Wand gefahren, ausser man hätte andere Financiers oder neue Teilhaber gefunden, die zusätzlich Geld in den Laden gepumpt hätten.
Gast Geschrieben 10. Mai 2006 Melden Geschrieben 10. Mai 2006 "eine grosse moderne Airline" das mag ja Deine Meinung sein, es hat aber nichts mit Erfolg oder aber Gewinnabsichten zu tun!! Die Frage warum Air Berlin an die Boerse geht ist ganz einfach zu beantworten: Sie koennen die Airbusse sonst nicht bezahlen. Wie in mehreren Artikeln und Interviews zu lesen, steht deren Finanzierung nur fuer 2 Jahre. Ausserdem konnte man lesen, dass die Banken danach zu keiner weiteren Finanzierung bereit waren. Also man braucht dringend neues Geld. So einfach ist das! Anders ausgedrückt: "Die grosse moderne Airline" würde OHNE Börsengang und frisches Kapital auf Sicht gegen eine ziemlich harte Wand gefahren, ausser man hätte andere Financiers oder neue Teilhaber gefunden, die zusätzlich Geld in den Laden gepumpt hätten. Was übrigens gleichlautend auf Ryanair , Easyjet etc, zutrifft. Beide Firmen gingen an die Börse um zusätzliches Kapital in die Firma zu holen und das ist ein ganz normaler Vorgang im Wirtschaftsleben. Große Mittelständler mit einem Umsatz von ca. 1 Milliarde € haben es hier schwer. Das ist die Schwelle, bei der man Wachstum nicht mehr aus eigener Kraft stemmen kann, zumal dann nicht wenn die Parole "California or Bust" gilt, es also zum Wachstum keine Alternative gibt. AB ist der drittgrößte LCC in Europa, die Nummer drei hat es immer schwer am Markt, die Nummer 2 aber auch, was man am Halbjahresverlust von Easy ablesen kann. Wie FR seine Gewinne realisiert sollte man vielleicht auch mal unter die Lupe nehmen. Aber das wäre dann ein anderes Thema,
BU662 Geschrieben 10. Mai 2006 Melden Geschrieben 10. Mai 2006 "eine grosse moderne Airline" das mag ja Deine Meinung sein, es hat aber nichts mit Erfolg oder aber Gewinnabsichten zu tun!! Die Frage warum Air Berlin an die Boerse geht ist ganz einfach zu beantworten: Sie koennen die Airbusse sonst nicht bezahlen. Wie in mehreren Artikeln und Interviews zu lesen, steht deren Finanzierung nur fuer 2 Jahre. Ausserdem konnte man lesen, dass die Banken danach zu keiner weiteren Finanzierung bereit waren. Also man braucht dringend neues Geld. So einfach ist das! Exakt. AB hat sich nämlich beim Flottenkauf total übernommen. Ihnen fehlt schlicht und einfach das EIGENKAPITAL um die Flieger mit Hilfe der Banken finanzieren zu können. Denn, nicht nur der Gewinn und der Cash-Flow ist für die Banken und Aktionäre entscheidend, sondern auch der Verschuldungsgrad. Irgendwann ist keiner bereit, dir auch nur noch einen Cent mehr zu leihen. Dies ist genau der Punkt, an dem Air Berlin ist. Deshalb braucht man sehr schnell neues Eigenkapital. Was bedenklich stimmt: Die Alteigentümer haben erst zu Jahresende AB mit frischem Kapital versorgt, die Größenordnung war 150 oder 200 Mio EURO. Nun braucht man nach wenigen Monate wieder den ungefähr gleichen Betrag. Das stimmt nicht optimistisch, denn wie lange kann AB mit diesen Cash-Reserven leben??? Oder sehen wir in 1 Jahr die nächste Ausgabe von Aktien??? Das was her müßte wäre dringend ein stark positiver Cash-Flow. Ansonsten lassen sich die hochfliegenden Pläne leider nicht realisieren. Was mich, wenn ich denn AB gezeichnet hätte, auch sehr stark interessieren würde: Wo will AB einen Markt schaffen, in dem sie eine Art Monopol-Stellung haben und mal gesunde Durchschnitts-Erlöse erwirtschaften könnnen??? In D haben sie Konkurrenz ohne Ende. Ein Wachstum nach Skandinavien hieße in Konkurrenz zu Sterling, Norwegian und FlyNordic. Von den 3en wies für 2005 nur Norwegian einen Gewinn aus. Das was fehlt, ist die schlüssige Story, wo in Zukunft die Gewinne eingeflogen werden sollen.
Mamluk Geschrieben 10. Mai 2006 Melden Geschrieben 10. Mai 2006 Das Dümmste was Air Berlin avisieren kann war eine Expansion nach Skandinavien. Die grossen Reise-ströme gehen in den Süden und nicht in den Norden.... Ryanair wird einen Hub in Marseille aufmachen und ich schätze die werden etwa 5 Millione Paxe in drei Jahren nach dem Mittelmeer-becken verkaufen.AB hat den Frankreich Markt total Ryanair überlassen - was ein kapitaler strategischer Fehler ist. Easyjet wird sich in Nizza einnisten und Ryanair in Marseille- aber da AB ja nur Mallorca kennt,vergibt man einen potenziellen Markt and die Konkurrenz. Ich habe sehr lange an Air Berlin geglaubt,muss aber feststellen ,dass das "strategic planning" nicht voll funktioniert.
easyJet Geschrieben 10. Mai 2006 Melden Geschrieben 10. Mai 2006 @ cambiocorsa Die Frage" Warum geht Air Berlin an die Börse?" war von mir auch eher rhetorisch gemeint, denn ich habe sie mir ja direkt beatwortet mit: "Stupid German money". @skytruck Deine Beispiele sind falsch! Weder Ryanair noch easyJet haben in den vergangenen Jahren Verluste ausgewiesen in den Jahresabschlüssen. EasyJet macht seit Jahren "Halbjahresverluste", die am Ende des Jahres auf einen großen Gewinn hinauslaufen. Air Berlin dagegen hat seit Jahren Verluste gemacht. Meiner Meinung nach war es nur in Zeiten der "New Economy" möglich, dass Unternehmen mit einer derart "schlechten Story" an die Börse gehen und dort viel Geld einsammeln konnten. Ansonsten denke ich auch, dass ein wesentlicher Aspekt der Kauf und die Finazierung der Airbusse ist. Da wird trotz Börsengang ein großes "finazielles Loch" bleiben. Wir werden sehen.
Benny Hone Geschrieben 10. Mai 2006 Melden Geschrieben 10. Mai 2006 n-tv meldet, daß die Air Berlin zu 12,00 Euro ausgegeben wird.
cambiocorsa Geschrieben 10. Mai 2006 Melden Geschrieben 10. Mai 2006 n-tv meldet, daß die Air Berlin zu 12,00 Euro ausgegeben wird. Focus: http://focus.msn.de/finanzen/news/boersengang_nid_28799.html
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