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Lufthansa Spagat zwischen Premiumairline und Billigflieger


KBP

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Geschrieben

tja eigentlich ist der ganze Beitrag - zugegeben geschickt gemacht - neoliberale Verdummungspropaganda. In keinem einzigen Wort wird ein Zusammenhang hergestellt zwischen der Lohnentwicklung einerseits und dem Produktivitaetszuwachs, den die DLH in den letzten Jahren erarbeitet hat. Und die Vorstellung, mit Hilfe einer offensichtlich rechtswidrigen Abweichung vom "Mitbestimmungsprinzip" Loehne druecken zu koennen, zeugt von einer totalen Unkenntnis makrooekonomischer Zusammenhaenge, auf die gerade eine Airline wie Lufthansa Ruecksicht nehmen muss.

Vielleicht sollte der Konzern auch einmal darueber nachdenken, dass man sich nicht nur auf 3 Hubs im Sueden Europas beschraenken kann (ein Berliner und Hamburger fliegt eben nicht ueber Muenchen nach Stockholm oder Oslo usw.) und einen halben in Duesseldorf (der im wesentlich eher nur dazu da ist, die Marktmacht von Air Berlin einzuschraenken).

Und wenn man selber lediglich 3% hoehere Lohnanteilkosten hat als Emirates, aber mehr fast die Haelfte lohnbilliger als Air France ist, dann spricht das Baende.

Und wenn die Lufthansa schon ins Trubeln geraet, weil man auf der Strecke HAM - FRA Konkurrenz bekommt, vielleicht war man, was die Marktsituation in Deutschland angeht, eben viele Jahre zu bequem.

Ach ja, es steht uebrigens noch gar nicht fest - jedenfalls sind noch keine Buchungen freigegeben - ob Air Berlin auch im Sommer 2010 die Strecke HAM nach BER bedient.

Geschrieben

Man könnte sich natürlich auch die Mühe machen zu analysieren und Thesen aufzustellen als plump zu agitieren. Die Frage, ob es bei möglichen Entlassungen die Falschen treffen würde, steht übrigens auch in dem Artikel deutlich im Raum…

Der im Vergleich zu einigen Konkurrenten höhere Lohnkostenanteil ergibt sich sicherlich auch aus Redundanzen im Verwaltungsapparat (CityLine vs. Eurowings, LH Standorte Köln vs. Frankfurt, etc.)… Aber das ist ein Ankratzen an der Oberfläche.

Die Probleme der LH sind doch auch eher im dezentralen Verkehr als in den Hubverkehren angesiedelt (und da gibt mittlerweile viele günstig produzierende Konkurrenten). Was die Anzahl der Hubs angeht, so hat die LH Gruppe doch eher zu viele als zu wenige Hubs. Zum Hubsterben in Nordamerika, den Ursachen und Folgen (auch für Flughäfen, Unternehmen und Städte) lassen sich übrigens viele interessante Analysen finden, die man hier für eine Betrachtung nutzen könnte.

 

Geschrieben

@ ahoberg: was an dem Artikel "neoliberale Verdummungspropaganda" sein soll, verstehe ich nicht. "Neoliberal" ist zwar ein Modewort, sollte aber doch korrekt verwendet werden.

 

Allgemein stelle ich fest, dass LH ein Strategieproblem hat. Die Frage nach der Strategie habe ich hier ja bereits im Herbst in einem anderen Thread gestellt. Kosten drücken alleine reicht nicht, das Problem sind nämlich nicht die Kosten alleine.

 

Offenbar weiß man bei LH nicht mehr, was man eigentlich sein bzw. tun möchte: Premium-Anbieter, Billiganbieter, unklare Hubstrategie etc. Die ständigen Sparprogramme ohne vernünftige Strategie führen zu einem immer schlechteren Service und zum Abwandern der Kunden an die Konkurrenz. Schon heute ist innerdeutsch der Service bei AB besser als bei LH. Die unklare und verwirrende Strategie in Kontverkehr hat zusätzlich zu einem Kundenrückgang geführt. Ich finde es traurig und beschämend, dass Top-Manager in vielen Konzern immer nur Kosten drücken, statt sich eine Gesamtstrategie zu überlegen und umzusetzen und dadurch neue Einnahmen generieren.

 

Ich bin mir sicher, dass sich mit Service viel Geld verdienen lässt. Dies setzt aber voraus, dass man im Hause LH sich klar darauf fokussiert und nicht krampfhaft versucht, der Konkuurenz hinterher zu hecheln. LH wird nie AB sein und deshalb kläglich scheitern, beim Versuch, diese zu kopieren.

 

Ich wundere mich seit langem über die hohe Zahl an Beschäftigten im Konzern. Im Vergleich zu anderen Fluggesellschaften mit vergleichbarer Flottengröße etc. liegt LH deutlich darüber. Möglicherweise hat man hier jahrelang durch unnötige Komplexität den Konzern künstlich aufgebläht.

 

 

Geschrieben

Ich habe mal auf die schnelle die Kont-Flotte von LH und LX verglichen in Bezug auf die max. einsetzbare Sitzplatzanzahl (LH/LX): A321 (190/200), A320 (156/168), A319 (132/138). Insofern kann ich die Argumente von Herrn Franz durchaus nachvollziehen, dass er bei LH mehr Sitze in die Maschinen schrauben will, um die fallenden Durchschnittserlöse pro Passagier durch mehr Reisende an Bord wieder aufzufangen. Meinem Wissen nach wurde aber bei der Restrukturierung der Swiss dann auch ein attraktives "Servicepaket" für die Reisenden geschnürt - das wäre etwas, an dem die LH sicherlich noch arbeiten muss (auch im Vergleich zu AB; unabhängig davon will ich keine neue Brötchen-Laugenstangen-Diskussion anfangen), denn an den Kleinigkeiten rund um die eigentliche Leistung "Transport von A nach B" machen die Passagiere/Kunden fest, ob sie auch weiterhin dort "einkaufen" wollen (sprich: Flügebuchen). Für den Preis darf man als Kunde durchaus eine angemessene Betreuung und Service erwarten, um sich an Bord wohlzufühlen und nicht das Gefühl aufkommt, man sei bloss Mittel zum Zweck.

Geschrieben
denn an den Kleinigkeiten rund um die eigentliche Leistung "Transport von A nach B" machen die Passagiere/Kunden fest, ob sie auch weiterhin dort "einkaufen" wollen (sprich: Flügebuchen).

 

Interessant, das hier zu lesen (ist ja eigentliche eine "Binsenweisheit") !

Nachdem mir nun hier eine Vorlage geliefert wurde, möchte ich (abermals) drauf hinweisen, dass zu diesen Kleinigkeiten auch ein Meilenprogramm gehört. Wie schon an anderen Stellen von mir geäussert, hat es die arrogante Lufthansa ("zahlt uns mal 100€ für eine Meile; für eure gesammelten Meilen geben wir Euch dann einen Cent") geschafft, durch ihr völlig bescheuertes Meilenprogramm zu einer für mich verhassten Airline zu werden, bei der ich tunlichst NICHT mehr buche.

Wenn ich nochmal mit LH fliegen wollen SOLLTE, werde ich keinesfalls LH dafür direkt mein Geld rüberreichen. Und schon gar nicht für Eigenleistung noch 10€ Servicecharge abdrücken.

Nein, statt für den Flugbetrieb der LH zu zahlen, werde ich bei der DB eine Pseudo-Beratung aussitzen und meinen Verwandten diverse Zeitschriften bestellen. Und wenn ich dann ausreichend Geld in andere Richtungen gestreut habe, quetsche ich mich evtl. auch mal wieder in einen engen LH-Sitzplatz. Aber eben nur, ohne dass LH dafür direkt von mir Geld bekommt.

(Zu Zeiten von Herrn Weber hatte ich sogar öfters mal Geld in LH-Aktien gesteckt. Heute bin ich - etwas - schlauer.)

 

 

Geschrieben

@ Pedro

 

Gut Du magst LH nicht.

 

Dein gutes Recht!

 

Bei dem Vielfliegerprogramm sind wir durchaus einer Meinung.

Von den drei großen Allianzen, ist das Miles & More Programm das mit großem Abstand schlechteste.

Nur ist es auf recht hohem Niveau schlecht.

Die "Programme" von Air Berlin, Germanwings, uws. kommen da auch nicht annähernd heran.

 

Ab Deiner Äußerung "Wenn ich nochmal mit LH fliegen..." kann ich Dir nicht mehr so recht folgen.

 

Ganz nebenbei, nenne mir eine Airline, die keine Gebühren, für was auch immer, und wie auch immer genannt, verlangt.

Daran fest zu machen, dass LH eine schlechte Airline ist, ist doch ziemlich gewagt!

 

 

Geschrieben
Von den drei großen Allianzen, ist das Miles & More Programm das mit großem Abstand schlechteste.

Nur ist es auf recht hohem Niveau schlecht.

 

Für mich ist es immer noch das beste, zusammen mit BD DC und in letzter Zeit US DM, wegen deren netter Kauf- und "Share"-Angeboten. Aber vielleicht kannst du mir sagen, mit welchen anderen Programmen man mit weniger Geldeinsatz Meilen generieren (und für C- und F-Awards einsetzen) kann?

 

Was ich wiederum nicht nachvollziehen kann sind Klagen darüber, dass FFPs für Billigflüge keine oder nur wenig Meilen vergeben. Ich halte das für eine Selbstverständlichkeit, sonst müsste man diese Billigtickets nämlich verteuern. Sie bringen ja sowieso keinen Profit (für sich genommen), sondern verringern lediglich die anteiligen Sitzkosten, weil ein leerer Sitz natürlich noch mehr Verlust bringe als einer, der für 45 EUR pro Strecke an den Mann gebracht wird. Wäre der ganze Flieger dagegen mit 45 EUR-Kunden rappelvoll besetzt, würde LH damit Verluste machen, deshalb wäre es doof, für solche Tickets auch noch Meilen zu vergeben.

 

Verständnis habe ich für jene, die genau in der Mitte gefangen sind, also keine E-, sondern nur L- und T-Tarife bekommen. Die sind mit den wucherartigen YQs ja gar nicht mal so billig, trotzdem gibt es so gut wie keine Meilen. Gerüchteweise hat LH aber vor, in diesem Jahr für den FTL auch wieder eine Qualifizierung über Segmente zuzulassen. Mal sehen, wann und ob das offiziell gemacht wird.

 

Allerdings wissen ja auch jene, die immer nur die ungünstigen Tarife bekommen, was sie erwartet, und es steht jedem frei, zur Konkurrenz zu wechseln.

 

Dass LH überhaupt kein Interesse daran hat, "Vielflieger" zu belohnen und an sich zu binden, die ausschließlich mit Schnäppchentickets in der billigen "E"-Buchungsklasse reisen, dürfte jedem einleuchten. Wer dagegen hochwertige *A-Tickets kauft, wird sowohl bei BD DC als auch bei M&M mit vielen Status- und Prämienmeilen gebunden. Ich kenne aber auch Leute, die mit TK M&S und UA MP happy sind. Und nicht zuletzt soll man mit dem Programm von JK ausgesprochen kostengünstig *G-Status erreichen können.

 

Ganz nebenbei, nenne mir eine Airline, die keine Gebühren, für was auch immer, und wie auch immer genannt, verlangt.

Daran fest zu machen, dass LH eine schlechte Airline ist, ist doch ziemlich gewagt!

 

Zumindest bei Expedia.de kann man LH-Flüge gebührenfrei buchen, es gibt via Payback sogar noch 500 Prämienmeilen dafür. Ansonsten gibt es die üblichen Tricks, etwa den POS auf der LH Website passend zu wechseln, wobei man natürlich beachten sollte, trotzdem an die "Vorzugspreise" für Abflüge ex DACH zu kommen. Und nicht zuletzt hat LH in den letzten Monaten ja mit Rabatt-Vouchern geradezu um sich geworfen, sodass sich Tarife bei Buchung über die LH-Website grundsätzlich um bis zu 40 EUR reduzieren. Habe damit erst vorgestern wieder ein Oneway-Ticket FRA-MUC für 50 EUR gekauft, indem ich den Tarifanteil von 40,00 auf 0,00 EUR reduziert habe, also nur die Steuern, Gebühren sowie 10 EUR TSC bezahlte.

 

EDIT: Heute wurde die bei Insidern seit Wochen zirkulierende "FTL für 30 Segmente"-Aktion offziell für 2010 bestätigt.

Geschrieben

Wenn ich das hier so lese, das ist ja noch komplizierter als bei Ryanair. Dort giebt es genausoviele Zusätze, aber man bekommt den Flug wenigstens preiswert ohne studiert zu haben.

Geschrieben
Wenn ich das hier so lese, das ist ja noch komplizierter als bei Ryanair. Dort giebt es genausoviele Zusätze, aber man bekommt den Flug wenigstens preiswert ohne studiert zu haben.

Ein MBA kann aber doch hilfreich sein :lol:

 

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