Aktuelles zu South African Airways

[Emanuel Franceso]

Scheint sich aufgrund der großen Konkurrenzsituation auf den Strecken vllt. nicht zu rechnen.

[Avroliner100]

Zwar eher formale Randnotiz als Breaking News:

 

Wenn South African Airways bis dahin noch nicht (wieder) pleite gegangen ist, ein zukünftiger Cousin des bisherigen CEOs keine anderen Pläne hat, oder irgendein Investitionsfreudiger ANC-Onkel das dafür vorgesehene Geld nicht in „bleibende Werte“ wie Villen und Luxusautos investiert hat, könnte man es sich bei SAA durchaus vorstellen, mit noch zu beschaffendem und nach Abzug aller Korruptionssummen übrig bleibendem Geld wieder A350 zu beschaffen und damit irgendwann auch mal wieder nach Frankfurt zu kommen. Zuvor bevorzugt der Verwandschaftskreis allerdings Flüge nach Südamerika und in die USA.
 

Quelle:

https://reisetopia.de/news/south-african-verbindung-frankfurt/amp/

Bearbeitet 6. März 2023 von Avroliner100

[Avroliner100]

Aus dem Airliners Interview mit SAA CEO John Lamola:

 

Unternehmen:

• SAA ist zu 51% Privatisiert -allerdings hat man von dem privaten Investor rund um das Konsortium Takatso (rund um Global Airways, die seit einiger Zeit Lift betreibt) noch keinen Penny gesehen. 
• Daher kommt das Geld nach wie vor von Papa Staat
• Wenn Takatso nicht bald ein wenig Geld an SAA überweist, könnte Papa Staat doch wieder mehr Anteile übernehmen.
• Papa Staat will, dass SAA auf Langstrecke geht.
• Die SAA Gruppe betreibt derzeit 9 Flugzeuge mit insgesamt 2.000 Mitarbeitern. (Ja, ich habe auch nach Tippfehlern gesucht, aber keine gefunden. Vergleich: Eurowings Discover betreibt mit der Hälfte an Mitarbeitern mehr als 20 Flugzeuge. TUIfly betreibt mit 2.500 Mitarbeitern 22 Flieger).
•  Früher habe man mit 54 Flugzeugen 6.000 Mitarbeitern beschäftigt. So groß will man aber nicht mehr werden. 
   

Flotte:

• Die 319 soll die Flotte verlassen.
• Im ersten Schritt sollen 7 A320 betrieben werden, irgendein Minister hat aber schon 5 weitere 320 genehmigt, sodass es irgendwann wohl 12 werden 
• Ein 2. A333 wird demnächst kommen, eventuell auch eine 3. 
• 2-3 A359 sollen zurückkommen. 
• Bei all diesen Fliegern soll es sich um ex. SAA Maschinen handeln. Auch bei den A350. Das spart Kosten, denn sie haben schon ein SAA Produkt verbaut.
• Zielgrösse sollen 30 Flugzeuge sein.
• Boeing versucht wohl, die Klingel zu putzen und wie der Vorwerk Verkäufer zwanghaft 787 verkaufen zu wollen. Außerdem gebe es hier Synergien mit Kenya Airways. Außerdem kam der CEO von SAA wohl “eben” von einer Geschäftsreise aus Seattle zurück.

 

Streckennetz:

• Ab Juli oder August gehen entweder Sao Paolo oder Perth in den Verkauf.
• Einen Monat nach Verkaufsstart will man fliegen.
• Zitat: Die Auswahl erfolgt nach empirischer Analyse - aber die Analyse ändert sich alle paar Monate 
• In Europa steht London zur Debatte - dort hat man noch 4 tägliche Slotpaare, die man aktuell für gutes Geld verleast.
• In Deutschland soll es an ein LH Drehkreuz gehen. Letztes Mal (am 6.März)  hieß es noch “Frankfurt”, nun tendiert man eher zu München. Aber Dinge bei SAA ändern sich schnell.
• Lustig ist auch die Marktforschung bei SAA:

Zitat

Es sieht so aus, als würden wir dann von Kapstadt direkt nach München fliegen, weil die Lufthansa-Flüge jeden Tag voll sind, daher schauen wir uns das an. Wir haben aus dem Fehler der früheren SAA gelernt, Langstreckenflüge aus Kapstadt abzuziehen.

 

 

Nettes Zitat zum Abschluss:

Zitat

Ich bin jetzt seit über anderthalb Jahren auf meinem Posten und ich habe vor, noch einige Zeit zu bleiben, bis die SAA wieder aufgebaut ist und wieder großartig sein wird, aber anders als früher.

Quelle:

https://www.airliners.de/interview-saa-startklar-langstrecke/68087

 

Fazit:

Derselbe Laden wie früher 

 

 

Bearbeitet 14. März 2023 von Avroliner100

[ben7x]

Am 14.3.2023 um 20:38 schrieb Avroliner100:

Flotte:

• 2-3 A359 sollen zurückkommen.

https://www.planespotters.net/photo/1441252/oe-ipk-avolon-airbus-a350-941

Es tut sich was, sieht mir sehr nach return from storage aus. Planespotters listet den A350 weiterhin bei der Hansa, EAF nicht mehr. 

So sah der Flieger noch vor einigen Monaten aus: https://www.jetphotos.com/photo/10745882

Bearbeitet 22. Juni 2023 von ben7x

[Avroliner100]

Die Privatisierung von South African ist gescheitert. Die Airline soll weiter in der Hand von Papa Staat geführt werden. Auch wenn es sicher, niemals nie, weitere Finanzhilfen geben wird. Die Eigentümer von Global Airlines und Lift wollten ursprünglich 51% von SAA übernehmen.

 

Woran ist es am Ende gescheitert: 

• Papa Staat ist der Meinung, dass SAA in 18 Monaten profitabel sein wird. Zudem ist man überzeugt, dass die Marke SAA jetzt 2024 -fliegend- mehr Geld wert ist als 2020 -gegroundet-. Nach Angaben des Staates und einiger Consulting Firmen ist SAA in aktuellem Zustand keine 2,4 sondern 6,6 Milliarden Rand wert. Also wollte man die ursprünglichen Bedingungen nachverhandeln. 
• Zudem hat die Regierung / Wettbewerbsbehörde den Verkauf der Billigairline Lift gefordert. Darauf hatte Global Airlines nachvollziehbarerweise keine Lust. Man tauscht beim Schach ja auch keinen 100% Anteil an einem profitablen Springer gegen einen 51% Anteil an einem finanziell defizitären Bauern ein, der zudem noch viele Münder zu stopfen hat.

Das Global Airlines-Konsortium sagt nun: 

Zitat

Die langwierigen Verhandlungen hätten ein «inakzeptables Maß an Risiko und Unsicherheit» mit sich gebracht und die Möglichkeiten, die das Unternehmen im Luftfahrtsektor mit dem Zusammenschluss zu nutzen versucht habe, hätten sich in den zwei Jahren seit der Unterzeichnung des Aktienkaufvertrags «stark verringert».

Die Regierung sagt: 

Zitat

«Auf der Grundlage der neuen Bewertungen, die im letzten Jahr von angesehenen professionellen Firmen erstellt wurden, sind wir davon überzeugt, dass South African Airways sich in den nächsten 18 Monaten selbst tragen kann – und dass es verschiedene andere Möglichkeiten gibt, um eine sofortige Finanzierung zu erhalten»

https://www.aerotelegraph.com/verkauf-von-south-african-airways-ist-geplatzt

https://www.zoominfo.com/c/south-african-airways/14729616

Fazit: Also alles wieder beim alten, bei SAA. Mal gucken, wie lange John Lamola als SAA CEO an Bord bleibt. Er versucht ja wenigstens, die Hütte auf eine annehmbare Effizienz zu bringen. Trotzdem hat der Laden 2023 schon wieder 4.700 Mitarbeiter. Fast so viele wie Condor. Nur, dass Condor mit der selben Mitarbeitermenge rund 50 Flugzeuge betreibt. Und keine 11, wie bei SAA. Wenn man wenigstens perspektivisch so auf die Produktivität der Alitalia von vor 20 Jahren kommen würde, dann wäre das für SAA ja schon ein Fortschritt.
 

Randnotiz: Von diesen ganzen 4.700 Mitarbeitern hat es übrigens bislang niemand für nötig gehalten, die steinzeitliche Website mitsamt der antiken Buchungsmaske zu überholen oder wenigstens die Flottenseite zu aktualisieren. Laut Website betreibt SAA immer noch A340-600, A350 und fliegt täglich nach Frankfurt, München oder London Heathrow. Das ist jetzt schon n paar Tage her. Genauso, wie man in der Maske allen möglichen Schrott eingeben auswählen kann, der sowieso nicht im Flugplan steht. Flug von Wellington, Neuseeland nach Frankfurt gefällig? Die Maske nimmt es an jedem beliebigen Datum. Und sagt dann nach einiger Suche: Something went wrong. Also doch lieber von Bogota nach Lima, Igazu Falls oder Fortaleza? Auch nicht? Dann aber wenigstens von Zürich nach Johannesburg? Error. Wer das Ding einmal bedient hat: Außer Mexicana fällt mir weltweit keine Major Airline mit einem einigermaßen existenten Ruf ein, die noch so einen Schrott von Buchungssystem auf ihrer Website einsetzt.  

 

Entweder ist von den 4.700 Leuten jeder einzelne mit dem Flugbetrieb von überwältigenden 11 Flugzeugen komplett busy, es ist bei der ganzen Masse kein einziger IT-Mensch dabei, nobody cares oder 3.800 Leute nutzen ihren SAA Ausweis nur für ID-Reisen und polieren sonst von Nine to Five lieber ihre G-Klasse auf Firmen-Nacken. Da kann es dann schon mal sein, dass das möglicherweise exorbitant hohe IT-Budget der geschätzten Airline einen funkelnden Mercedes-Stern auf dem verchromten Kühlergrill trägt.

https://www.flysaa.com/plan-book/travel-information/fleet

https://www.flysaa.com/flights-to-munich

https://www.flysaa.com/flights-to-frankfurt

https://www.flysaa.com/manage-fly/before-flying/at-the-airport/london-heathrow-international-airport

 

Bauchgefühl: Auch wenn Lamola die Mitarbeiter-Anzahl von 9k auf 4,7k fast halbiert hat, ist das schon mal ne kleine Leistung. (Man hat allerdings auch viel weniger Blech, als damals noch). Wenn allerdings mal irgendein ANC-Bruder/Cousin/Onkel einen Job braucht, dann könnte es sein dass da mal schnell getauscht wird. Dann stehen vermutlich auch wieder die Reiseziele der Verwandschaft im Streckennetz. Hoffen wir, dass es nicht so kommt und die Airline in 18 Monaten wirklich profitabel ist. 

Bearbeitet 14. März von Avroliner100

[Avroliner100]

Am 14.3.2024 um 18:17 schrieb Avroliner100:

 

Also alles wieder beim alten, bei SAA. Mal gucken, wie lange John Lamola als SAA CEO an Bord bleibt. Er versucht ja wenigstens, die Hütte auf eine annehmbare Effizienz zu bringen. Wenn allerdings mal irgendein ANC-Bruder/Cousin/Onkel einen Job braucht, dann könnte es sein dass da mal schnell getauscht wird. Dann stehen vermutlich auch wieder die Reiseziele der Verwandschaft im Streckennetz. Hoffen wir, dass es nicht so kommt und die Airline in 18 Monaten wirklich profitabel ist. 

Es war schon so ein Bauchgefühl - und es ist tatsächlich wie in einem Comic:

 

SAA bleibt nicht nur staatlich, sondern schreibt auch sämtliche Spitzenpositionen neu aus. Darunter CEO, Finanzchef, Kommerzchef, Personalchef, Cateringchef und Technikchef. Perfekte Chance, einmal den gesamten Vorstand “Parteitreu” zu besetzen. 
 

Quelle:

https://aviation.direct/south-african-airways-schreibt-alle-vorstandspositionen-neu-aus

 

Immerhin gut für Deutschland:

Ola Källenius hat vorsichtshalber schon mal den Bestand an G-Klassen erhöhen lassen. Verfügbar mit SAA Ausweis und Bargeldkoffer. Jetzt an allen teilnehmenden Mercedes-Benz Autohäusern in Johannesburg und Cape Town. 
 

Bearbeitet 11. April von Avroliner100

[Netzplaner]

vor 13 Stunden schrieb Avroliner100:

Es war schon so ein Bauchgefühl - und es ist tatsächlich wie in einem Comic:

 

SAA bleibt nicht nur staatlich, sondern schreibt auch sämtliche Spitzenpositionen neu aus. Darunter CEO, Finanzchef, Kommerzchef, Personalchef, Cateringchef und Technikchef. Perfekte Chance, einmal den gesamten Vorstand “Parteitreu” zu besetzen. 
 

Quelle:

https://aviation.direct/south-african-airways-schreibt-alle-vorstandspositionen-neu-aus

 

Immerhin gut für Deutschland:

Ola Källenius hat vorsichtshalber schon mal den Bestand an G-Klassen erhöhen lassen. Verfügbar mit SAA Ausweis und Bargeldkoffer. Jetzt an allen teilnehmenden Mercedes-Benz Autohäusern in Johannesburg und Cape Town. 
 

Hast du den Artikel auch gelesen den du selbst verlinkt hast? Für mich klingt der Vorgang nicht nach Mauschelei, sondern der aktuelle Vorstand war nur ad interim bestellt, bis ein Investor gefunden werden sollte. Das mag jetzt abgeblasen sein, der Vorstand muss aber trotzdem formell besetzt werden. Dass die Stellen ausgeschrieben werden statt dass direkt Überraschungskandidaten als Besetzungen vorgestellt würden, die zuuuuuufällig ein ANC-Parteibuch haben, spricht gegebenenfalls sogar dafür dass man es mit einer Bestenauswahl ernst meint.

 

Dem gegenwärtigen Management-Team der SAA ist, soweit man hört, jedenfalls nicht abzusprechen dass man sich um ein seriöses Geschäftsgebaren bemüht. Ich gebe in guter "Glas halb voll"-Manier nicht die Hoffnung auf, dass man diesen Weg weiter gehen will.