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Siegt Airbus über Boeing ?


Gast Jörgi

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Geschrieben
na, dass ist doch alles etwas Kuschelweich geredet.

 

In sämtlichen Branchen stehen sich mehr oder weniger viele Firmen gegenüber. Weltweit. Nehmen wir Handys da sind es Dutzende. Wonach messen sich denn diese Unternehmen? Ich würde mal sagen, nach dem Absatz der verkauften Handys. Wenn es um Gewinne ginge, dann sieht der Vergleich sicher anders aus.

 

Zweiter Vergleich: Autos. Ist Toyoto Weltmarktführer weil es hier die meisten Mitarbeiter beschäftigt sind. Wohl kaum. Gewinne? Öhh nee. Vielleicht sind wir hier wieder beim Ausstoß!

 

Dritter Vergleich: Software: Da haben wir mal endlich eine Sparte die man augenscheinlich nach Umsatz messen würde. Leider falsch. Schaut mal genau hin, dann findet ihr Stückzahlen. Und das inform von Installationen oder anders gesagt Marktanteile.

 

Beispiele könnte ich massig nennen. Von daher stimmt alles geschriebene nicht, dass man wenn man Marktanteile vergleicht, Parameter wie Umsatz, Mitarbeiter, Gewinn etc. auf den Schirm nehmen muss. Auch die langfristige Ausrichtung ist beim primären, jährlichen Vergleich egal.

 

Es geht nur um eins: Stückzahlen. Und zwar Auslieferungen, denn Bestellungen sind zwar schön, aber nur auf dem Papier. Und derjenige der mehr baut und zum Kunden bringt, ist schlicht weg gesagt Sieger. Und das jedes Jahr neu gemessen.

 

Ich finde es zwar spannend, dass nun hier solche merkwürdigen Argumente auftauchen, doch vergleicht es einfach mit anderen Branchen. Es ist seltsam, dass man nicht in der Lage ist, Fakten zu akzeptieren. Die Qualität, das Image, die Marke, die Ausrichtung, die Perspektive etc. hat doch mit diesem simplen Vergleich erstmal NULL zu tun. Kann doch nicht so schwer zu verstehen sein.

 

Wenn man auf simple Vergleiche steht, dann magst Du recht haben. Aber in Deiner Welt besiegt dann ein Autobauer wie VW ein Unternehmen wie Ferarrari auch.

 

Was ich eigentlich sagen wollte, scheinst Du zu ignorieren: wenn wir beim Fussball sind, dann bekommt der Gewinner drei Punkte und dem Verlierer werden drei Punkte abgezogen. Da gibt es also eindeutig Sieger und Verlierer. Wenn ich hingegen zwei Unternehmen habe, die beide Gewinn erzielen, dann kann man nicht davon sprechen, dass eines das andere besiegt.

 

Die Stückzahlen sagen übrigens nur dann was aus, wenn man auf Karten-Quartettvergleiche steht. Ein Unternehmen mit geringen Stückzahlen kann trotzdem einen größeren Gewinn erwirtschaften. Und im wirtschaftlichen Sinn (=im Sinne eines Unternehmens) geht es NUR darum. Manche Unternehmen richten sich darauf aus, mit geringem Marktanteil maximalen Gewinn zu erwirtschaften, andere gehen über die Masse. Entscheidend im unternehmerischen Sinne ist, mit welchem eingesetzten Kapital ich welchen Gewinn erziele. Wenn ich mit einem Kapital von 1 EUR 10 EUR erwirtschafte ist mein Unternmehmen prinzipiell besser, als wenn ich mit einem Kapital von 200 Mrd. eine Mrd erwirtschafte.

 

Ich sage nicht, dass bzgl. dieser Kenngrößen Airbus im Moment nicht auch besser da steht, ich sage nur, dass das Vergleichen von verkauften Flugzeugen für Quartettspiele gut ist, aber nicht für seriöse Unternehmensvergleiche.

 

 

 

 

 

http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehm...,810016,00.html

 

Hier ein ganz interessanter Artikel über die ehemaligen Konkurrenten Kodak und Fuji. In Wahrheit haben sie nicht gegeneinander gekämpft, sondern jeder für sich gegen die Zukunft. So wird es IMHO mit Airbus und Boeing irgendwann mal auch kommen - und wer da gewinnt, oder ob es vielleicht ein dritter sein wird, kann man IMHO jetzt noch nichtmal ansatzweise absehen.

Geschrieben
@ marcfly

 

Interessanter Ansatz.

Um mal bei Deinen branchenfremden Vergleichen zu bleiben.

Glaubst Du ernsthaft, dass man sich bei Ferrari sehr darüber grämt, dass Toyota mehr Autos verkauft hat?

Marktanteile heißt das Wort! Der Markt hat jedes Jahr 100% Passagiermaschinen diverver Größen und Reichweiten an 2 Anbieter zu vergeben (man möge die uhu-Konkurrenz momentan nicht betrachten). Derjenige, der mehr Flugzeuge ausliefert und mehr Aufträge reinholt, ist Marktführer und sportlich gesprochen, der Sieger. Ein guter Vergleich zu zivilen Flugzeugen wären auch die Triebwerkshersteller.

Zu den lustigen Kommentaren über Gewinne, Kurz-und Langfristigkeit möchte ich vermerken, dass dort der Wettbewerb unter den Bilanzierern stattfindet und keine dieser Zahlen in irgendeiner Form Beweiskraft für die reale Situation hat (siehe Abschreibung der 787-Kosten usw.) Ähnliche Beispiele hat mit Sicherheit auch Airbus in seinen Büchern.

Ferrari bitten mit gleichartigen Gefährten vergleichen und nicht mit Omnibussen, Vans und LKWs.l

 

Geschrieben

eines bitte bedenken, bei Euren Profitvergleichen: Die Unternehmen sind demnach EADS vs. Boeing. Sonst fängt es ja schon an der Stelle mit dem "Hinken" an.

Beteiligungen, Tochtergesellschaften ... müssten ja dann auch so in den Vergleich kommen? Wie soll das gehen?

 

Was hier zur Debatte steht (übrigens seit Beginn des Threads) sind die zivilen Luftfahrtsparten der beiden Platzhirsche.

 

Es ist absoluter Quatsch, was hier die meisten mit diesen Argumenten vortragen. Nur wurzina hats verstanden! Die Marktführerschaft sowie die Marktanteile werden ausschliesslich auf Basis des Ausstoßes (in Stück oder Umsatz), der ein vergleichbares Warengut (Zivile Flugzeuge) betrifft gemessen.

Der Witz mit dem Ferrari-VW Vergleich war zu schlecht, überhaupt zu posten. Ich kann auch Apple Handys nicht mit Telefonzellen-Herstellern vergleichen, nur weil man mit beidem Telefonieren kann.

 

siehe: http://www.bpb.de/popup/popup_lemmata.html?guid=D2OMCO

Geschrieben
Marktanteile heißt das Wort! Der Markt hat jedes Jahr 100% Passagiermaschinen diverver Größen und Reichweiten an 2 Anbieter zu vergeben (man möge die uhu-Konkurrenz momentan nicht betrachten). Derjenige, der mehr Flugzeuge ausliefert und mehr Aufträge reinholt, ist Marktführer und sportlich gesprochen, der Sieger. Ein guter Vergleich zu zivilen Flugzeugen wären auch die Triebwerkshersteller.

Zu den lustigen Kommentaren über Gewinne, Kurz-und Langfristigkeit möchte ich vermerken, dass dort der Wettbewerb unter den Bilanzierern stattfindet und keine dieser Zahlen in irgendeiner Form Beweiskraft für die reale Situation hat (siehe Abschreibung der 787-Kosten usw.) Ähnliche Beispiele hat mit Sicherheit auch Airbus in seinen Büchern.

Ferrari bitten mit gleichartigen Gefährten vergleichen und nicht mit Omnibussen, Vans und LKWs.l

 

Sorry, aber was Du schreibst ist einfach nicht stichhaltig. Wenn es darum geht, ob ein Unternehmen überleben kann bzw. Wie gesund dieses ist, dann geht es NUR um betriebswirtschaftliche Zahlen. Genauso bei den Investoren bzw. Geldgebern. Verkaufte Einheiten sagen diesbzgl. null aus. Niemand würde in Airbus investieren, wenn diese mehr Flugzeuge bauen, sondern nur wenn eine höhere Rendite zu erwarten ist.

 

Dir ist scheinbar auch nicht klar, dass man die Marktführerschaft auf Kosten des Gewinns erreichen kann. Was macht ein Unternehmen, wenn es die Marktführerschaft haben will? Es senkt die Preise. Was passiert dann? Das Unternehmen verkauft mehr Einheiten, der Gewinn geht aber zurück. Auf diese Art und Weise kann man auch als Marktführer pleite gehen!

 

Nochmal: ich denke Airbus steht im Moment ganz gut da, aber garantiert nicht deswegen, weil sie mehr Einheiten verkaufen. Entscheidend ist immer auch die Gewinnmarge bei jeder verkauften Einheit und diesbzgl. herrscht keine Transparenz.

 

Auch die aufgewendeten Entwicklungskosten für das jeweilige Modell müssen ja miteinbezogen werden. Wenn unternehmen A z.B. 5 Modelle entwickelt und dafür Geld ausgibt, dann aber nur 4 davon verkauft, dann müssen sie viel mehr verkaufen um Gewinn zu erzielen, als Unternehmen B, welches z.B. nur drei entwickelt hat, aber alle drei verkaufen kann.

 

Auf Airbus und Boeing übertragen kann man 747-8 und A380 deswegen z.B. nicht vergleichen, weil Boeing mit der 747 schon in der Gewinnzone war, während die A380 von Beginn der Entwicklung bis zum Verkauf des ersten Fliegers nur Kosten verursacht hat.

 

 

 

eines bitte bedenken, bei Euren Profitvergleichen: Die Unternehmen sind demnach EADS vs. Boeing. Sonst fängt es ja schon an der Stelle mit dem "Hinken" an.

Beteiligungen, Tochtergesellschaften ... müssten ja dann auch so in den Vergleich kommen? Wie soll das gehen?

 

Was hier zur Depatte steht (übrigens seit Beginn des Threads) sind die zivilen Luftfahrtsparten der beiden Platzhirsche.

 

du kannst davon ausgehen, dass die eigenständig bilanzieren.

 

Es ist absoluter Quatsch, was hier die meisten mit diesen Argumenten vortragen. Nur wurzina hats verstanden! Die Marktführerschaft sowie die Marktanteile werden ausschliesslich auf Basis des Ausstoßes (in Stück oder Umsatz), der ein vergleichbares Warengut (Zivile Flugzeuge) betrifft gemessen.

 

ja, dem widerspricht auch niemand. Wir wollen nur zu Bedenken geben, dass die Marktführerschaft nichts aussagt (siehe oben).

 

Der Witz mit dem Ferrari-VW Vergleich war zu schlecht, überhaupt zu posten. Ich kann auch Apple Handys nicht mit Telefonzellen-Herstellern vergleichen, nur weil man mit beidem Telefonieren kann.

 

Ok. Gleichzeitig sagst Du aber, dass man Boeing und Airbus 1:1 vergleichen kann und ich Sage eben, dass dies genauso ein VW vs. Ferrari-Vergleich ist, auch wenn's für viele scheinbar nicht offensichtlich ist.

 

Geschrieben
Sorry, aber was Du schreibst ist einfach nicht stichhaltig. ...

 

 

Bitte wende deine ganze Argumentation auf diesen ganz frischen Artikel zu GM an.

http://www.n-tv.de/wirtschaft/GM-haengt-Vo...cle5265786.html

 

(gehe dabei speziell auf Profit ein, auf die Ausrichtung, auf all das gute, was man den Aktionären tut...)

 

Und anschl. erklärst du mir, wie man darauf kommt, dass GM die Marktführerschaft zurückerobert hat. Da bin ich aber mal gespannt.

Geschrieben
Bitte wende deine ganze Argumentation auf diesen ganz frischen Artikel zu GM an.

http://www.n-tv.de/wirtschaft/GM-haengt-Vo...cle5265786.html

 

(gehe dabei speziell auf Profit ein, auf die Ausrichtung, auf all das gute, was man den Aktionären tut...)

 

Und anschl. erklärst du mir, wie man darauf kommt, dass GM die Marktführerschaft zurückerobert hat. Da bin ich aber mal gespannt.

 

Das untermauert doch nur, was ich geschrieben habe - nämlich dass die Krone der Marktführerschaft eine Krone ohne Wert ist, die nichts über die Leistungsfähigkeit eines Unternehmens aussagt.

 

GM ist ein Unternehmen, welches vor kurzer Zeit insolvent war und nur durch Gläubigerschutz wieder auf die Beine kam. Volkswagen war mit oder ohne Marktführerschaft nie von einer Insolvenz bedroht.

 

Von was VW aber bedroht war, war eine Übernahme durch Porsche. Und wie weit Porsche von der Marktführerschaft im VW-Marktsegment entfernt ist, brauche ich dir wohl nicht zu erklären.Wie ist Deiner Ansicht nach sowas möglich, wenn VW doch viel mehr Einheiten als Porsche verkauft?

 

Weiterhin ist das Betrachten der Marktführerschaft eine absolute Momentaufnahme, vergleichbar mit der Bewertung zweier Läufer zu einem gewissen Zeitpunkt, ohne aber zu berücksichtigen, dass diese gar nicht zum selben Zeitpunkt losgelaufen sind und der eine 20km und der andere 40km laufen muss, um sein Ziel zu erreichen.

 

So hat Airbus z.B. völlig andere Herausforderungen als Boeing zu bewältigen. Alleine die Tatsache, dass sie sich im Euro-Raum bewegen, Flugzeuge aber in Dollar bezahlt werden ist ein großer Risikofaktor....

 

 

Geschrieben
Was eben nur einfach nervt ist die einseitige, ja oft sogar beißende Kommentierung dieser Probleme in diesem Forum

 

Und Du meinst nicht, dass die amerikalischen Gewohnheiten der Aussendarstellung in gewisser Weise zu diesem Verhalten förmlich einladen?

Auch ich bin grundsätzlich durchaus für ausgewogene und ideologiefreie Darstellung, ob allerdings das richtige Gegengewicht zu unberechtigtem "Einprügeln auf B" in ebensolchem "Einprügeln auf A" besteht nur um die Waage wieder ins Gleichgewicht zu bringen soll jeder selbst entscheiden. Wer sich diese Taktik aber zueigen macht darf aber einen Verfall der Diskussionssitten hier im Forum in Zukunft nicht mehr beklagen.

Geschrieben
Und Du meinst nicht, dass die amerikalischen Gewohnheiten der Aussendarstellung in gewisser Weise zu diesem Verhalten förmlich einladen?

 

Das sind dann aber interklulturelle Unterschiede, die man an einem gewissen Punkt auch einfach tolerieren muss, anstatt sie ständig nach deutschen Maßstäben zu messen. Ich arbeite bei einem amerikanischen Unternehmen und weiß, wovon ich spreche... ;)

 

Der Gipfel war die Frage, warum Boeing sich erdreistet die Übergabe der 787 an den Endkunden so sehr zu feiern. Da fällt einem dann nur noch wenig dazu ein...

 

Auch ich bin grundsätzlich durchaus für ausgewogene und ideologiefreie Darstellung, ob allerdings das richtige Gegengewicht zu unberechtigtem "Einprügeln auf B" in ebensolchem "Einprügeln auf A" besteht nur um die Waage wieder ins Gleichgewicht zu bringen soll jeder selbst entscheiden. Wer sich diese Taktik aber zueigen macht darf aber einen Verfall der Diskussionssitten hier im Forum in Zukunft nicht mehr beklagen.

 

Also mir sind hier sehr wenige Beiträge bekannt geworden, wo auf Airbus in der Art eingedroschen wird, wie man es mit Boeing zu tun pflegt. Was mir aber sehr wohl auffällt ist, dass eine differenzierte Betrachtungsweise bereits als Airbus-kritisch gewertet wird, was ich nicht so ganz nachvollziehen kann...

Geschrieben
Das sind dann aber interklulturelle Unterschiede, die man an einem gewissen Punkt auch einfach tolerieren muss, anstatt sie ständig nach deutschen Maßstäben zu messen. Ich arbeite bei einem amerikanischen Unternehmen und weiß, wovon ich spreche... ;)

 

Geschenkt, aber dann akzeptiere Du bitte auch, dass es nun mal der deutschen Kultur (oder besser "Unkultur") entspricht überall und immer das Haar in der Suppe zu suchen und wieviel Angriffsfläche man da bietet hat jeder selbst in der Hand. Wenn Du die Dinge nichtnach deutschen Maßstäben gemessen haben willst wirst Du in einem vorwiegend von Deutschen (die in der Mehrzahl zu alt sind um noch umerzogen zu werden) frequentierten Forum wohl nie glücklich werden.

 

 

Der Gipfel war die Frage, warum Boeing sich erdreistet die Übergabe der 787 an den Endkunden so sehr zu feiern. Da fällt einem dann nur noch wenig dazu ein...

 

Darauf dass beispielsweise die inszenierte Übergabe der Papiere für die dritte ANA 787 am 30.12.2011 wieder mal nur gemacht wurde um in der Öffentlichkeit gut dazustehen, obwohl die Maschine technisch alles andere als fertig war, muss man ungestraft hinweisen können. Dies vor allem vor dem Hintergrund der Tatsache, dass es bezogen auf den Dreamliner bei diesem Vorgehen eine gewisse Vorgeschichte gibt, wenn Du weisst worauf ich anspiele.

Geschrieben
Geschenkt, aber dann akzeptiere Du bitte auch, dass es nun mal der deutschen Kultur (oder besser "Unkultur") entspricht überall und immer das Haar in der Suppe zu suchen und wieviel Angriffsfläche man da bietet hat jeder selbst in der Hand. Wenn Du die Dinge nichtnach deutschen Maßstäben gemessen haben willst wirst Du in einem vorwiegend von Deutschen (die in der Mehrzahl zu alt sind um noch umerzogen zu werden) frequentierten Forum wohl nie glücklich werden.

 

Mir ist es egal an welchen Maßstäben gemessen wird, ich gebe nur zu bedenken, dass hier oft falsch interpretiert wird, weil man das Verhalten 1:1 auf deutsches Verhalten umsetzt. In den USA gibt es nunmal eine völlig andere Lobkultur als bei uns - während wir immer nur das Delta bis zum perfekten Zustand sehen, haben sie eben auch das im Fokus, was sie bereits erreicht haben, selbst wenn noch nicht alle Probleme zu 100% gelöst sind.

 

 

Darauf dass beispielsweise die inszenierte Übergabe der Papiere für die dritte ANA 787 am 30.12.2011 wieder mal nur gemacht wurde um in der Öffentlichkeit gut dazustehen, obwohl die Maschine technisch alles andere als fertig war, muss man ungestraft hinweisen können. Dies vor allem vor dem Hintergrund der Tatsache, dass es bezogen auf den Dreamliner bei diesem Vorgehen eine gewisse Vorgeschichte gibt, wenn Du weisst worauf ich anspiele.

 

Die Frage ist aber, warum das manche so in Rage bringt. Es ist doch das gute Recht und vor allem sinnvoll, nach außen gut dastehen zu wollen. Man hat bei manchem Kommentar das Gefühl, als ob Boeing eine Bank überfallen hätte. In Wirklichkeit haben sie zu den Errungenschaften dieser Welt ein neues Flugzeugmodell hinzugefügt und haben dabei eben mehr Probleme gehabt, als sie selbst erwartet haben. Dass man sie deswegen wie Idioten behandelt ist einfach nicht richtig, schließlich kann jede falsche Aussage oder Aktion ihrerseits Arbeitsplätze oder gar das Unternehmen gefährden.

 

Wen interesieren denn heute noch die Probleme, die es bei der Entwicklung der Boeing 707 gegeben hat?

Wenn Leute, die faul in der Stube rumhocken andere, die versuchen etwas zu erschaffen nur hämisch kommentieren, wenn sie dabei auf Probleme stoßen und versuchen mit diesen umzugehen, dann habe ich dafür einfach kein Verständnis, auch wenn das typisch deutsch sein mag. :)

Geschrieben

Na, da habe ich ja was angerichtet, mit meiner oben stehenden Frage, bzw. Aussage. Aber gut, ich nehme nix zurück. Finde die so entstandene Diskussion mit ihren einzelnen Facetten ziemlich interessant und überhaupt nicht überspitzt. Nur mal so.

 

 

Geschrieben
Dass man sie deswegen wie Idioten behandelt ist einfach nicht richtig, schließlich kann jede falsche Aussage oder Aktion ihrerseits Arbeitsplätze oder gar das Unternehmen gefährden.

 

Nimm den Aktienkurs ruhig in die Aufzählung mit dazu, ganz unwichtig ist der nämlich auch nicht, da er wesentlich unmittelbarer als alles andere reagiert. Aber jetzt wo Du es sagst: gilt das nicht für alle Unternehmen dieser Grösse? So sozialromantisch, immer und überall faire Gleichbehandlung zu verlangen ist heutzutage in der Wirtschaft doch eh niemand mehr, am allerwenigsten Boeing selbst mit dem ständigen Warmhalten des Subventionsstreits gegen die Konkurrenz.

 

Geschrieben
Nimm den Aktienkurs ruhig in die Aufzählung mit dazu, ganz unwichtig ist der nämlich auch nicht, da er wesentlich unmittelbarer als alles andere reagiert. Aber jetzt wo Du es sagst: gilt das nicht für alle Unternehmen dieser Grösse? So sozialromantisch, immer und überall faire Gleichbehandlung zu verlangen ist heutzutage in der Wirtschaft doch eh niemand mehr, am allerwenigsten Boeing selbst mit dem ständigen Warmhalten des Subventionsstreits gegen die Konkurrenz.

 

Es gilt nicht nur für alle Unternehmen dieser Größe, es gilt für alle Unternehmen. Ich kann auch so recht den Skandal nicht erkennen - es ist schlicht die Pflicht jeder Unternehmensführung, das Unternehmen so gut wie möglich zu verkaufen. Die Anteilseigner sind auch nicht irgendwer, sondern es sind diejenigen, mit deren Geld Boeing arbeitet.

 

Wenn ich ein Auto gebaut habe und bei der Übergabe an den Kunden noch die Räder fehlen, dann verunsichere ich doch nicht den Kunden und die Öffentlichkeit in dem ich sage, dass ich's einfach nicht hinbekomme, sondern ich ziehe alles wie geplant durch, und versichere ihm gegenüber, dass dies eine Kleinigkeit ist, was ja auch der Fall ist.

 

Geschrieben

Das wurde schon in die Bestell-Threads gepostet, passt vielleicht auch hier gut mit rein. Es geht munter weiter. Norwegian hat mit Airbus ein MoU für 100 A320neo (+50 Optionen) unterzeichnet und bei Boeing 100 B737 MAX (+100 Optionen) und 22 B737-800NG fest in Auftrag gegeben.

Geschrieben

Ein guter Auftrag für beide Hersteller. Allerdings ist es natürlich besonders positiv für Airbus, einen früheren reinen Boeing-Kunden überzeugt zu haben.

Also entweder war das Boeing-Angebot nicht ganz so gut, wie von Norwegian gewünscht, oder aber die wollten strategisch gesehen nun beide Hersteller in der Flotte haben, um sich eine bessere Verhandlungsposition zu verschaffen.

Geschrieben
Ein guter Auftrag für beide Hersteller. Allerdings ist es natürlich besonders positiv für Airbus, einen früheren reinen Boeing-Kunden überzeugt zu haben.

Also entweder war das Boeing-Angebot nicht ganz so gut, wie von Norwegian gewünscht, oder aber die wollten strategisch gesehen nun beide Hersteller in der Flotte haben, um sich eine bessere Verhandlungsposition zu verschaffen.

 

Eine interessante Frage öffnet sich hier:

 

Es wird ja für einen Betreiber kostentechnisch nicht die optimale Lösung sein, 2 Hersteller mit unterschiedlichen Flugzeugtypen aufzunehmen. Die Frage stellt sich berechtigt, warum tun es vermehrt treue Boeing Kunden? Das gibt es inzwischen eine Reihe von Beispielen.

 

Liegt es nur an der Verfügbarkeit des Fluggerätes? Oder traut man der Prognosen speziell des Herstellers Boeing immer weniger und will ein zweites Eisen im Feuer?

Geschrieben

Naja, wenn man sich die Verfügbarkeit anschaut, könnte alleine das natürlich auch ein wichtiger Grund sein. Es liegen ja schon so einige Bestellungen für die neuen Typen vor, d.h. bei einer Bestellung bei beiden Herstellern kann man einfach schneller mehr Flugzeuge bekommen, als wenn man nur bei einem bestellen würde. Und selbst für den Notfall, dass doch nicht so viele Flugzeuge gebraucht werden - die wird Norwegian zur Not sicher gut wieder los, so groß wie die Nachfrage nach neuen Narrowbodies derzeit ist.

 

Außerdem, wie ich schon sagte, verschafft man sich bei einer gemischten Flotte natürlich diverse strategische Vorteile. Aber letztlich können wir nur spekulieren, ob eben Boeings Angebot nicht gut genug war, oder Airbus einen besonders guten Preis gemacht hat, um einen neuen Kunden zu akquirieren, oder Norwegian von Anfang an bei beiden bestellen wollte oder....

Oder ob, wie z.B. teils bei airliners.net spekuliert wird, die A320neo insbesondere bei etwas längeren Strecken merkliche Vorteile haben wird und Norwegian die vielleicht dann besonders für Strecken wie Nordeuropa-Mittelmeer, Kanaren, Nordafrika usw. einsetzen will?

 

Ich denke aber, dass ein Punkt wenig bis keine Rolle spielt: Die Kosten für zwei statt einen Typen. Bei einer solchen Bestellgröße dürfte es fast egal sein, ob man 100 zusätzliche Boeings oder 100 zusätzliche Airbusse hat.

Geschrieben

zur den aktuellen Verkündigungen:

 

"Die Verkehrsflugzeugsparte Boeing Commercial Airplanes erhöhte mit Anlaufen der Auslieferungen in den neuen Programmen 787 und 747-8 ihren Quartalsumsatz um 31 Prozent auf 10,1 Milliarden US Dollar. Im laufenden Jahr will Boeing zwischen 585 und 600 Verkehrsflugzeuge ausliefern und peilt im Geschäftsbereich einen Umsatz zwischen 47,5 und 49,5 Milliarden US Dollar an."

 

aus http://www.aero.de/news-14329/Starkes-Schl...bei-Boeing.html

 

Betreffend der angestrebten Auslieferungen: Wer glaubt sowas? Ich gebe mal eine Prognose ab: 520-540. Alles andere kämen eher einem Wunder gleich.

Geschrieben
Betreffend der angestrebten Auslieferungen: Wer glaubt sowas? Ich gebe mal eine Prognose ab: 520-540. Alles andere kämen eher einem Wunder gleich.

http://www.seattlepi.com/business/boeing/a...and-2692342.php

2006:398 Modelle

2007:441

2008:375

2009:481

2010:462

2011:477

Vor 2005 waren die Zahlen zum Großteil unter 330/a. Es ist sehr mutig im Jahr 2012 die 500 anzustreben. Vor 2006 wurde vorwiegend unter 300Stück p/a produziert.

 

In diesem Artikel beschreibt Boeing die Abarbeitung der 787 in 2012. Nach diesem Vorhaben baut Boeing bis Sommer 2012 (ich habe Juli und August als Sommer separat aufgelistet) zwischen 8,85 und 7,75 B787/Monat um die Zahl 65 im Sommer zu erreichen.Die 2te Fertigungsstraße liefert erst ab Sommer. Die Gesamtmenge der auszuliefernden 787 und 747-8 beträgt nur 70-85 Modelle.

Entweder spinnt der Autor dieses Berichtes oder die PR-Abteilung von Boeing.

Geschrieben
Die Frage stellt sich berechtigt, warum tun es vermehrt treue Boeing Kunden? Das gibt es inzwischen eine Reihe von Beispielen.

 

Liegt es nur an der Verfügbarkeit des Fluggerätes? Oder traut man der Prognosen speziell des Herstellers Boeing immer weniger und will ein zweites Eisen im Feuer?

 

Warum kaufen immer mehr Sony-Kunden Dell-Notebooks?

Vielleicht, weil sie im Moment einfach das für sich selbst am besten passende Notebook brauchen. Was könnte das für tiefere Ursachen haben? Möglicherweise gar keine.

 

Im Ernst: ich glaube dass es dieses Grabendenken bei den Airlines schlicht nicht gibt, da zählt einzig die Rentabilität für einen bestimmten Anwendungsfall.

Geschrieben

Naja Air Baltic als treuen Boeing Kunden darzustellen ist vielleicht etwas weit hergeholt. Ja, sie flogen bislang nur Boeing und nicht Airbus (Bombardier und Fokker mal außen vor) , aber die komplette Boeing Flotte besteht aus gebraucht erworbenem (oder geleastem) Uraltgerät. Sollte man also zu Airbus gehen, wäre das für B wohl kaum der Verlust eines langjährigen, treuen Exklusivkunden, sondern allenfalls der Verlust eines potentiellen Neukunden.

Geschrieben
Naja Air Baltic als treuen Boeing Kunden darzustellen ist vielleicht etwas weit hergeholt. Ja, sie flogen bislang nur Boeing und nicht Airbus (Bombardier und Fokker mal außen vor) , aber die komplette Boeing Flotte besteht aus gebraucht erworbenem (oder geleastem) Uraltgerät. Sollte man also zu Airbus gehen, wäre das für B wohl kaum der Verlust eines langjährigen, treuen Exklusivkunden, sondern allenfalls der Verlust eines potentiellen Neukunden.

 

Wenn ebendiese Argumentation im umgekehrten Falle von einem glühenden Airbus-Verehrer bei einer Airline mit gebrauchten Bussen hervorgekramt worden wäre hätten wir wahrscheinlich von Dir als erstes das entsprechende Zurechtweisungsposting erhalten, kann das sein? Ganz so Ernst wie Du immer sagst scheint Dir die Sache mit der ausgewogenen Kommentierung wohl doch nicht zu sein, denn auf eine Äusserung zu den technischen Problemen beim ANA-Dreamliner-Kurs in FRA warten wir noch vergeblich. Dabei würde uns doch so interessieren, wie Deine Meinung dazu ist.

Geschrieben
Wenn ebendiese Argumentation im umgekehrten Falle von einem glühenden Airbus-Verehrer bei einer Airline mit gebrauchten Bussen hervorgekramt worden wäre hätten wir wahrscheinlich von Dir als erstes das entsprechende Zurechtweisungsposting erhalten, kann das sein?

Nö, warum auch? Ich werde hier sicher keinen Freudentanz aufführen wenn Hintertupfingen Air, die bislang 5 A320 aus dritter Hand flog plötzlich 10 737MAX bestellt. Und genauso verhält es sich mit Air Baltic: Die haben keine Boeing ihrer Flotte direkt ab Werk bezogen, also ist es doch legitim darauf hinzuweisen, dass wir hier nicht von einem wirklichen Boeing-Kunden sprechen. Im Gegenzug dazu fällt es mir nicht im geringsten schwer anzuerkennen, dass Airbus es respektablerweise geschafft hat, mit Norwegian und American echte Boeing-Stammkunden für ihr Produkt gewonnen zu haben. Und das mit erstaunlich hohen Stückzahlen. Ich verwehre mich nur dagegen, nun auch diese potentielle Air Baltic Bestellung (die bislang über den Status der Prüfung nicht hinaus ist) in den gleichen Topf zu werfen.

 

Ganz so Ernst wie Du immer sagst scheint Dir die Sache mit der ausgewogenen Kommentierung wohl doch nicht zu sein, denn auf eine Äusserung zu den technischen Problemen beim ANA-Dreamliner-Kurs in FRA warten wir noch vergeblich. Dabei würde uns doch so interessieren, wie Deine Meinung dazu ist.

Weder passt es in diesen Thread, noch habe ich jemals angemahnt, dass jedes AOG gegen A oder B verargumentiert werden soll, aber bitte schön, wenn es dich beruhigt: Ja, technische Probleme eines neuen Flugzeugmusters in den ersten Monaten des Linienbetriebs sind immer ärgerlich und dem Image ebendieses Flugzeugtyps nicht gerade zuträglich. Und ja, die 787 kann nach all den bisherigen Problemen im Fertigungs- und Testprozess sicher nicht auch noch einen von Problemen gespickten EIS gebrauchen. Und nein, da hat sich Boeing wahrlich nicht mit Ruhm bekleckert. So ein mehrstündiges AOG ist schon dramatisch. Demütig genug? Oder soll ich's im 787-Thread noch näher ausführen?

Achja, im Sinne der ausgewogenen Kommentierung: Wann ist eigentlich Qantas' "Nancy Bird" wieder einsatzbereit?

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