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airliners.de

Flugzeug deckt Hausdach ab


kraven

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Geschrieben

Ein Unwissender fragt:

 

Lieht Neu-Isenburg in irgendeiner Anflugschneise von FRA?

 

Nicht daß ich nächste Woche, wenn ich ein paar Tage dort verweile, plötzlich kein Dach mehr über mir habe? :o)

Geschrieben

Wenn er in Raunheim wohnen würde, hätte er ja noch ein wenig recht, hier seine Reden zu schwingen. Aber der liebe Birger wohnt im schönen Taunus und ist nur marginal von Fluglärm betroffen.

Geschrieben

Ich arbeite in Raunheim und die Maschinen gehen mehr oder weniger genau über uns hinweg. Obwohl Raunheim nur ca. 5km vom Flughafen (westlichen Ende der Landebahnen) entfernt ist, kann man doch feststellen, daß die Maschinen in zuweilen recht unterschiedlicher Höhe drüberfliegen. Entsprechend unterschiedlich ist nicht nur der Lärm, sondern mit Sicherheit auch die Stärke der Luftwirbel, die bis zum Boden bzw. den Häuserdächern herunterkommen.

Anzumerken ist auch, daß viele Maschinen erst beim Überflug von Rüsselheim/Raunheim das Fahrwerk ausfahren und zur Beibehaltung der Geschwindigkeit Gas geben. Mag sein, daß dies bei niedrigem Überflug zusätzliche Luftströmungen erzeugt.

 

Der geschilderte Vorfall wird meiner Meinung nach aufgebauscht und dramatiert. Sonst hätte er es ja nicht bis ins Fernsehen geschafft...

 

Trotzdem muß man das Geschehen ernstnehmen. Zu niedrige Anflüge können (müssen aber nicht) Gefahren oder Schäden mit sich bringen. (Siehe auch die aktuelle Diskussion um die Wirbelschleppen beim A380, der in nicht allzu ferner Zukunft regelmäßig über Raunheim einschweben wird). So gesehen war die Sache ein Argument (gefundenes Fressen, wenn man gemein sein will) für die die Raunheim sehr aktiven Flughafenausbaugegener.

 

Jetblue320

Geschrieben

Mein Gott von wegen Haus abgedeckt. Da steht was von 1000€ Schaden. Das ist doch garnichts. Von wegen Dach abgedeckt. Sowas hätte auch bei nem bischen stärkeren Wind auch runterfallen können.

Geschrieben

@Marcus: na, wenn Dir das "gar nichts" nicht auf den Kopf gefallen ist, wirst Du sicher bereit sein den läppischen 1000 Euro-Schaden ersetzen - bis zum nächsten mal.

 

Ernsthaft, sind 1000 Euro Schaden und die Gefährdung von Menschen kein diskutables Problem? Wenn Medien den Vorfall verkaufsfördernd aufbauschen ist das zwar auch ein Problem, aber eher eines für ein Presse-Forum.

 

Grüßles

Geschrieben

Hallo,

 

Schäden durch Wirbelschleppen treten in Raunheim weniger als einmal in 10 Millionen Jahren auf - zumindest, wenn man dem Gutachten, das die Fraport mit den PFV-Unterlagen vorgelegt hat, Glauben schenken will. Tatsächlich passiert das im Schnitt aber etwa zweimal jährlich, dokumentiert u.a. in der Antwort der Hessischen Landesregierung auf eine Anfrage eines Landtagsabgeordneten (Landtagsdrucksache 15/838). Es ist offensichtlich, dass das Gutachten der Fraport (G1 Anhang II.1) beschönigt - das gilt auch für alle anderen Gutachten im PFV-Antrag, wenngleich derartig dramatische Unterschätzungen von Auswirkungen (Millionenfache Unterschätzung) mir nur beim Gutachten über das Risiko von Wirbelschleppenschäden bekannt sind.

 

Beim A380 gibt es tatsächlich Fragezeichen bezüglich der Heftigkeit von Wirbelschleppen am Boden. Wenn die Wirbelschleppen 300 m unterhalb des Flugzeugs so stark sind, dass ICAO derzeit einen vertikalen Abstand von mindestens 600 m fordert und selbst diesen Abstand noch mit einem Fragezeichen versieht, dürften auch in beim Landeanflug überflogenen Gebieten weitaus stärkere Wirbelschleppen auftreten als bei anderen Flugzeugen. Hier sind sicherlich Schutzmaßnahmen anzuordnen, bevor dieses Flugzeug regelmäßig Frankfurt oder andere Flughäfen anfliegt.

 

Bisher ist noch nie mehr als mäßiger Sachschaden entstanden - aber was ist, wenn einmal ein Dachziegel einem Menschen auf den Kopf fällt?

 

Birger

Geschrieben

ich habe mal in München nahe dem alten Flughafen Riem gewohnt.

 

Ein paar 100 m hinter dem OM in Richtung Landebahn. Ich kann mich in den 4 Jahren an ein, zwei Fälle erinnern, wo die Ziegel der Nachbarn durch Flieger verrutscht wurden.

 

Wurde halt bezahlt und gut wars. Ein Restrisiko bleibt. Auch das was größeres passiert. Den Absturz einer zweimot. Turboprop im final approach auf ein McDonalds-Restaurant in München habe ich live mitbekommen. Halt Glück gehabt...

 

Wem das zuviel Risiko ist, sollte wegziehen. Oder aber: Der Flughafen zieht weg:-)

Geschrieben

Was ist wenn einem Mensch eine Ziegel auf den Kopf fällt?? Hoffendlich hasst du auch diese große Sorgen bei Rasern, in der 30 er Zone bzw. generell im Strassenverkehr. Dort ist das Risiko um ein vielfaches Höher, als das mit den paar Ziegeln und den Flugzeugen. Grüße und es lebe die Luftfahrt

Geschrieben

Hi.

In raunheim wurde aber nicht zum 1. mal ein Dach abgedeckt das kam schon öfters vor.

 

die 1000€ sind zwar nicht so " viel" geld aber es geht darum das durch dachziegel natürlich Personen ums leben kommen können * Spaß sollte man damit nicht machen*.

Geschrieben

Hallo,

 

und weil es nur 1000 Euro je Schadenfall sind, zahlt Fraport lieber diesen Betrag, als alle Dächer im Ort zu klammern. Dass dadurch Menschenleben gefährdet werden, nehmen die Fraport-Manager billigend in Kauf.

 

Birger

Geschrieben

Wir nehmen es auch billigend in Kauf, dass Leute in der Zone 30 schneller fahren. Ist genau das gleiche. Koennte man ja auch effektiver verhindern, als durch vereinzelte Radarfallen. Tun wir aber nicht.

 

Klar muss man Gefahren vorbeugen, wenn man aber jeder noch so kleinen Gefahr vorbeugt, dann bricht das System zusammen. Egal ob Auto, Flugzeug oder Bahn. Ein Restrisiko muss bleiben damit ein Transportmittel ueberhaupt aufrecht gehalten werden kann. Genauso gut koennte man auch fordern alle Bahnstrecken in Deutschland einzuzaeunen, denn da kommen viel mehr Leute ums Leben als durch Dachziegel und Wirbelschleppen.

 

Die Gefahr, dass jemandem so ein Ding auf den Kopf faellt ist da, aber eben so gering, dass man mit dem Risiko leben muss. Sonst duerfte auch niemand mehr in der Einflugschneise wohnen, denn es sind schon viel mehr Menschen dadurch umgekommen, dass eine Kiste abgeschmiert ist.

Geschrieben

Alternativ könnte man auch schlicht und einfach Dachziegel verbieten.

Genaue Zahlen sind mir nicht bekannt, aber ich bin mir sicher, dass durch aus anderen Gründen herabfallende Dachziegel schon mehr Menschen verletzt oder getötet worden sind als durch Dachziegel, die wegen Wirbelschleppen heruntergefallen sind.

Logische Folgerung: Dachziegel könnten Menschenleben gefährden und müssen daher verboten werden.

 

Martin

Geschrieben

Nun, ich habe auch mit der Luftfahrt zu tun und habe in zwei Ortschaften unweit von FRA gewohnt. Eine war etwas weiter weg, da sich aber seitens der Abflugregel etwas geändert hatte, bekam ich mehr Flugzeuge über den Kopf geschickt. Daher kann ich die verärgerten Anlieger sehr gut verstehen und man müsste mehr für sie machen und auch verstehen. Der Lärm ist wirklich nicht schön, besonders nachts gehört er verboten, damit wenigstens ein Großteil der Bevölkerung schlafen kann!

 

Zum Thema Dachziegeln kann ich nur sagen, dass ich heute einen sehr schlimmen Unfall mit Passanten in einer Stadt fast miterlebt habe, bei dem ein Fenster aus dem 4. Stock auf diese gefallen ist. Das sah auch nicht schön aus. Man kann vieles in Deutschland verhindern, es kommen viele Kinder um, aber getan wird in vielen Bereichen rein gar nichts. Aber wo man etwas erkannt hat, sollte man auch handeln. Wirbelschleppen sollte man daher auch nicht runterspielen. Es passieren weit mehr Unglücke, die meisten bekommt man doch gar nicht mit bzw. werden nicht öffentlich gemacht.

 

Grüße

Mischa

Geschrieben
Hallo,

 

Schäden durch Wirbelschleppen treten in Raunheim weniger als einmal in 10 Millionen Jahren auf - zumindest, wenn man dem Gutachten, das die Fraport mit den PFV-Unterlagen vorgelegt hat, Glauben schenken will.

...

Es ist offensichtlich, dass das Gutachten der Fraport (G1 Anhang II.1) beschönigt -

Ist die Karte G1.II.1 aus den "Unterlagen zum Planfeststellungsverfahren Nordwest Landebahn, November 2004" gemeint? Irgendwie erkenne ich da keinen Zusammenhang zu den Dachziegeln in dem Ort, der bei der Eröffnung der zweiten Bahn ca. 3.500 Einwohner hatte. Bis Ende 2004 ist die Einwohnerzahl dann auf knapp 14.000 gewachsen. Hat jemand noch ein paar weitere Zahlen z.B. aus den 50er und 60er Jahren?

 

Beim A380 gibt es tatsächlich Fragezeichen bezüglich der Heftigkeit von Wirbelschleppen am Boden. Wenn die Wirbelschleppen 300 m unterhalb des Flugzeugs so stark sind, dass ICAO derzeit einen vertikalen Abstand von mindestens 600 m fordert und selbst diesen Abstand noch mit einem Fragezeichen versieht,
und die vorläufigen Abstände wohl nach Auswertung von realen Meßwerten auch wieder verkleinert werden können. Aber sicherlich werden einige auch dann wie üblich zu dem Ergebnis kommen, dass da was falsch gemacht wurde, vor allem wenn es nicht den eigenen Erwartungen entspricht.
Geschrieben
.... Wirbelschleppen sollte man daher auch nicht runterspielen. Es passieren weit mehr Unglücke, die meisten bekommt man doch gar nicht mit bzw. werden nicht öffentlich gemacht.

 

Grüße

Mischa

 

Also ich kann mir nicht vortellen, dass in der Umgebung von Flughäfen und speziell in Frankfurt auch nur ein Vorfall nicht publik gemacht wird. Das ist doch DAS Argument für die Ausbaugegner.

Bitte nicht falsch verstehen. Solche Sachen sollten nicht verschwiegen werden. Aber es gibt auch andere Gründe, dass Ziegel von Dächern fallen, auch in Raunheim. Das wird aber nur erwähnt wenn jemand verletzt wird oder ein extremer Schaden auftritt. Wenn durch Wind ein Dachschaden von €1000 entsteht, dann steht das nicht mal im Lokalblatt des jeweiligen Ortes.

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