Hubi206 Geschrieben 22. Februar 2022 Melden Geschrieben 22. Februar 2022 (bearbeitet) Seit letzten Samstag verfolge ich Landungen in Funchal. Etwas eigenartig ist, daß Maschinen scheinbar endlose Schleifen nordöstlich von Madeira drehen, zwischenzeitlich am Flughafen vorbeifliegen ohne einen Landeanflug und dann wieder in Warteschleifen verbleiben. Einige Maschinen weichen aus nach Porto Santo, starten dort nach ca. 30 min um erneut Warteschlefen zu drehen (so z.B. EW610 am letzten Sonntag) Auch heute wieder das gleiche Spiel (aktuell Swiftair und TAP, jetzt in Porto Santo gelandet). Das alles bei Windgeschwindigkeiten, die m.M. nach nicht sehr hoch sind (aktuell 010°17kt, G27kt). Das Ganze ist für mich nicht nachvollziehbar bzw. die Abwicklung unverständlich. Natürlich ist bekannt, dass Funchal schwierig anzufliegen ist bei Starkwind oder Sturm. Aber diese momentanen Werte sind doch m.M. nach im normalen Rahmen. Und wenn diese Werte dann doch zu hoch sein sollten, warum startet man dann von Lissabon, Gran Canaria, oder sogar von Porto Santo um danach endlose Schleifen zu fliegen. Die aktuelle Lage sollte doch bekannt sein. Bearbeitet 22. Februar 2022 von Hubi206
Nosig Geschrieben 22. Februar 2022 Melden Geschrieben 22. Februar 2022 Böen mit 27 Knoten sind durchaus "hoch". Gerade mit einer anspruchsvollen Piste nahe Bergen, wo sich alle möglichen Wirbel bilden können.
Netzplaner Geschrieben 22. Februar 2022 Melden Geschrieben 22. Februar 2022 Ich bin kein Pilot, aber Folgendes ist den öffentlich zugänglichen Charts zu entnehmen: Wind Limitations When landing Maximum of two minutes mean wind speed values indicated by the touchdown anemometer: - In the sector 300^ to 010^ MAG (clockwise) - 15 KT with a maximum wind gust of 25 KT. - In the sector 020^ to 040^ MAG (clockwise) - 20 KT with a maximum wind gust of 30 KT. In diesem Fall wurden nach meiner Interpretation also die Limits überschritten.
Fluginfo Geschrieben 22. Februar 2022 Melden Geschrieben 22. Februar 2022 Lufthansa wartet in München schon seit Sonntag auf eine Abflugfreigabe. Flug wird immer wieder verschoben. Trifft wohl genau auf die Aussage von @Netzplanerhier voll zu.
Hubi206 Geschrieben 22. Februar 2022 Autor Melden Geschrieben 22. Februar 2022 Wenn die Werte zu hoch sind, dann darf halt nicht gelandet werden. Am Sonntag waren die dann aber ständig zu hoch. Warum startet man dann in Porto Santo um danach Warteschleifen zu fliegen? Die Situation wird man doch ständig und aktuell erfahren können. Oder wie es heute ist, die TAP wird doch die Situation eigentlich bestens kennen. Fliegen trotzdem los und landen in Porto Santo. Das erschließt sich mir nicht.
Nosig Geschrieben 22. Februar 2022 Melden Geschrieben 22. Februar 2022 Es geht nicht um formelle "Werte", sondern wie es sich konkret im Moment des Anflugs anfühlt. Wenn die sich damit nicht wohlfühlen, landen sie nicht. Das ist sehr richtig so.
lowrider Geschrieben 22. Februar 2022 Melden Geschrieben 22. Februar 2022 Aufgrund der Topographie in FNC kommt es bei entsprechendem Wind aus nördlichen Richtungen gerne mal zu Windshears,daher auch die wind-limitations. Als PIC benötigt man extra eine Einweisung. Früher (als die Bahn auch noch kürzer war) wurde jede Landung 'beurteilt‘ und der Airline bei überschreiten der vorgegebenen Parameter die Genehmigung für Anflüge nach FNC entzogen. Für den Anflug zählt übrigens immer der aktuelle 'Tower-Wind‘ und es obliegt nach wie vor dem PIC die Situation vor Ort zu evaluieren.
Hubi206 Geschrieben 22. Februar 2022 Autor Melden Geschrieben 22. Februar 2022 vor 10 Minuten schrieb lowrider: Aufgrund der Topographie in FNC kommt es bei entsprechendem Wind aus nördlichen Richtungen gerne mal zu Windshears,daher auch die wind-limitations. Das alles ist ja bekannt. Dennoch frage ich mich, warum EW von Porto Santo (Entfernung ca. 30 NM) startet, obwohl bereits 6 andere Maschinen im holding sind??? Übringens: aktuell 8 Maschinen im holding
Nosig Geschrieben 22. Februar 2022 Melden Geschrieben 22. Februar 2022 (bearbeitet) Vielleicht scheinen die nackten Zahlen den Betriebszentralen machbar aber vor Ort entpuppt sich die Lage dann doch als komplizierter? Warum ohne Not ein Flugzeug verbiegen? Der rein finanzielle Druck wird ja dann auch größer, ein paar hundert Leute ungeplant unterzubringen und zu verpflegen. Bearbeitet 22. Februar 2022 von Nosig
lowrider Geschrieben 22. Februar 2022 Melden Geschrieben 22. Februar 2022 vor 1 Stunde schrieb Hubi206: Das alles ist ja bekannt. Dennoch frage ich mich, warum EW von Porto Santo (Entfernung ca. 30 NM) startet, obwohl bereits 6 andere Maschinen im holding sind??? Übringens: aktuell 8 Maschinen im holding Habe ich doch geschrieben...es zählt der aktuelle Tower-Wind. Metar und ATIS sind Momentaufnahmen die dann eine Gültigkeit für 30 min. haben (ab und zu gibt’s auch n Speci). Nun ist das Wetter in dieser 30min-Periode aber natürlich nicht konstant,und man versucht halt eine Lücke zu erwischen, wo die Parameter für den Anflug und die Landung passen. Wenn es z.B. schneit,ist ja oft die Bahn temporär gesperrt wegen Räumung. Deswegen stellt man ja nicht komplett den Verkehr ein (es sei denn bei Blizzards😇).Man hofft auf eine Lücke...eigentlich ganz einfach.
Nosig Geschrieben 22. Februar 2022 Melden Geschrieben 22. Februar 2022 Und wenn die Lücke nicht kommt, wartet man noch und dann weicht man aus.
Fluginfo Geschrieben 22. Februar 2022 Melden Geschrieben 22. Februar 2022 vor 16 Minuten schrieb Nosig: Und wenn die Lücke nicht kommt, wartet man noch und dann weicht man aus. Bevorzugt in Teneriffa heute um Nachzutanken und dann nochmals probieren. LH 1790 ist heute MUC-FNC (Holding und ohne Landung) geflogen und zurück in FAO zu Tanken und jetzt gehts wieder zurück nach München mit A321neo und vermutlich den Paxen.
EDDS Geschrieben 22. Februar 2022 Melden Geschrieben 22. Februar 2022 vor 7 Stunden schrieb Hubi206: Das alles ist ja bekannt. Dennoch frage ich mich, warum EW von Porto Santo (Entfernung ca. 30 NM) startet, obwohl bereits 6 andere Maschinen im holding sind??? Übringens: aktuell 8 Maschinen im holding Ganz einfach. Weil, wie dir sicher bekannt ist, jede Crew von der Flugdienstzeit her limitiert ist, und irgendwann der Zeitpunkt erreicht ist, an dem man es probieren muss. Wenn es nicht klappt, geht es dann in den meisten Fällen auf die Kanaren. Die Paxe gehen ins Hotel, die Crew auch, um ihre Ruhezeit zu bekommen. All das ist auf Porto Santo nicht möglich, weil die Hotels fehlen.
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