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No Prop, No Fun: Mit J32, D38, CR9, CR2, F50 und S20 durch Europa


touchdown99

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Das Jahr 2013 stand bei mir unter dem Motto, binnen 12 Monaten möglichst viel Kleingerät abzuhaken - wenn ein Flugzeug keine Propeller hat, ist es für mich nicht osnderlich aufregend - und wenn es mehr als 100 Sitze hat, schon mal gar nicht. Das Abenteuer begann im März und erfolgte in mehreren Etappen im April, Mai, Juli, September und Oktober 2013 sowie im Januar und Februar 2014 - heute mal ein Bericht der ersten von zwei Etappen aus dem September 2013:

Datum: 09SEP2013
Strecke: Düsseldorf - Billund
Airline: Sun Air
Flugnummer: BA8202
Fluggerät: British Aerospace Jetstream 32 OY-SVB



Für einen erklärten Kleinfugzeug-Fan wie mich ist das Angebot der Sun Air in Düsseldorf naturgemäß ein Traum – mit Jetstream 31 nach Billund, und vor dort kann man dann weiter mit schicken Dornier 328-100 oder -300. Herz, was willst Du mehr – zumal sich diese Schätzchen günstig und mit guter Verfügbrkeit mit Avios und ein paar Scheinchen on top buchen lassen. Teil 1 der nächsten Etappe meines Kreuzfluges führt mich also von Düsseldorf nach Billund. Der OLCI am Abend zuvor ließ eine gar nicht mal so schlecht gebuchte Jetstream erwarten – auch wenn die Schlange vor den drei BA-Countern natürlich fast ausschließlich dem BA-Flug nach London gilt. Schnell das Köfferchen abgegeben, denn in der Jetstream hat es noch nicht einmal Platz für einen kleinen Rucksack. Abfluggate ist B44, ein Busgate im Keller. Beim ersten Abflug von dort bin ich noch darauf reingefallen und habe die Treppe genommen, was ziemlich langwierig wurde.

Gate 44 - Sunair ist das Kellerkind in Düsseldorf
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Zur Unterhaltung der Sun Air-Gäste spielt sich an Gate B42 gerade ein Drama ab, weil zwei Paxe eines Germania-Fluges nach Las Palmas trotz Aufrufen hartnäckig fehlen. Über mehrere Minuten wird hin und her diskutiert, ob man die Koffer ausladen soll, als schließlich das Pärchen – Doppelgänger können in Trash-Sendungen bei RTL2 besichtigt werden – aufschlagen und pampig werden, als die Gate Agentin etwas spitz anmerkt, dass man den Flug schon ziemlich lange aufhalten. Währenddessen telefoniert die Dame, die Billund abfertigt, „12 male, 2 female, 10 Koffer“ durch. Passt zwar nicht ganz zu den drei weiblichen Passagieren, die warten, aber immerhin ist klar, dass der Flieger recht voll wird. Highlight eines Fluges, der als British Airways vermarktet, aber mit einer Jetstream 32 durchgeführt wird, ist stets das Beobachten der Mitreisenden bei Annäherung per Bus an das Fluggerät – von Lachen bis zu ungläubigem Entsetzen ist alles im Angebot, gerne werden auch Handys oder Fotoapparate gezückt. Ein 19 Sitzer ist mittlerweile wirklich exotisch in Zentraleuropa – wenn ich es richtig überblicke, ist Sun Air seit dem Ende der LGW Dornier 228 die einzige Airline, die in Düsseldorf mit diesem Kleinvieh operiert. Ich habe mir Platz 5A reserviert, obwohl man in den Jetstreams auf den A-Sitzen eher ungemütlich sitzt, da sehr schmal und ohne Lehne. Aber in einem fast vollen Flieger besser als Kuscheln mit dem Nachbarn auf dem Zweiersitz. Sun Air hat in den eigenen Fliegern das nette Feature einer Tafel mit den Namen der Crew. Captain ist heute ein Engländer und die FA heißt Laerke – was auf Deutsche „Lerche“ heißt. Der Captain meldet sich mit der Ankündigung, dass die Flugzeit rund 90 Minuten betragen werde und man die meiste Zeit in / über Wolken verbringen werde, da das Wetter Richtung Norden zunehmend schlechter sei. Mein Rucksack lässt sich derweil trotz wenig Inhalt beim besten Willen nicht unter den Vordersitz quetschen, es geht insgesamt recht beengt zu.
Start ist von der 23L und die Geräuschkulisse ist beeindruckend….

Take-Off in Düsseldorf!
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Die erste Servicerunde von Laerke ist dann auch ungewöhnlich – sie bietet Ohrenstöpsel an. Überhaupt hat sie mein volles Mitgefühl, denn FA in einer Jetstream 31 ist gewiß nicht vergüngungsteuerpflichtig (und auch eher ungewöhnlich, da viele Airlines ihre 18-20-Sitzer ohne Kabinenpersonal einsetzen). Der gesamte Service muss im Handbetrieb erfolgen, weil der Gang nicht nur schmal ist, sondern auch der Flügelholm durch die Kabine läuft.

Man beachte das Warnzeichen an der Decke - Vorsicht Flügelholm als Stolperfalle!
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Verteilt werden zunächst von einem Tablett Colabüchsen, dann in Papiertüten ein kleines Frühstück, bestehend aus einem kleinen pain au chocolat, einem Joghurt und einem Obst. Zwei Kaffeerunden folgen, wobei die FA geschickt mit Tablett und Kanne in der Hand über den Flügelholm tänzelt. Als wir aus den Wolken kommen, zeigt sich Jütland von seiner regnerischen Seite – alles grau in grau. Der Anflug erfolgt von Osten auf die Piste 27, wir passieren Fredericia und Velje. Als ich mir schon denke, dass der Captain aber spät dran ist mit dem Eindrehen auf die Pistenachse, fällt mir ein, dass einige Kilometer südlich von Billund der vor einiger Zeit aufgegebene Fliegerhorst Vandel liegt – ob wohl da der ein oder andere Pilot auch schon durcheinander gekommen ist? Kurz nach 11 Uhr setzen wir in Billund auf, der Pilot zieht den Endanflug offensichtlich noch ein bisschen, um weniger taxeln zu müssen. So sind wir schnell vor dem Terminal. Der Blick in die Runde beim Aussteigen zeigt einige Schmankerl – Jettime ist mit zwei Boeing 737 vor Ort, Primera mit einer Boeing 737. Auf der anderen Seite des Flugplatzes, wo sich früher auch das Terminal befand, sieht man einige abgestellte ex-Carpatair Saab 2000, eine weiße Fokker 50, eine ex Cimber CRJ200 und eine weiße ATR. Das Terminal erwartet mich in dem von mir sehr geschätzten skandinavischen Design mit viel Holz. Eigentlich stand auf dem Plan, ein bisschen Billund zu erkunden und mir mal Legoland anzuschauen, wenn man schon vor Ort beim Original ist. Der angekündigte Dauerregen macht diese Pläne allerdings zunichte. Ich trotte also etwas missmutig zum Zleep Hotel ca. 400m vom Flughafen entfernt, eine skandinavische Variante von Ibis Budget, würde ich mal sagen - interessanterweise bewacht von "Lego Security".

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Ins Zimmer kann ich noch nicht, so installiere ich mich mit Vorfeldsicht in der Lounge. Keine schlechte Entscheidung, werde ich doch in den nächsten Stunden von MHS Crewmitgliedern unterhalten, die in Billund stationiert sind, um für Sun Air Dornier 328-Flüge abzuwickeln. Offensichtlich können die sich nicht vorstellen, dass ein Deutscher zwei Sessel weiter sitzt und so lassen sie sich zum meiner prächtigen Unterhaltung über allelei Interna aus (unter anderem, dass zur Wiederaufnahme der Flüge Mannheim – Berlin nur noch eine Unterschrift fehle…) – während vor meinem Auge die nicht allzu zahlreichen Flugbewegungen entlangparadieren. Highlights eine Icelandair Boeing 757-200 und ein Low Pass einer dänischen F16. Irgendwann habe ich genug und ziehe mich zum Arbeiten aufs Zimmer zurück – und hoffe mal, dass die im Hotel untergebrachten Crews etwas aufgepimpte Zimmer bewohnen. Falls nicht – herzliches Beileid.


Datum: 10SEP2013
Strecke: Billund – London City
Airline: MHS Aviation
Flugnummer: BA8209
Fluggerät: Dornier 328-110 D-CIRI


Teil 2 des kleinen Europa-Kreuzflugs – heute geht es von Billund weiter nach London. Da Wetter ist heute so, wie es gestern hätte sein müssen, als die Besichtigung der Sehenswürdigkeiten von Billund sprichwörtlich ins Wasser fiel. Zügig aus dem Zleep ausgecheckt und die wenigen Schritte Richtung Terminal hinter mich gebracht. Der Flughafen Billund ist für das aktuelle Aufkommen sicherlich etwas überdimensioniert. Allzu viel ist jedenfalls nicht los im Terminal – das kann aber auch damit zusammenhängen, dass der Sun Air-Flug nach London City, wohl aufgrund der Zeitverschiebung, erst um 0825 Uhr startet, während ansonsten zwischen 7 und 8 Uhr Großkampf ist.

Terminal Billund Airport Landside
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Nicht nur Sun Air schwärmt dann nach Oslo, Brüssel, München, Düsseldorf und Stockholm aus, auch SAS und einige Charter sind in diesem Zeitfenster aktiv. Irgendwas erregt in meinem Rucksack Aufsehen, was genau, bleibt ein Rätsel. Die Passagiere werden nach der Sicherheitskontrolle im Untergeschoss ins Obergeschoss gelotst und müssen, wie mittlerweile an vielen Flughäfen üblich, durch einen Duty Free Shop, bevor sie in die zentrale Abfluglounge kommen. Dort natürlich u.a. ein Lego-Shop. Gastronomie in Form eines Cafés, eines Restaurants und einer Burger-Bude findet sich auf einer Galerie. Viel Zeit bleibt mir nicht, der Flug nach London wird schon aufgerufen – Gate 2. Die Gates erstrecken sich über die Front des Terminals und gehen nicht fingerförmig auf das Vorfeld hinaus. Gate 2 ist damit mit etwas Laufarbeit verbunden. Im Vorbeigehen erhasche ich noch einen Blick auf den verspäteteten Düsseldorf-Flug, heute mit der OY-SVF – schön war es gestern mit der Jetstream.

BAe Jetstream 32 vor dem FLug nach Düsseldorf
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Passkontrolle auf dem Weg zum Gate, das selbst wieder eine Etage tiefer ist. Die Bordgartenkontrolle erfolgt bereits beim Betreten des Gates. Immerhin 27 Passagiere finden sich ein, bedeutet also eine Auslastung von 87%. Die Passagiere sind ersichtlich ganz überwiegend Geschäftsreisende, was auch erklärt, warum die Route BLL-LCY in den Hochsommermonaten ausgesetzt war und erst seit Anfang September wieder läuft. Auf dem Vorfeld steht bereits die D-CIRI der MHS Aviation – sehr nett, gibt es also wie erwartet eine neue Airline ins Log. Im Gänsemarsch geht es wenige Schritte über das Vorfeld zu der Dornier 328. Die D-CIRI ist mit der Baunummer 005 ein echter Veteran und die älteste noch im Einsatz befindliche Dornier 328 – Erstflug vor mehr als 20 Jahren im Juni 1993. Sie flog 13 Jahre bei Air Engiadina und deren diversen Reinkarnationen, bevor sie bei der schottisch-isländischen Citystar anheuerte und schließlich zur Cirrus Airlines gelangte - wie die Registration D-CIRI unschwer vermuten lässt. Im Einsatz von MHS Aviation ist sie seit 2012. Sie präsentiert sich in der Roy Black-Gedenkbemalung „ganz in weiß“, bis auf ein kleines MHS-Logo am Heck gibt es keinen äußerlichen Hinweis auf den Betreiber. Zwei Stewardessen begrüßen die Fluggäste – eine Dänin in British Airways Uniform namens Magdalena und eine Deutsche namens Jana. Sie übernimmt später das Safety-Briefing auf Englisch, während ihre dänische Kollegin für die allgemeinen Ankündigungen auch auf Dänisch zuständig ist. Beim Einsteigen gibt es Zeitungen, leider nur dänische Presseprodukte. Mein Stammplatz in der Dornier 328 ist Reihe 10, angesichts des vollen Fliegers habe ich ausnahmsweise 10A gewählt – und vergessen, dass von dort die Sicht etwas mäßig ist, weil das Fenster ziemlich weit Richtung Reihe 9 ist. Na egal.

Unterwegs mit MHS Aviation nach London City!
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Um 8:23 Uhr drehen sich die Propeller, im hinteren Teil der Kabine recht angenehm und kein Vergleich mit der Jetstream gestern. Der Kapitän stellt sich als Lars Jakobs vor und kündigt eine Flugzeit von rund 1:45 an mit zwei etwas turbulenteren Abschnitten. Um 8:27 Uhr ist die Dornier im Line-Up auf der Runway 09. Viel ist um diese Zeit nicht los, es geht sofort los Richtung Osten. Nach dem Start ergeben sich nette Blicke über das sonnige, nebelverhangene Jütland, doch nach einer ausgeprägten Rechtskurve, die uns auf Kurs Britische Inseln bringt, ist über der rasch erreichten Nordsee dann dicke Suppe. Der Kabinenservice beginnt etwas umständlich mit einer Saftrunde, indem die Saftbecher auf einem Tablett angeboten werden – mehrere Male muss die FA zurück in die Galley, um das Tablett aufzufüllen. Das leichte Frühstück besteht aus frischen Backwaren, die aus einem Korb gereicht werden und normale Bäckereigröße statt der ansonsten übichen Miniaturmaße haben. einem kleinen Joghurt, Margarine, zweierlei Käse und original dänischer Himbeermarmelade aus einem kleinen Glas. Nicht spektakulär, aber immerhin etwas. Zwei Kaffee-Teerunden schließen sich an. Als nach gut 75 Minuten der Sinkflug beginnt, ist immer noch alles wolkenverhangen. Als es Bodensicht gibt, sind wir bereits über Southend-On-Sea und drehen Richtung Themsemündung ein. Der Kapitän meldet sich und kündigt die verbleibende Flugzeit mit 8 Minuten an – wir sind also fast zehn Minuten schneller als geplant. Den Anflug von Osten auf die Runway 27 habe ich schon sehr häufig erlebt, Landungen auf der 09 sind für mich weiterhin die Ausnahme. Auf der linken Seite sitzend, ziehen verschiedene bekannte Landmarks vorbei – die Tilbury Docks, die Brücke Dartford Crossing. Im Endanflug sieht man linker Hand Belmarsh Prison, eines der bekanntesten englischen Gefängnisse, und die Themse-Fähre von Woolwich.

Im Endanflug über die Themse auf London City
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Saubere Landung um 9:03 Uhr Ortszeit. Das Vorfeld ist prächtig gefüllt mit brasilianischen Jungle-Jets von British Airways Cityflyer sowie einem der beiden A318, die nach New York fliegen. Lufthansa macht sich mit ihrer Embraer gerade auf den Rückweg nach Frankfurt, Cityjet ist mit ein paar Fokker 50 vor Ort. Ein besonderes Schmankerl ist eine ATR42 der Blue Islands, die nach Jersey fliegt.

Vorfeld in London City - mittlerweile von BA Cityflyer dominiert
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Wir machen vor Gate 4 den bekannten LCY-U-Turn. Und dann das übliche Warten, wenn man mit kleinerem Gerät in LCY landet: Reichlich eingesammeltes Handgepäck muss erst mal aus dem Gepäckraum entladen und vor dem Flieger aufgereiht werden, bevor es losgehen kann. Gleichwohl, um 09:15 stehe ich in der Ankunftshalle, krame nach meiner Oyster-Karte und mache mich auf den Weg Richtung Innenstadt. Dort habe ich dreieinhalb Tage zu tun bevor es am Freitag weiter geht auf die nächste Etappe.


Datum: 13SEP2013
Strecke: London Heathrow – Leeds Bradford
Airline: British Airways
Flugnummer: BA1344
Fluggerät: Airbus A319-131 G-EUOD



Der nächste Flug führt mich von London Heathrow aus nach Leeds/Bradford. British Airways bedient die Strecke seit Dezember 2012 und während anfangs viele Beobachter meinten, es handele sich nur um ein Slot-Sitting-Manöver, scheint es BA ernst zu meinen. Mein Flug ist gut gebucht, auch wenn es daran liegen mag, dass es Freitagabend ist. Terminal 5 in London ist recht effizient organisiert, Security schnell erledigt. Der Vorteil der Inlandsflüge ist, dass sie nicht von einem Pier abgehen, sondern vom Zentralgebäude. British Airways-Standardprodukt, mit dem ich nicht weiter langweilen will.

Size Does Matter ! Jedenfalls bei FLuggastbrücken.
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Pushback vom Terminal 5 in strömendem Regen
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Es fliegt mich die G-EUOD. Im Endanflug geht es über Leeds, wenn ich jetzt schon aussteigen könnte, hätte ich es nicht mehr weit ins Hotel. Der Flughafen Leeds/Bradford ist räumlich ziemlich beengt, das Vorfeld bereits gut gefüllt mit Flugzeugen im Overnight. Nach einer labyrinthartigen Schleusung durch den Ankunftsbereich schaue ich mir noch kurz das Terminal an, bevor ich mich beeilen muss, den Flughafenbus zu erwischen – der fährt nämlich nicht allzu häufig.

Flughafen Leeds/Bradford bei Nacht
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Abgestiegen bin ich kostengünstig im Novotel am Bahnhof. Vor der Weiterreise am nächsten Tag erkunde ich ein wenig Leeds, das an diesem Tag von Hunderten, wenn nicht sogar Tausenden Erstsemestern nebst stolz-besorgter Eltern geflutet ist. Ein paar Impressionen aus Leeds, leider bleibt mir keine Zeit, das Henry Moore-Museum zu erkunden:

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Datum: 14SEP2013
Strecke: Manchester - Ljubljana
Airline: Adria Airways
Flugnummer: JP463
Fluggerät: Canadair Regionaljet CRJ900 S5-AAN


Mein heutiger Flug wird nicht von Leeds aus gehen, sondern vom benachbarten Manchester. Im Rahmen einer Adria-Aktion habe ich mir vor ewigen Zeiten einen „via Ljubljana“-Gabelflug geschossen. Manchester wird von Adria Airways saisonal zweimal pro Woche bedient. Es heißt also erst einmal, von Leeds nach Manchester zu kommen. Ein Transpennine Express mit dem Routing York – Leeds – Manchester – Manchester Airport übernimmt diese Aufgabe.

Leeds Station - auf dem weg nach Manchester Airport
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Der Adria Check-In findet in einer etwas dusteren Ecke in Terminal 3 statt.

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Viel los ist nicht, so dass ich ausgiebig die beiden CSAs damit beschäftigen kann, meinen Adria Flug auf meine Continental OnePass-Karte zu buchen. Großes Staunen bei den Damen, als sie nach langem Hin und Her feststellen, dass das tatsächlich geht. Ich hoffe nur, dass sie alles richtig eingeben, denn die Adria-Flüge sind Meilenretter für sonst Ende des Monats verfallendes OnePass-Guthaben. Allzu voll wird der Flieger beim Boarding nicht, Kundschaft sind vor allem ältere Engländer. Wie ich mir von englischen Freunden später erklären lasse, ist Slowenien dort ein bisschen das, was man in Deutschland wohl als typisches Oberstudienrats-Reiseziel bezeichnen würde.

Canadair CRJ900 S5-AAN vor dem Abflug nach Ljubljana
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Zum Start auf der 05L rollen wir am Aviation Park vorbei. Interessant: An einer Intersection wartet eine DH89 Dragon Rapide, um zwischen all‘ den modernen Jets zum Zuge zu kommen. Den Adria-Flug muss sie noch vorlassen, um 16:13 Uhr heben wir Richtung Nordost ab Richtung Slowenien. Des Rätsels Lösung: Ein Flugtag, der kurz zuvor auch einen Low Pass einer Avro Lancaster beschert hat:

Volle Deckung!
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Steuerbord ist sehr schön Manchester downtown zu sehen, und da ich in einer CRJ900 sitze, geht das auch ohne Verrenkungen ab, wie man sie in den kleinen Canadair anstellen muss. Das Wetter ist mäßig – wir sind rasch in den Wolken, auch wenn das stürmische Wetter, das für das Wochenende für England angekündigt ist, noch nicht angekommen ist. Nur über der Nordsee reisst die Bewölkung gelegentlich auf, ansonsten ist das Geschehen außerhalb des Flugzeugs aus diesem Grund ereignislos. Das Onboard-Geschehen ist ebenfalls unspektakulär: Die Verpflegung ist frugal - es gibt Wasser, Kaffee oder Tee. Und das notwendige Heißgetränk-Kit (Löffel, Zucker, Serviette) nur auf Nachfrage dazu. Ausdruck verzweifelter Sparbemühungen einer kriselnden Airline? Immerhin wird ungefragt zum Kaffee Wasser angeboten und es gibt später noch eine weitere Wasserrunde.

Unterwegs mit Adria Airways
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Die Strecke von Manchester nach Ljubljana ist nach der Moskau-Strecke die zweitlängste Linienverbindung der Adria Airways – 1.608km laut Bordmagazin und 2h11m Flugzeit. Viel Flug für wenig Geld also. Immerhin hat mich Adria mit einer FAZ ausgestattet, während das fast ausschließlich englische Publikum in die Röhre schaut. Erst kurz vor der Landung kommen wir aus den Wolken. Der Anflug auf Ljubljana ist spektakulär, und die Kundschaft an Bord goutiert ihn mit reichlich Fotos und Lauten der Verzückung: Über die Karawanken und rechtsab von den Julischen Alpen geht es durch schönstes Alpenpanorama im Sinkflug Richtung Tiefebene, in der Ljubljana und etwas nördlich davon der Flughafen Brnik liegt. Der Flughafen ist an steuerbord im Gegenanflug gut zu sehen.

Im Gegenanflug auf Ljubljana.
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Der Endanflug ist recht sportlich, nur wenige Kilometer südwestlich vom Flughafen dreht der Captain auf die Runway 30 ein. Um 19:10 Uhr Ortszeit sind wir auf slowenischem Boden. Etwas erstaunt registriere ich, dass wir über das Vorfeld Richtung Terminal rollen – und tatsächlich, wir legen neben einem Wizzair A320, der gerade für den Abflug nach London Luton boardet, an einer der Fluggastbrücken an. Diese muss dafür ganz schön in die Knie gehen.

On Arrival.
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Wenn ich es richtig erinnere, zwei Gepäckbänder in der Ankunft und viel Trubel, weil gerade auch ein Charterflug aus Griechenland angekommen ist. Das Gepäck ist zügig da und ich mache mich auf die Suche nach meinem Autovermieter. Da ich Ljubljana bereits kenne und dort zudem aufgrund der Eurobasket 2013 die Hotelpreise durch die Decke gegangen sind, habe ich mich für eine Landpartie Richtung Trigalv-Nationalpark entschieden und dafür einen Mietwagen gebucht. Unterkunft nehme ich in Kranj, ein paar Kilometer westlich des Flughafens gelegen und mit etwas mehr als 50.000 Einwohnern die viertgrößte Stadt Slowenien. Mein VW Up bringt mich in wenigen Minuten dorthin.


Datum: 15SEP2013
Strecke: Ljubljana - Brüssel
Airline: Adria Airways
Flugnummer: S5-AAE
Fluggerät: Canadair Regionaljet CRJ200 S5-AAE


Nächster Tag, nächster Flug: Er beginnt mit einer ausgedehnten Rundfahrt durch den Nordwesten Sloweniens, ohne viele Worte ein paar Bilder.

See von Bled
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Biathlonstadion von Pokljuka
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Skoja Loka
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Mein Flug hebt um 18:20 Uhr ab, heute geht es nach Brüssel. 90 Minuten vor Abflug schlage ich am Flughafen auf, aus Kranj kommend erhasche ich noch einen Blick auf einen Easyjet-Airbus, der kurz darauf gen London abhebt – neben einer Handvoll Wizzair-Flüge die einzige LCC-Präsenz in Ljubljana. Mein Autovermieter mit dem m.E. geschäftsschädigenden Namen „Surprice Cars“ hat genau zwei Stellplätze im Flughafenparkhaus – eindeutig ein Kleinanbieter. Natürlich ist auch niemand am Schalter, also Schlüssel einwerfen und noch einen kleinen Umweg zu einer Adria DC-6, die am Flughafen ausgestellt ist.

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Das Terminal ist, vorsichtig formuliert, übersichtlich. Jeweils eine Handvoll Check-In Schalter links und rechts des Eingangs, die eine Seite belegt Adria, die restlichen fünf oder sechs Schalter direkt neben der SiKo teilt sich der Rest der nicht sehr zahlreich vertretenen Airlines. Da sich vor diesen Countern die Passagiere vor der SiKo aufbauen, ist mir ein völliges Rätsel, wie dort im Falle eines Falles eingecheckt werden kann. Whatever.

Terminal Ljubljana Airport
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Am Check-In habe ich dann leider die Loser-Karte gezogen: Da ich meine Meilen zwecks Meilenerhalt erneut auf eines meiner OnePass/MileagePlus-Konten buchen lassen will, muss ich wohl oder übel an den Schalter. Auch in Ljubljana ähnlich großes Staunen wie gestern in Manchester – es muss erst Mal langwierig ein Manual konsultiert werden, bevor dem Wunsch Folge geleistet werden kann. Als ich bereits zusammenpacke, die unheilvolle Frage – „Do you have luggage?“ Mit einem sportlichen Lupfen des Trolley komme ich nicht davon – er wird gewogen und schlägt mit 10kg statt den erlaubten 8kg zu Buche und muss eingecheckt werden. Ich verkneife mir eine Grundsatzdiskussion, warum man auf diese Weise zusätzliche Kosten produziert. Die zahlreichen OLCI-Passagiere, die ich am Gate treffe, haben gewiß schwereres Handgepäck für „delivery at aircraft“, aber „wer zum Schalter geht, den bestraft das Leben“. Hinter der Security zeigt sich ein etwas überfordertes Terminal aus den 1980er (?) Jahren. Adria operiert mehr oder weniger in Wellen, und für das Zeitfenster 1745 bis 1830 stehen diverse Abflüge nach Amsterdam, Brüssel, Kopenhagen, Wien, Paris, München und Frankfurt an – sowie ein Code-Share mit Air Montenegro nach Podgorica und ein Charter nach Kos. Auf dem Vorfeld ist die gesamte Adria-Canadairflotte versammelt – vier CRJ900, fünf CRJ200. Auch die einzige Fracht-Saab 340 steht zwischen den ganzen Canadairs, der einzige A320 ist ebenfalls vor und wird den Charterflug nach Kos übernehmen. Auch wenn die CRJ900 an eine der vier Brücken könnten, wird nur der Amsterdam-Flug so abgefertigt – für die anderen Flüge heißt es Busfahren von den fünf Busgates im Untergeschoss. Dort geht es gedrängt zu. Ein kleiner Gatebereich, in dem Passagiere von fünf Flügen nach Paris, Wien, München, Brüssel und Frankfurt, die binnen einer halben Stunde starten, abgefertigt werden müssen, Keineswegs werden unten nur die kleinen 50 Sitzer abgefertigt – während es im Obergeschoss entspannt zugeht und leer ist, kriegt man unten etwas Platzangst. Das Boarding vollzieht sich dann aber schnell und routiniert. Auch wenn es erst um 18:10 Uhr am Gate beginnt, ist um 18:25 Uhr die Tür der Canadair mit dem Kennzeichen S5-AAE bereits geschlossen und die Triebwerke werden gestartet.

Mein Flieger nach Brüssel.
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Angenehmte Überraschung beim Boarden – ich habe Sitz 5A, und auf 5B prangt ein „Do Not Occupy This seat“-Schild. Die vorbeikommenden Mitreisenden schauen meist interessiert und fragen sich wohl, ob ich entweder eine ansteckende Krankheit habe oder prominent bin. Keines von beiden trifft natürlich zu, wahrscheinlich ist irgendwas an Sitz 5B defekt. Wie auch immer, wir rollen derweil an der Adria-Maintenance vorbei, vor der sich eine größere Kollektion von Canadair CRJ100/200 in verschiedenen Stadien des Verfalls befindet, Gesellschaft haben sie von drei Embraer Brasilia, die zuletzt in Russland aktiv waren. Interessantes Detail – während die vorhergehenden Starts noch von der Runway 12 Richtung Süden gingen, rollen wir zum Startbahnkopf der Piste 30. Um 1828 Uhr dreht der Canadair auf die Piste ein und geht zackig rollend in den Start über.

Auf Wiedersehen Ljubljana!
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Nach dem Take-Off erfolgt zügig eine Linkskurve, die die Maschine im Steigflug über Krain und dann Richtung Österreich bringt. Bereits auf dem gestrigen Flug war mir aufgefallen, dass bei Adria das Seat Belt-Sign zügig ausgeschaltet wird, bereits sieben Minuten nach dem Start dürfen elektronische Geräte benutzt werden. Wenige Minuten wird aufgetischt, und nach der bescheidenen Vorstellung von gestern bin ich heute überrascht: Es gibt einen Tray-Service mit einer kalten Wiener-Schnitzel-Kombo (Schnitzelstücke mit Kartoffelsalat), ein Brötchen und ein Kuchenstück. Ich nehme dazu einen slowenischen Rotwein, der wie üblich im Flieger etwas zu kalt daherkommt, aber genießbar ist. Eine Heißgetränk-Runde nach dem Essen gibt es nicht. Nun gut. Um 19:23 Uhr beginnt bereits der Sinkflug, zehn Minuten später wird es in dichten Wolken schaukelig. Schlechtes Wetter über Belgien. Der Anflug erfolgt von Süden auf die Runway 20. Touchdown um 19:56 Uhr. Äußerst schneidig wird Richtung Apron 1 South getaxelt. Eigentlich müsste man ja dankbar sein, dass in Brüssel auch die Regioflieger terminalnah an einer Fingerposition parken und man über Treppen das Terminal entert – der Verzicht auf Busfahren ist in Brüssel allerdings, je nach Ankunftgate, ein zweifelhaftes Vergnügen. Wir kommen am Concourse A an und das heißt dann – bis zur Fertigsstellung des neuen Connectors - marschieren, marschieren, marschieren, treppauf, treppab, links herum, rechts herum, bis man nach einer längeren Wanderung im Baggage Reclaim ankommt.

Auf zur Volkswanderung!
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Dort tobt der Bär, sonntagabends kehren anscheinend tonnenweise Eurokraten und Lobbyisten nach Brüssel zurück. Auch auf meinem Flug wurde um mich herum manches Papier mit EU-Logo gewälzt. Vorteil der kleinen Nachtwanderung – das Gepäck ist schon da und ich kann mich zügig zum Bus aufmachen, der mich zu meinem nächsten Zwischenstop bringen wird – Antwerpen. 45 Minuten nach Abfahrt sind wir in der Stadt der Diamentenhändler.


Datum: 16SEP2013
Strecke: Antwerpen – London City
Airline: Cityjet
Flugnummer: AF 5234
Fluggerät: Fokker 50 OO-VLM


Nächster Tag, nächster Flug. Den Luftfahrtstandort Antwerpen beschreibt wohl am besten das Missverständnis an der Rezeption meines Hotels, als mich die Rezeptionistin auf die Frage nach der nächstgelegenen Haltestelle für ÖPNV zum Flughafen hartnäckig auf die nahegelegene Central Staation verweist. Sie geht wie selbstverständlich davon aus, dass die Frage nach dem Flughafen den Flughafen Brüssel meint. Ich fliege allerdings vom Flughafen Antwerpen Deurne mit Cityjet nach London City – eine von nur zwei bedienten Destinationen. Die andere ist Manchester, die bmi regional seit einiger Zeit zweimal werktäglich bedient (kleines Update – mittlerweile nicht mehr). London City wird fünfmal werktäglich von Cityjet bedient, die Strecke gibt es mittlerweile siet 20 Jahren und war die erste Route von VLM Airlines, die ursprünglich einmal als Antwerpener Geschäftsleuten als Airline für Flandern gegründet wurde und stets stolz den flämischen Löwen auf dem Leitwerk trug. Eine unmittelbare Flughafenanbindung von der Innenstadt gibt es nicht. Um den wirklich schönen Bahnhof Antwerpen CS zu nutzen – von Newsweek 2009 zum viertschönsten der Welt gekürt – nehme ich einen Zug nach Mortsel, dem nächstgelegenen Bahnhof zum Flughafen.

Bahnhof Antwerpen CS
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Von dort sind es einige Hundert Meter durch verschlafene Vorstadtstraßen, bis man etwas abprupt vor dem Flughafen steht. Leider mittlerweile ein wenig verunstaltet, ist das Terminal ein schönes Beispiel der Architektur der 1920er Jahre mit Elementenvon Art Deco und Bauhaus,. Es ist damals sehr clever designt worden und da das Aufkommen in Antwerpen stets bescheiden war, musste es auch nie gigantomanischen Neubauten weichen. Wer sich für Details interessiert, dem sei diese Publikation empfohlen: http://www.antwerp-airport.be/bijlagen/GeschiedenisLuchthavenAntwerpen.pdf

Art Deco-Flughafen Antwerpen
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Bei Ankunft im Terminal grüßt mich erst einmal ein „Vertragd“-Hinweis – mein Flug hat also Verspätung. Ich bin eine Stunde vor der geplanten Abflugzeit angekommen, aber im Terminal geht es entspannt zu – Check-In-Counter sind nicht besetzt, die SiKo noch geschlossen. Kurzer Check im Internetdank Gratis-WiFi – der Abflug in LCY verzögert sich um eine halbe Stunde. Ich schlendere durch das kleine Terminal, in dem offensichtlich viele nicht benötigte Räume an Gewerbetreibende vermietet worden sind, die nichts mit Luftfahrt zu tun haben.

Terminal Antwerpen Landside
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Dem Terminalgebäude schließt sich das Stampe & Vertongen Museum an, das diese beiden Antwerpener Luftfahrtpioniere ehrt. Es hat leider nur an Wochenendtagen auf, so dass ich die Verspätung nicht für einen kleinen Besuch nutzen kann. Irgendwann macht die SiKo auf, und ich kann mich im Gate 1 installieren – das Gate, von dem alle Linienflüge abgehen, aber es gibt ohnehin nur zwei. Antwerpen ist einer dieser kleinen Flughäfen, die ich liebe, weil dort noch nicht alles von irgendwelchen Controllern gestreamlined worden ist. Kaffee gibt es umsonst aus einem Automaten, andere Getränke zu fairen Preisen, Zeitungen liegen aus. Man kümmert sich um seine Gäste, die ansonsten nicht viel zu tun haben – Gastronomie, Shop o.ä. sind Fehlanzeige. Weiterhin geht es entspannt zu, keine Durchsagen, kein Personal in Sicht. Um 11:15 Uhr rollt die erwartete Fokker 50 schließlich vor das Terminal. Wie es sich gehört, ist es das ehemalige VLM-Flaggschiff mit dem Namen „City of Antwerp“ und der Registrierung OO-VLM.

Cityjet Fokker 50 OO-VLM
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Um 1135 wird das Gate zum Leben erweckt, es zeigt sich Personal und zügig wird geboarded. Kurzer Fussmarsch bis zur Fokker, interessanterweise werden die Trolleys der Passagiere nicht systematisch einkassiert. Nun ja, der Flug ist vielleicht zu 60% ausgelastet und die Overhead Bins in der Fokker ganz akzeptabel. Die Kabine zeigt sich in dem geneigten Passagiere in den frühen 1990ern phasenweise beliebten „Schlammtönen“ – beige Ledersitze, cremefarbene Overhead Bins und Panels. Um 1145 Uhr rollen wir über die Startbahnschwelle und die „City Of Antwerp“ hebt in Richtung City of Antwerp ab. Schöner Blick auf das Flughafenareal. Über Berchem dreht die Fokker bereits nach steuerbord ab, um einen Überflug über die Innenstadt vermeiden. Es geht längere Zeit parallel zur Küste, bevor nach ca. 25 Minuten mit einer leichten Rechtskurve die Kanalquerung eingeleitet wird.

Das dürfte der Hafen von Zeebrügge sein
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Zwei Flight Attendants kümmern sich um die Passagiere – es gibt eine Getränkerunde und Kekse zu Knabbern und danach noch kleine Täfelchen belgischer Schokolade. Ich bin erstaunt, dass der Flug sich doch länger zieht als erwartet – ich hatte einen kurzen Hüpfer über den Kanal erwartet, doch die Flugzeit wird am Ende ziemlich genau 60 Minuten sein. Der Sinkflug über dem Kanal kündigt an, dass die Themsemündung nicht mehr fern sein kann und nachrund einer Dreiviertelstunde sind wir über England. Es wiederholt sich der Anflug von vor einer Woche mit Sun Air – entlang der Themsemündung Richtung Runway 27. Same procedure as almost every time.

Endanflug auf die Runway 27
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Nach der Landung habe ich gut 2,5 Stunden Zeit bis zum nächsten Flug – ich installiere mich in der Departure Lounge und verfolge das – um diese Tageszeit nicht allzu spektakuläre – Geschehen auf dem Docklands-Airport

Vorfeldaktivitäten in London City
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Datum: 16SEP2013
Strecke: London City - Düsseldorf
Airline: Eastern Airlines
Flugnummer: BA3275
Fluggerät: Saab 2000 G-CDEB


Nachdem die Zeit flott vergeht, gibt es eine kleine Schrecksekunde: Ich habe den BA-Boarding Pass wieder mal nicht richtig gelesen – genannt wird dort mit 1405 nicht die Boarding-Zeit, sondern die Schließung des Gates. So heißt es im Schweinsgalopp zu Gate 5 rennen, wo ich zwar der letzte der 21 Passagiere bin, aber das Boarding noch nicht begonnen hat. Auch hier das in England beliebte Procedere, alle Passagiere ins Gate zu checken und dann später ohne weitere Kontrolle boarden zu lassen. Die Strecke, für die BA mangels Kleingerät die Eastern Airlines mit einer Saab 2000 zum Warmfliegen unter Vertrag genommen hat, läuft erst wenige Wochen.

Fluggerät nach Düsseldorf
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Der Nachmittagsflug ist naturgemäß der schwächste der drei täglichen Umläufe, so dass wohl kein Anlass zur Sorge ob der Auslastung besteht. Beim Betreten der Saab 2000 ein echtes deja-vu – Original Crossair Anmutung mit den vertrauen blauen Ledersitzen, dem blauen Streifen über den Fenstern. Auch der Teppich könnte noch original Crossair sein, er sieht, wie die Maschine insgesamt, ein wenig abgeranzt aus. Der Take-Off erfolgt leicht verspätet von der Runway 27 Richtung City of London.

Take-Off mit Millenium Dome im Hintergrund
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Es heißt also scharfe Rechtskurve nach dem Start - ein paar Hundert Meter höher dreht gerade ein Emirates A380 ebenfalls scharf rechts ein – in diesem Fall Richtung Heathrow.

Kurs Nordost Richtung Clacton
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Es geht eine Weile über Essex Richtung Osten, bis wir um 14:53 Uhr den Luftraum über England verlassen und es hinaus auf die Nordsee geht. Um 1510 Uhr – vielmehr nun 1610 Uhr - überqueren wir in der Nähe von Valkenburg in einer Höhe von 27.000 Fuss die niederländische Küste, während ich die von der FA gereichte Nature Valley Crunchy Granola Bar knabbere – durchaus wohlschmeckend. Der Sinkflug beginnt um 16:17 es dauert dann noch fast eine halbe Stunde, bis uns der Boden wieder hat: Eine abwechslungsreiche Woche geht in Düsseldorf zu Ende.

Zurück in Düsseldorf
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Fazit: Zwei neue Airlines (Adria, MHS), drei neue Flughäfen (LBA, LJU, ANR).

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Highlight eines Fluges, der als British Airways vermarktet, aber mit einer Jetstream 32 durchgeführt wird, ist stets das Beobachten der Mitreisenden bei Annäherung per Bus an das Fluggerät – von Lachen bis zu ungläubigem Entsetzen ist alles im Angebot, gerne werden auch Handys oder Fotoapparate gezückt.

 

Genau das gleiche Phänomen sehe ich momentan Tag für Tag bei AIS Airlines ex FMO. Wenn die Pax dann noch den Flieger besteigen und sehen das eine Cockpittür/Vorhang fehlt ist das Gelächter noch größer.

 

Danke für den Report und die Bilder!

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Sehr netter TR!

 

Ohja, die Jetstream - letztes mal mit OLT wurde extra auf die Bordkarte "NO TOILET" gestempelt und die Gäste vor instieg auf das Klo geschicht! Erlebt man auch nicht alle Tage! :)

Welches Hotel hattest du in BLL? Das Zleep? Mich reizt ja die Sun Air D328JET - aber deren Preise übersteigen mein Budget, leider! :(

 

Aug jeden Fall solltest Du mal mit http://www.citywing.com/ LET410 fliegen - NICE!

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Welches Hotel hattest du in BLL? Das Zleep?

 

Ja, das Zleep.

 

Mich reizt ja die Sun Air D328JET - aber deren Preise übersteigen mein Budget, leider!

 

Sun Air muss man mit Avios machen. Den D328-300 habe ich letzte Woche auf BLL-OSL und davor mal auf BMA-AAR gemacht, wirklich sehr nett. Mal schauen, ob ich dazu noch einen TR gebastelt bekomme.

 

Auf jeden Fall solltest Du mal mit http://www.citywing.com/ LET410 fliegen - NICE!

Schon erledigt :-) - allerdings noch in der Manx2.com-Variante: http://forum.airliners.de/topic/47877-tripreport-dus-manblk-iom-glo-jer-gci-jer-gci-plhpze-tso-pzeext-edi-dus/?hl=gloucester

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