Luftfahrt-Branche wehrt sich gegen Anhebung der Luftverkehrsteuer

[airliners-Nachrichten]

Eine Erhöhung der Luftverkehrsteuer durch das Klimakabinett ist wahrscheinlich. Unklar ist, wie hoch diese ausfällt und wofür die Einnahmen verwendet werden. Die Branche unternimmt einen letzten Anlauf, befürchtete Wettbewerbsnachteile zu vermeiden.

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[Leon8499]

Die ganze Welt lacht sich ins Fäustchen, während Deutschland in einer Weltrettungshybris zuerst die Luftfahrt, dann andere Schlüsselbranchen den Ökokindern zum Fraß vorwirft. Die Luftverkehrssteuer gehört nicht erhöht, sondern ersatzlos abgeschafft, sie hat schon genug Airlines dahingerafft. Allerdings hat diese Regierung beim Thema Luftfahrt schon oft genug ihre grenzenlose Inkompetenz bewiesen.

[2ndOrbit]

Deutschland ist so ziemlich überall auf der Welt eines der beliebtesten und geachtetsten Länder. Außer autokratischen Spinnern lacht sich niemand ins Fäustchen über das, was wir hier machen. Unser Ruf verpflichtet uns zu einem vorbildlichen Verhalten. Wenn wir als eines der modernsten und reichsten Länder uns nicht um die Umwelt kümmern würden, dann würden andere es erst recht nicht machen. Viele Länder hängen uns diesbezüglich hinterher, aber das ist noch lange kein Grund, so einen rechtspopulistischen Blödsinn zu schreiben.

[d@ni!3l]

Nicht alles was nicht grün ist ist rechtspopulistisch!

 

 

Außerdem sind wir kein so tolles Vorbild:

 

https://www.wiwo.de/politik/deutschland/umweltoekonom-axel-ockenfels-deutschland-gilt-beim-klimaschutz-als-negativbeispiel/24995656.html?Echobox=1568800628&social=facebook&utm_medium=social#utm_medium=Social&utm_source=Facebook

[2ndOrbit]

Die rechtspopulistische Gesinnung von @Leon8499 war primär an seiner Wortwahl zu erkennen:

 

"Die ganze Welt lacht sich ins Fäustchen"

"Weltrettungshybris"

"Ökokindern"

"grenzenlose Inkompetenz [der Regierung]"

 

Danke für den Link. War nicht uninteressant, hatte aber den Unterton, lieber nichts zu machen, bis sich alle auf der Welt auf irgendwas geeinigt haben. Das halte ich für falsch. Im Moment macht Deutschland (noch) sehr viel und die anderen Länder können von uns lernen. Und das bezieht ganz ausdrücklich auch unsere gemachten Fehler mit ein! Ob die anderen aus unseren Erfolgen oder aus unseren Misserfolgen etwas lernen, spielt keine Rolle. Hauptsache, sie lernen etwas.

[d@ni!3l]

Ist zwar OT, aber das ist nicht rechts - ich finde es sehr gefährlich alles, was der eigenen Meinung widerspricht rechts zu nennen. Das verharmlost echte Rechte!

 

Natürlich lacht sich die Welt ins Fäustchen, wenn Deutschland sich gängelt und sonst jeder weiter günstiger Energie usw. herstellt. So ist man auf internationalen Märkten natürlich im Nachteil. Das ist nicht "rechts" im Sinne von ausländerfeindlich. Inkompetenz wirft auch FFF der Regierung vor - ist das auch rechtspopulistisch? Ist das Eintreten für die Umwelt nicht Öko? Versucht man nicht die Welt zu retten? Also klar sind solche Aussagen sarkastisch, aber ich finde mit "rechts" sollte man immer viel sparsamer umgehen!

[2ndOrbit]

Du hast die erste Hälfte meines Beitrags aber schon gelesen, oder? Jeder kann die Meinung haben, die er will, aber wer dafür rechtspopulistische Ausdrucksformen nutzt, muss damit leben, darauf angesprochen zu werden. Weitere Rückfragen dazu gerne per Direktnachricht an mich. Jetzt kann weiter über die Luftfahrt diskutiert werden.

 

vor 3 Stunden schrieb Leon8499:

Allerdings hat diese Regierung beim Thema Luftfahrt schon oft genug ihre grenzenlose Inkompetenz bewiesen.

 

Nämlich?

 

vor 3 Stunden schrieb Leon8499:

Die Luftverkehrssteuer [...] hat schon genug Airlines dahingerafft.

 

Welche?

[Der Duesentrieb]

@2nDOrbit: "und die anderen Länder können von uns lernen" offenbart keine rechtspopulistische Gesinnung!?

 

Zumindest AirBerlin würde ohne ca. 1.000 Mio. € Luftverkehrssteuer, die AirBerlin seit deren Einführung 2011 bezahlt hat, noch leben. Dazu kommen noch die Einnahmeverluste aufgrund der Nachfragedämpfung bzw. des Ausweichens der Kunden auf andere Airlines. Dagegen waren die 150 Mio. €  Bundeskredit ein Witz. Die AirBerlin-Pleite wiederum hat den Markt so durcheinandergewirbelt, dass die eine oder andere der 21 Pleiten in den letzten 12 Monaten (Germania, Smallplanet, Flybmi, wow,...) darauf zurückzuführen sind.

[Leon8499]

Oh, ich bin also "rechtspopulistisch". Das ging ja schnell und ich habe mir erhofft, dass hier bessere Gegenargumente als dieses Standard-Totschlagargument kommen. Hast du auch sachliche Einwände gegen meine Position, außer, dass Deutschland immer der Vorreiter bei der Selbstkasteiung sein muss?

 

Und um zu deinen Fragen zu kommen, @2ndOrbit, Air Berlin wurde ja bereits erwähnt und bei Germania denke ich, dass diese Steuer ebenfalls einer der Hauptgründe für die Insolvenz war. Wieder einmal zwei deutsche Unternehmen von unserer sehr guten Regierung platt gemacht.

 

Thema Inkompetenz der Regierung: Luftverkehrssteuer, die andauernd versäumte Abschaffung selbiger, BER und das Nationaler-Champion-Gelaber von Dobrindt nach der AB-Pleite sollten als Stichworte reichen.

[ZuGast]

vor 3 Stunden schrieb 2ndOrbit:

Deutschland ist so ziemlich überall auf der Welt eines der beliebtesten und geachtetsten Länder. Außer autokratischen Spinnern lacht sich niemand ins Fäustchen über das, was wir hier machen. Unser Ruf verpflichtet uns zu einem vorbildlichen Verhalten. Wenn wir als eines der modernsten und reichsten Länder uns nicht um die Umwelt kümmern würden, dann würden andere es erst recht nicht machen. Viele Länder hängen uns diesbezüglich hinterher, aber das ist noch lange kein Grund, so einen ... Blödsinn zu schreiben.

 

In dieser Form hätte ich dir zustimmen können.

 

Denn

 

vor 3 Stunden schrieb 2ndOrbit:

 

rechtspopulistischen

 

ist wiederum auch Blödsinn!  @Leon8499 hat einfach nur eine andere Meinung, die aus unserer Sicht einfach nur Falsch ist! 

 

Rechts ist da genau gar nix auszumachen.

 

Wenn man abweichende Meinungen ständig als Rechts bezeichnet, verharmlost das echtes Rechtes Gedankengut! Und das ist sehr gefährlich, denn es führt zu immer mehr mehr Zulauf von wirklich rechten Truppen. Also last es bitte.

[2ndOrbit]

vor 14 Stunden schrieb Der Duesentrieb:

@2nDOrbit: "und die anderen Länder können von uns lernen" offenbart keine rechtspopulistische Gesinnung!?

 

Ich hätte vielleicht keinen Punkt zwischen meine Sätze machen sollen. Im nächsten Satz schrieb ich, dass andere Länder auch aus unseren Fehlern lernen können. Das ist tatsächlich eine Überzeugung von mir, dass nicht jedes Land und jeder Mensch jeden Fehler selbst machen muss. Natürlich lernt man aus eigenen Fehlern am besten, aber wenn jetzt jeder damit anfangen würde, einen Weltkrieg zu starten, weil er es für eine gute Idee hält...

 

Ich glaube nicht daran, dass wegen der Luftverkehrssteuer Airlines pleite gehen. Dafür ist sie viel zu niedrig und wenn sie der Grund wäre, müssten alle zahlenden Airlines dieses Problem haben. Kosten, Steuern etc. muss man im Preis einkalkulieren und ein tragfähiges Gesamtkonzept haben. Wenn am Ende des Jahres Geld fehlt, kann man das nicht einzeln den teuren Mitarbeitern, den Immobilien, den Steuern oder sonstwem in die Schuhe schieben. Ausnahme könnte höchstens eine komplett unerwartete Sonderausgabe sein, wie eine hohe Strafzahlung. Wobei das natürlich ebenfalls selbstverschuldet wäre.

 

Beim Beispiel BER steht die Politik allgemein natürlich nicht gut da. Davon abgesehen, funktioniert der Flugverkehr in Deutschland aber ziemlich gut. Ich kann zumindest nicht erkennen, dass hier mehr Fehler passieren würden als in anderen Bereichen.

[Der Duesentrieb]

vor einer Stunde schrieb 2ndOrbit:

 

Ich glaube nicht daran, dass wegen der Luftverkehrssteuer Airlines pleite gehen. Dafür ist sie viel zu niedrig und wenn sie der Grund wäre, müssten alle zahlenden Airlines dieses Problem haben. Kosten, Steuern etc. muss man im Preis einkalkulieren und ein tragfähiges Gesamtkonzept haben. Wenn am Ende des Jahres Geld fehlt, kann man das nicht einzeln den teuren Mitarbeitern, den Immobilien, den Steuern oder sonstwem in die Schuhe schieben. Ausnahme könnte höchstens eine komplett unerwartete Sonderausgabe sein, wie eine hohe Strafzahlung. Wobei das natürlich ebenfalls selbstverschuldet wäre.

 

Die Luftverkehrssteuer ist eben nicht sehr niedrig. Frankreich lässt sich feiern, weil dort jetzt eine Ökosteuer von 1,50 € für Economy-Flüge eingeführt wird, während die Luftverkehrssteuer in Deutschland in der gleichen Klasse bei einem Flug in die Karibik über 40 € beträgt. Da überlegt man sich in grenznahen Regionen schon einmal, ob man in Maastricht oder Düsseldorf startet, vor allem als fünfköpfige Familie. 150 Mio. € jährlich waren eben für AirBerlin keine Kleinigkeit, wenn man sich die Bilanzen ansieht. Die inzwischen 1,3 Mrd € im Jahr werden hauptsächlich von deutschen Airlines getragen. Das frisst zum Teil die relativ geringe Gewinn-Marge in dieser Branche komplett auf. Das ist eine Zusatzbelastung, die andere Airlines eben nicht auf ihren Heimatmärkten haben. Da bei ausländischen Airlines nur wenige Flüge davon betroffen sind, brauchen sie diese Kosten auch nicht voll an den Passagier weitergeben. Im Ergebnis ist der Marktanteil deutscher Airlines in den vergangen 10 Jahren dramatisch eingebrochen. Der Umwelt ist aber überhaupt nicht geholfen, wenn Industrien ins Ausland verlagert werden, oft entstehen dadurch nur höhere Belastung. Z.B. wenn ich den besteuerten Langstreckenflug nach Asien mit einer deutschen Airline ersetze durch einen besteuerten Kurzstreckenflug nach Istanbul, um dann steuerfrei nach Asien weiterzufliegen.

[2ndOrbit]

Die allermeisten Air-Berlin-Flüge gehörten sicherlich zur "Distanzklasse 1", also ca. 7 € pro Person pro Strecke. Das ist keine hohe Summe. Wer daran pleite geht, hat wohl auch sonst nicht gut gewirtschaftet. Gibt auch noch genug andere Steuern, Abgaben und Kosten, die in den Ländern unterschiedlich hoch sind. Wenn man wollte, könnte man jede als Argument heranziehen.

 

Grundsätzlich ist es eine tolle Sache, wenn Regelungen wie die Luftverkehrssteuer sich wenigstens EU-weit angleichen. Manchmal muss aber auch einer den ersten Schritt machen. Ich bin optimistisch, dass das Thema aktuell bleibt und eine Lösung gefunden wird. Ein bisschen Vertrauen habe ich tatsächlich noch in die Politik.

 

Das allgemeine Problem, dass sich energieintensive Wirtschaft in andere Länder verlagert, die einen geringeren Umweltschutz haben, sehe ich auch. Vielleicht müssten entsprechende Einführzölle genommen werden, die mit der Höhe der Umweltbelastung einhergehen. Wettbewerb ist gut und wichtig, aber nicht auf Kosten der Umwelt.