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airliners.de

Flugzeug-Emissionen um 86% zugenommen


markopolo

Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Viele Zahlen und Daten, die von Verzichtsaposteln und Luftfahrtgegnern aus der Presse, Greenpeace, Germanwatch etc. hartnäckig verbreitet werden, um die Luftfahrt als größtes Klimaproblem zu diffamieren, stimmen einfach nicht.

Doch die stimmen, sie passen Typen wie Dir bloss nicht...Nimm zur Kenntnis, dass, wenn wir so weiter machen, dann brauchen wir uns in 20 Jahren um das Fliegen keine Sorgen mehr zu machen, weil es dann naemlich fuer Privatleute verboten ist.

 

@Ahoberg: Deine persönlichen Angriffe hier sind ja wohl dass Allerletzte. Diskutieren gerne, aber jemanden für seine persönliche Meinung niedermachen geht voll am Ziel vorbei.

 

Im übrigen kann ich HB-IDF hier durchaus zustimmen, es wird z.T. mit völlig falschen Zahlen gerechnet. So wird immer ein pro-Kopf Ausstoß an CO2 von 6 Tonnen für einen Flug nach Bali genannt. Jetzt mal ein bisschen gerechnet:

 

Die Strecke FRA-DPS sind 12.000 km (11.937 um genau zu sein). Pro 100 km werden 4 Liter Kerosin verbraucht, macht 480 Liter Kerosin pro Person. Jeder Liter verbranntes Kerosin produziert etwa das 3-fache (3,15) an CO2 - also insgesam 480 * 3,15 = 1.512 kg CO2. Bedeutet, dass für Hin- und Rückflug 3.000 kg CO2 (= 3 Tonnen) freigesetzt werden, also die Hälfte von dem was man uns weiß machen will. Tolle Berichterstattung.

Geschrieben

machen wir uns mal nichts vor - die politiker sind (obwohl kein wahljahr) in eine puren aktionismus verfallen.

 

man greift aktuell denjenigen an, und in die tasche, bei dem es am einfachsten durchzusetzen ist.

einem autofahrerer kann es am einfachsten aufgebürdet werden, sich für 600-1000 euro einen partikelfilter ins auto zu bauen.

ein ticket kann man durch steuern wahllos verteuern und das als öko verkaufen.

 

doch eine beliebige industrieanlage kann man nicht einfach mal eben für millionen umweltsanieren lassen, die betriebe drohen gleich mit abwanderung ins ausland, gleichzusetzen mit arbeitsplatzabbau. ähnlich sieht es aus, würde man fordern, eine deutsche lkw- oder bus-flotte auf einen gewissen standard bringen zu wollen. dann haben wir bald noch mehr polnische brummis hier.

 

solange da nicht ein standard für die gesamte eu (weltweit ist nicht machbar) kommt, ist der einzelne immer der gekniffene.

Geschrieben

kleiner nachtrag meinerseits.

 

bin mag gespannt, wie unsere umweltheimchen darauf reagiren würden, würde jeder deutsche urlauber nicht in die grosse weite welt fliegen, sondern an nord-und ostsee zum baden fahren oder müssten unsere wälder auf einmal ein vielfaches der jetzigen wanderer verkraften. die wären auch nicht begeistert, selbst wenn jeder mit der bahn anreiste, was ja auch gar nicht nicht ginge...

Geschrieben
kleiner nachtrag meinerseits.

 

bin mag gespannt, wie unsere umweltheimchen darauf reagiren würden, würde jeder deutsche urlauber nicht in die grosse weite welt fliegen, sondern an nord-und ostsee zum baden fahren oder müssten unsere wälder auf einmal ein vielfaches der jetzigen wanderer verkraften. die wären auch nicht begeistert, selbst wenn jeder mit der bahn anreiste, was ja auch gar nicht nicht ginge...

Es lässt sich nicht nur durch die Wahl des Urlaubsziels und des dafür benutzten Verkehrsmittels der CO2-Ausstoß beeinflussen. Es geht auch über die Reisegewohnheiten. Heutzutage ist der eine große, dreiwöchige Sommerurlaub ziemlich selten geworden. Statt dessen werden immer öfter Kurzurlaube (Ostern, Pfingsten, weiterhin auch im Sommer, dazu noch in den Herbstferien, ggf. noch mal schnell ein kurzer Trip an einem durch Brückentage verlängerten Wochenende über Weihnachten, zur Karnevalszeit) durchgeführt.

 

Ein ganz etwas anderer Aspekt: Wie könnte das Zulassen von mehr Markt den CO2-Ausstoß verändern? Auf diversen großen Flughäfen sind die Slots ja mehr als knapp, ein Zustand, der in einem freien Markt eigentlich unmöglich ist. Wenn man nun Slots z.B. versteigern würde; bestimmen Flügen wäre dann sicherlich die wwirtschaftliche Basis entzogen. Auch könnte ein Flughafen Hahn in so einem Szenario andere Landegebühren nehmen als derzeit. Viel billiger als Slots in FRA zu Marktpreisen zu erwerben, wäre das für eine Airline sicherlich immer noch. Das Thema einer zweiten Bahn in STR stellte sich erst gar nicht. Entsprechende Slotpreise würden dafür sogren, dass sich hinreichend Flieger dann in FKB tummeln würden: "Yield-Management" auch bei Airports.

Oder sehe ich da etwas grundsätzlich falsch?

 

Zur Bahn: Von jetzt auf nachher hätte sie sicherlich Probleme, die Massen in den Urlaub zu karren. Im Zuge einer längeren Entwicklung, die ihr Zeit ließe, die nötigen Fahrzeuge zu beschaffen, könnte sie das schon. So ein ausgewachsener Fermverkehrszug kann durchaus 1000 Reisende befördern. Vor zwei Jahrzehnten gab es noch viele Charterzüge aus Deutschland ans Mittelmeer. Die TUI unterhielt sogar einen eigenen Fuhrpark.

Geschrieben

Hum, FRA-DPS mit einem A340-300 13 stunden flugzeit werden nach [1] knapp 90 tonnen treibstoff in die luft gejat, egal, sagen wir 115 tonnen, so das maximlae was ein A340 tank fassen kann.

 

115000/250 (paxe) 460kg pro person...

460*3.15 = 1449.00 KG. Ok, zurück musser auch noch..

 

Wie kommen die nun auf 6 tonnen? Rechnen sie mit dem typischen doppelgewicht der fetten turis die 2 plätze belegen?

 

1 = 15100lbs/h

 

 

Mir wird vorgewurfen, meine karre sei eine dreckschleuder, jeder ballerman bomber macht mehr dreck pro flugstunde als mein auto im ganzen leben.

Geschrieben

Aus der Politik - wie aber auch zum Teil hier - wird zu dem Thema viel heisse Luft verbreitet.

 

Dabei kommt es immer wieder auf diesen Nenner heraus: Fliegen muss nur teuer werden, dann ist alles gut.

 

Dem ist nicht so.

 

Allerdings ist es eine hervorragende Gelegenheit zusaetzliche Einnahmen fuer den klammen Staat zu schaffen. Das ist die eine Seite der Argumentatoren.

 

Und dann ist da noch eine andere, die viel C fliegt und gern auch durchblicken laesst, dass sie hoehere Preise zahlen kann und will. Wenn dann kuenftig die bloeden Spassflieger daheim bleiben, koennen sie weitermachen wie bisher und alles ist gut. Das ist das St.-Florians-Prinzip.

 

Wer Klimaschutz will, darf nicht einen Ablasshandel wie im Mittelalter wollen. Die Frage lautet nicht: Wer wuerde wieviel Aufpreis fuer ein Ticket bezahlen, sondern: Wer wuerde daheim bleiben?

 

Dann mal los, und ihr koennt auch jetzt schon beginnen: Wer verzichtet ab sofort freiwillig auf wieviele Fluege?

 

Ich persoenlich halte die gesamte Klimaschutzdebatte fuer masslos uebertrieben und sehe darin eine politisch gesteuerte Moeglichkeit, fuer Gruppen wie Greenpeace und die Gruenen endlich wieder Fuss zu fassen, Einfluss, Mitglieder/Waehler und somit Gelder zu generieren.

 

Das zeigt sich aus meiner Sicht schon allein daran, dass man sich vor allem auf den Flugverkehr einschiesst, dessen Schadstoffanteile einen geringen Prozentsatz der Gesamtbelastungen ausmachen. Und daran, dass hier insbesondere die Billigflieger als Kern des Uebels ausgemacht worden sind. Sie haben aber meist die modernsten und somit saubersten Flotten.

 

In Wahrheit sind den Gruenen und Co. die fast kaum buchbaren 19 Euro fuer ein Ticket prinzipiell ein Dorn im Auge, und nun springt die gesamte Politik auf und nimmt sich neue Steuern/Abgaben unter dem Mantel des Klimaschutzes mit. Nebenbei laesst sich hier auch die Neid-Karte spielen: Fliegen gilt in Teilen der Bevoelkerung noch als elitaer.

 

Noch zwei Anmerkungen:

- Es wird "gut" fuer die Umwelt sein, wenn die Reisenden auf vielen Strecken wieder auf das Auto ausweichen - die Bahn werden sie in der Mehrzahl nicht nehmen.

- Frankreich soll ruhig weiter so machen: Ein so wunderschoenes Urlaubsland, das aber jetzt schon sehr teuer ist und schlechte Fluganbindungen aus Deutschland heraus hat. Die Nachbarlaender werden sich freuen...

 

Aber zur Kernfrage:

Wer verzichtet ab sofort auf wieviele Fluege?

Ich bin auf die Liste gespannt.

Geschrieben
Also, dass man sich nur auf den Flugverkehr einschießt, stimmt ja nun mitnichten. Auch bzgl. des Autoverkehrs wird diskutiert und dort ist allein schon wegen des Feinstaubs als erstes mit Beschränkungen zu rechnen.

Übrigens wird sich der reiche Multimillionär immer alles leisten können, der fährt natürlich weiter Ferrari egal, ob der Liter Sprit fünf € kostet. Das ist nun mal im Kapitalismus systemimmanent.

 

Und auf wieviele Fluege wirst Du freiwillig verzichten?

Geschrieben
Wer verzichtet ab sofort auf wieviele Fluege?

 

Hm...

ich bin nun gerade in mich gegangen und zu dem Entschluß gekommen erst mal mehr zu fliegen. Warum? Da die aktuelle Hysterie ja gewaltig ist, das Fliegen zu verteufeln und zu verteuern, denke ich mir "nehme mit was Du noch billig kriegen kannst es könnte bald vorbei sein". Also schau ich mir die Welt an und laß die Ökis labern. Wobei es nun natürlich passieren kann, wenn sich die Massen von dieser Hystrie anstecken lassen, das Flüge mittel- und kurzfristig sogar billiger werden, da die Auslastung ja zurückgeht. Es wird also spannend.

Geschrieben
Also, dass man sich nur auf den Flugverkehr einschießt, stimmt ja nun mitnichten. Auch bzgl. des Autoverkehrs wird diskutiert und dort ist allein schon wegen des Feinstaubs als erstes mit Beschränkungen zu rechnen.

Übrigens wird sich der reiche Multimillionär immer alles leisten können, der fährt natürlich weiter Ferrari egal, ob der Liter Sprit fünf € kostet. Das ist nun mal im Kapitalismus systemimmanent.

 

Und auf wieviele Fluege wirst Du freiwillig verzichten?

 

Ist es nicht etwas albern, die Diskussion auf so eine Fragestellung zu verkürzen?

 

Da fliegen (außer mit Gerät a la "L49") eh' als nicht besonders angenehm betrachte (die Sicherheitskontrollen an den Flughäfen finde ich mit Verlaub zum Kotzen), kann ich hier auch keine Flüge aufführen, auf die ich "verzichte", sondern höchstens welche, die ich nicht unternehmen müsste.

 

Geschäftlich wird schon seit Jahren nur dann geflogen, wenn die Tour bei Nutzung von Landverkehrsmitteln mit einem zusätzlichen Reise_tag_ verbunden wäre, überflüssige Reisen gibts da aus Kostengründen sowieso nicht, denn wer unterwegs ist kostet den Arbeitgeber genauso viel, als säße er am Arbeitsplatz, ohne die entsprechende Produktivität aufweisen zu können.

 

Privat mache ich keine Kurztrips in flugaffinen Distanzen. Der nächste Sommerurlaub führt - seit Jahren mal wieder - zu einem deutschen Urlaubsziel. Gebucht vor bereits knapp 2 Monaten, hat also nix mit der aktuellen Diskussion zu tun.

 

Frage: In wie weit bringt dich so eine Antwort jetzt in der Diskussion um den Umweltaspekt des Fliegens jetzt weiter?

Geschrieben

Das Ende der Öl-, Gas- und Kohlereserven ist abzusehen, China und Indien sind gerade erst dabei, sich zu industrialisieren und noch ist unklar, wie man den Kraftstoffbedarf in der Zeit nach dem Versiegen der Ölquellen decken soll.

 

Die Deutschen schmieden große Pläne, nach denen die Menschheit die Nutzung fossiler Energievorkommen unterlassen soll, und vergessen dabei wie so oft den "reality check": Wie realistisch ist es, daß alle Länder der Welt gemeinsam darauf verzichten, auch den letzten Tropfen Öl zu nutzen? Wer von Euch glaubt wirklich daran?

 

Und ob das CO2 am Boden oder in Reiseflughöhe emittiert wird, ist doch nun wirklich egal.

Geschrieben
Das Ende der Öl-, Gas- und Kohlereserven ist abzusehen, China und Indien sind gerade erst dabei, sich zu industrialisieren und noch ist unklar, wie man den Kraftstoffbedarf in der Zeit nach dem Versiegen der Ölquellen decken soll.

 

Die Deutschen schmieden große Pläne, nach denen die Menschheit die Nutzung fossiler Energievorkommen unterlassen soll, und vergessen dabei wie so oft den "reality check": Wie realistisch ist es, daß alle Länder der Welt gemeinsam darauf verzichten, auch den letzten Tropfen Öl zu nutzen? Wer von Euch glaubt wirklich daran?

 

Tja, nur sind da viele Länder schon um einiges weiter, als wir in Deutschland. Also lieber jetzt dort rein investieren, als später, schließlich braucht es auch Zeit bis ein Technik das kann, was sie wirklich erreichen soll. Deshalb muss man jetzt anfangen und nicht erst übermorgen.

Aber wohl möglich bist genau du der jenige der sich dann in ein paar Jahren darüber beschwert, warum man in Deutschland nix getan hat und die Zukunftstechnologien in anderen Ländern entwickelt und gebaut wird, und die Arbeitsplätz hier verloren gehen, weil man den "reality check" nicht gemacht hat.

Entweder in Deutschland passiert was und damit meine ich die Konzerne/Unternehmen und die Bürger oder wird werden bald in diesem Bereich Entwicklungsland sein, weil andere Länder sind jetzt schon aufgewacht und tun etwas oder die anderen Länder die ganz sicher aufwachen überholen uns auch in diesem Bereich.

Das ganze hat auch etwas mit zukünftiger Wirtschaftspolitik zu tun und Arbeitsplätzen, ohne Weiter- und Neuentwicklungen fällst du zurück.

Geschrieben

Nochmal zu Ahoberg: als Privatperson kann ich einiges an Polemik wegstecken, aber dass ich in die "neoliberale" Ecke geschoben werde, nur weil ich mir zu bestimmten Themen meine eigenen Urteile bilden will, lasse ich nicht auf mir sitzen. Ich bin weiß Gott kein Anhänger der sogenannten neoklassischen Theorie und der daran anknüpfenden "Reformpolitik". Das gehört hier nicht ins Forum, wir können uns gern per PM darüber austauschen.

 

Aber rationales Handeln setzt immer halbwegs stimmige Informationen voraus. Wenn die Diskussion auf der Grundlage irrwitziger Übertreibungen geführt wird, kann nichts Konstruktives dabei herauskommen.

 

Wenn ein Flug nach Bali nur die Hälfte der behaupteten Emissionen verursacht, wie oben von Diskussionsteilnehmern errechnet wurde - solche Berechnungen kann man an fast jedem der Beispiele in der gegenwärtigen Diskussion durchführen und man kommt immer wieder zu der selben Grundtendenz - dann fehlt den Behauptungen einfach die Sachkenntnis oder den Personen, die es verbreiten, fehlt die Wahrhaftigkeit.

 

Jetzt werden einige mit dem Argument der "empfindlichen oberen Luftschichten" und mit Korrekturfaktoren usw. kommen. Tatsache ist aber, dass fundierte Forschungsergebnisse hierzu noch immer nicht vorliegen, weil nämlich die entsprechenden Forschungsprojekte, teilweise sogar mit praktischer Unterstützung der Airlines ("Caribic" bei LH), noch laufen. Meines Wissen vermutet man heute bei Kondensstreifen in der Nacht eine gegenüber dem Tage genau umgekehrte Wirkung (das eine fördert minimal, das andere mindert minimal die Klimaerwärmung). Aber dann hängt es auch noch von der Höhe ab, in der sie emittiert werden, und obendrein verursachen besonders sparsame Triebwerke mit ihrer geringeren Abgastemperatur mehr Kondensstreifen, so dass im Extremfall eine Spritersparnis um jeden Preis sogar mehr Schäden zur Folge haben kann.

 

So ähnlich war es ja auch beim Dieselauto: Sparsamkeit um jeden Preis, gefördert durch das übereilt konzipierte - politische - Projekt Ökosteuer, hat neue Luftreinhaltungsprobleme nach sich gezogen.

 

Bei so vertrackten Problemstellungen mit so vielen Variablen zu vernünftigen und seriösen Minderungskonzepten zu kommen (Flughöhenmanagement, Entwicklung von Einspritzsystemen mit variabler EGT o.ä.) erfordert immer ein umfassendes Verständnis der komplexen Probleme - zu kompliziert für Politiker mit ihrem Halbwissen und dumme Journalistenphrasen.

 

Außerdem erfordert es Zeit und teilweise recht hohe finanzielle Investitionen. Wer soll die aufbringen, wenn durch "Umweltabgaben" immer mehr Ressourcen dem Verkehrssektor entzogen und in ganz andere Bereiche (Rente, Verwaltung, Entwicklungshilfe) umgeleitet werden? Werden die Passagiere mehr Geld für einen Flug in einem klimaschonenderen Flugzeug ausgeben, wenn obendrein noch lauter Entwicklungshilfe-, Lärm-, Renten-, Verwaltungs-, Sicherheits-, Naturschutz-, Europa-, Radwegebau- und Eisenbahnförderungsabgaben auf den Ticketpreis aufgeschlagen werden?? Die einzige Konsequenz wird in noch höherem Kosten- und Lohndruck bestehen.

 

Demgegenüber hätte allein das schon vorhandene Aufkommen aus der sogenannten Ökosteuer gereicht, um in Deutschland die anspruchsvollsten Umweltautoprojekte und die anspruchsvollsten Umweltprojekte im Flugzeugbau umzusetzen - bis hin zu Zero-Emission-Konzepten bei kleinen Flugzeugen. Wo ist das Projekt Do 328 mit Wasserstoffantrieb geblieben? Zur Expo 2000 hätte es eigentlich im Einsatz vorgestellt werden sollen. Dann hätte es auch neue Arbeitsplätze generiert und dann hätte so eine Abgabe ihre Bezeichnung verdient.

 

Nein, wer diese Gebetsmühle aus Plattitüden, Halbwissen und elitärem Wasserpredigertum in Frage stellt, ist deswegen noch lange kein neoliberaler Knallkopp.

Geschrieben
Im übrigen kann ich HB-IDF hier durchaus zustimmen, es wird z.T. mit völlig falschen Zahlen gerechnet. So wird immer ein pro-Kopf Ausstoß an CO2 von 6 Tonnen für einen Flug nach Bali genannt. Jetzt mal ein bisschen gerechnet:

 

Die Strecke FRA-DPS sind 12.000 km (11.937 um genau zu sein). Pro 100 km werden 4 Liter Kerosin verbraucht, macht 480 Liter Kerosin pro Person. Jeder Liter verbranntes Kerosin produziert etwa das 3-fache (3,15) an CO2 - also insgesam 480 * 3,15 = 1.512 kg CO2. Bedeutet, dass für Hin- und Rückflug 3.000 kg CO2 (= 3 Tonnen) freigesetzt werden, also die Hälfte von dem was man uns weiß machen will. Tolle Berichterstattung.

 

Wie kommst Du zu der Rechnung, dass jeder Liter verbranntes Kerosin das 3,15-fache an CO2 produziert?

Mich stört bei dieser Rechnung, dass hier Liter (Volumen) mit kg (Masse) gleich gesetzt wird. Das funktioniert nur bei flüssigem Wasser. Bezieht sich die Angabe Liter auf flüssiges oder gasförmiges Kerosin?

Die Rechnung geht eher auf, wenn Du von einem Kilogramm Kerosin (das wären etwa 0,8 l als Flüssigkeit) ausgehst. Das produziert bei vollständiger Verbrennung etwa 3 kg CO2.

(Ich habe näherungsweise gerechnet und bin bei Kerosin von der Formel C12H26 ausgegangen, wobei Kerosin in Wirklichkeit ein Gemisch von Kohlenwasserstoffen ist.)

Ich persönlich finde aber 3 Tonnen CO2 pro Passagier auch noch eine stolze Menge.

 

Martin

 

Martin

Geschrieben
Man sollte sich diesen interessanten Artikel des Guardian mal durchlesen...

Bevor mann jetzt Weltweit in hektischen Aktionissmus verfällt betreffend Flugverkehr....

 

Hier

 

Vielen Dank fuer den Beitrag. Das zeigt, dass wir nachhaltige, durchdachte Loesungen brauchen. Von der Schifffahrt, Autoverkehr, Stromerzeugung, etc. Alles muss auf den Tisch, und zwar so, dass auch alle mitmachen.

 

Liebe Erde, viel Glueck!

Geschrieben
Nochmal zu Ahoberg: als Privatperson kann ich einiges an Polemik wegstecken, aber dass ich in die "neoliberale" Ecke geschoben werde, nur weil ich mir zu bestimmten Themen meine eigenen Urteile bilden will, lasse ich nicht auf mir sitzen..

ach ja die persoenlichen Beleidigungen..ich darf aus Deinem Beitrag nur ein Bsp. zitieren...Oekofundis einerseits und die Vernuenftigen in der Aviation Industrie andererseits....noe, da gehe ich lieber direkt Verantwortlichen (in diesem Fall fuer einen irrsinnigen Beitrag) direkt an...

 

und zum Thema...Du hast nur abgewiegelt...Du nimmst einfach unertraegliche (z.Zt. noch relativ geringe) Umweltbelastungen durch den Flugverkehr nicht zur Kenntnis....da wird dann relativiert, auf komplizierte Berechnungen verwiesen usw....und wozu das alles...um den eigenen Traeumen vom Fliegen Geltung zu verschaffen...wo sind denn konkrete Vorschlaege zu einer Halbierung (und das reicht noch nicht einmal) des CO2 Ausstosses seitens der Fliegerlobby...und wenn es 10% mehr sein sollten als wirklich noetig, so what, besser als umgekehrt.

 

Soviel Technikglaeubigkeit, wenn es einem passt, bei gleichzeitiger Negierung der entpsrechenden Folgen...tja da muss schon ganz schon blind sein.

 

Und zum Neoliberalismus....wem nuetzt denn das Abwiegeln...doch nur denjenigen, die etwas davon haben, wenn der Flugverkehr weiterhin ins Bodenlose steigt...und das sind bestimmt nicht die Beschaeftigten bei Airbus oder auch die Taschenschlepper etc....denen wird mit dem irrsinnigen Hinweise auf die Globalisierung auch noch die Gehaelter gekuerzt...siehe nur statt aller MUC

Geschrieben

Eine Ergänzung zu dem Thema, ob bei einem Langstreckenflug nach Südostasien pro Passagier 3 oder 6 Tonnen CO2 freigesetzt werden. Hierzu fand ich einen kurzen Artikel in unserer Tageszeitung.

Laut diesem Artikel wird die Atmosphäre nicht nur durch das freitgesetzte CO2 belastet, sondern auch durch andere Emissionen. Diese anderen Stoffe werden bezüglich ihrer Umweltbelastung in die entsprechende CO2-Menge umgerechnet, damit man eine gemeinsame Basis hat, und so kommt man dann auf den Wert von 6 Tonnen.

 

Martin

Geschrieben

Martin,

 

diese zusätzlichen Stoffe (vor allem Wasserdampf/Kondensstreifen, Ruß sowie Stickoxid/NOx) und die damit begründeten Multiplikatoren sind der besonders umstrittene Teil der Diskussion. Beides könnte zusätzliche "Treibhaus"-Potentiale beinhalten, aber keiner kann seriös sagen, in welchem Umfang bzw. in welcher Relation zum CO2.

 

NOx trägt zur Ozonbildung bei - Ozon wird als starkes Treibhausgas betrachtet - und lässt sich genau wie Ruß durch bessere Brennkammern mindern, aber ähnlich wie beim Autokatalysator kann dann der Energieverbrauch geringfügig anwachsen. Die Preisfrage lautet, was in der Gesamtbilanz unter Klimagesichtspunkten besser ist: etwas mehr Energieverbrauch oder weniger Stickoxide oder Ruß. Auflösen lässt sich das nur mit gesicherten Daten, nicht mit Pauschalannahmen.

 

Ähnlich verhält es sich bei Kondensstreifen: relativ leicht zu vermeiden durch Um-, Über- oder Unterfliegen der entsprechenden Wetterbedingungen, dies kann aber Mehrverbrauch verursachen. Vor allem eine etwas geringere Flughöhe, z.B. 9.000 m statt 11.000 m, wird als möglicher Lösungsansatz bei Wetterlagen mit Kondensstreifentendenz gesehen. Aber dann ist der Luftwiderstand höher und der Verbrauch steigt leicht an. Auch das macht wieder nur Sinn, wenn man genau weiß, was man tut.

 

Hier liegt der Hase im Pfeffer bei allen "Strafsteuern", die nur die absolute Energie- bzw. CO2-Menge in den Vordergrund stellen. Um kontraproduktive Effekte zu vermeiden, müsste man eigentlich die genauen Daten kennen. Die Politik hat sich beim geplanten Emissionsrechtehandel im Luftverkehr m.W. aus der Affäre gezogen, indem man die Berücksichtigung dieser zusätzlichen Schadstoffe wegen der schlechten wissenschaftlichen Basis von vornherein ausschließt und sich auf das CO2 beschränkt.

 

Vor zwei Jahren gab es auch mal eine juristische Auseinandersetzung zu dieser Thematik, als eine Umweltgruppe (ich meine, es war Germanwatch / Atmosfair) auf der ITB mit der Parole "Klimakiller Nummer Eins" gegen "Billigflieger" zu Felde zog und sich dabei berief auf eine von der EU finanzierte wissenschaftliche Studie zu dieser Thematik der begleitenden Schadstoffe und Kondensstreifen. Deren Autoren hatten sich ausgiebig mit der Thematik befasst und waren über die ideologische Vereinnahmung ihrer Arbeit durch die Umweltgruppe überhaupt nicht erfreut. Sie haben eine einstweilige Verfügung gegen die Zweckentfremdung ihrer Daten durchgesetzt. Die Argumentation der Umweltgruppe lautete sinngemäß "zehnmal soviel Klimaschaden pro Tonne CO2 wie am Boden durch Kondensstreifen", obwohl die Wissenschaftler diesen Faktor nur im Rahmen eines von ihnen selbst als unwahrscheinlich eingestuften Worst-Case-Szenarios genannt hatten. Für mich ein Lehrstück darüber, wie heute Stimmung und Meinungen "gemacht" werden und wie vorsichtig man heute sein muss, bevor man SPIEGEL, Tagesschau, Rangar Yogeshwar und "Monitor" glaubt.

 

 

Ich persönlich finde vor allem den Einsatz von Jets auf kurzen Strecken unsinnig. Moderne Turboprops wie die -500er von ATR verbrauchen wesentlich weniger Energie als ein vergleichbarer Jet und fliegen in wesentlich unkritischeren Höhen. Ein paar Minuten längere Reisezeiten und die etwas andere Geräuschkulisse finde ich hinnehmbar, wenn man dieser ganzen Diskussion damit aus dem Weg gehen kann. Ist meine private Meinung...

Geschrieben

Weniger Umweltfreund als Schützer seiner Geldbörse,

pardon der Pauschalreise.

 

Wenn Flüge erst mal 100 Euro kosten, dann sind

z.B. 299 Euro als Pauschalreise wieder attraktiver.

So eine Mischkalkulation kann nicht so gut

durchleuchtet werden wie Einzelpreise.

 

Aber auch er wird den Trend nicht zurückdrehen können.

Geschrieben
Die Presse heute:

http://www.spiegel.de/reise/aktuell/0,1518,470412,00.html

Alltours Gründer Willi Verhuven fordert Mindestpreise je Flugstunde und Flüge unter 90 - 100 Euro soll es nach seiner Meinung nicht mehr geben.

 

Dann müssten ja Flüge nach den USA 1600 €/ticket kosten -Eco wohlgemerkt.

Wenn er den Flugverkehr tot-reden will ,soll er sich besser aus der Tourismusbranche verabschieden und Windmühlen verkaufen!

In einem post innerhalb dieser Rubrik habe ich einen Artikel des Guardian beigefügt,welcher belegt ,dass der Schiffsverkehr weltweit doppelt so viel Umweltsbelastungen verursacht wie der Flugverkehr.

Nur da spricht niemand drüber- Dann sollten alle Container und Kreuzfahrten auch mit Uwelt-steuern balastet werden!

Geschrieben

Zum Aufruf, den Urlaub im eigenen Land zu verbringen:

Wie werden eigentlich unsere Politiker und die Wirtschaft reagieren, wenn andere Länder diesem Beispiel folgen und ebenfalls auf Reisen ins Ausland und damit auch nach Deutschland verzichten?

Der Gedanke ist mir vorhin gekommen.

 

Ansonsten steht außer Frage, dass der Luftverkehr zu einer Belastung der Atmosphäre beiträgt. Es steht auch außer Frage, dass dies schon seit Jahren bekannt ist. Daher ist es schon komisch, dass nun plötzlich alle seit einer guten Wochen agieren und reagieren und die Warnzeichen in den Jahren vorher stets ignoriert worden sind.

 

Martin

Geschrieben

@ Mamluk

 

...da hast Du Dich wohl verlesen...

die Höhe der wünschenswerten Stundenpreise ist nicht angegeben, nur dass es keine Flüge unter 90-100 Euro mehr geben solle

 

Karsten

Archiviert

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