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Russiche Flugzeuge...langsam wird es blamabel!


ATN340

Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Hallo Gemeinde,

 

ich habe gerade bei WDR2 im Radio gehört, dass die russischen Behörden die Betreibsgenehmigung für die IL-96 einfrieren wollen.

Hintergrund sind anhaltende Probleme mit dem Bremssystem.

 

Vorsorglich hat Aeroflot bereits alle IL-96 gegroundet und last but not least auch Mr.Putin ist bereits im Ersatzflieger unterwegs.

 

Ich denke, dass ist der Todesstoss für die russiche Luftfahrt, viele Muster (z.B. TU134, TU154, IL-86) werden ab Januar in Europa nicht mehr geduldet, deshalb rennen die Airline-Manager derzeit von einer Leasingfrima zur anderen um gut erhaltene Boeing/Airbusse zu bekommen.

 

Bei verheissungsvollen Projekten wie Tu-204, IL-96 gibt es bislang auch nur Probleme, angefangen bei Materialbeschaffung ->verzögerte Auslieferung ->Qualitätsprobleme.

Das ist einfach nur noch blamabel :(

 

Ich fürchte nun, wir werden uns mittelfristig vom Anblick russischer Maschinen verabschieden müssen.

 

Was ist eure Meinung?

 

Edit wg Rächtzschraibfählörn :-)

Geschrieben

Wäre schade um die IL9, in meinen Augen ein hochkomfortables Flugzeug, mit dem ich immer wieder gerne unterwegs bin.

 

Zum Zustand der Industrie kann ich nur wenig sagen - Verzögerungen entstehen immer durch das schwächste Glied in der Kette und wenn (übertrieben gesagt) der Hersteller des Klodeckels eines neu entwickelten Flugzeuges zu spät liefert, dann können selbst da solvente (sofern sie es sind...) und kompetente Flugzeugbauer nicht viel machen.

Geschrieben

Sehr sehr traurig, aber Du wirst recht haben. Ich denke mal, wenn das mit den Strafzöllen nicht wäre, dass eine gewisse Anzahl der Flotte aus dem eigenen Land sein muss, dann wäre schon ein grossteil der Flieger westlichen ursprungs. Aber das konnten sich bisher nur die etwas besser gestellten Airlines leisten. Da jetzt aber bald nicht mehr jedes Muster nach Westen darf, wird es wohl deutlich mehr werden.

 

Was ist eigendlich mit der Tu-154M. Ist die von dem Verbot auch betroffen? Die ist doch glaube mit leiseren Triebwerken ausgestattet?

Geschrieben
Was ist eigendlich mit der Tu-154M. Ist die von dem Verbot auch betroffen? Die ist doch glaube mit leiseren Triebwerken ausgestattet?

 

Habe ich auch gerade erst beim 2. Lesen entdeckt - meiner Meinung nach darf die TU5 auch weiterhin kommen. Auch haben SU, FV etc. auch nach Januar noch TU5 Flüge nach D in den Systemen stehen.

Geschrieben

Gut, dann denke ich mal, dass es sich da um die TU-154M handelt und die davon ausgeschlossen ist. Denn die ist meiner Meinung nach auch leiser. Soweit ich das ohne Dezibel-Messung durch hinhören beurteilen kann.

Geschrieben

Also Tu-134,Tu-154B, IL-76 und IL-86 dürfen auch jetzt schon nur mit Sondergenehmigung (Regierungsflüge, Hilfsgüter, etc.) in die EU einfliegen.

 

Bei Aeroflot kann ich bei allen Flügen die ich ich durchgesehen habe bestätigen, dass keine IL-96 eingesetzt wird.

 

Mfg Tim

Geschrieben

"Iljuschin" hält die Aussetzung aller Flüge mit Il-96-300 für unnötig

18:40 | 22/ 08/ 2005

 

MOSKAU, 22. August (RIA Nowosti). Die Flugzeugbaugesellschaft "Iljuschin" erachtet es nicht als notwendig, alle Flüge der Maschinen vom Typ Il-96-300 wegen eines einzigen Ausfalls des Bremssystems auszusetzen. Darauf verwies der Generaldirektor des Flugzeugbaukomplexes "Iljuschin", Viktor Liwanow.

 

Nach seiner Meinung kann die Frage des Austausches des Bremssystems sehr einfach gelöst werden, was jetzt auch getan werde.

 

Laut Liwanow hat eine spezielle Kommission unter Leitung des Chefs des Föderalen Dienstes für die Aufsicht im Verkehrsbereich, Alexander Neradko, die Untersuchung des Zwischenfalls mit einer Il-96-300 in Turku abgeschlossen.

 

"In dem Gutachten der Kommission heißt es, dass der Ausfall des Bremssystems durch die schlechte Qualität eines Aggregates aus der Produktion des Guss- und Mechanikwerkes Balaschicha, das heißt durch Ausschuss verursacht wurde, der Einzelcharakter hatte", sagte der Generaldirektor.

 

Außerdem habe die Kommission, so Liwanow, eine Reihe von Empfehlungen ausgearbeitet, um die Möglichkeit der Wiederholung einer niedrigen Herstellungsqualität in Zukunft zu vermeiden und die Wirksamkeit des hydraulischen Bremssystems dieses Typs im Allgemeinen zu erhöhen.

 

Liwanow betonte, dass in einem Brief des Kommissionsvorsitzenden an das Industrie- und das Verkehrsministerium sowie an die Föderale Agentur für Industrie und das Internationale Luftfahtkomitee der Vorschlag enthalten ist, die Flüge bis zur Behebung des Defektes auszusetzen. "Wir betrachten dies nicht als eine Direktive, sondern als Vorschlag", sagte Liwanow.

 

Wie er weiter äußerte, war der Bericht am 17. August eingegangen. In der darauf folgenden Woche habe die Industrie eine Reihe von Maßnahmen zur Erhöhung der Herstellungsqualität des Aggregates sowie Maßnahmen zur Verbesserung der Effektivität der Arbeit der Bremssystems für die Il-96-300 auf lange Sicht ausgearbeitet.

 

Laut Liwanow wird die Föderale Agentur für Industrie am Montag, dem 22. August, diese Vorschläge prüfen. "Die Vorschläge werden von heute auf morgen erörtert und bestätigt, und wir werden sie in die Tat umsetzen", bemerkte der Generaldirektor des Flugzeugbaukomplexes "Iljuschin".

Geschrieben

Es ist Schade dass nicht wenigstens einige europâischen Fluglinien TU 204 oder die neuesten Regio-jets bestellen.Alte Baureihen der Russen waren sicherlich nicht interessant für einen ekonomischen und ekologischen Einsatz.Doch haben Tupolev ,Sukhoi und Berejev eindeutig dazugelernt (Wasserbomber !) so dass man hauptsächlich Logistik-probleme lösen müsste.

Preisslich liegt ein TU 204 durchaus in dem Spektrum von Cargo oder Charter-gesellschaften.Die Technik zwar nicht vom allerletzten aber dafür solide und auf hohe Lebens-zyklen ausrerichtet.Die Zellen sind mit den Airbus oder Boeing's durchaus vergleichbar,die Motorisierung kann mittels RR Triebwerken und Honeywell FMS auf internationalen Standard gebracht werden.

Es ist halt auf dem Technik-sektor noch viel Eingleis-denken vorhanden.

Man sollte nicht vergessen,dass es ohne die Russen keinen Weg mehr zur internationalen Raumstation gibt....

Geschrieben

Ich kann nur sehr hoffen, dass man die Bremsprobleme der IL-96 möglichst bald in Griff bekommt, damit sie wieder fliegen darf... Angeblich hat Aeroflot schon seit Jahren neue IL-96 bestellt.

Geschrieben

Es ist erschreckend, wie sehr es in der Planung russischen Fliegern am Familienkonzept fehlte und fehlt. Dennoch ist mit der An148 zumindest ein zukunftsfähiger Flieger neu im Rennen. Ebenso ist die IL114 interessant. Tupolev scheint mit den Finanzen Sorgen zu haben, wie sonst könnte man erklären, das sie den Chinesen jetzt entgegen den Verträgen TU204 Cargo-Maschinen mit rusischer Avionik und rusischen Triebwerken verkaufen wollen?

 

Im Westen haben die Russen wegen des schlechten Rufes und der Versorgung mit Ersatzteilen keine Chance. Ebensowenig hilfreich ist die russische Bürokratie, der wohl so manche Airline nicht zutraut bei Problemen die entsprechenden Bulletins etc. herauszugen bzw. die Hersteller auf Änderungen zu dringen.

 

Mal ehrlich, wie würde sich Otto Normalpasagier zwischen Stuttgart und Hamburg fühlen, wenn ihn LH an Bord "unserer neuen Antonov 148" willkommen heißen würde??? Den Image Verlust ein russisches Muster zu betreiben kann sich niemand in Europa leisten - nicht nur in Westeuropa!

 

Also werden deswegen und wegen des hohen Treibstoffverbrauches die alten Mühlen schneller verschwinden und die Neuen haben nur in wenigen Ländern eine Chance - vorwiegend dort, wo es wichtiger ist überhaupt einen Flieger zu haben und das Image nicht leiden kann. Die aber werden weniger und die die gebrauchten Flieger a la B737 und älteren A320 werden den Markt für die Russen nicht gerade leichter machen.....

 

Wichtig ist ein weiterer industrieller Konzentrationsprozeß, damit Unternehmen überleben. Da sich Innovationen im Flugzeugbau jedoch immer mehr in den Bereich der Werkstoffe und Fertigung abspielen, denn in der Konstruktion, dürfte es den Russen unter den gegenwärtigen Voraussetzungen schwer fallen um 2015 noch marktfähige Flieger über 100 Sitzen anzubieten.

 

Sofort verschwinden werden sie aber sicherlich nicht. Vor drei Wochen habe ich noch eine AN12 bewundern dürfen... unglaublich das ein viermotoriger Prop mehr Rauchfahenen hinter sich herziehen kann als eine B707 der ersten Generation :-)

Geschrieben

Es gibt da ja noch die TU-334, die vor kurzem nach langen Verzögerungen endlich ihre Zulassung erhalten hat. In die setze ich Hoffnungen, genauso in die TU-204-Familie, bei der die Frachter-Variante mit TNT immerhin auch einen westlichen Kunden gefunden hat.

 

Auch bei der IL-96 gebe ich die Hoffnung nicht auf, immerhin wurden vor kurzem zwei neue Maschinen nach Kuba verkauft, und auch die Bremsprobleme (sind die überhaupt jemals wirklich aufgetreten???) werden sich lösen lassen.

Geschrieben
"

...

 

"In dem Gutachten der Kommission heißt es, dass der Ausfall des Bremssystems durch die schlechte Qualität eines Aggregates aus der Produktion des Guss- und Mechanikwerkes Balaschicha, das heißt durch Ausschuss verursacht wurde, der Einzelcharakter hatte", sagte der Generaldirektor.

 

Außerdem habe die Kommission, so Liwanow, eine Reihe von Empfehlungen ausgearbeitet, um die Möglichkeit der Wiederholung einer niedrigen Herstellungsqualität in Zukunft zu vermeiden und die Wirksamkeit des hydraulischen Bremssystems dieses Typs im Allgemeinen zu erhöhen.

 

...

 

Wie er weiter äußerte, war der Bericht am 17. August eingegangen. In der darauf folgenden Woche habe die Industrie eine Reihe von Maßnahmen zur Erhöhung der Herstellungsqualität des Aggregates sowie Maßnahmen zur Verbesserung der Effektivität der Arbeit der Bremssystems für die Il-96-300 auf lange Sicht ausgearbeitet.

 

Wenn die Zitate des Hr. Liwanow wirklich stimmen - dann ist die Il-96 Flotte bei Aeroflott zurecht gegroundet. Hoffentlich folgen andere Betreiber dem Beispiel!

Offensichtlich hat Iljuschin ein ernstes Problem mit seiner Qualitätssicherung. Wie kann es sonst sein, dass ein fehlerhaftes Teil eines Zulieferers nicht entdeckt wird? Selbst wenn Iljuschin das Teil nicht selbst produziert hat, es es doch für die Qualität der Zulieferteile (mit-)verantwortlich. "Einzelcharakter" meint wohl, dass man die anderen fehlerhaften Teile noch nicht gefunden hat!

 

In der Automobilindustrie würde das bei renormierten Autoherstellern wie Toyota, Daimler Chrysler und vielen anderen sofort in eine Rückrufaktion enden.

 

Und wenn Iljuschin meint nur langfristig das Bremssystem verbessern zu müssen, zeugt das meiner Meinung nach von einer ziemlich laschen Einstellung zur Qualität.

 

Gruß FKB

Geschrieben

TNT hat die Tu204 auch nur im charter, kaufen würden die das Dng nicht.

 

Man kann nun mal 70 Jahre Entwicklung die in die völlig falsche Richtung gingen, nicht innerhalb von 10 oder 20 Jahren beheben. Diese 70 Jahre fehlen dem Land einfach, außerdem wurde die Bourgeoise ausgerottet, was man wohl heutzutage als Urlauber im Mittelmeer beobachten kann. Wer also sollin Russland eine verlässliche Industrie aufbauen, wenn die "Sekundärtugenden" fehlen?

 

Immerhin, in einigen Nischen tiummeln sie sich ja, mit der An124 und die Il76 soll auch bald wieder fliegen dürfen, nachdem sie leisere Triebwerke verpasst bekam. Wenn's denn funktioniert. Schaun mer mal.

Geschrieben
"

...

 

"In dem Gutachten der Kommission heißt es, dass der Ausfall des Bremssystems durch die schlechte Qualität eines Aggregates aus der Produktion des Guss- und Mechanikwerkes Balaschicha, das heißt durch Ausschuss verursacht wurde, der Einzelcharakter hatte", sagte der Generaldirektor.

 

Außerdem habe die Kommission, so Liwanow, eine Reihe von Empfehlungen ausgearbeitet, um die Möglichkeit der Wiederholung einer niedrigen Herstellungsqualität in Zukunft zu vermeiden und die Wirksamkeit des hydraulischen Bremssystems dieses Typs im Allgemeinen zu erhöhen.

 

...

 

Wie er weiter äußerte, war der Bericht am 17. August eingegangen. In der darauf folgenden Woche habe die Industrie eine Reihe von Maßnahmen zur Erhöhung der Herstellungsqualität des Aggregates sowie Maßnahmen zur Verbesserung der Effektivität der Arbeit der Bremssystems für die Il-96-300 auf lange Sicht ausgearbeitet.

 

Wenn die Zitate des Hr. Liwanow wirklich stimmen - dann ist die Il-96 Flotte bei Aeroflott zurecht gegroundet. Hoffentlich folgen andere Betreiber dem Beispiel!

Offensichtlich hat Iljuschin ein ernstes Problem mit seiner Qualitätssicherung. Wie kann es sonst sein, dass ein fehlerhaftes Teil eines Zulieferers nicht entdeckt wird? Selbst wenn Iljuschin das Teil nicht selbst produziert hat, es es doch für die Qualität der Zulieferteile (mit-)verantwortlich. "Einzelcharakter" meint wohl, dass man die anderen fehlerhaften Teile noch nicht gefunden hat!

 

In der Automobilindustrie würde das bei renormierten Autoherstellern wie Toyota, Daimler Chrysler und vielen anderen sofort in eine Rückrufaktion enden.

 

Und wenn Iljuschin meint nur langfristig das Bremssystem verbessern zu müssen, zeugt das meiner Meinung nach von einer ziemlich laschen Einstellung zur Qualität.

 

Gruß FKB

 

UPS!

Mal abgesehen von Chefetagen auf Wolke 7, sowie von Seminaren von irgendwelchen Weltfremden Qualitätssicherungsleuten:

 

Das passiert täglich auch in Deutschland. In jeder Branche. Weil die Managersprüche meist Qualitätsmässig höher liegen wie das Produkt.

 

Ich habe es oft erlebt, das bei PKW's eines deutschen Premium-Herstellers, um nur ein Beispiel zu nennen, Einzelteile eingebaut wurden, die absoluter Ausschuss waren - ein ausgebildeter Fachmann hätte das auch gesehen. An dem Takt waren aber keine Fachkräfte. Sondern unterbezahlte, überarbeitete, unter Druck stehende Leiharbeiter.

 

Und das ist in allen Branchen so. Klar, solange nichts an die Öffentlichkeit gerät, merkts keiner - das beherscht man hierzulande sehr gut.

 

Und, um mal wieder zur Luftfahrt zu kommen:

Boeing hat auch nicht unbedingt DIE gute Verarbeitungs-Qualität.

 

Zum Thema:

Warum hat man wohl bei der AEROFLOT-RIA die IL-96 gegroundet? Na um Druck auszuüben und ein paar west-Flugzeuge mehr einzuflotten.

 

Und ja, ich würde mich auch in eine Lufthansa TU-204 setzen.

Komischwerweise kommen diese "mit Russen fliegen wir nicht" Sprüche aus der Ecke der "Feinen Gesellschaft". Diese aber widerum betreibt Privat mehr und mehr sogenannte WARBIRDS, aufgrund der Preisklasse immer mehr aus Russland. So fliegen z.B. in den USA relativ viele AN-2, MiG-15/17, L-29/39 in Privat-Händen. Nein, das sind ganz Handfeste westliche Wirtschaftsinteressen. Den so frei, wie man immer Spricht, ist unser Markt ganz gewiss nicht.

 

---

MFG, Henning

http://eisenach.ultraboard.ch/ Das DDR-Luftfahrt-Forum.

Geschrieben
außerdem wurde die Bourgeoise ausgerottet

 

Ja, besser ist das. Diese Speckmaden. Irgendwann durch Landraub und Ausbeutung Reich geworden, leben die Nachkommen dieser Leute heute immer noch durch erhaltene Gelder und keineswegs durch erarbeitetes Geld. Und auch heute tragen doch alle Großinvestitionen über Umwege doch die "kleinen Leute".

 

In der Automobilindustrie würde das bei renormierten Autoherstellern wie Toyota, Daimler Chrysler und vielen anderen sofort in eine Rückrufaktion enden

 

Das "Sofort" nimmst Du bitte zurück! Oder die Rückrufe der letzten Jahre Verpennt?

Geschrieben
...

Das passiert täglich auch in Deutschland. In jeder Branche. Weil die Managersprüche meist Qualitätsmässig höher liegen wie das Produkt.

 

Ich habe es oft erlebt, das bei PKW's eines deutschen Premium-Herstellers, um nur ein Beispiel zu nennen, Einzelteile eingebaut wurden, die absoluter Ausschuss waren - ein ausgebildeter Fachmann hätte das auch gesehen. An dem Takt waren aber keine Fachkräfte. Sondern unterbezahlte, überarbeitete, unter Druck stehende Leiharbeiter.

 

Kein Zweifel, dass auch deutsche Premiummarken ihrem Anspruch nicht immer gerecht werden. Aber es geht hier nicht um irgendwelchen Zierkram, sondern um sicherheitsrelevante Bauteile. Und da gibts nur eins: Rückruf. Bei Produkthaftung hört der Spass auch in den Vorstandsetagen auf.

Was mich in dieser Sache stört ist wie unprofessionell hier mit einem Fehler umgegangen wird. Wenn Iljuschin sich umgehend mit dem Problem befasst und den wirklichen Fehler schnellstmöglich und gründlich beseitigt, dann kann das für das Image nur gut sein. Dass durch erfolgreiches Krisenmanagement das Image verbessert werden kann, ist ja hinreichend bewiesen.

 

Und ja, ich würde mich auch in eine Lufthansa TU-204 setzen.

Komischwerweise kommen diese "mit Russen fliegen wir nicht" Sprüche aus der Ecke der "Feinen Gesellschaft". Diese aber widerum betreibt Privat mehr und mehr sogenannte WARBIRDS, aufgrund der Preisklasse immer mehr aus Russland. So fliegen z.B. in den USA relativ viele AN-2, MiG-15/17, L-29/39 in Privat-Händen. Nein, das sind ganz Handfeste westliche Wirtschaftsinteressen. Den so frei, wie man immer Spricht, ist unser Markt ganz gewiss nicht.

 

Ich finde es schade, dass die Diskussion gleich wieder in eine politische Richtung abdriftet. Mich interessiert sowas überhaupt nicht.

Geschrieben
Das "Sofort" nimmst Du bitte zurück! Oder die Rückrufe der letzten Jahre Verpennt?

 

Hä? Wo sind denn hier gelandet?

 

Nö, das "sofort" bleibt. Dazu stehe ich.

Geschrieben
Aber es geht hier nicht um irgendwelchen Zierkram,

 

Naja, Kurbelwellen und Bremskraft-Verstärker sind nicht unbedingt Zierkram.

 

Nun zum Thema: was ist daran Politisch? Das ist rein wirtschaftlich. Airbus & Co haben ein großes Interesse, den russischen Markt aufzurollen. Und wenn die Aeroflot dabei helfen kann (= IL-96 Grounden) und dabei sicher auch etwas für sie abfällt, ist es doch gut? Was ist daran politisch? Höchstens, das ich im folgenden Posting den Adel "angreife".

Aber war die Constellation in den 70ern nicht ähnlich? Als Boeing versuchte, den Airbus schlecht zu reden? Oder als die Amis ihr Überschallverkehrsflugzeug einstampften, war die Concorde gar nicht mehr gerne gesehen in USA. Und man fand viele Gründe, um der Concorde in USA das leben zu erschweren.

Geschrieben

Das "Sofort" nimmst Du bitte zurück! Oder die Rückrufe der letzten Jahre Verpennt?

 

Hä? Wo sind denn hier gelandet?

 

Nö, das "sofort" bleibt. Dazu stehe ich.

 

Dann hast Du wohl das Mercedes Bremsproblem verschlafen, da dauerte es nämlich sehr lange bs zum Rückruf....

Geschrieben
Dann hast Du wohl das Mercedes Bremsproblem verschlafen, da dauerte es nämlich sehr lange bs zum Rückruf....

 

Ähm.. welches von den Bremsproblemen meinst Du denn? Das Problem in Deutschland ist, dass das Presseniveau in solchen Themen noch viel viel tiefer unter dem von Flugzeugabsturzberichten liegt. Aussenstehende bekommen kaum und wenn dann falsche Informationen. Ich hab Anfang des Jahres einen Fall mitbekommen und es war grauenhaft was die Presse (bundesweit!) so alles verzapft hat.

Geschrieben

Ähmmm... aus der Presse erfuhr ich es sehr viel Später, am eigenen PKW sehr viel früher. Sicher übertreibt die Presse (die müssen ja auch Geld verdienen :-) ), jedoch ohne Druck von Besitztern der PKW's und ohne Druck der Medien hätte es sicher keine Kullanz gegeben. Auch mir wollte man es zunächst nur Kostenpflichtig beheben.

 

Eventuell bist Du aber der festen Meinung, so etwas gibts in der Bundesrepublik Deutschland nicht. Vielleicht auch, weil nicht sein kann, was nicht sein darf?

Geschrieben
Selbst wenn Iljuschin das Teil nicht selbst produziert hat, es es doch für die Qualität der Zulieferteile (mit-)verantwortlich. "Einzelcharakter" meint wohl, dass man die anderen fehlerhaften Teile noch nicht gefunden hat!

 

natürlich ist Iljuschin mitverantwortlich, ich kann aber so wenig wie du sagen, welche Kontrollen bei Iljuschin stattfinden und wie man das betroffene Teil hätte kontrollieren können, um den Fehler zu bemerken.

"Einzelcharakter" bedeutet wohl, dass es sich um eine Ausnahme handelt, nicht um die Regel...

 

In der Automobilindustrie würde das bei renormierten Autoherstellern wie Toyota, Daimler Chrysler und vielen anderen sofort in eine Rückrufaktion enden.

 

...übrigens lt. Vorschriften des Kraftfahrtbundesamts auch bei nicht so renommierten Herstellern, sofern es sich um sicherheitsrelevante Mängel handelt...

 

Das ist bei Flugzeugherstellern nicht anders, nur das nicht zurückgerufen, sondern zur Änderung/zum Austausch bestimmter Teile aufgerufen wird, der bis zu einem bestimmten Termin durchgeführt worden sein muss.

Ist auch Boeing und Airbus schon mehr als einmal passiert...

 

Es sind halt Industrieprodukte, bei denen einige Fehler - hoffentlich unwichtige - z.T. trotz aller Vorkehrungen erst im täglichen Betrieb auftauchen...

 

ciao,

 

andré

Geschrieben
TNT hat die Tu204 auch nur im charter, kaufen würden die das Dng nicht.

 

Gekauft wurde es von Air Cairo oder Cairo Air, auch nicht-russisch/westlich.

Flugzeuge nur zu leasen/chartern ist auch bei anderen Gesellschaften nicht unüblich, und muss nicht immer mit dem Typ als solchem zu tun haben (der von TNT immerhin schon seit einer ganzen Weile und in den eigenen Farben betrieben wird - so unzufrieden kann man also nicht sein), sondern schlicht mit den Konditionen, die man bekommen kann, bei russischen Airlinern u.U. auch mit notwendigen Ausfuhrgenehmigungen etc.

 

Man kann nun mal 70 Jahre Entwicklung die in die völlig falsche Richtung gingen, nicht innerhalb von 10 oder 20 Jahren beheben.

 

Du meinst hoffentlich die politische Enwticklung, nicht die flugzeugtechnische... da sonst pauschal festzustellen, dass alles ind ie falsche Richtung ging halte ich für - äh - gewagt.

 

Was die Industrie betrifft, hat man nun das Strukturproblem, dass die staatliche Gesellschaft, die früher auf Parteibeschluss hin alles gekauft hat, was man produzierte, nicht mehr so viel Geld hat. Dazu kommt ein gewisses Imageproblem, denn wenn man Antonov oder Tupolew sagt, steigt niemand mit besonderer Begeisterung ein - was ursächlich eher an den betreibenden Gesellschaften als an den Herstellenr liegt, nur hilft das den Herstellern nicht.

 

Diese 70 Jahre fehlen dem Land einfach, außerdem wurde die Bourgeoise ausgerottet, was man wohl heutzutage als Urlauber im Mittelmeer beobachten kann. Wer also sollin Russland eine verlässliche Industrie aufbauen, wenn die "Sekundärtugenden" fehlen?

 

Es mangelt wohl weniger an Bourgeoisie (was ist an "Bourgeoisie" eigentlich Sekundärtugend?) im Land als an Geld und einer konkurrenzfähigen Organisation.

Zumindest bei den Zivilflugzeugbauern.

Der Militärflugzeugbauer Irkut scheint doch gut genug organisiert und aufgestellt zu sein, um EADS dazu zu bewegen, sich an ihm mit 10% zu beteiligen und ihn im Gegenzug Teile zukünftiger Airbusse entwickeln zu lassen...

 

ciao,

 

andré

Geschrieben
Kein Zweifel, dass auch deutsche Premiummarken ihrem Anspruch nicht immer gerecht werden. Aber es geht hier nicht um irgendwelchen Zierkram, sondern um sicherheitsrelevante Bauteile.

 

Rückrufe gibt es nur bei sicherheitsrelevanten Fehlern.

Beispiele gefällig?

* Porsche Cayenne und VW Touareg - im Mai weltweit 100.000 Fahrzeuge zur Überprüfung der Gurtschlösser auf der Rückbank zurückgerufen. Finde ich definitiv sicherheitsrelevant (Quelle); Anfang 2004 gab's schonmal einen Rückruf wg. Kurzschlussgefahr für 2/3 aller bis dahin ausgelieferten Cayenne und immerhin noch 6500 Touareg. (Quelle)

* Mercedes E-/SL-/CLS-Klassen - 1,3 Millionen Autos (!!!) zurückgerufen wegen Problemen mit Elektronik und Bremsen, die bereits zu Unfällen führten. (Quelle)

 

Wir reden hier nicht von solchen Dingen wie "die Chromzierleiste sitzt schief", sondern von echten Rückrufen, die wie bereits gesagt immer einen sicherheitsrelevanten Hintergrund haben.

 

Aber es geht hier nicht um irgendwelchen Zierkram, sondern um sicherheitsrelevante Bauteile. Und da gibts nur eins: Rückruf. Bei Produkthaftung hört der Spass auch in den Vorstandsetagen auf.

BMW hat sich trotz Problemen mit dem ABS-System seiner Motorräder nicht zu einem Rückruf durchringen können, sondern nur dazu, einen "Kostenlosen Systemcheck" durchzuführen...

 

Was mich in dieser Sache stört ist wie unprofessionell hier mit einem Fehler umgegangen wird.

 

Worauf basiert dein Urteil diesbezüglich?

Iljuschin sagt, dass man das Problem behebe und dafür Sorge trägt, dass sich der Fehler nicht wiederholt. Außerdem sagt Iljuschin, wie das Problem zu beheben ist.

Wenn du dich über strukturelle Probleme bei Iljuschin beschweren willst, die dafür sorgen können/werden, dass sich solche Qualitätspatzer weiterhin einschleichen, wüsste ich gerne, woher du deine Kenntnisse diesbezüglich hast oder ob du einfach drauflos spekulierst.

 

Nebenbei - Boeing hat meines Wissens nach den mitten im Flug wg. Problemen mit dem Seitenruder abgestürzten 737 (US und UA) auch sehr spät mit einer Direktive zur Abänderung eines Gelenks o.ä. reagiert.

Ist also auch im Westen nicht so, dass auf alles sofort so reagiert wird, wie man es sich wünscht...

 

Wenn Iljuschin sich umgehend mit dem Problem befasst und den wirklichen Fehler schnellstmöglich und gründlich beseitigt, dann kann das für das Image nur gut sein.

 

Du klingst, als ob du davon ausgehst, dass Iljuschin sich nicht mit dem Problem befasst usw.

Wenn du das wirklich meinst: Wieso meinst du das?

 

So fliegen z.B. in den USA relativ viele AN-2, MiG-15/17, L-29/39 in Privat-Händen.

 

...bei Hobby-Piloten u.ä., oder?

 

Nein, das sind ganz Handfeste westliche Wirtschaftsinteressen.

 

Da gehe ich aus von. Eine Antonov An-2 hat nicht nur einen in solchen Kreisen willkommenen Exotenfaktor, sondern ist in der Anschaffung auch eine Ecke billiger als vergleichbares westliches Gerät.

Das habe ich am WE in Sinsheim und Speyer auch gesehen - russische Panzer, Hubschrauber und Flugzeuge (mit der Ausnahme kompletter Exokten wie der Tu-144...) sind mittlerweile augenscheinlich sehr viel einfacher zu bekommen als westliches Gerät.

Ausnahme: Starfighter und JU-52, bei denen man das Gefühl hatte, dass sie die im Dutzend billiger bekommen haben... (Sinsheim hatte allein 2 Starfighter und drei Ju-52, Speyer nochmal 1 Ju-52 und drei Starfighter...)

 

Den so frei, wie man immer Spricht, ist unser Markt ganz gewiss nicht.

 

Das kann sogar sein, aber dein Beispiel greift für mich nicht recht. Bei Il-96/Tu-204 und ihrem Mangel an Erfolg im Westen weiß ich nicht genau, obÄs tatsächlich an einem nur vermeintlich freien Markt oder eben an der technischen Unterlegenheit der Maschinen liegt.

Die Tu-204 ist glaube ich sogar technisch noch ganz gut dabei (mit westlicher Avionik und westl. Triebwerken), wie auch die Tu-334 - aber wie die Il-96 haben sie das Problem, dass die keine echte Familie hat, zu der sie gehört. D.h. wenn ich mir eine Il-96 kaufe, muss ich mich bei allen anderen Größenklassen an einen anderen Hersteller wenden...

Die Ersatzteilsituation dürfte obendrein bei Airbus/Boeing besser sein...

 

ciao,

 

andré

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