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Gegenläufige Propeller


Gyps_ruepelli

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Hallo in die Runde,

 

Ich muss mal wieder eine meiner blutigen Laienfragen loswerden. Gerade hat SNECMA ja einen OpenRotor getestet, der mit zwei gegenläufigen Propellern ausgestattet war. Ich hatte deswegen gern mal gewusst, was für einen Vorteil eigentlich koaxiale, gegenläufige Propeller gegenüber Einzelpropellern haben. Was mir bei dieser Technik dann auch noch auffällt ist, dass sie bislang nur bei russischen Flugzeugen zum Einsatz gekommen ist. Ist das Zufall oder gibt es dafür eine Erklärung?

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Hallo in die Runde,

 

Ich muss mal wieder eine meiner blutigen Laienfragen loswerden. Gerade hat SNECMA ja einen OpenRotor getestet, der mit zwei gegenläufigen Propellern ausgestattet war. Ich hatte deswegen gern mal gewusst, was für einen Vorteil eigentlich koaxiale, gegenläufige Propeller gegenüber Einzelpropellern haben. Was mir bei dieser Technik dann auch noch auffällt ist, dass sie bislang nur bei russischen Flugzeugen zum Einsatz gekommen ist. Ist das Zufall oder gibt es dafür eine Erklärung?

 

 

Moin,

 

da gibt es verschiedene Gründe:

 

1. Die gegenläufigen Propeller gleichen das Drehmoment des Motors aus. Damit spart man sich die sonst üblichen zwei Triebwerks- bzw. Getriebeversionen (linksrum/rechtsrum).

 

2. Man schafft auf der gleichen Propellerfläche mehr Luftdurchsatz, kann also kürzere Blätter verwenden. Das reduziert den Lärm und erhöht damit durch den Rücken in die Brust auch die mögliche Geschwindigkeit, da man den Schub erreicht ohne das die Blattspitzen überschallschnell werden.

 

3. Durch die Wechselwirkungen zwischen den Blättern soll es auch noch Effizienzvorteile geben.

 

Die Technik ist bei weitem nicht nur im Ostblock verwendet worden, nur hatte der Westen früher starke Strahltriebwerke und man musste das System Propeller nicht so weit ausreizen wie damals in der UDSSR.

 

Gruß

Thomas

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Tommy 1808 hat zumindest die Vorteile recht anschaulich dargestellt.

 

Allerdings gibt es wie bei Allem natürlich auch Nachteile ... :(

 

Dazu gehört z.B. die Notwendigkeit, die gegenläufigen Propeller über ein Getriebe miteinander zu verbinden.

Genau dies ist wohl auch der Grund warum man sich im Westen lange Zeit nicht mehr weiter damit befasst hat, denn dieses Getriebe erhöht den Wartungsaufwand nicht unerheblich.

 

Inwieweit man inzwischen die damit verbundene - möglicherweise nur in früheren Zeiten aufgrund technologischer Grenzen - eingeschränkte Zuverlässigkeit inzwischen in den Griff bekommen hat, vermag ich nicht zu beurteilen. <_<

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Ein weiterer Nachteil ist der immense Lärm, denn der hintere Prop läuft permanent in den Turbulenzen des vorderen, was zum einen extrem viel Lärm erzeugt, zum anderen die Effektivität des hinteren Props reduziert. Klar kann man kürzere Props benutzen und verhindert eventuell das Blattspitzenproblem lösen, einfacher geht das durch langsamere Rotation.

 

Lärm war bisher das größte Hindernis für eine Serienentwicklung eines Open Rotor Antriebs, SNECMA behauptet zwar das Problem gelöst zu haben aber ich bin mal gespannt ob das wirklich so ist. Bisher wird noch kein Flugzeug mit einem solchen Antrieb geplant obwohl die ökonomischen Vorteile theoretisch immens sind.

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