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airliners.de

Betender Pax rausgeschmissen


blackbox

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Geschrieben

@ lockhead

 

gute idee, aber wäre das nicht auch gefährdung des flugverkehrs?

stell dir mal vor, da kommt nicht nur ein spatzengehirn angeflogen, sondern auch grössere kalibere in sintflutartigen regenfällen...

 

aber da sieht man wieder, wie es um uns herum aussieht. man nimmt betende menschen als bedrohung wahr, weil manche es nicht gewohnt sind, dass jemand ausserhalb einer kirche/mosche/synagoge/tempel betet. ich wage auch zu bezweifeln, dass manche einen bärtigen orthodoxen juden von einem muslim unterscheiden können.

 

ich warte nur auf den tag, dass irgendjemand den dalai lama nicht boarded, weil der so verdächtig komische klamotten trägt ...

Geschrieben

Ich warte schon auf den Tag, an dem man als Pax angepflaumt wird, weil man ein koscheres oder moslemisches (Halal) Sonderessen an seinen Platz geliefert bekommt.

 

Unwissen gepaart mit Intoleranz war schon immer eine üble und gefährliche Kombination.

Geschrieben

"Nervoes" ist in diesem Zusammanhang etwas zweideutig.

 

Ich vermute es ist damit die Terrorismusvermutung gemeint, was fuer jemanden der mit den Gebraeuchen orthodoxer Juden vertraut ist natuerlich schwachsinnig ist. Aber ich vermute an dieser Zuordnung hat es sowohl dem Flugpersonal als auch den Passagieren gemangelt. Was mich wiederum wundert, denn eigentlich sind orthodoxe Juden in den USA und speziell NY eher haeufiger anzutreffen.

 

Wenn nervoes aber im Sinne von ungehalten gemeint ist, macht das ganze schon mehr Sinn. Ein betender orthodoxer Jude ist wohl das zweitschlimmste was man auf einem Langstreckenflug neben sich haben kann. Das wird nur von schreienden Kindern uebertroffen.

Leider sitzen orthodoxe Anhaenger des mosaischen Glaubens nicht still mit gefalteten Haenden da und beten in Gedanken vor sich hin. Hingegen brammeln sie permanent hebraeische Texte vor nicken mit ihrem Kopf. Je nachdem wie stark dabei der Oberkoerper involviert ist steigt der Belaestigungsgrad fuer den Nebenmann.

Geschrieben

Na vielleicht sollte man mal davon ausgehen, daß es nicht nur das Beten war, sondern vielleicht das "wie". Wenn einer wie von Sinnen vor und zurück baumelt, wie vor der Klagemauer und dabei vielleicht noch rumjault, als stünde das Ende der Welt bevor, dann würd' ich als Pax auch schon mal die Panik kriegen, denn Nervosität und Angst ist ansteckend.

 

Es hat jeder das Recht zu seinem Gott zu beten, aber mir würde keine Religion einfallen, in der es nicht auch eine stille Zwiesprache mit dem Herrn gäbe. Toleranz ist keine Einbahnstraße. Als bekennender Atheist hab' ich kein Problem, wenn jemand neben mir im Flieger im Geiste betet, aber wenn einer 'nen Trance-Koller kriegt, dann übersteigt das die Grenzen der Toleranz, denn er verängstigt die um ihn sitzenden Passagiere.

 

Es gäbe noch eine Alternative, man kann auch mit den anderen unmittelbar um einen sitzenden Passagieren sprechen und vorher um Verständnis bitten, denn die meisten werden das Gebetsverhalten eines orthodoxen Juden ohne vorherige Erklärung nicht verstehen und dann wohl eher verängstigt reagieren, denn für den Nicht-Vielflieger ist der Flug an sich von von nervlicher Anspannung geprägt.

 

Denn eines vermute ich mal, wenn sein Gebetsverhalten die Aufmerksam der Flugbegleiter erregte kann es sich wahrscheinlich nicht nur um ein paar gemurmelte Gebetsfloskeln gehandelt haben.

 

my 2 cents...

Geschrieben

Hmmm, ich halte mich jetzt wirklich nicht für den Spezialisten im Unterscheiden von religiösen Glaubensäußerungen, aber ein betender orthodoxer Jude ist doch nun von einem betenden Muslim(*) auch ohne Kenntnis der hebräischen Sprache zu unterschein, oder bin ich jetzt naiv?

 

(*) auch dies wäre keine Entschuldigung für das ignorante Fehlverhalten der Passagiere und Besatzung

Geschrieben
Hmmm, ich halte mich jetzt wirklich nicht für den Spezialisten im Unterscheiden von religiösen Glaubensäußerungen, aber ein betender orthodoxer Jude ist doch nun von einem betenden Muslim(*) auch ohne Kenntnis der hebräischen Sprache zu unterschein, oder bin ich jetzt naiv?

 

(*) auch dies wäre keine Entschuldigung für das ignorante Fehlverhalten der Passagiere und Besatzung

 

Ich würde es nicht ignorant nennen. Auch der religioseste unter uns sollte verstehen, daß viele Paxe nicht einmal wissen wie ein Jude oder ein Muslim betet und sie müssen es auch nicht. Es hat jeder das Recht seine Religion auszuüben und es hat jeder ein Recht es nicht zu verstehen (im Sinne von: die Rituale nicht zu kennen).

 

Kein gläubiger Moslem kann ungestraft zur Gebetszeit einfach auf der Autobahn rechts ran fahren und auf'm Pannenstreifen den Gebetsteppich ausrollen, denn es bleibt ein gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr. Und die Toleranz hätte es geboten, daß der Gläubige vor der Aufnahme des Gebets um Verständnis bei den Umgebenen gefragt hätte - ich bin sicher die meisten hätten es verstanden - auch eine nachfrage beim Personal hätte helfen können. Nur wenige Wochen nachdem religiöse Fanatiker 5 Flieger gleichzeitig vom Himmel bomben wollen, fängt einer auffällig inbrünstig im Flieger an zu beten, da fangen die meisten schon aus Überraschung und wahrscheinlich auch Angst gar nicht erst an zu überlegen, ob das nun ein Muslim, Jude, Hindu,Christ oder Buddhist ist. Es war also auch ein gutes Stück Ignoranz des Gläubigen im Spiel, der sich nicht um Verständnis bemühte, sondern dieses "erzwingen" wollte. Es gibt immer zwei Seiten...

Geschrieben

Ich kann nicht sagen wie ich reagiert hätte. Wenn man mit klarem Menschenverstand rangeht, kommt man schnell drauf, dass Terroristen vor dem Abflug nicht noch groß in der Öffentlichkeit vor dem Einsteigen so Beten, dass es andere aufscheucht. Klar, oder? Da hätte ich mehr Angst vor denen, die besonders unauffällig sind.

 

Für mich ist das Diskriminierung. Dem Mann wurde das Recht auf Ausübung seiner Religion genommen, sprich ein Menschenrecht. Und solange er das nicht 12 Stunden im Flieger neben mir macht, spricht ja nix dagegen. ^^ bzw. solange er anderen nicht auf die nerven geht.

 

Schade wie weit wenige Terroristen die Panik in unseren Alltag gebracht haben.

Geschrieben
Wenn man mit klarem Menschenverstand rangeht, kommt man schnell drauf, dass Terroristen vor dem Abflug nicht noch groß in der Öffentlichkeit vor dem Einsteigen so Beten, dass es andere aufscheucht. Klar, oder? Da hätte ich mehr Angst vor denen, die besonders unauffällig sind.

 

Na klar.. da muss man kein kriminalist sein um sich das denken zu können. Der "echte" attentäter wird alles tun, um NICHT aufzufallen.. So einfach ist das!

 

Übrigens : der libanesische student der hier bei uns die gasflaschen in der bahn zünden wollte, trug (auf dem überwachungs-video das am bahnhof in köln aufgenommen wurde) ein michael ballack-t-shirt! Und das zu WM-zeiten, wo tausende fußballfans mit solchen shirts rumliefen... die perfekte tarnung!

Geschrieben

Einige Details, die nicht (augenfällig) im Bericht stehen, werden übersehen. Die meisten Airports haben sogar ausgewiesene Bereiche zum Ausüben seiner Religion, es ist also nicht so, daß er daran gehindert wird seine Religion auszuüben.

 

Zweitens, jüdische Gebetszeiten sind fixe Zeitpunkte, also vorherzusehen, dann kann ich die Airline vorher informieren und bitten, daß bevorstehende Gebet den anderen Passagieren bekanntzugeben. Wir reden immerhin davon das EIN GLÄUBIGER zu beten (O-Ton "intensively praying", also auffällig und möglicherweise geräuschintensiv. Da die Juden in Canada keine Mehrheit darstellen, muß er damit rechnen, daß es die anderen verunsichert, da sie mit jüdischen Ritualen nicht vertraut sind.

 

Ich hatte das mal auf einem Flug nach Moskau. Ein kranker Junge (ich glaub Epilepsie oder sowas) war an Bord und die Eltern hatten vorher der Airline bescheidgegeben, so daß während der begrüßung mitgeteilt wurde, daß ein krankes Kind an Bord war, der evtl. während des Fluges laut zu rufen anfangen könne und es wurde um Verständnis gebeten. KEINER hat sich aufgeregt, als der Kleine nach 'ner knappen Stunde aus vollem hals zu brüllen anfing und keiner war verunsichert oder verängstigt. Die Eltern wären ja auch nicht gezwungen gewesen das vorher bekanntzugeben, schließlich ist kranksein kein verbechen und der Kleine kann nichts dafür, aber ein wenig Verständnis und vorausschauendes nachdenken, hat viele Probleme von vornherein verhindert.

Geschrieben
Ein jüdisch-orthodoxer Mann wurde in Montreal von Bord eines AC-Jazz Fluges gebracht, weil er kurz vor dem Start intensiv zu beten anfing und Mitreisende "Nervös" machte.

Q.:

http://www.ynetnews.com/articles/0,7340,L-3300624,00.html

 

Naja, es muss dann ja wohl schon sehr "intensiv" gewesen sein.

 

Da wir aber alle nicht persönlich dabei waren, können wir uns auch schlecht ein Urteil erlauben. Grundsätzlich finde ich aber dass Personen, die durch extremes Verhalten den Flugverkehr gefährden, im Flugzeug nichts zu suchen haben. Da ist die Religion dann auch keine Entschuldigung.

Nur meine Meinung.

 

Olli

Geschrieben
Grundsätzlich finde ich aber dass Personen, die durch extremes Verhalten den Flugverkehr gefährden, im Flugzeug nichts zu suchen haben.

 

Wie kann man durch Gestikulieren und Vor-sich-hin-Brabbeln den Flugverkehr gefährden?

Geschrieben
Grundsätzlich finde ich aber dass Personen, die durch extremes Verhalten den Flugverkehr gefährden, im Flugzeug nichts zu suchen haben.

 

Wie kann man durch Gestikulieren und Vor-sich-hin-Brabbeln den Flugverkehr gefährden?

 

Warst Du dabei? Ich nicht, deswegen möchte ich mir in diesen Fall keine Urteil erlauben. Ich denke aber, dass es schon etwas mehr war, als nur "Vor-sich-hin-Brabbeln und Gestikulieren". Das würde mich auch nicht stören.

 

Hier im Ort gibt es jemanden, der springt z.B. in der Eisdiele plötzlich auf, fängt an zu schreien und macht mit ausgestreckten Armen hektische Bewegungen Richtung Himmel. So einer an Bord würde mich schon erschrecken. Und die anderen Paxe sicherlich auch.

 

Gruß, Olli

Geschrieben

... wenn man bedenkt, dass derzeit eine erhöhte Sensibilität im Bezug auf Religion und Fliegen vorherrscht, hätte der Betende wirklich vorher ankündigen können, dass er vorhat zu beten. Das ist wohl echt nicht zuviel verlangt!

 

Ich meine, von YUL nach NYC ist ja nicht der überlange Flug und AC Jazz hat auch keine Großraumflieger ... da gibts zumeist nur 1 oder 2 Stewardessen und die zu infromieren wäre wohl echt kein Problem gewesen!

 

Im Übrigen ist Religionsfreiheit zwar wichtig, aber es muss ja nciht sein, dass 1 Passagier auf einem derart kurzen Flug die restlichen Passagiere "belästigt" - und so ist es wohl in diesem Fall wahrgenommen worden ... im Sinne der Toleranz hätte er sein Gebet auch ein wenig dezenter abhalten können/müssen!

 

... aber, und das ist meine persönliche Erfahrung: die orthodoxen Juden sind nicht gerade sehr tolerant gegenüber ihrere Umwelt :-(

Geschrieben
Das ist eine sicherlich logische Vorgehensweise, aber auch bei Nichtverfolgen der Möglichkeit einer Vorabinformation gibt es keinen Grund, den Mann rauszuschmeißen.

 

Aus dem Artikel geht hervor, daß er nicht des Gebets wegen von Bord gebracht worden ist. Er wurde ins Terminal eskortiert, um sein Verhalten zu erklären, daß offenbar auch dem Flugpersonal nicht erklärlich war. Es wurde ein Dolmetscher geholt und er wurde befragt, was los ist, denn wenn jemand intensiv zu beten beginnt und sich nicht verständlich erklären kann, dann würde ich jede Airline kritisieren, die das einfach ignoriert. Um so mehr hätte er es vorher kommunizieren sollen, dann hätte es keine Probleme gegeben. Aber er konnte ja selbst nicht klarmachen, daß er nur beten würde - es hätte ja auch ein gesundheitliches Problem sein können und er hat im Angesicht des nahenden Todes gebetet. Nun stell Dir mal vor, die hätten abgehoben und er wäre gestorben, obwohl man ihm noch am Airport ins Krankenhaus hätte bringen können, die Airline hatte man zu Tode gegrillt.

Geschrieben

Ich wollte mal ein anderes Beispiel bringen:

Neulich hat sich ein mitfliegender Passagier (USA-UK) , der anschließend auch am Boden in der Galley betete, im WC rituell die Füsse gewaschen. Danach stand das WC völlig unter Wasser. Das geht mir auch zu weit.

 

Es bürgert sich langsam ein, dass lauter "Extremfälle" ständig ihre jeweiligen Sondersitten voll ausleben und das immer die Allgemeinheit Rücksicht nehmen muß. Vielleicht einigt man sich mal wieder auf ein paar verbindliche Grundstandards? Beten ist ja okay aber dann bitte mit der oben beschriebenen Voransage und Mäßigung.

Geschrieben
... aber, und das ist meine persönliche Erfahrung: die orthodoxen Juden sind nicht gerade sehr tolerant gegenüber ihrere Umwelt :-(

 

Das trifft leider auf Orthodoxien und Fundamentalismen vieler Religionen und Weltanschauungen zu. In diesem Fall hat es dabei zur Abwechslung mal einen Juden erwischt, der noch dazu ironischerweise eigentlich am anderen Ende des klischeehaften "Bedrohungsspektrums" steht.

 

Es wurde ein Dolmetscher geholt und er wurde befragt, was los ist, denn wenn jemand intensiv zu beten beginnt und sich nicht verständlich erklären kann, dann würde ich jede Airline kritisieren, die das einfach ignoriert.

 

In diesem Punkt sind wir wohl abweichender Meinung (was aber auch kein Problem sein sollte, "if we agree to disagree"). Und ich glaube, man würde auch schnell selbst seine Meinung zu dieser Vorgehensweise ändern, wenn man selbst in die Situation kommt, auf einmal von der Trachtentruppe aus dem Flieger geholt zu werden, bloß weil man eine Handlung ausführt, die für einen selbst zum Alltag gehört, aber im Umfeld auf Ablehnung aus Unwissen stößt.

 

Um so mehr hätte er es vorher kommunizieren sollen, dann hätte es keine Probleme gegeben.

 

Grundsätzlich Zustimmung, aber: für ihn gehört das zum Alltag, für sein Umfeld nicht. Versetze Dich selbst einmal in die Situation: Du führst eine Alltagshandlung (für Dich) aus und wirst auf einmal einkassiert. Da würdest Du auch ganz schön erstaunt aus der Wäsche gucken. ;o)

 

Aber er konnte ja selbst nicht klarmachen, daß er nur beten würde - es hätte ja auch ein gesundheitliches Problem sein können und er hat im Angesicht des nahenden Todes gebetet. Nun stell Dir mal vor, die hätten abgehoben und er wäre gestorben, obwohl man ihm noch am Airport ins Krankenhaus hätte bringen können, die Airline hatte man zu Tode gegrillt.

 

Naja, das halte ich jetzt aber doch für ein wenig weit hergeholt. Dann müsste man ja sämtliche leichenblaßen Flugangstpaniker von Bord holen, weil Verdacht auf Herzattacke besteht. ;o)

Geschrieben
Grundsätzlich finde ich aber dass Personen, die durch extremes Verhalten den Flugverkehr gefährden, im Flugzeug nichts zu suchen haben.

 

Wie kann man durch Gestikulieren und Vor-sich-hin-Brabbeln den Flugverkehr gefährden?

 

nicht den Flugverkehr, aber meine Nachtruhe!

Geschrieben
Grundsätzlich finde ich aber dass Personen, die durch extremes Verhalten den Flugverkehr gefährden, im Flugzeug nichts zu suchen haben.

 

Wie kann man durch Gestikulieren und Vor-sich-hin-Brabbeln den Flugverkehr gefährden?

 

nicht den Flugverkehr, aber meine Nachtruhe!

 

Da kann ich Ohrenstopfen empfehlen. Die helfen nicht nur bei schnarchenden Mitmenschen, sondern auch bei fundamentalistischen Sitznachbarn. ;o)

Geschrieben

aber jetzt stelle man sich mal vor, ein jüdisch-orthodoxer pax fliegt LH, legt seine gebetsriemchen an, schnallt sich diesen kleinen würfel vor die stirn und fängt laut und wippend das beten an UND DANN beschwert sich ein deutscher pax und eine deutsche flugbegleiterin bittet den pax jüdischen glaubens, aufzuhören oder still zu sein.

 

bei vielen airlines sicher möglich, bei einer deutschen fluglinie undenkbar!

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