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airliners.de

Immer noch Probleme mit A380 Verkabelung ????


Mamluk

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Geschrieben

Laut Artikeln in dr Französischen Presse gibt es immer noch Probleme mit der Verkabelung der A380.Es seien mehr als 1000 Deutsche und Spanier zusätzlich in Toulouse ,um die in Hamburg gefertigten Teistücke neu zu verkabeln.Dabei sei es zu Spannungen" zwischen Franzosen und den Ausländischen Arbeitern gekommen..

Artikel in Französisch..

 

http://www.lejdd.fr/cmc/economie/200741/l-...ards_63976.html

Geschrieben

In der Tagesschau hieß es gestern, dass man erst über den Berg sei, wenn man alle für das kommende Jahr geplanten Auslieferungen (ich meine, es wären 13) auch hinbekäme. Davon sei man aber noch weit entfernt.

Geschrieben
In der Tagesschau hieß es gestern, dass man erst über den Berg sei, wenn man alle für das kommende Jahr geplanten Auslieferungen (ich meine, es wären 13) auch hinbekäme. Davon sei man aber noch weit entfernt.

 

Enders hat mehrfach gesagt, dass der Zeitplan herausfordernd sei, man derzeit aber im Plan liege.

 

Mit Dank an Zeke auf a.net:

"The A380 is not a luxury, it is a necessity. That's why increasing A380 production to meet demand remains our biggest challenge for the next two years".....Tom Enders

"Everything we have accomplished so far gives us the confidence, the courage and the means to face the big ramp-up in 2008 and 2009" .....Tom Enders

"We have confidence, but in life, nothing is guaranteed" .....Tom Enders

 

Louis Gallois hat dazu außerdem gesagt: "It's a difficult operation to carry out, but we are currently on track with the delivery calendar. Moreover, the clients are informed of the state of their planes each week."

 

Daraus wurde dann gleich gemacht, dass Enders weitere Verzögerungen befürchtet. Schön knallige Meldung, in Wirklichkeit hat er weitere Verzögerungen ausdrücklich dementiert und hauptsächlich versucht, sich - Stichwort gebranntes Kind" - vorsichtig auszudrücken. Nicht mehr, nicht weniger.

Geschrieben

Es wurde wahrscheinlich schon an anderer Stelle diskutiert, aber was genau war / ist denn das Problem mit den Strippen? Sind sie nun zu kurz gewesen, wie mal erwähnt wurde? War die Verdrahtung selbst buggy oder hat man das Volumen der Kabel unterschätzt und die tausendköpfige Elektronenhydra passt nun nicht mehr in vorgesehene Kableschächte?

 

Letzteres würde erklären, warum es so arbeitsintesiv zu sein scheint, denn dann müsste man ja an der Struktur ändern.

Geschrieben
Es wurde wahrscheinlich schon an anderer Stelle diskutiert, aber was genau war / ist denn das Problem mit den Strippen?

Die Suchfunktion ist dein Freund. :-)

 

Sind sie nun zu kurz gewesen, wie mal erwähnt wurde? War die Verdrahtung selbst buggy oder hat man das Volumen der Kabel unterschätzt und die tausendköpfige Elektronenhydra passt nun nicht mehr in vorgesehene Kableschächte?

Kurze Zusammenfassung:

* Airbus Frankreich und Airbus Deutschland haben unterschiedliche Versionen des Softwarepakets CATIA (von Dassault Systèmes) verwendet, und damit für aneinander liegende Rumpfsektionen den Kabelverlauf entworfen

* Dank Konvertierungsungenauigkeiten zwischen den Versionen führte das dazu, dass die in Frankreich entworfenen Kabelstränge nicht zu den in Deutschland entworfenen passten.

* Das betraf vor allem Passfragen - Kabel zu kurz, zu lang, zu dick um im Kabelschacht um die Ecke zu kommen, etc.

* Nicht so einfach zu lösen, denn erstmal mussten fast sämtliche Kabel wieder rausgerissen (dazu das Flugzeug teilweise wieder auseinander genommen), neue Kabelverläufe entworfen und virtuell eingepasst (mit Mehrfach-Überprüfung, um eine Wiederholung des Ursprungsproblems zu vermeiden) und diese neuen Kabelstränge produziert werden. Eventuell musste man dabei auch noch ein paar Kabelschächte neu entwerfen/produzieren/anpassen, dann die neuen Stränge einbauen, auf Passgenauigkeit und Funktion überprüfen und den Rest vom Flugzeug wieder zusammenbauen.

* Das Ganze nicht für ein Flugzeug, sondern für 25 und nicht für die kundenspezifischen Kabelstränge von einem, sondern von vier oder fünf Kunden.

* Gewicht des Flugzeugs, elektrische Eigenschaften der Gesamtkabelage usw. sollten bei dem ganzen Prozedere bitte unverändert bleiben.

* Man musste sich nicht nur drum kümmern, dass man die betroffenen Maschinen in Ordnung bekommt, sondern auch darum, dass das Problem bei komplett neu gebauten Maschinen nicht mehr auftritt. Ist nicht dasselbe, so wie es nicht dasselbe ist, einen Rußfilter nachträglich ans Auto zu schrauben oder ihn direkt ab Werk zu installieren.

* Noch ein Problem: "We've had a much greater number of changes than expected resulting from modifications to electrical systems and structure following feedback from bench-testing, flight-testing and customisation needs (vice-president A380 programme management Andreas Fehring, Juli 2006)

* Fehring says that the problem has been exacerbated by the A380's scale and complexity, and the ambitious development timetable that had Airbus "undertaking customisation and production ramp-up in parallel". This has resulted in out-of-sequence work, which should have been completed during the subassembly build process, having to be performed on the final assembly line, he adds.

 

Der mit dem Fehring-Zitat verlinkte Flight-Artikel ist ziemlich ausführlich, obwohl er die CATIA-Geschichte noch nicht berücksichtigt. Dazu finden sich bei Flight und andernorts aber auch noch weitere Artikel, die das ausführlich darstellen.

 

Hoffe, die kleine Übersicht hilft fürs erste schon einmal.

 

P.S.: "This has resulted in out-of-sequence work, which should have been completed during the subassembly build process, having to be performed on the final assembly line" - kommt mir irgendwie auch aus den letzten Wochen/Monaten bekannt vor, diese Aussage.

Geschrieben

Lesenswerte Zusammenfassung!

"This has resulted in out-of-sequence work, which should have been completed during the subassembly build process, having to be performed on the final assembly line"
Und damit sind wir wieder am Anfang dieses Themas: Es turnen immer noch "fremde" Mitarbeiter in den Maschinen rum, die die erforderlichen Umbauten vornehmen. "Power 8" führt dabei auch nicht gerade zur einer Verbesserung der Stimmung und es kommt zu Animositäten untereinander.

 

Das MSN 003 lange untätig rumstand, deutet ebenso wie das Gerücht zu einer vorfristigen Auslieferung an die EK eher darauf hin, dass die jetzt zumindest bei den ersten Maschinen die Verkabelung auf Reihe kriegen, wenn auch mit geplant erhöhtem Personaleinsatz.

 

Später sollen dann, wie urspünglich geplant, die einzelnen Baugruppen vorgerüstet in Toulouse ankommen und im Wesentlichen nur noch zusammenmontiert werden. Das wird jedoch erst 2009 der Fall sein.

Geschrieben
unglaublich, wie ein 12milliarden€-Projekt durch solche (verhinderbare) fehler umgehauen wird...

In der Tat. Sieht man auch schön bei der 787, wo die Probleme ja ähnlich gelagert sind. So Beispiele finden sich reichlich - erster Ariane 5-Start:

Man investiert reichlich Geld, spart aber daran, neue Steuersoftware zu entwickeln, die man statt dessen einfach von der Ariane 4 übernommen hat...

 

Es stellte sich heraus, dass die in Teilen von der Ariane 4 übernommene Software nicht den nötigen Anforderungen entsprach. Die Ariane 5 beschleunigt schneller als die Ariane 4. Dies führte zu einem Überlauf einer Variablen des Lenksystems. Dieser erfolgte bei der Umwandlung einer 64-Bit-Gleitkommazahl für die horizontale Geschwindigkeit in eine vorzeichenbehaftete 16-Bit-Ganzzahl. Das Ergebnis war ein Absturz des Lenksystems, was dazu führte, dass die Navigationsanlage nur noch Statusdaten an den Navigationscomputer sandte. Dieser interpretierte die Daten als echte Fluglage, die beträchtlich vom geplanten Kurs abwich, und ließ die Schubdüsen der Booster bis zum Anschlag schwenken. Dadurch begann die Rakete auseinanderzubrechen und das bordeigene Neutralisationssystem löste die Selbstzerstörung aus, bevor die Bodenkontrolle eingreifen konnte.

 

500 Mio US$ teures Feuerwerk, vom Imageschaden zu schweigen...

 

da hat man unsummen investiert und jetzt ziehen ein paar kabel ganz airbus in die tiefe..

Naja, "jetzt" ist ein nicht mehr ganz zutreffender Begriff, denn nach aktuellem Stand hat man die Verkabelung inzwischen im Griff.

Geschrieben
unglaublich, wie ein 12milliarden€-Projekt durch solche (verhinderbare) fehler umgehauen wird... da hat man unsummen investiert und jetzt ziehen ein paar kabel ganz airbus in die tiefe..

Oder wie auch diese eine Brücke zwischen Deutschland und der Schweiz. Jeder hat auf seiner Seite angefangen zu bauen und in der Mitte war dann die eine Seite ein paar cm höher als die andere. Der Grund: Beide sind sie bei den Berechnungen von NN ausgegangen. Nur dass die Schweizer den Meeresspiegel des Mittelmeeres für die Bestimmung von NN zugrunde gelegt hatten und die Deutschen den von der Nordsee.

 

Ist zwar kein 12Mrd €-Projekt gewesen, zeigt aber doch sehr schön, wie kleine aber vermeidbare Fehler eine große Wirkung haben können.

 

Und um wieder auf Airbus und den A380 zu kommen: Ich glaube schon, dass Airbus zumindest bei den bisher gefertigten Maschinen das Problem mit den Kabeln inzwischen in den Griff bekommen hat. Darauf deuten ja u.a. auch die Gerüchte einer früheren Erstauslieferung an Emirates hin. Spannend dürfte es jedoch dann nochmal werden, wenn denn die wirkliche Serienproduktion anläuft. Da sind in der Vergangenheit doch auch manchmal noch neue Probleme aufgetreten.

 

MfG, LH 320

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