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SAS braucht erneut staatliche Hilfe - und wird verklagt


OSL2009

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Geschrieben

SAS hat gestern ihr Ergebnis für 2009 vorgelegt: 3,4 Mrd. SEK Verlust vor Steuern, davon alleine 1,5 Mrd. SEK im 4.Quartal... Die Anteilseigner Schweden, Dänemark und Norwegen haben bereits signalisiert, weitere 5 Mrd. SEK an Kapital (nach 6 Mrd. im Vorjahr) einzuschiessen, was wiederum die Konkurrenz (u.a. Norwegian) auf die Palme bringt. Von deren Seite (ELFAA) wurde angekündigt, eine Klage gegen unzulässige staatliche Beihilfen bei der EU-Kommission einzureichen!

 

Link

(Vielleicht kann noch jemand einen deutschen Link dazu finden?!)

 

 

Die SAS-Aktien fielen auf einen historischen Tiefstand von 2,95 SEK. Damit wäre SAS momentan 8,9 Mrd. SEK wert...

 

Lufthansa wirbt übrigens seit Jahresanfang in Norwegen mit eigenen Radiospots............ ;)

Geschrieben

Hier mal der Originalbericht: http://borsen.dk/transport/nyhed/176350/

 

Außerdem wird wie immer Finnair ins Spiel gebracht. Norwegian hat heute übrigens ein sehr ordentliches Ergebnis gebracht, mit einem winzigen Plus (800Tsd NOK) aus dem 4. Quartal gegangen und fürs Gesamtjahr 446Mio NOK(~55Mio Euro) im Plus.

 

--> http://www.newsweb.no/newsweb/search.do?messageId=253890

 

Jetzt wird Helsinki angegriffen...

  • 2 Wochen später...
Geschrieben

Na das sieht aber alles andere als gut aus. LH dürfe jetzt erstmal genug gekauft haben und muss damit klar kommen. Außerdem würde es da sicherlich kartellrechtliche Einwände geben. Bei AF würde es einen teuren Allianzwechsel geben. Das ist auch nicht gerade das Gelbe vom Ei.

Geschrieben

LH wird's letztendlich machen. Aber mal ein/zwei Jahre warten. Derzeit vermutlich nur begrenzte Managementressourcen. Aber die Skandinavier passen gut von der Mentalität her zur LH. Na gut, es gibt ja wohl nochmal eine Kapitalspritze zum Überleben bis dahin...Und das mit einem ggf. Allianzwechsel von Star auf Skyteam bei AF/KLM ist nicht ohne, da gehen die unter...

Geschrieben

Aber LH hat dan definitiv zu viel da wird Brüssel bestimmt was ein zuwenden haben.

 

LH:

Lufthansa + Cargo

Lufthansa Regional mit zig Airlines ( Augsburg Airways, Air Dolomiti, City line,...)

Lufthansa Italia

Germanwings

Swiss

Brussels Airlines

AUA

BMI

(Jet Blue)

 

Und dann noch SAS ? Nein ich glaube das geht nicht !

 

Dagegen Air France:

Air France + Cargo + Regional

KLM + Cityhopper

Transavia

Martinair

(Alitalia)

 

 

Dagegen BA:

BA + Iberia

+Regional

 

Also ich denke auch wenn ein Allianzwechsel teuer ist, es wird sich für AF-KLM lohnen,LH würde SAS sicherlich gerne haben aber es wird wegen Brüssel nicht gehn. British Airways ist mit Iberia beschäftigt

AF ist auch fast nicht vertreten in den Gebieten wo SAS ihre Hauptroutenverbindungen hat deswegen denke ich AF-KLm macht das rennen !

Geschrieben

Ich glaube SAS will niemand mehr gerne haben und das wird auch nicht besser, wenn man jetzt noch 1-2 Jahre wartet. SAS ist einfach am Ende der Fahnenstange angelangt, da funktioniert nichts mehr. Interkont ist sogut wie tot, in Skandinavien macht Norwegian denen alles kaputt und in Europa, naja, da gibt es zuviel Angebot.

 

Man kann heutzutage eben nicht mit so einem Kostenmodell mehr gegen die Low-Cost-Truppe und AF/KL, LH anstinken. Wenn SAS wenigstens den Kunden auch richtig was bieten würde, tun sie aber nicht. FFP wird immer schlechter(nur noch 25% Meilengutschrift auf teure Tarife bspw.), Service an Bord ist nicht existent, da kann der Kunde auch in die neue 738 von DY einsteigen. Kostet dann auch nur die Hälfte...

Geschrieben

Also, seitens der EU schaut man sich bei der Wettbewerbskommission niucht die Anzahl der Airlines in einer Unternehmensgruppe an, sondern fragt nach der Marktbeherrschung in den relevanten Märkten (also z.B. innerhalb Skandinaviens, den Verkehr aus Europa Skandinvaien und vice versa, ebenso Interkont.).

Und da siehts schon anders aus:

Deutschland- Skandinavien: neben LH eben auch Air Berlin, Norwegian. Evtl. müssten Streckenrechte nach Dk und S abgegeben werden

Frankreich/Niederlande - Skandinavien: nur Norwegian.

 

Dies nur als Beispiel. Da SK bis auf Blue1 so ziemlich alle Beteiligungen abgegeben hat (zumindest die Mehrheitsrechte), wird es auch kaum weitere Spielfelder geben, wo die EU-Kommission drauf achtet.

 

 

  • 2 Wochen später...
Geschrieben

Ja die Flotte ist ja auch ein kunterbunter Haufen, der unrentabel(736) ist und nicht den Rousten entspricht teilweise(interkont). Dann noch der Zwang die Q400 damals auszuflotten.

 

Wo das Geld fuer sowas herkommen soll, weiss aber niemand.

  • 2 Monate später...
Geschrieben

SAS versucht jetzt aus alles Verlustbringern rauszukommen (also müßten sie eigentlich den ganzen Laden dichtmachen), wo es nur geht. Die wollen sich schön aufhübschen, damit jemand sie ubernimmt. Auch eine "interessante" Strategie.

  • 1 Monat später...
  • 2 Wochen später...
  • 4 Wochen später...
Geschrieben

Die dänische Børsen(sowas wie die FTD, hat zumindest die gleiche Farbe), hatte am Freitag einen etwas längeren Artikel über die mögliche Zusammenarbeit von Norwegian und Finnair(besitzen 5% von DY). Also insbesondere das Feedern von Finnairs Asienflügen durch Norwegian. Eigentlich ja nichts Neues, was mir aber aufstößt sind die Äußerungen von SAS dazu.

 

Da sagt der SAS-Vorstand, John Dueholm, als Kommentar, dass ein eventueller Codeshare etc. ihm keine schlaflosen Nächte bereiten würde, wenn Norwegian den ganzen Verkehr nach Westen und Finnair die Langstrecken nach Osten, zusammen betreiben würden. Er meint nämlich, dass es gar nicht genug Synergien und überlappende Strecken gibt. Stattdessen sagt er sogar noch, dass Norwegian und Finnair willkommen sind, eine solche Geschichte zu starten und dies keinen Einfluss auf die Strategie von SAS hätte.

 

Meiner Meinung nach, sollte sich SAS ganz schön in Acht nehmen, Norwegian produziert viel billiger als man selbst und wenn man sich ganz dick auf allen SK-Märkten in- und ex-Skandinavien zusammen mit AY breit macht, dann sollte SAS schon ein bisschen Angst bekommen. Gerade wegen der Norwegiangeschichte ist das Geschäftsmodell von SAS doch zusätzlich so ins Wanken gekommen.

 

 

  • 1 Monat später...
  • 4 Wochen später...
Geschrieben

http://se.yhp.waymaker.net/sasgroup/release.asp?id=205586

 

Mal wieder schockierende Quartalsergebnisse von SK. Im Sommer, wo man Geld verdienen muss als Airline, macht man eine Milliarde schwedische Kronen Verlust(etwas mehr als 100 Millionen Euro). Dies ist zwar groesstenteils auf die ganzen Strafen fuer Cargoabsprachen und Spionage bei Norwegian zurueckzufuehren, viel Geld wirft das normale Geschaeft aber auch nicht ab. Besonders auch im Vergleich zum Jahr zuvor, sehe ich da keine grosse Verbesserung im Ergebnis. Einziges Licht (wie immer) in diesen Zahlen ist Widerøe.

 

Das ist ein Laden...

 

So sehr ich es SK goennen wuerde wieder auf die Fuesse zu kommen, so ganz sehe ich das bei diesem Geschaeftsmodell mit starken Gewerkschaften und auch sonst horrenden fixen Kosten nicht.

Geschrieben

Es drängt sich die Frage auf, ob es SK mittel- bis langfristig gelingen wird, sich aus eigener Kraft zu restrukturieren und wieder "Boden unter die Füße" zu bekommen. Eine Mehrheitsbeteiligung eines finanzstarken Aviation-Konzerns wäre eine durchaus attraktive Lösung. Bedingt durch die engen Bande zwischen LH und SK im Rahmen von Star und dem partnerschaftlich organisierten Skandinavien-Verkehr, wäre Lufthansa sozusagen der natürliche Kandidat. Allerdings hat LH genügend Baustellen im eigenen Haus zu betreuen. Zudem dürfte der finanzielle Aufwand enorm bzw. fast schon unkalkulierbar sein, da bei SK wohl überall irgendwelche Löcher zu stopfen sein werden. Brüssel wird wohl auch was dagegen haben.

 

Bei AF-KLM sieht die Sache etwas anders aus, da man dort -im Vergleich zu LH- nicht so ausgiebig shoppen war. Allerdings zeichnet sich dort weiter südlich etwas ab, für das man eine Menge Geld brauchen wird: Alitalia.

"Verbindungen" nach Skandinavien (IIRC auch auf Kapitalbasis) gab es eine gewisse Zeit zwischen KLM und der damaligen Braathens, die mit ihren 737 von Norwegen aus den KLM Hub AMS gefeedert hatte. Da Braathens längst Teil der SAS Group ist, ist das aber Schnee von vorgestern.

 

BA ist mit dem Iberia-Merger ausgelastet und hat zudem in der nordöstlichen Ecke Skandinaviens mit Finnair einen finanziell gesunden und erfolgreichen Oneworld-Partner, der SK in deren Heimatmarkt (insbes. Schweden) das Leben schon schwer genug macht. Dort (in ARN) ist ja ein kleiner Minihub eingerichtet und auch der stadtnahe Flughafen Bromma (BMA) wird von AY ex HEL bedient.

 

SAS ist in einer, mit Verlaub, richtig beschissenen Situation. Dabei sind es nicht nur die finanziellen Probleme, sondern auch das Konkurrenzgefüge, das sich, neben der Konkurrenz aus der Nachbarschaft (AY), in erster Linie durch die LCCs darstellt. Norwegian ist im Norden eine richtig große Nummer, daneben zieht AB ex OSL/GOT/CPH/ARN Passagiere ab, EZY und FR sind als Vertreter der Hardcore-Fraktion auch nicht zu unterschätzen.

Ob die Pleite von Sterling ein Vorteil für SAS war, entzieht sich meiner Kenntis.

 

Das eigene LCC Experiment (Snowflake) war jedenfalls nicht von Erfolg gekrönt, was imho aber nicht wirklich verwunderlich war, da man zu SAS-Kosten (also teuer) produzierte. Eine Schneeflocke eben. Und wusch, weg war sie.

 

Aus dem vorherigen Sammelsurium an Airlines, die seinerzeit allesamt an der langen Leine liefen und vor sich hin wurschtelten, gehören jetzt nur noch Wideroe und Blue1 zur Gruppe. Die Kapitalfresser British Midland und Spanair wurden ja bereits vor einiger Zeit entsorgt und Tafelsilber in Form der Mehrheitsbeteiligung an Rezidor (Radisson SAS) vollständig an Carlson verkauft.

 

Mir war nie so ganz begreiflich, wieso man lange Zeit bei den Airlines der Gruppe keine harmonische Flottenpolitik durchgesetzt hat. BD/bmi hatte eine Flotte aus 737/F70/F100/ERJ, später ergänzt durch Airbus, SAS selbst eine große MD/DC9 Flotte und 763 für die Langstrecke, zu der irgendwann B736 für Kurz-/Mittelstrecken stießen, später ebenfalls noch Narrow- und Widebodies von Airbus. SAS Norge (Braathens) hat eine reine 737 Flotte, Blue1 fliegt Avro und MD, einzig Spanair wies mit ihrer MD-Flotte, die ebenfalls durch Airbus ergänzt wurde, Parallelen zum Flugzeugpark der Muttergesellschaft auf.

Meiner bescheidenen Meinung nach war/ist alleine dieses Durcheinander an Flugzeugtypen ein wahnsinniger Kostenfaktor, der sich alljährlich in der Bilanz niederschlug/niederschlägt. Von anderen Kosten gar nicht zu reden...

 

Eine Übernahme durch eine Airline-Gruppe außerhalb des Star Alliance wäre für die Allianz ein erheblicher Rückschlag, da dann mit einem Mal ein kompletter Markt, den man mehr oder weniger dominiert, wegbrechen würde. An Star kommt im Norden kaum jemand vorbei. Der OW-Beitritt von AB wird das nur wenig verändern, aber die Position von Oneworld, die bisher durch BA und AY vertreten sind, zumindestens verbessern. Das bestehende Franchising von BA mit Sun Air of Scandinavia (EZ) fällt dabei allerdings wenig ins Gewicht.

SkyTeam kommt in Skandinavien eigentlich nicht vor. Von den Flügen der AF/KL nach AMS/CDG und den obligaten DL-Flügen nach JFK mal abgesehen.

Ein -hypothetischer- Wechsel der Allianz im Wege einer Übernahme würde die Karten jedenfalls neu mischen. Zumindestens auf der IT-Seite wäre die Umstellung zu verschmerzen, weil alle der in Rede stehenden Gruppen eine Gemeinsamkeit haben: Amadeus.

 

Schlussendlich ist es egal, ob man nun in Frankfurt, Paris oder London Ambitionen hegt. Das alleine macht die prekäre Lage für SAS noch nicht besser. Mit einer Übernahme veschwinden die Probleme ja nicht einfach so unter'm Tisch.

Eine Neustrukturierung und Gesundung aus eigener Kraft wäre SAS zu wünschen, ist aber der schwierigere Weg. Dass es keine schlechte Airline ist, ist wohl unbestritten. Für den Anfang würde es vielleicht reichen, sozusagen als "freundschaftliche Unterstützung" ein paar Sparkommissare der Firma Kranich dorthin zu schicken, da LH wohl ein vitales Interesse daran hat, dass SAS nicht irgendwann die Seiten wechselt, weil die Konkurrenz ein verlockendes Angebot macht. Einen gewissen Erfolg bei der Behandlung schwieriger Patienten können Kranichs ja durchaus vorweisen. Hilfe ja, Übernahme nein.

 

Nicht zu unterschätzen wäre m.E. nämlich das Risiko, das LH bei einer Übernahme der SAS einginge. SAS ist größer als BD, SN, LX oder OS und zudem in sich nochmals verschachtelt durch die Betriebsstätten in drei Ländern mit eigener Jurisdiktion, Gewerkschaften etc. Somit ist die Lage also unübersichtlicher als bei Solitären wie OS oder LX, die für den Flugbetrieb höchstens noch ein Töchterlein (gerne für die Regionalstrecken) haben und jeweils in sich geschlossene Unternehmen bilden. Unabhängig von sicherlich (und nicht ganz unberechtigt) zu erwartenden Bedenken der EU würde LH als Konzern dann selbst eine kritische Größe erreichen bzw. überschreiten, die sich dahingehend nachteilig auswirken könnte, dass das Konglomerat aus all den kleinen, mittelgroßen und großen Airlines mit ihren spezifischen Eigenheiten immer schwieriger erfolgreich zu führen wäre. Kurz gesagt: LH könnte sich dabei ganz schön verzetteln-zum eigenen Nachteil.

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