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airliners.de

Passagier auf Air France Flug vergiftet...


Mamluk

Empfohlene Beiträge

Geschrieben

*lol* herrliche Wende, die der Thread hier nimmt ...

 

Um es mal polemisch zu formulieren: Warum sollten die Franzosen auch Englisch sprechen? Um sich die Klagen gestrandeter FR-Passagiere anzuhoeren?

 

Und "ernsthafter":

 

1. Franzosen sind Perfektionisten ... wer dort geradeaus in "typisch deutscher" (juhu, noch ein Vorueteil) Art sein perfekt betontes Oxford-English raushaengen laesst und dem gegenueber keine Chance gibt, mit vielleicht geringeren Englischkenntnissen mitzukommen, sollte sich nicht wundern, dass er auf "taube" Ohren stoesst

 

2. bin ich mir sicher, dass schon so mancher ne Antwort auf Englisch bekommen hat, sie aber aufgrund des Akzents als Franzoesisch abgetan hat ;)

 

3. Hat man in Frankreich ueberall die Wahl zwischen zwei Sprachen. NoCRJ hat ja schon St. Trop und Co. erwaehnt, auch in Paris ist Englisch kein Problem. Und ueberall sonst wird sich jemand finden, bei dem Ihr Eure Arabischkenntnisse an den Mann bringen koennt ... da haelt Deutschland nicht mit (in Bayern auf dem Land gibts zwar nen "Coffee to go", aber wehe, den bestellt mal jemand!)

 

erheiterte Gruesse

Geschrieben

Auch die Crew einer Domesticroute (geiles Denglisch...) muss damit rechnen, dass mal ein nicht französisch sprechender Pax an Bord kommt! Und außerdem könnte ich mir gut vorstellen, dass auch für französisches Personal die Beherrschung von Englisch Einstellungsvoraussetzung ist! Gilt das bei LH nicht heute noch? Englisch fließend und gute Kentnisse einer zweiten Sprache?

Warten wir mal ab, was die Untersuchungen bringen. Scheint ja alles sehr widersprüchlich zu sein, wenn nicht mal das Geschlecht des Arztes sicher ist.

Hier wird von einer Ärztin gesprochen, SPON spricht von einem Arzt!

Geschrieben
Vielleicht will er auch einen ein paar Euronen rausholen und hat sich das Zeug selber in den Kaffee geschüttet. Nur leider hat er nicht gewußt was das Mittel für einen Schaden anrichtet.

Eigentlich müßten diese Symptome ja auch die anderen Pax haben die Kaffee getrunken haben, kann mir nicht vorstellen das nur er Kaffee hatte.

 

Gut möglich !

Geschrieben

Jetzt gebe ich auch mal meine 2 cents, äh, pardon, 2 centimes, dazu...:

 

Meine erfahrung (auch bei geschäftsreisen) ist, dass viele franzosen zwar ganz gut englisch KÖNNEN, es aber häufig nicht so gern sprechen WOLLEN.

 

Sie fühlen sich sicherer und entspannter wenn sie frz. reden können, weil sie dann viel besser nuancieren können und die sprache als das benutzen, was sie aus ihrer sicht ist: eine kunst! Jeder satz ein kunstwerk für sich. Bei geschäftsverhandlungen lässt sich immer ein besseres klima erzeugen und evtl. sogar mehr "rausholen" wenn man mit seinem gesprächspartner französisch redet... (und die üblichen höflichkeitsfloskeln anwendet, auch wenn sie uns deutschen übertrieben erscheinen mögen).

 

Bei dieser form der konversation habe ich sogar ein gewisses verständnis für die franzosen und ihre sprachverliebtheit. Nicht aber bei der simplen bestellung eines getränks in einem café in paris (viele touristen können halt kein französisch und dürfen bei 6 euro für einen milchkaffee ein gewisses sprachliches entgegenkommen erwarten!) oder bei der schnellen klärung eines medizinischen notfalls in einem flugzeug. Hier erwarte ich bei den französichen crewmitgliedern (genau wie bei allen anderen airlines auch), dass sie die nötigen englischkenntnisse haben und diese auch anwenden...!

Geschrieben

Meine Erfahrung ist, dass heute die meisten Franzosen mindestens so gut englisch sprechen, wie die Deutschen. Insbesondere Airline-Leute. (Gutes deutsch können übrigens auch nicht wenige)

Diese Geschichte klingt für mich immer noch wie sehr lückenhaft übermittelt.

Geschrieben
Jetzt gebe ich auch mal meine 2 cents, äh, pardon, 2 centimes, dazu...:

 

Meine erfahrung (auch bei geschäftsreisen) ist, dass viele franzosen zwar ganz gut englisch KÖNNEN, es aber häufig nicht so gern sprechen WOLLEN.

 

Sie fühlen sich sicherer und entspannter wenn sie frz. reden können, weil sie dann viel besser nuancieren können und die sprache als das benutzen, was sie aus ihrer sicht ist: eine kunst! Jeder satz ein kunstwerk für sich. Bei geschäftsverhandlungen lässt sich immer ein besseres klima erzeugen und evtl. sogar mehr "rausholen" wenn man mit seinem gesprächspartner französisch redet... (und die üblichen höflichkeitsfloskeln anwendet, auch wenn sie uns deutschen übertrieben erscheinen mögen).

 

Bei dieser form der konversation habe ich sogar ein gewisses verständnis für die franzosen und ihre sprachverliebtheit. Nicht aber bei der simplen bestellung eines getränks in einem café in paris (viele touristen können halt kein französisch und dürfen bei 6 euro für einen milchkaffee ein gewisses sprachliches entgegenkommen erwarten!) oder bei der schnellen klärung eines medizinischen notfalls in einem flugzeug. Hier erwarte ich bei den französichen crewmitgliedern (genau wie bei allen anderen airlines auch), dass sie die nötigen englischkenntnisse haben und diese auch anwenden...!

 

Du triffst den Nagel auf den Kopf. Genau so ist es. Koennen ja, in bestimmten Situationen aber nicht so wollen.

 

Und wenn wir dann den Bogen zurueck zum Thema spannen: wenn da ein Passagier roechelnd in 10km ueber dem Erdboden fast abnippelt und sich ein Arzt anbietet, dann scheitert die Loesung des Problems (=die Mitarbeit des Arztes) nicht an sprachlichen Problemen. Da liegt - wenn die schier unglaubliche Geschichte so stimmt - ein echtes Versagen vor, entweder der "Regeln", oder der Mannschaft...

 

Werde nachher mal in den franzoesischen Quellen schauen, welche weiteren Fakten bekannt sind. Auch mir kommt die Geschichte nur lueckenhaft uebertragen vor.

 

 

PS, total "off topic", und ausgeweitet: klar, fuer 6 EUR pro Kaffee kann man Dir sprachlich entgegenkommen. Aber was auch stimmt: in kaum einem Bereich ist Franzoesisch so unersetzlich wie im gastronomischen Bereich. Hatte die Diskussion heute morgen mit einem Briten (=Bewohner einer Insel namens "Gastro Diaspora"): waehrend wir bei einer passenden Wein-Essen-Kombination von "marriage du vin avec les saveurs du plat" sprechen, haben die den Ausdruck "wash down your food with xxx". Mir vergeht schon beim Lesen englischer - und oftmals auch deutscher - Speisekarten der Appetit. Im Franzoesischen hat man gleich das kulinarische Kunstwerk vor Augen, im Englischen den Schlachtvorgang in der Grossschlachterei. Kein Wunder, dass es ein Kellner in Frankreich da nur schwer ueber sich bringt, englisch zu sprechen.

Geschrieben
Im Franzoesischen hat man gleich das kulinarische Kunstwerk vor Augen, im Englischen den Schlachtvorgang in der Grossschlachterei. Kein Wunder, dass es ein Kellner in Frankreich da nur schwer ueber sich bringt, englisch zu sprechen.

 

Auch völlig OT:

Besser kann man es nicht ausdrücken.

Dazu passt dann auch jener Satz, den die Eltern einer englischen Ex-Freundin immer sagten: "You needn't forget to eat"

Geschrieben
Im Franzoesischen hat man gleich das kulinarische Kunstwerk vor Augen, im Englischen den Schlachtvorgang in der Grossschlachterei. Kein Wunder, dass es ein Kellner in Frankreich da nur schwer ueber sich bringt, englisch zu sprechen.

 

Auch völlig OT:

Besser kann man es nicht ausdrücken.

Dazu passt dann auch jener Satz, den die Eltern einer englischen Ex-Freundin immer sagten: "You needn't forget to eat"

 

Und zum Abschluß des OT (anschließend starten wir dazu eine separate Diskussion): sehr symbolisch ist auch, daß es in der englischen Sprache keinen Ausdruck für "Guten Appetit" gibt. "Enjoy your food" ist schon etwas anderes, etwas amerikanischer, kommerzieller, so nach der Art "Gratulation zum Kauf dieses Produktes". Engländer sagen aus Verlegenheit dann auch mal "Enjoy your grub", wenn die tägliche Mahlzeit mal wieder aus leckeren Jacked Potatoes mit leckeren kalten Baked Beans in der leckeren Styroporschachtel besteht. Dabei sind die Briten ja noch nicht einmal "geizgeil" wie die Deutschen beim Lebensmitteleinkauf - Deutschland ist für Lebensmittel die "Resterampe Europas", wo aufgrund des Preisdrucks immer die schlechteste Ware hingeliefert wird. Großbritannien bekommt aber angeblich nach Frankreich und der Schweiz die beste Qualität geliefert. Besuch bei Waitrose bestätigt das. Nur was die damit machen... schauder. Nun ja, lassen wir das. Ich echt off topic, wenn auch sehr interessant.

Geschrieben

Auch mein letzter OT dazu

Stimmt schon: Wenn man nicht "full englisch breakfeast" ißt, kann das Essen in England gut sein.

Dennoch kann man in auf die Frage, wie das Essen war, als Lob antworten: "Quite eatable!"

Und deshalb: Gerade wenn man in der City of London die Mittagspause beobachtet, hat das Essen doch bei den meisten etwas von einer "Duty"...

Geschrieben

NoCRJ, stimme dir völlig zu, was das kulinarische betrifft. :-) Zum glück ist für mich die diaspora nicht ganz so schlimm, da ich zur not in weniger als zwei stunden im Elsass sein kann, (auch wenn durch die vielen deutschen touris dort schon einiges "verdorben" wurde). Aber selbst wenn man nicht essen geht sondern nur im supermarkt einkauft merkt man schon den unterschied, finde ich. Ich muss allerdings zur ehrenrettung der benachbarten Pfälzer und Badener sagen, dass man dort auch ganz hervorragend essen kann!

 

Möchte noch eins ganz kurz (und OT) hinzufügen: Nicht umsonst gibt es im Deutschen das wort "Sättigungsbeilage"... In Frankreich wäre dieser begriff völlig undenkbar!

Geschrieben
Möchte noch eins ganz kurz (und OT) hinzufügen: Nicht umsonst gibt es im Deutschen das wort "Sättigungsbeilage"... In Frankreich wäre dieser begriff völlig undenkbar!

 

Das Wort kenne ich aber auch erst seit Aufhebung der "ostzonalen" Reisebeschränkungen und es stammt etymologisch wohl wohl vom Breuler ab.

Geschrieben

Habe gerade mal im frz. Google geschaut. Da stand auch nicht viel neues, nur so viel:

 

trotz der gastronomischen Ueberlegenheit Frankreichs passiert es eben dann doch mal, dass ein Passagier Reinigungsmittel in seiner Tasse hat. Das ist ein Unfall, ein sehr ernstzunehmender sogar - aber da liegt noch nicht der Skandal. Der Skandal liegt wirklich darin, dass dem Arzt/der Aerztin aus Deutschland (ob Maennlein oder Weiblein, das geht grammatikalisch aus den Quellen nicht hervor) der Zugang zur Bordapotheke verweigert wurde, "weil er nicht Franzose sei" (Aussage Purser). Da fasst man sich echt an den Kopf!! Dass man sich nicht von Englaendern bekochen lassen will, kann ich ja verstehen (s. oben), aber bei einem Notfall spielt es doch keine Rolle, woher der Arzt kommt! Wir reden hier ja nicht von einem Medizinmann der Apachen, sondern von einem Mediziner aus einem Land mit hoechsten medizinischen Standards. Was haben die sich denn dabei gedacht?

 

In einem der Artikel findet man auch die Erklaerung, warum nur ein Passagier betroffen sein kann: auf den Inlandsfluegen wird der Kaffee nicht in der Maschine in der Bordkueche vorbereitet, sondern durch Giessen von heissem Wasser in mit Yoghurtdeckel-aehnlich verschlossenen Tassen, an deren Boden schon das Kaffeepulver ist. Somit war wohl nur eine Tasse verunreinigt.

 

Interessanterweise hat inzwischen Air France ihrerseits Anklage gegen Unbekannt erhoben, um Licht in die Sache zu bringen.

 

Mehr Quellen (nur auf franzoesisch): L'Expansion und Le Monde

 

Um jetzt den Bogen von der richtigen Diskussion zur vorigen OT-Diskusison zu spannen: gastronomische Vormachtstellung schuetzt nicht vor einem absoluten Verfall der Gastrokultur an Bord von Air France. Auf der Langstrecke ist die Verpflegung OK (Eco, Business) bis hervorragend (First), in Europa von OK (Eco) bis Frechheit (Business: unappetitliche Plastiktabletts mit mehreren in Plastik verschweissten Plastiknahrungsmitteln...). Als das neue Catering-Konzept eingefuehrt wurde, traten die FAs erst einmal ein paar Tage in Streik, weil sie es als unwuerdig empfanden, ihren Passagieren diesen Dreck zu servieren. Gleichzeitig gab es richtig laute Randale von seiten der Passagiere.

 

Im selben Zug muss auch diese Geschichte mit den vorgefuellten Tassen eingefuehrt worden sein. Hoert sich ja eklig an...

Geschrieben
In einem der Artikel findet man auch die Erklaerung, warum nur ein Passagier betroffen sein kann: auf den Inlandsfluegen wird der Kaffee nicht in der Maschine in der Bordkueche vorbereitet, sondern durch Giessen von heissem Wasser in mit Yoghurtdeckel-aehnlich verschlossenen Tassen, an deren Boden schon das Kaffeepulver ist. Somit war wohl nur eine Tasse verunreinigt.

 

Gut das Du da Licht ins dunkle bringst. Dann kann ich nämlich meine Aussage revidieren. Konnte mir das so auch gar nicht vorstlellen, warum nur einer das hat. Aber dank Dir ist es jetzt ja klar.

 

Gruß Marco

Geschrieben

Noch ein paar Details, zum einen aus der Zeitung Libération, die den Fall ursprünglich publik gemacht hat.

 

Da ist die Rede von einer deutschen Ärztin, die französisch sprach, und eine "deutsche Karte" vorlegte.

 

Auch wird in einem anderen Forum die AF-Regel erläutert: im Prinzip kann jeder Arzt, der sich ausweisen kann, die Bordapotheke nutzen. Es wird auch geschaut, ob der Arzt die Sprache des Patienten sprechen kann.

 

Beides war hier der Fall.

 

Es wird von einigen vermutet, daß die "Karte" der Ärztin aus Deutschland war und deshalb ihre Echtheit nicht überprüft werden konnte.

 

Wenn das alles stimmt, können die betroffenen FAs bei Air France sich aber warm anziehen...

 

Der betroffene Passagier wird Air France unter anderem wegen "unterlassener Hilfeleistung" verklagen.

Geschrieben
Noch ein paar Details, zum einen aus der Zeitung Libération, die den Fall ursprünglich publik gemacht hat.

 

Da ist die Rede von einer deutschen Ärztin, die französisch sprach, und eine "deutsche Karte" vorlegte.

 

Auch wird in einem anderen Forum die AF-Regel erläutert: im Prinzip kann jeder Arzt, der sich ausweisen kann, die Bordapotheke nutzen. Es wird auch geschaut, ob der Arzt die Sprache des Patienten sprechen kann.

 

Beides war hier der Fall.

 

Es wird von einigen vermutet, daß die "Karte" der Ärztin aus Deutschland war und deshalb ihre Echtheit nicht überprüft werden konnte.

 

Wenn das alles stimmt, können die betroffenen FAs bei Air France sich aber warm anziehen...

 

Der betroffene Passagier wird Air France unter anderem wegen "unterlassener Hilfeleistung" verklagen.

 

@NoCRJ

 

Genau das war das was ich auf der letzten Seite schon schrieb, da hatte ich den Liberation Artikel schon gelesen. Und Ärztekarten/Dienstausweise sind, wenn sie nicht aus dem Gippskrieg stammen, 2-sprachig. Deswegen meinte ich, bevor wir zur Gurmet Debatte kamen, dass FAs bei AF genügend englisch können müssten, um einen dt. Ärzteausweis zu lesen...

  • 2 Wochen später...
Geschrieben

Ich dachte mir, dass es gut dazu passen würde...

 

Lufthansa hat ein Vorsorge-Programm... Ärzte können sich bei LH anmelden, bekommen 5000Meilen extra und werden registriert. Sollte ein Notfall an Bord passieren, werden sie als erstes aufgefordert zu helfen. Darüberhinaus sind sie Haftpflichtversichert über die LH- wichtig für evt. Regressansprüche; besonders auf den USA-Flügen!

 

Sehr vorbildlich dieser Schritt, hoffe andere irlines werden folgen! Mehr dazu:

 

http://www.lufthansa.com/online/portal/lh/...907333&l=de

Archiviert

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