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Aktuelles zum Allgäu Airport Memmingen


Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Mal grundsätzlich ein Airport ist doch wie jedes andere Unternehmen, wenns nicht rentiert muss mans zusperren....

Grundsätzlich und aus Prinzip grob falsch, Flughäfen sind wie Straßen und Schienen Infrastruktur die der Staat bereitsstellen muss und die aus Prinzip zwingend über Steuern finanziert werden muss. Überall wo Infrastruktur provatisiert wurde, ging/geht das extrem schief. Privatisierung von Infrastruktur führt zwingend zu gravierenden Versorgungslücken und Landflucht.

Im Gegenzug stapelt sich dann in Städten wie Stuttgart oder München die Bevölkerung.

Jeder der täglich in München über 2 Stunden im Stau steht nur um die 10 Km zu seinem Arbeitsplatz und zurück zu kommen weiß was ich meine. Nein die S-Bahn ist keine Alternative. Durch die fehlende zweite S-Bahn Stammstrecke, den durch ein inhaltlich grob falsches Gutachten vernichteten Transrapid und dem gecancelten München 21 ist da auch keinerlei Chance mehr da, das Problem Verkehr in München in den nächsten 20 Jahren zu lösen.

Weitere Beispiele für die Unfähigkeit der Privaten Infrastruktur zu schaffen oder wenigstens sinnvoll zu erhalten, Eisenbahn Großbritannien oder Telekom Breitbandausbau Deutschland.

Es ist irrelevant ob ein Flughafen "Gewinn" oder "Verlust" erwirtschaftet. Nur der volkswirtschaftliche Nutzen muss vorhanden sein.

Geschrieben

@ flyer 1974

Ja, so stellt sich das Klein Fritzchen vor. Wenn der Laden nicht läuft, zumachen. So einfach ist das in der realen Welt nicht. Da gibt es Interessenlagen (politische, regionalwirtschaftliche, gesamtwirtschaftliche, usw.), die den Prozeß nicht so einfach gestalten. Das betrifft nicht nur Flughäfen, sondern auch andere Objekte. Nicht umsonst sieht die Insolvenzordnung vor, zu allererst prüfen zu lassen, ob es eine Fortführungsperspektive einer insolventen Firma gibt. Und wenn ja, dann gibt es eben auch flankierende Maßnahmen, die eine Fortführung ermöglichen.

Richtig ist aber auch, daß Subventionen, insbesondere bei staatlichen Infrastrukturprojekten, früher einfacher waren als jetzt, wo in Brüssel alles genehmigt werden muß. Das ist grundsätzlich auch o.k. Wenn denn Brüssel seinen Daumen hebt, wissen alle, daß das rechtlich in Ordnung ist. Ich möchte allerdings auch nicht so weit gehen, wie der Kollege tcomster, der über private Infrastrukturprojekte den Bann ausspricht und Flughäfen alleine der staatlichen Vorsorge zuordnet. So einfach ist das nun auch wieder nicht. Es gibt im übrigen genügend Beispiele für gelungene Privatisierungen von staatlichen Dienstleistungen/Unternehmen.

 

Was Deine Anmerkungen zu den ehemaligen Fliegerhorsten betrifft, so gibt es auch einige, die dem Streichkonzert zum Opfer fielen, als der Friede ausbrach. Und die machten den Konversionszirkus entweder nicht mit oder waren dafür auch nicht geeignet. In Niedersachsen könnte ich Dir da einige nennen. In der Diskussion heute stehen ja im wesentlichen nur FMM und ZQW (hat sich wohl erledigt). FKB hingegen läuft doch ganz gut, wenn ich das richtig beurteile. Andere notleidende Flughäfen sind keine Konversionsprojekte.

Geschrieben

Mal grundsätzlich ein Airport ist doch wie jedes andere Unternehmen, wenns nicht rentiert muss mans zusperren....

Ausnahme die Landwirtschaft ! Regen, Hagel, zu trocken.... egal für irgendwas gibt es immer Beihilfen.... bei den Airports

sieht es die EU nun glücklicherweise anders !

Ich habe keinerlei Verständnis dafür das Steuergelder in die Hand genommen werden, während in absehbarer Entfernung

Verkehrsflughäfen durchaus profitabel betrieben werden !

Zum Glück hat man nicht aus allen Flughäfen, die im ww2 entstanden sind bzw. in der Phase des kalten von der Luftwaffe oder

den anderen genutzt wurden  " Möchtegernverkehrsflughäfen" gemacht  wisst ihr wieviele es davon in Süddeutschland  gäbe ?

Über die Verkehrsanbindung bräuchte man sich keine Gedanken machen in BAWÜ wären sie von jedem Ort mit dem Trolley

in 1-2 h gemütlich zu Fuß zu erreichen ....

Wieso fliegen Airlines (auch wenn nur Wenige) nach FMM, und wieso buchen dann Menschen, die in absehbarer Entfernung von anderen Airports sich befinden diese Tickets?

1. den Leuten ist es ziemlich egal ob Ryan oder XY draufsteht. diese wollen diese Strecke fliegen weil es für Sie Vorteile gegenüber einen Flug mit LH & CO ab MUC, STR, ZRH oder FDH hat.

2. Manche mögen wegen 5 € Ersparnis ab FMM fliegen, denke diese Klientel ist die Kleinste

3. Es werden Routen angeboten, welche es ab den anderen Airports nicht gibt, oder zu den falschen Zeiten, oder der Preis im Verhältnis zu FMM eben so hoch ist, dass diese auch einen Umweg gerne fahren.

4. Allgäuer oder die netten BaWü fahren lieber nach FMM als nach MUC oder STR. Vielleicht weil der Weg kürzer ist oder man einen kleineren überschaubaren Airport bevorzugt.

5. FDH hat es nicht nötig, bzw. Konnte keine Airline für o.g. strecken weder vorher noch jetzt in Konkurrenz aufbauen und wird auch die nächste Zeit keine Alternative für viele Kunden sein

6. LH & CO hat den Wandel der Zeit verschlafen und wollte diese Strecken nicht anbieten, oder wenn dann ab Ihren Airports zu Ihren Bedingungen. Nicht umsonst will man jetzt eine billige Eurowings und P2P ab zweitrangigen Airports in Zukunft anbieten.

7. Sollte morgen FMM dicht sein, würde Ryan zum Teil ausweichen, eher würden andere wie Easy, Vueling oder Norwegian den Markt abgrasen. LH hätte keinen Vorteil, nur die Wettbewerber direkt vor Ort und dann einen noch härteren Wettbewerb.

Zudem würde dann umgehend eine politische Diskussion aus Richtung Augsburg und Landsberg losgehen, die dortigen Airports, welche noch militärisch betrieben werden, für die Allgemeinheit auszubauen ( bei wesentlich höheren Kosten), da man sich gegenüber der Landeshauptstadt benachteiligt fühlt usw.

 

FMM wird nachgefragt, jetzt und in Zukunft. es geht nur noch darum die anfallenden Kosten so zu verschleiern, dass Brüssel nichts sagen kann. Der alte bayerische König FJS hätte dies schon längst geregelt, so wie er den Ausbau damals von MUC durchgeboxt hat.

Geschrieben (bearbeitet)

In der Diskussion heute stehen ja im wesentlichen nur FMM und ZQW (hat sich wohl erledigt). FKB hingegen läuft doch ganz gut, wenn ich das richtig beurteile. Andere notleidende Flughäfen sind keine Konversionsprojekte.

Brüssel betriebt aktuell Infrastrukturvernichtung und Arbeitsplatzabbau.

In Brüssel haben die Eurokraten nicht begriffen, dass Deutschland deutlich dichter besiedelt ist, als Frankreich und vor allem Spanien. Nach dem schwachsinnigen und umweltschädlichen Glühlampenverbot und der überflüssigen Staubsaugerverordung und vor allem der vorsätzlichen Zerstörung deutscher Wasser und Abwassersysteme durch zu wenig Wasserdurchfluss (Auch wieder so eine hirnrissge EU Verordung) betreibt die EU Kommision hier weiter das Projekt Rückschritt Europa. Niemand darf sich wundern, wenn sich England zeitnah vom alleszerstörenden Molloch Eu befreit. Und der Ausstieg Englands ist nur der Anfang. Andere westeuropäische Staaten werden angesichts der grob falschen, auf Privatwirtschaft bauenden Infrastrukturpolitik Brüssels zwangsläufig, zur Rettung ihrer Wirtschaft, folgen müssen.

Bearbeitet von tcomster
Geschrieben

Es ist irrelevant ob ein Flughafen "Gewinn" oder "Verlust" erwirtschaftet. Nur der volkswirtschaftliche Nutzen muss vorhanden sein.

Zu grossen Teilen bestimmen Fluggesellschaften welche Flughäfen ankommen und welche nicht, und Linienflieger gibt es in Deutschland im Prinzip nur noch einen grossen(von dem kleinen Drehkreuz in Berlin abgesehen).

 

Kleine Strukturen haben kaum noch eine Chance daneben, weder kleine Airlines noch kleine Flughäfen die nicht ins Konzept des Grossen passen.

 

"Eine Germanwings kann Intersky jederzeit in die Pleite fliegen, wenn sie will"

Rudolf Wöhrl (CityJet, InterSky)

Geschrieben

Ich finde es ja auch grundsätzlich nicht falsch wenn der Staat bei Infrastrukturprojekten wie einem Airport Unterstützung gibt um z.B. eine Landebahn oder ein Terminal zu bauen. Schließlich hat man hier dann auch einen Gegenwert. Allerdings kann es nicht sein das mit unserem Steuergeld der laufende Betrieb eines Airports Subventioniert wird. Wenn tcomster oder andere so etwas für gut halten dann bitte ich deren Steuergeld dafür einzusetzen und bitte nicht meins. Ich gebe flyer1974 in der Hinsicht recht das wenn ein Airport operativ kein Geld verdient muss man ihn zusperren. Das schaffen ja auch einige Regionalairports wie z.B. FDH, FKB. Wenn solche Airports die sich eben operativ lohnen dann Unterstützung vom Staat wegen Ausbau oder Umbau brauchen dann finde ich es gut wenn der Saat da Geld in die Hand nimmt. Wenn FMM es schafft Geld zu verdienen bin ich auch da bereit das mein Steuergeld für den Ausbau benutzt wird aber ich will keine Subventionen des laufenden Flugbetrieb.

Geschrieben

Allerdings kann es nicht sein das mit unserem Steuergeld der laufende Betrieb eines Airports Subventioniert wird.

Wenn man Zinsen und Abschreibungen wegrechnet, was ja direkte Folge der vom Staat zu tragenden Infrastruktur ist, steht Memmingen gar nicht so schlchet da.

Die weitgehend sinnfreie Sicherheitsshow sollte natürlich auch der bezahlen, der den Unsinn vorgibt, der Bund.

Fluglotsen, Aufgabe des Staates, wie Verkehrspolizisten oder Ampeln.

Wenn man also alles wegrechnet, was der Staat bezahlen sollte oder zu verantworten hat, steht bei Memmingen, wie auch bei vielen anderen Flughäfen eine staatlicher operativer Gewinn.

Geschrieben

Subvention oder Zuschuss?!

"Denken heisst Vergleichen"

 

Manche vergleichen immer nur den Betriebsgewinn von Flughäfen. bitte auch die gesamten Zuschüsse mit vergleichen.

Für mich und ich denke für alle Steuerzahler zählt das Gesamtergebnis von Gesamtzuschüsse inkl. Subventionen zu dem Ergebnis, also ob am Ende das Geld für die Anzahl der Passagiere/Flüge/Fracht/Steuereinnahmen in einem positiven Verhältnis steht.

 

Bisher hat FMM ein paar Mio Bauzuschuss erhalten. FKB und FDH haben Ihren Ausbau auch nicht aus der eigenen Tasche bezahlt. DTM und SCN hängen am Tropf. Die Liste ist lang, sehr lang.

Beim Vergleichen bitte alle Zahlen in den Topf schmeissen und dann das Ergebnis anschauen.

FMM bietet ca. 5 Mio. Pax bei 7 Jahren Betrieb und bei einem Zuschuss von bisher ca 7.5 Mio.

Welcher anderer Regioairport bietet weniger? Mal nicht bezogen auf die letzten 1oder 2 Jahren. Bin gespannt was da so alles zum Vorschein kommt.

Geschrieben (bearbeitet)

Wenn man Zinsen und Abschreibungen wegrechnet, was ja direkte Folge der vom Staat zu tragenden Infrastruktur ist, steht Memmingen gar nicht so schlchet da.

Die weitgehend sinnfreie Sicherheitsshow sollte natürlich auch der bezahlen, der den Unsinn vorgibt, der Bund.

Fluglotsen, Aufgabe des Staates, wie Verkehrspolizisten oder Ampeln.

Wenn man also alles wegrechnet, was der Staat bezahlen sollte oder zu verantworten hat, steht bei Memmingen, wie auch bei vielen anderen Flughäfen eine staatlicher operativer Gewinn.

Vermutest Du das oder kannst Du es mit Zahlen belegen?

Bearbeitet von Mega-Air
Geschrieben

Wenn man also alles wegrechnet, was der Staat bezahlen sollte oder zu verantworten hat, steht bei Memmingen, wie auch bei vielen anderen Flughäfen eine staatlicher operativer Gewinn.

 

Es gibt Verschreiber, die sind dann wieder so gut, dass man sich das Grinsen nicht verkneifen kann! ;)

Geschrieben (bearbeitet)

Möge RS doch mal ein ausgelichenes operatives Ergebnis auf den Tisch legen, dann könnte man über Zuschüsse oder Beihilfen aus öffentlicher Hand reden.

Das FMM dem Steuerzahler bislang nicht mehr gekostet hat ist allein dem Umstand geschuldet das ne Menge an Anteilseignern stets

Geld nachgeschossen haben !

Es gibt in genau jener Region Airports die primär unprofitabel betrieben werden, aber die Wirtschaft finanziert sie selbst, weil Sie

ein großes Intersse daran hegt ! Es wäre erfolgversprechender Manching oder Obepfaffenhofen als Verkehrsfughafen zu nutzen !!!

Diese werden durch gewisse Unternehmen ohnehin weiterbetrieben, die dafür auch Geld in die Hand nehmen !

RYR könnnte es als München -näher West vermarkten :D  

Aber sorry auf Dauer wirds so nichts ? ohne je schwarze Zahlen zu schreiben !

Wenns so einfach wäre würd ich als GF Neuhausen o.E. wieder beleben, dass Kind dann STR- Süd oder ZRH- Nord nennen...

die Wirtschaft und die Politik blenden solang mein GF - Gehalt fließt !

 

In der Region Bodensee - Oberschwaben gibts einen Fernsehsender, da gabs die erste Grillsendung im TV.

Und der Mod. sagt da Dinge die die Menscheit nicht braucht !

Für mich gehört da FMM eindeutig dazu !

Bearbeitet von flyer1974
Geschrieben (bearbeitet)

Das FMM dem Steuerzahler bislang nicht mehr gekostet hat ist allein dem Umstand geschuldet das ne Menge an Anteilseignern stets

Geld nachgeschossen haben !

 

Wenn das so ist, dann frage ich mich, warum sich hier soviele User über Memmingen aufregen.

Es gibt in genau jener Region Airports die primär unprofitabel betrieben werden, aber die Wirtschaft finanziert sie selbst, weil Sie

ein großes Intersse daran hegt ! Es wäre erfolgversprechender Manching oder Obepfaffenhofen als Verkehrsfughafen zu nutzen !!!

Diese werden durch gewisse Unternehmen ohnehin weiterbetrieben, die dafür auch Geld in die Hand nehmen !

RYR könnnte es als München -näher West vermarkten :D  

 

Meinst Du mit "Region" den Teil, den man gemeinhin Schwaben nennt? Dann gib doch mal ein Beispiel für Deine Aussage.

 

Und was Manching oder Oberpfaffenhofen betrifft, so sind  das eben keine Konversionsprojekte und deshalb auch nicht mal im Ansatz vergleichbar mit Memmingen.

Zu Manching wär außerdem noch zu sagen, daß es einen Versuch gab, den privaten Betreiber für eine Öffnung in Richtung Aufnahme eines weiteren Carriers zu interessieren. Aus nachvollziehbaren Gründen war das aber nicht möglich. Und das hatte nichts mit Wizzair  und AUDI zu tun. In Oberpfaffenhofen gibt es nach meiner Kenntnis keinen privaten Mitbenutzer.

Bearbeitet von aaspere
Geschrieben

Grundsätzlich und aus Prinzip grob falsch, Flughäfen sind wie Straßen und Schienen Infrastruktur die der Staat bereitsstellen muss und die aus Prinzip zwingend über Steuern finanziert werden muss. Überall wo Infrastruktur provatisiert wurde, ging/geht das extrem schief.

.

Dir ist bekannt, wie z.B. in Frankreich oder Italien Autobahnen bereitgestellt werden?

Es ist irrelevant ob ein Flughafen "Gewinn" oder "Verlust" erwirtschaftet. Nur der volkswirtschaftliche Nutzen muss vorhanden sein.

Falsch. Der volkswirtschaftliche Nutzen sollte größer als die volkswirtschaftlichen Kosten sein. Und das sollte nach einer schlüssigen Methode heraus nachgewiesen sein und nicht nach dem Bauchgefühl der Provinzfürsten.

Geschrieben

Niemand darf sich wundern, wenn sich England zeitnah vom alleszerstörenden Molloch Eu befreit. Und der Ausstieg Englands ist nur der Anfang. Andere westeuropäische Staaten werden angesichts der grob falschen, auf Privatwirtschaft bauenden Infrastrukturpolitik Brüssels zwangsläufig, zur Rettung ihrer Wirtschaft, folgen müssen.

Wenn die EU so wäre wie Du es beschreibst gäbe es im Mutterland des "wir privatisieren alles" England wohl weit weniger Tendenzen auszutreten. Die City of London Corporation zu schützen dürfte da eher auf der Agenda stehen...

 

Gruß

Thomas

Geschrieben

Wenn die EU so wäre wie Du es beschreibst gäbe es im Mutterland des "wir privatisieren alles" England wohl weit weniger Tendenzen auszutreten. Die City of London Corporation zu schützen dürfte da eher auf der Agenda stehen...

 

Gruß

Thomas

Da hast Du Recht. Zumal gerade England jetzt auch das Paradebeispiel dafür ist, wie Privatisierung im Verkehrsbereich in die Hosen gehen kann. Siehe die Eisenbahnpolitik in den 90er Jahren.

Geschrieben

Zum volkswirtschaftlichen Nutzen von Flughäfen, der in irgendwelchen Gutachten immer wieder in fulminante Höhen gerechnet wird, empfehle ich die Lektüre dieser Bewertung eines solchen Gutachtens

 

http://www.tu-chemnitz.de/wirtschaft/bwl4/interessantes/Koeln_Neu_2010_11_19.pdf

 

erstellt von Prof. Thießen, TU Chemnitz. Dass es dabei um CGN ging, tut grundsätzlich nichts zur Sache.

 

Aus EU-Sicht, die ich diesbezüglich einmal völlig teile, haben nunmal Flughäfen in absehbarer Zeit ohne laufende Betriebskostenzuschüsse auszukommen, weil diese gegenüber benachbarten Standoprten Wettbewerbsverzerrungen darstellen. Punkt, fertig, aus.

 

Wenn seitens der Politik, durch Luftverkehr ab peripheren Standorten regionale, positive Effekte, z.B. zum Thema Erreichbarkeit, erwünscht werden, sind dafür andere Maßnahmen, als die permanente Subventionierung von Flughäfen vorgesehen: die sogenannten PSO (Public Service Obligations), auf gut deutsch, durch die öffentliche Hand bestellte Flugverkehre, für die es ein durch die EU wohldefiniertes Regelwerk ( http://ec.europa.eu/transport/modes/air/internal_market/pso_en.htm ) gibt.

 

Das ist im Grunde nichts anderes als der Schienenpersonennahverkehr, der in Deutschland durch die Länder, bzw. durch sie beauftragte Körperschaften bestellt (und bezahlt!) wird. Auch hier wird nicht die Infrastruktur subventioniert, sondern das Verkehrsangebot.

Geschrieben (bearbeitet)

Dir ist bekannt, wie z.B. in Frankreich oder Italien Autobahnen bereitgestellt werden?

Sehr gutes Beispiel, leere Autobahnem überfüllte Nebenstrecken, völlig überlastete Ortsdurchfahrten, jede Menge sinnlose Verkehrstote auf eben diesen Nebenstrecken.

Im Endeffekt eine Verschwendung von Ressoucren.

Wenn die EU so wäre wie Du es beschreibst gäbe es im Mutterland des "wir privatisieren alles" England wohl weit weniger Tendenzen auszutreten. Die City of London Corporation zu schützen dürfte da eher auf der Agenda stehen...

Die Zeit der Privatisierung im Vereinigten Königreich ist lange vorbei.

Der Flughafen in Cardiff wurde gerade verstaatlicht.

Die Bahnanbindung ist deutlich besser als in Deutschland.

Die City of London lebt von der EU und bricht bei einem EU Austritt zusammen.

Das Geschäft geht dann nach Irland und Frankfurt.

auf gut deutsch, durch die öffentliche Hand bestellte Flugverkehre, für die es ein durch die EU wohldefiniertes Regelwerk

und genau das sollte in Memmingen für die Verbindungen nach Berlin, Hamburg und Köln erfolgen mit Eurowings/Lufthansa City als Partner und CRJ 900 oder besser Embraer 190 als Maschine. Bearbeitet von tcomster
Geschrieben

Sehr gutes Beispiel, leere Autobahnem überfüllte Nebenstrecken, völlig überlastete Ortsdurchfahrten, jede Menge sinnlose Verkehrstote auf eben diesen Nebenstrecken.

 

Du konstruierst Kausalitäten, die es nicht gibt.

Du könntest genauso gut anders herum argumentieren: staatliche Nebenstraße, viele Verkehrstote. Wäre genauso schwachsinnig.

Geschrieben

Wenn seitens der Politik, durch Luftverkehr ab peripheren Standorten regionale, positive Effekte, z.B. zum Thema Erreichbarkeit, erwünscht werden, sind dafür andere Maßnahmen, als die permanente Subventionierung von Flughäfen vorgesehen: die sogenannten PSO (Public Service Obligations), auf gut deutsch, durch die öffentliche Hand bestellte Flugverkehre, für die es ein durch die EU wohldefiniertes Regelwerk ( http://ec.europa.eu/transport/modes/air/internal_market/pso_en.htm ) gibt.

 

Das ist im Grunde nichts anderes als der Schienenpersonennahverkehr, der in Deutschland durch die Länder, bzw. durch sie beauftragte Körperschaften bestellt (und bezahlt!) wird. Auch hier wird nicht die Infrastruktur subventioniert, sondern das Verkehrsangebot.

Danke, dachte das dies nur für Strassen+Schienenverkehr gilt.

Die subventionierten Flüge für Schulkinder (und andere Inselbewohner) von britischen Inseln zum nächsten Regionalflughafen laufen demnach auch unter dem "PSE"?

Geschrieben

und genau das sollte in Memmingen für die Verbindungen nach Berlin, Hamburg und Köln erfolgen mit Eurowings/Lufthansa City als Partner und CRJ 900 oder besser Embraer 190 als Maschine.

PSE gilt bei Strasse+Schiene nur bis 300000km (oder 1 Million €), da ist nicht mal 1-5 mit 1 täglichen Verbindung nach Hamburg möglich.
Geschrieben

[PSO-Routen]

und genau das sollte in Memmingen für die Verbindungen nach Berlin, Hamburg und Köln erfolgen mit Eurowings/Lufthansa City als Partner und CRJ 900 oder besser Embraer 190 als Maschine.

 

Moment. Nicht umsonst nannte ich das "wohldefinierte Regelwerk". Für Dich nochmal zum durchlesen in Deutsch: http://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/PDF/?uri=CELEX:32008R1008

 

Darin beachtenswert:

 

Artikel 16, Absätze 1, 2, 3 a und und insbesondere 3 b sowie 19, Absatz 2 b.

 

16.3b spricht hinsichtlich der Notwendigkeit und Angemessenheit einer PSO-Strecke von zu berücksichtigenden Alternativen mit einer Reisezeit von unter drei Stunden und da fällt ab Memmingen die Fahrt per Pkw nach FDH (ca. 1 Stunde) plus Flug ab dort nach TXL, HAM und CGN wohl darunter.

 

Und da haben wir des weiteren Artikel 19.2b, worin von einer Erreichbarkeitsschwelle von 90 Minuten für einen Flughafen die Rede ist. Auch hier fällt aus Memminger Perspektive FDH darunter.

 

Du kannst damit rechnen, dass sowohl LH/4U bzgl. ihrer Strecke FDH-CGN als auch Intersky wegen ihrer Strecken von FDH nach TXL und HAM dem Ansinnen zur Einrichtung der von dir geforderten PSO-Strecken wegen der Betroffenheit ihrer eigenwirtschaftlichen Verkehre ab FDH bei der EU hinsichtlich einer Nichtgenehmigung dieser Verkehre vorstellig würden.

Danke, dachte das dies nur für Strassen+Schienenverkehr gilt.

Die subventionierten Flüge für Schulkinder (und andere Inselbewohner) von britischen Inseln zum nächsten Regionalflughafen laufen demnach auch unter dem "PSE"?

 

Eine nicht ganz aktuelle Liste aller PSO-Routen (auch eingestellter) in der EU sowie Norwegen und Island findet sich hier: http://ec.europa.eu/transport/modes/air/internal_market/doc/pso_-_eu_and_eea_-_feb_2013.pdf

 

Die neuesten Ausschreibungen finden sich unter dem bereits genannten Link hier: http://ec.europa.eu/transport/modes/air/internal_market/pso_en.htm

Geschrieben (bearbeitet)

16.3b spricht hinsichtlich der Notwendigkeit und Angemessenheit einer PSO-Strecke von zu berücksichtigenden Alternativen mit einer Reisezeit von unter drei Stunden und da fällt ab Memmingen die Fahrt per Pkw nach FDH (ca. 1 Stunde) plus Flug ab dort nach TXL, HAM und CGN wohl darunter.

lesen hilft enorm:

 

Zitat:

"die Frage, ob auf andere Verkehrsträger zurückgegriffen

werden kann und inwieweit diese Verkehrsträger den

betreffenden Beförderungsbedarf decken können, insbesondere

wenn bestehende Schienenverkehrsdienste die betreffende

Strecke mit einer Reisezeit unter drei Stunden und

mit ausreichenden Frequenzen und Verbindungen sowie

mit angemessenen zeitlichen Abstimmungen bedienen"

 

Es geht hier darum, ob das Ziel auf dem Schienenweg in 3 Stunden erreicht werden kann und das ist weder für Köln, noch für Hamburg oder Berlin der Fall.

16b steht einer Subventionierung nicht im Weg, im Gegegenteil.

 

Und da haben wir des weiteren Artikel 19.2b, worin von einer Erreichbarkeitsschwelle von 90 Minuten für einen Flughafen die Rede ist. Auch hier fällt aus Memminger Perspektive FDH darunter.

 

B) die Flughäfen sind durch eine angemessene Verkehrsinfrastruktur

angebunden, so dass sie — nach Möglichkeit

auf direktem, ggf. auch grenzüberschreitendem Wege —

innerhalb von 90 Minuten erreichbar sind

ist an der Grenze,

mit öffentlichen Verkehrsmitteln geht da nichts, üblich sind da 2,5 bis 3 Stunden.

mit dem privaten PKW wird es eng.

Von Memmingen nach Friedrichshafen in einer Stunde? Wohl kaum.

Das braucht man ja oft schon auf der B31 von Weißensberg nach Friedrichshafen

und dann muss man noch auf der B30 durch Friedrichshafen durch.

Bearbeitet von tcomster
Geschrieben

Du konstruierst Kausalitäten, die es nicht gibt.

Du könntest genauso gut anders herum argumentieren: staatliche Nebenstraße, viele Verkehrstote. Wäre genauso schwachsinnig.

Na komm, seine Kausalität ist schon um einiges logischer und nicht so pauschal von der Hand zu weisen. Zumindest solange kostenpflichtige Autobahnen sicherer sind als kostenlose Landstraßen...

 

Gruß

Thomas

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