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Extrem-Kurztripp nach München


jubo14

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Vorab, es gibt hier keine Fotos!

 

Am gestrigen Tag musste ich einen kurzen Termin in der Nähe von München wahrnehmen. Deshalb hatte ich einen ganz normalen Flug PAD-MUC-PAD als Daily-Return gebucht. 14 Tage Vorbuchungsfrist ergaben da die Buchungsklasse L für den Hinflug und V für den Rückflug. Also sehr eingeschränkte Tarife, aber immerhin für 60,- € theoretisch umbuchbar.

 

Alles war entspannt, bis dann der Schnee kam!

 

Gut von mir zuhause zum Flughafen PAD dauert nicht so lange, trotzdem plante ich einiges an Sicherheit ein. Das erwieß sich zunächst als recht umsichtig, da die A44 durch einen Unfall auf schneeglatter Fahrbahn dicht war. Also über die B1 neben der Autobahn mit gefühlten 100.000 LKW durch die Dörfer in Richtung Flughafen geschlichen.

Das Flugangebot am gestrigen Tag war sehr überschaubar. Es gab exakt 4 Abflüge von PAD und alle diese Flüge hatten eine LH-Flugnummer und gingen nach MUC. (7:30, 10:50, 15:10 und 19:30 Uhr) Den falschen Flieger zu erwischen, war also schon mal keine Gefahr!

Ich war exakt 55 Minuten vor dem geplanten Abflug um 10:50 Uhr im Terminalgebäude. An den Check-In-Schalter bin ich nur wegen der Zugangsnummer für die Lounge gegangen, anschließend zu Sicherheitskontrolle.

Am Check-In war es ja noch eine Verhältnis von 1:2 gegen mich, aber bei er SiKo war ich dann hoffnungslos in der Unterzahl. Nicht weniger als 8 Mitarbeiter der privaten Sicherheitsfirma, sowie 2 Bundespolizisten standen mir gegenüber. Und nachdem ich alle brav auf das Band gelegt hatte, durch die Kontrollschleuse gegangen war und es nicht gepiept hatte, konnten die sich dann auch wieder in ihre Gespräche vertiefen. Denn irgendwie müssen die den Tag ja herum bringen!

Ich habe mich in die Lounge begeben und dort den zur Verfügung stehenden Köstlichkeiten gefröhnt. Es gab (für mich) Kaffee und Orangensaft. Das Stille Wasser und den Tee habe ich anderen überlassen. Wer die Lounge in PAD nicht kennt, das ist definitiv alles was es dort gibt!!!

Dann kam. pünktlich zum Zeitpunkt des vorgesehen Boarding die Durchsage: "Für alle Gäste, gebucht auf Flug LH 2177 .... ca. 30 Minuten verspätet."

Ich war nicht der einzige der sich ein Grinsen nicht verkneifen konnte. Denn wer außer den Passagieren für diesen Flug sollte sich um diese Zeit wohl im Sicherheitsbereich des Terminals aufhalten?

Nun aus den 30 wurden dann 75 Minuten. Die Begründung des Piloten: "Probleme in München."

 

Der Flug war wenig ereignisreich in einer CRJ700 der Cityline.

 

In MUC angekommen, musste der Flieger sich erst einmal zu seiner Außenposition mühen.

Dann passierte, nichts!

Kein Bodenpersonal zum Ausladen von Hand- und aufgegebenem Gepäck, kein Bus.

Wir warteten.

Dann kam das Personal und öffnete die Laderäume.

Dann kam die Limosine von First- / HON-Service.

Was nicht kam, war der Bus. Erst einmal.

Irgendwann kam dieser dann aber doch.

Und nach kaum weiteren 20 Minuten (für Einsteigen und Fahren) waren wir dann im Terminal. Geschlagene 100 Minuten später als kalkuliert.

 

Aber ich hatte ja einen Mietwagen reserviert. Theoretisch!

Denn beim Vermieter angekommen, gab es erst mal kein Auto, sondern die recht hilflose Bemerkung, dass heute nicht ansatzweise die avisierten Fahrzeuge abgegeben worden seien, und die die zurück seien erst einmal gereinigt werden müssten. Ich müsse leider etwas warten.

Nun etwas war dann aber doch schon nach 15 Minuten um. Dafür bekam ich zum Preis des Golf einen 5er BMW. Braucht bei dem Wetter kein Mensch, ich hatte nur rund 20km vom Flughafen weg zu fahren, aber ich konnte wenigsten los.

 

Der Termin verlief besser, und vor Allem schneller als gedacht, so dass ich um 16:30 Uhr schon wieder im Auto saß.

Nun hatte ich zwei Möglichkeiten. Viel Zeit verbummeln, denn ich war erst auf den Rückflug um 21:15 Uhr gebucht, oder gas geben und hoffen, dass ich auf den Flug um 17:50 umbuchen kann.

Den Versuch das über die Hotline zu erledigen gab ich sehr schnell wieder auf. Ohne Freisprecheinrichtung im Mietwagen musste ich zwischen telefonieren oder fahren wählen. Ich entschied mich für fahren.

 

Um 17:05 Uhr stand ich in Terminal 2 und wollte zum Ticket-Schalter.

Economy, hoffnungslos überfüllt. Business, wäre ich Nummer 50 oder höher gewesen.

Also Augen zu und durch, direkt zum Check-In der First-Class. (zum ersten mal konnte ich somit den neu erflogenen Status nutzen)

Dort war gähnende Leere.

Bording-Pass gezeigt und nach dem früheren Flieger gefragt.

Die Dame schaute in ihren Computer und teilte mir mit, es sähe gut aus.

Das Einchecken für den Flug gestaltete sich dann aber doch als etwas schwieriger, als gedacht.

Kurz, irgend etwas klemmte.

Nach Rückfrage mit dem Gate einigten wir uns darauf, dass ich einfach zum Gate gehen solle, dort würde man mir dann den neuen Boarding-Pass geben. Ich käme sicher mit.

Von einer Umbuchungsgebühr war irgendwie nie die Rede!

Also ab durch die Sicherheitskontrolle. Es war 17:35 Uhr. Vom First-Check-In gab es zwei Reihen hierfür mit wieder gut 8 Leuten. Ich war schon wieder alleine. Diesesmal piepte es zwar, aber wohl ehr aus Langeweile.

Ich hatte gerade alles zusammengerafft, da hörte ich meinen Namen bereits durch den Flughafen schallen. "Dringender Aufruf für Herrn ..."

Nun musste ich also nur noch so schnell als möglich von der SiKo zu Gate 13.

Logischer Weise bekam ich den Letzten Aufruf noch zu hören, bevor ich das Gate errreicht hatte.

Dort angekommen, musste ich erst einmal nach der Bordkarte fragen.

Und damit begann dann die Verwirrung.

"Sie müssen doch einen Boarding-Pass haben."

"Ja habe ich, aber nur für die Maschine um 21:15 Uhr."

"Dann sollten sie aber einen Standby-Pass haben."

"Habe ich aber nicht."

"Stehen sie dann überhaupt auf der Liste für diesen Flug."

"Davon gehe ich aus, sonst hätten Sie mich wohl kaum schon zweimal aufgerufen."

"Ach sie sind das!"

"Ähhhh, ja."

"Ja dann liegt ihr Boarding-Pass ja hier."

" .... "

Also ab in den Bus und hin zum Flieger.

Den Flieger hatten wir dann um 18:05 Uhr erreicht.

Und dann begann das Warten.

Spätestens, als das Kabinenpersonal anfing Snacks und Getränke zu reichen, war wohl jedem klar, dass das noch etwas dauern würde.

Der Pilot machte zwar eine Durchsage, hüllte sich aber sonst weitestgehend in Schweigen.

Um 19:15 Uhr näherte sich dann ein Enteisungsfahrzeug und begann mit seiner Arbeit.

Nachdem das erledigt war, versuchte nun das Bodenpersonal den Generator-Anhänger vom Flugzeug (einer Dash 8 der Augsburg Airways) weg zu bekommen.

Das Schauspiel das sich mir (Platz 3F) dann bot, war schon fast Eintritt wert.

Der kleine Schlepper bekam auf dem eisigen Untergrund überhaupt keinen Halt.

Ein Mann versuchte zu fahren, drei weiter gestikulierten wild herum.

Gut anschieben wäre eine Lösung gewesen. Nur wäre die wohl mit Anstrengung verbunden und wurde somit offensichtlich verworfen.

Ersatzweise ließ man einen kleine Streuwagen kommen, der dann Salz oder Splitt unter die erste Zugmaschine streuen sollte.

Dazu musste er diesen mehrfach umkreisen.

Und nach nur 10 Minuten hatte man es somit doch irgendwie geschafft die Generator soweit vom Flieger weg zu ziehen, damit dieser endlich losrollen konnte.

 

Um 21:10 Uhr erfolgte die Landung nach einem erneut ereignislosen kurzen Flug.

Bedenkt man, dass der Flieger eigentlich um 19:30 Uhr schon nach München zurück hätte fliegen sollen, eine kleine Verspätung.

 

Als ich dann mein Handy wieder eingeschaltet habe, bekam ich eine SMS seitens der Lufthansa, in der man bedauerte mir mitteilen zu müssen, dass mein Flug LH 2182 um 21:15 leider storniert worden sei.

 

Ich glaube ich hatte etwas Glück!

 

Es ist aber doch immer wieder ein Erlebnis zu sehen, wie der Flughafen MUC jeden Winter mit dem Schnee, der dort ja nun wirklich kein seltenen Naturereignis ist, kämpfen muss.

Man hat irgendwie immer den Eindruck, der laufende Winter ist der erste, den die Mitarbeiter jemals erlebt haben.

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  • 4 Wochen später...
Es ist aber doch immer wieder ein Erlebnis zu sehen, wie der Flughafen MUC jeden Winter mit dem Schnee, der dort ja nun wirklich kein seltenen Naturereignis ist, kämpfen muss.

Man hat irgendwie immer den Eindruck, der laufende Winter ist der erste, den die Mitarbeiter jemals erlebt haben.

 

Also so schlimm, wie du es beschreibst, ist es nicht annähernd. Wenn der Schnee, der 17. Januar bei uns runter kam, an anderen Airports in Deutschland runtergekommen wäre, wäre dicht gemacht worden. Gegen gut 5 cm Neuschnee in knapp 30 Minuten ist man nunmal machtlos, trotzdem gab es verhältnismäßig wenige Annulierungen und die Verspätungen hielten sich in Grenzen. Die Bahnen wurden an dem Tag mehr als 15 mal vom Schnee befreit. Und das swissport/LOSCH langsam ist, ist bekannt, und dass die dortigen Mitarbeiter eine niedrige Arbeitsmoral auf Grund der geringen Entlohnung haben verständlich. CLH und AUB wollen halt nicht so viel für die Ops zahlen wie die Mutter bei der FMG.

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