TobiBER Geschrieben 4. April 2005 Melden Geschrieben 4. April 2005 Laut AB-PM: In der vom WDR produzierten und am 30. September vorigen Jahres im Gemeinschaftsprogramm der ARD verbreiteten Sendung "Monitor" waren Bedenken gegen die Sicherheit von Air-Berlin-Flügen geäußert worden. Behauptet worden war u. a., dass Air Berlin Billigpiloten von ausländischen Fluglinien einsetze und ihr Flugpersonal so verplane, dass dieses auch über die gesetzlich erlaubten Dienstzeiten hinaus arbeiten müsse. Auf eine von der Kanzlei des Medienanwalts Matthias Prinz eingereichte Klage hat die 27. Zivilkammer des Landgerichts Berlin dem Westdeutschen Rundfunk mit Urteil vom 31. März 2005 nun die Wiederholung von insgesamt vier Behauptungen verboten. Im Falle eines Verstoßes drohen dem WDR ein Ordnungsgeld von bis zu 250.000 Euro oder eine Ordnungshaft von bis zu sechs Monaten, die am Intendanten zu vollziehen wäre. Weiterhin wurde der WDR verurteilt, die angegriffenen Behauptungen zu widerrufen. Außerdem stellten die Richter fest, dass der WDR der Air Berlin dem Grunde nach zur Leistung von Schadenersatz verpflichtet ist. Air-Berlin-Geschäftsführer Joachim Hunold erklärte am Montag: "Das Urteil ist die Quittung für einen einseitig recherchierten, fast bösartigen Beitrag. Die Monitor-Redaktion hat sich in erster Linie auf Aussagen von Vertretern der Pilotenvereinigung 'Cockpit' und der Dienstleistungsgewerkschaft 'ver.di' verlassen, deren Funktionäre inzwischen längst Unterlassungserklärungen abgegeben haben." Air Berlin will nun den entstandenen Schaden beziffern und vor Gericht geltend machen. Weil es nach der Sendung Flugstornierungen gegeben hatte, sah Air Berlin sich zu einer aufwändigen Informationskampagne veranlasst. Gab es diese Informationskampagne wirklich? Ich hab davon irgendwie nix mitbekommen..... [ Diese Nachricht wurde geändert von: TobiBER am 2005-04-04 14:43 ]
Marobo Geschrieben 4. April 2005 Melden Geschrieben 4. April 2005 Das Problem bei solchen Schadensersatzforderung ist nur, dass man den Schaden exakt belegen können muss. Und das wird in dem Fall kaum gehen. Selbst wenn es Flugstornierungen gegeben hatte, könnten nur diejenigen gezählt werden, bei denen sich die Kunden explizit auf den Monitorbericht berufen haben. Der anzunehmende Schaden solcher schlecht und einseitig recherchierter Berichte ist aber viel größer. In Folge solcher Berichte sind schon Firmen pleite gegangen.
AirBär Geschrieben 4. April 2005 Melden Geschrieben 4. April 2005 Der Schaden wird nie ganz beziffert bzw behoben werden können... einfach eine sehr unschöne Sache. aber folgende Textstelle brachte mich irgendwie zum Schmunzeln: "...oder eine Ordnungshaft von bis zu sechs Monaten, die am Intendanten zu vollziehen wäre."
Kai1979 Geschrieben 4. April 2005 Melden Geschrieben 4. April 2005 Urteil gegen Westdeutschen Rundfunk und "Monitor" in Sachen Air Berlin nicht rechtskräftig Köln (ots) - Köln, 4. April 2005 - Zu einer Pressemitteilung der Fluggesellschaft Air Berlin weist der Westdeutsche Rundfunk darauf hin, dass das angesprochene Urteil des Landgerichtes Berlin vom 31. März 2005 gegen den WDR wegen der ARD-Sendung "Monitor" nicht rechtskräftig ist. Der WDR wird bei Vorliegen der schriftlichen Fassung des Urteils dieses prüfen und voraussichtlich im Wege der Berufung eine gerichtliche Überprüfung in zweiter Instanz in die Wege leiten. Dazu besteht durchaus Veranlassung, denn der Rechtsstreit um den MONITOR- Beitrag zu Air Berlin wird von verschiedenen anderen deutschen Landgerichten, die ebenfalls in der Sache von der Kanzlei Prinz angegangen worden sind, anders beurteilt. Quelle: ots/WDR Gruss Kai
bach Geschrieben 5. April 2005 Melden Geschrieben 5. April 2005 Vielen Dank für die Info Kai1979, denn schon informiert dieser thread sehr ausgewogen und die Pressemitteilung der AB relativiert sich etwas...
Gast Geschrieben 5. April 2005 Melden Geschrieben 5. April 2005 Es ist IMMER so, dass Urteile der ersten Instanz noch nicht rechtskräftig sind, wenn die Gegenseite nicht einverstanden damit sind. Somit relativiert sich aus meiner Sicht eigentlich nichts. Dass mit den anderen Landgerichten ist für mich nicht nachvollziehbar. In der Regel ist ein Landgericht, in dem Fall müsste es Köln sein, zuständig, allenfalls alternativ Berlin. Man kann in D ja nicht irgendwo seine Landgerichte aussuchen und von einem zum anderen tingeln.
Gast StarFox Geschrieben 5. April 2005 Melden Geschrieben 5. April 2005 @ole Bei solchen Fernsehgeschichten ist man in der Wahl des Gerichtes schon freier, da der Gerichtsstand sich nach dem Ort der Begehung der unerlaubten Handlung bestimmt, und dieser ist überall dort, wo man diese Sendung empfangen konnte . Gruß Starfox
A320 Geschrieben 5. April 2005 Melden Geschrieben 5. April 2005 Also ich glaube sehr wohl, dass sich der Schaden beziffern läßt. Man kann nachweisen wieviele Stornos im Scchnitt pro Tag anfallen und man kann aufzeigen wieviele Stornos an den Tagen der Sendung des Beitrags (und danach) stattgefunden haben. Ein expliziter Bezug des Kunden auf den beitrag beim Stornieren ist IMHO nicht notwendig um Schadenersatz geltend zu machen.
Gast RA L Geschrieben 5. April 2005 Melden Geschrieben 5. April 2005 AB hatte bei fast allen ARD-Anstalten geklagt, also nicht nur in Berlin. Und bei vielen anderen Landgerichten verloren bzw. die Klage/den Antrag zurückgenommen, nachdem das Gericht auf die Aussichtslosigkeit hingewiesen hat. Davon steht in der Pressemitteilung komischerweise nichts. Mal sehen, was das Berufungsverfahren in Berlin bringt...
AirBär Geschrieben 6. April 2005 Melden Geschrieben 6. April 2005 @A320 aber Du kannst nicht nachweisen wieviele Kunden sich aufgrund der negativen Berichterstattung doch für einen anderen Carrier entschieden haben. Ich meine die Kunden die kurz davor waren eine Buchung zu tätigen und sich dann doch anders entschieden haben... und der Schaden wird IMHO wesentlich grösser sein...
raoul Geschrieben 6. April 2005 Melden Geschrieben 6. April 2005 Aber nun wartet doch erstmal ab, wie die Berufung ausgeht (so sie denn tatsächlich Aussicht auf Erfolg haben und der WDR sie einlegen sollte): nach den bisher vorliegenden Begründungen ist dieses Urteil doch eher als "Außenseitermeinung" zu werten - und wenn das Urteil dann in der nächsten Instanz "kassiert" werden sollte, ist doch der wirtschaftliche Schaden ganz sicher sehr viel höher als der bisher (womöglich) eingetretene. Glaubt denn irgendwer, daß die ARD-Anstalten in einem solchen Fall "aus Mitleid" mit dem Herrn Hunold (??) davon absehen, über dieses Ergebnis ausgiebigst zu berichten? Womöglich mit nur ein ganz klein wenig Häme? Und eines steht doch jetzt schon fest: den gesamten Artikel/Beitrag wird kein Gericht der Welt "verbieten" können, sondern (wie im vorliegenden Fall) allenfalls 3 oder 4 Sätze. Da bleiben dann noch genügend andere Bewertungen/Behauptungen übrig, die man genüßlich weiter verbreiten darf (und weiter verbreiten wird)! Das ist eben genauso wie mit der Stiftung Warentest und Frau Glas samt Creme. Null Chance unter'm Strich!
bach Geschrieben 6. April 2005 Melden Geschrieben 6. April 2005 Eben, und da getretene Hunde bellen... besteht genauso wie für Frau Glas für Herrn Hunold die Gefahr, sich der Lächerlichkeit preis zu geben. Denn bevor die ARD zurückrudert, wird sie wohl eher alles versuchen, sich ihren Anspruch auf seriöse Berichterstattung von der Rechtsprechung untermauern zu lassen, um auch ihre journalistische Unabhängigkeit gegenüber Leuten wie Herrn Hunold zu bewahren. Damit muss AB nun einmal leben, dass mit wachsender Größe auch genauer auf die Arbeitsbedingungen geschaut wird. Gleiches wird nebenbei erwähnt wohl auch der GERMANIA bevorstehen, denn ich glaube kaum, dass Herr Bischoff, sich mit den Arbeitsbedingungen der dba anfreunden wird... (aber das nur am Rande, obwohl das auch einen thread wert wäre, aber ich habe keine Lust, wieder die gleichen Argumente für und wieder der Herren H. und B. zu lesen...) schönen Abend
sputter Geschrieben 7. April 2005 Melden Geschrieben 7. April 2005 @ Bach Man sollte aus den Buchstaben ARD nicht eine seriöse Berichterstattung implizieren. Du bist doch der größte DBA Fan im Forum, also solltest du bezüglich DBA und Germania doch etwas besser informiert sein als in deinem letzten posting. Die Fokker der Germania werden grün-weiss lackiert, das Cockpit und die Kabine bleiben gleich. Es wird sich also bei den Arbeitsbedingungen nichts verändern, weder bei DBA noch bei Germania. Das wird auch schon seit Jahren so praktiziert da die Fokker oder 737 auch für AB, HLX und damals auch bei LTU unterwegs sind. Nochmals kurz ne kleine Anmerkung zu Arbeitsbedingungen deutscher Airlines: bei Germania wird selbst geputzt und bei HLX gibt es sogar Staubsauger an Bord da freut sich jede Crew auf´m turnaround. Vielleicht werden ja die Cleaningverträge der Marke DBA auch auf die F100 übertragen, dann ist das schon ne Verbesserung. 4 legs fliegen und dazwischen die Kiste putzen ist echt nicht witzig.
bach Geschrieben 11. April 2005 Melden Geschrieben 11. April 2005 Na mein lieber SPUTTER, vielleicht solltest Du dich etwas besser informieren. Herr Bischoff hat die dba übernommen! Wenn man sich die Vergütung anschaut, wird wohl zukünftig kaum der Personalbestand der dba erhöht werden, falls du verstehst was ich meine. Mit allergrößter Sicherheit wird jeder der Crews der GMI hoffen auch nur annähernd in den Genuss des dba - VTV und MTV zu kommen! Seltsamerweise (HALLO IRONIE) sind seit der dba - Übernahme keine FB - Stellen mehr bei dba ausgeschrieben - bei GMI sehr wohl - warum nur? Ich hoffe, dass dba, auch dba bleibt Schönen Abend sputter!
ATN340 Geschrieben 12. April 2005 Melden Geschrieben 12. April 2005 Etwas OT: Jetz macht hier mal keinen Privatkrieg Dass die Bedingungen bei GMI nicht denen einer LH entsprechen weiss jeder der sich dort bewirbt. Für die DBA sehe ich aber ein Problem in dem von Bach geschilderten Fall: Mitarbeiter sind das highest valuable good einer Firma. Wenn da tatsächlich zwei Tarifverträge angewandt werden könnte dass zu einem Motivationsproblem / Stimmungsproblem in der Belegschaft werden Hoffen wir, dass dem nicht so ist, Deutschland braucht eine Alternative zur Behörde LH Bzgl. AB/ARD möchte ich euch noch daran erinnern, dass (angeblich) mehrere Personen aus dem Filmbeitrag mittlerweile von ihren Aussagen abgewichen sind. Daher sehe ich schon Chancen, dass AB auch bei den Gerichten recht bekommt, wo sie bisher abgeblitzt sind. Schliesslich lässt sich nun "Rufmord" nachweisen und daraus lässt sich ein Schaden beziffern, z.B. Normalerweise verkaufen wir 10.000Tickets/Tag, in den zwei Wochen nach dem Beitrag waren es nur 6.000 oder so
raoul Geschrieben 12. April 2005 Melden Geschrieben 12. April 2005 Hi, "Chancen, dass AB auch bei den Gerichten recht bekommt, wo sie bisher abgeblitzt sind..."? Wohl kaum, wenn AB - wie schon mehrmals berichtet - sich doch selbst (bzw. die entsprechenden Klagen) zurückgezogen hat. Man kann nicht (wenn's schlecht für einen aussieht), zurückweichen, um dann (wenn andere Gerichte "etwas vorteilhafter" geurteilt haben) wieder von vorne zu beginnen... Alles, was AB jetzt noch tun kann, ist: abwarten, ob ein höheres Gericht diesen Einzel-Fall ebenso/genauso/ähnlich entscheidet wie die erste Instanz. Und nur in den Fällen, in denen ein (für die ARD "besseres") Urteil schon vorliegt oder noch ergeht und dieses noch nicht rechtskräftig geworden ist, könnte man (AB) die Berufung auf dieses (das abweichende) Urteil gründen. Und auch dann heißt es wieder: wartet doch erst einmal ab!!! [ Diese Nachricht wurde geändert von: raoul am 2005-04-12 11:59 ]
sputter Geschrieben 13. April 2005 Melden Geschrieben 13. April 2005 @Bach So, Herr B dat die DBA übernommen? Germania/Gexx hält 64% der DBA Anteile, die Intro Beteiligungsgesellschaft von Herrn W 28,8% und den Rest teilen sich zwei DBA Geschäftsführer. Allerdings hat sich die Intro auch an der Germania/Gexx beteiligt. Nach aussen hat also keiner ne Ahnung, wer jetzt wen regiert. Das sehe ich so und du weißt es besser? Dann sag mir bitte woher.
bach Geschrieben 13. April 2005 Melden Geschrieben 13. April 2005 @ sputter 1. Wer jetzt das sagen bei der dba hat, klärt doch einfach ein Blick auf die auch von dir aufgeführten Anteilseigner! 2. Die Höhe der Beteiligung an Germania der Intro wird wohl nicht einmal annähernd in dieser Größenordnung ausgefallen sein, auch wenn das reine Spekulation ist. 3. Das restliche Paket der Intro an der dba könnte HRW jederzeit an HB veräußern, nur um Ruhe bei dem dba Leuten zu bewahren, wird das wohl (noch?) nicht geschehen sein. Möglicherweise ist das aber auch nur eine taktischer Schachzug wegen der Option der BA auf Verkaufs- und Gewinnerlöse bis 2006. 4. Wo ist eigentlich dein Problem? Ich bin nur gespannt, wie HB mit den Arbeitsbedingungen bei dba zurechtkommen wird bzw. ob wie er Veränderungen herbeiführen will und wieweit GMI Cockpit und Kabine versuchen werden, etwas in die Nähe der dba - Leute zu rücken! Ich hoffe für beide (dba und GMI-Crews), dass ein Mittelweg gefunden wird, der auch HB zusagt und er auch einmal seinen MA etwas entgegen kommt, ob das wohl utopisch ist ? Schönen Gruss!
sputter Geschrieben 14. April 2005 Melden Geschrieben 14. April 2005 Genau das ist ja der Punkt, keiner weiß um die Anteile der Intro an der Germania. Ich bin im übrigen am Dienstag zum Fußball nach München mit der DBA geflogen und zufällig flog HB auch mit. Der wurde nichtmal als VIP behandelt geschweige denn, ordentlich begrüßt. Das sind schon etwas komische Sitten, die freundlichsten waren sie eh nicht aber das hab ich bei keiner anderen Airline erlebt, daß der Chef wie Luft behandelt wird.
Sabo Geschrieben 14. April 2005 Melden Geschrieben 14. April 2005 Naja, Herr Bischoff wird allgemein recht oft nicht erkannt, da er sehr selten in der Öffentlichkeit steht und es wenig Fotos von ihm gibt. Er ist ja auch immer unauffällig im Pulli unterwegs und macht auf mich keinen Eindruck als wäre er der Business-Mann, in Wirklichkeit ist es aber ein Fuchs. Den Flugbegleiterinnen sollten man da mal ein Foto von ihm in die Galley hängen
kugayama Geschrieben 15. April 2005 Melden Geschrieben 15. April 2005 @ ATN340 "Rufmord" ist ein Ausdruck, den die dt. rechtsprechung und der gesetzgeber nicht kennt. dies ist ein ausdruck, der der generation unserer grosseltern entstammt und immer noch in den köpfen von sagen wir mal..schlichteren ...gemütern zirkuliert.
ATN340 Geschrieben 16. April 2005 Melden Geschrieben 16. April 2005 Korrigiere: Verleumdung/Üble Nachrede, BESSER?
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