XLS Geschrieben 24. März 2009 Melden Geschrieben 24. März 2009 Lest mal den Airlinesafety-Artikel, der weiter oben verlinkt ist. Da steht ganz unten unter "Conclusion": "The landing is also unique. As soon as the plane touches down I have to push on the yoke to counteract a severe pitchup from the spoilers coming to 2/3 extension. Less than a second later, the autobrakes kick in, so you have to pull back on the yoke to gently lower the nose to the runway." Wie man sieht, scheinen sich also "Spoiler out" und "Pitch up" nicht zu widersprechen...
Marcus Geschrieben 24. März 2009 Melden Geschrieben 24. März 2009 Warscheinlich wandert in diesem Moment der CL auch nach vorne.
JeZe Geschrieben 24. März 2009 Melden Geschrieben 24. März 2009 Spoiler schön und gut. Vielleicht hätte man was ändern können, aber sicherlich waren diese nicht die Ursache für dieses Unglück. Schaut euch das komplette Video mal an und legt den Fokus auf das Bugfahrwerk: der "Rebound" des Bugfahrwerks befördert beim ersten Touchdown die Maschine wieder zurück in die Luft und beim zweiten Touchdown legt genau dieser "Rebound" des Bugfahrwerks die Maschine auf den Rücken. Bei der zweiten Berührung der Runway lastet sogar das gesamte Gewicht des Flugzeugs auf dem Bugfahrwerk, trotzdem bricht dieses nicht ab, sondern es schleudert die Maschine auf den Rücken.
Sickbag Geschrieben 24. März 2009 Melden Geschrieben 24. März 2009 Was auch noch sehr interessant sein wird, sind die Findings zur Survivability: Nach den Bildern ist es mir a priori nicht ohne weiteres verstaendlich, wieso die Personen an Bord toedlich verletzt wurden.
blackbox Geschrieben 24. März 2009 Melden Geschrieben 24. März 2009 @JeZe: Es gab keinen Zeitpunkt, zu dem die Spoiler hätten ausgefahren werden können. Das Bugrad war ja gerade mal den Bruchteil einer Sekunde auf der Runway. Nicht ganz. Die Ground Spoiler fahren, wenn sie "armed" geschaltet sind, schon beim Touchdown der Hauptfahrwerke auf 30° aus. Wenn das Nosegear am Boden ist, werden sie in die 60°-Stellung gefahren. Die Reverser lassen sich übrigens immer schon vor dem Nosegear-Touchdown ausfahren. Ob und wie lange das Nosegear Bodenkontakt hatte, möchte ich aus den wackeligen Bildern lieber nicht beurteilen.. Eine Pitch-Up Tendenz nach Aktivierung der Spoiler ist typisch für den 11er. Diese Charakteristik sollte eigentlich jeder Pilot dieses Flugzeugs kennen.
dianzu Geschrieben 24. März 2009 Melden Geschrieben 24. März 2009 Für mich schaut das so aus: - Anflug normal, dann evtl plötzliche Fallwinde kurz vor den touchdown - ausreichende Korrektur in der Zeit aufgrund des zickigen Flugverhaltens nicht mehr möglich, Maschine setzt mit recht hoher vertical speed auf - durch die hohe vertical speed, Beladungszustand, und evtl. Steuereingaben schlägt das nosegear hart auf - dann kommt viel dummes zusammen: groundspoiler ausgefahren: pitch up moment, durch den harten Aufschlag für den PF vermutlich nicht möglich gegen zu steuern. Bei instinktivem Festhalten am yoke zieht man vermutlich noch eher dran, was die Situation noch verschlimmert, und natürlich ein gedämpfter Rückstoß durch das Fahrwerk (nicht viel, aber genug) - durch den Anstellwinkel erfährt Fläche durch den Vektor der anströmenden Luft genügeng Kraft, dass der Flieger wieder in die Luft gedrückt wird - da aber die Spoiler ausgefahren sind, wird wertvoller Auftrieb auf der Oberseite der Tragfläche vernichtet - Strömungsabriss zuerst an der linken Tragfläche: Flieger kippt schlagartig nach links vorne ab und erfährt ein Rollmoment nach links, schlägt zuerst mit dem nosegear, dann durch die bereits erfolgte Drehung sehr hart mit dem linken maingear auf und nur relativ leicht mit dem rechten. Vermutlich schlägt das linke maingear durch und das rechte federt zusätzlich leicht zurück, was das Rollmoment noch verschlimmert. - Flieger dreht sich auf die Seite und fängt Feuer, sobald die Rotationsenergie des Triebwerks durch Bahnkontakt schlagartig in Wärme umgewandelt wird....
MySeattle Geschrieben 24. März 2009 Melden Geschrieben 24. März 2009 .....................ich als Laie stelle mir die Frage, bleibt denn in einer solchen Situation nicht noch die Möglichkeit, den Schubhebel nach vorne zu schieben und durchzustarten? Oder ist in dem Moment nicht mehr der nötige Schub oder Auftrieb zu erzielen? Gruß, Mic
Christian Geschrieben 24. März 2009 Melden Geschrieben 24. März 2009 .....................ich als Laie stelle mir die Frage, bleibt denn in einer solchen Situation nicht noch die Möglichkeit, den Schubhebel nach vorne zu schieben und durchzustarten? Nein, dafür reagieren die Turbinen viel zu langsam.
blackbox Geschrieben 24. März 2009 Melden Geschrieben 24. März 2009 wenn ich mir den Film nochmal ansehe war der Knackpunkt offenbar die heftige Nose-down Bewegung nach dem ersten Touchdown... Es sieht aus, als würde die Maschine ein wenig hochhüpfen, aber das passiert bei dem Typ wie gesagt recht häufig und ist noch kein Grund für einen derartigen Kontrollvverlust.
JeZe Geschrieben 24. März 2009 Melden Geschrieben 24. März 2009 wenn ich mir den Film nochmal ansehe war der Knackpunkt offenbar die heftige Nose-down Bewegung nach dem ersten Touchdown... Genauso sehe ich das auch. Es sieht aus' date=' als würde die Maschine ein wenig hochhüpfen, aber das passiert bei dem Typ wie gesagt recht häufig und ist noch kein Grund für einen derartigen Kontrollvverlust.[/quote'] Ich frage mich, ob die "katapultartige" Federung des Bugfahrwerks eine Eigenart der MD11 ist und es deswegen ähnliche Vorfälle gegeben hat...
744pnf Geschrieben 24. März 2009 Melden Geschrieben 24. März 2009 Kommt auch immer drauf an wie die Spoiler armiert wurden. Kenne zwar die MD11 nicht aber die 747 und den A300. Leider lassen sich diese beiden Typen durch dass ganz eigene LSAS-System der MD-11 nicht mit dieser verleichen. Bei diesem System greift die "Positive Nose Lowering"- Funktion, die dafür sorgen soll, dass das Bugfahrwerk nach dem Aufsetzen des Hauptfahrwerks kontrolliert abgesenkt wird. Ich denke eine Windböhe von 15-20Knoten kann nen Flieger schonmal zum Abheben bewegen, zumal die MD11 durch ihre große Pfeilung eh ne hohe Anfluggeschwindigkeit hat. Die hohe Anfluggeschwindigkeit kommt durch die Flächenbelastung (relativ kleine Tragflächen müssen viel Gewicht tragen).
bueno vista Geschrieben 24. März 2009 Melden Geschrieben 24. März 2009 Natürlich reduzierten die Spoiler den Auftrieb nach dem TD, aber bei diesem Anstellwinkel nach dem Hopser und der Geschwindigkeit reicht die unter die Flächen strömende Luft um die Maschine wieder abheben zu lassen. Ich spreche nicht von einem kontrollierten Abheben, die Maschine geriet ja sofort in den Stall.
JetBlue Geschrieben 25. März 2009 Melden Geschrieben 25. März 2009 Was mich stutzig macht ist, dass die Maschine derart nach links weg bricht. Für mich sieht es danach aus, als ob das linke Hauptfahrwerk einbricht und dadurch die linke Tragfläche auf die Runway schlägt.
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