afromme Geschrieben 16. Oktober 2007 Melden Geschrieben 16. Oktober 2007 Habe heute aus einer Boeing-Quelle gehört, daß man a) ernsthaft darüber nachdenkt, den zweiten Prototyp zuerst in die Luft zu bringen und B) die erste Auslieferung auf das 1.Quartal 2009 zu verschieben. a) habe ich schon mehrfach gehört. B) ist mir neu - wie verlässlich ist die Quelle für gewöhnlich? Echte Quellenangaben mit Links o.ä. sind immer gut.
Gast boeing380 Geschrieben 16. Oktober 2007 Melden Geschrieben 16. Oktober 2007 @ BV ich verstehe Deine Frage nicht ganz... Rein rechnerisch KÖNNTE zwischen November/Dezember 2008 und 1. Quartal 2009 ein Tag liegen. Da hast Du Recht. Nur KÖNNTEN auch fast 4 Monate dazwischen liegen. Man müsste nur EINE weitere Verspätung bekanntgeben und kann in Ruhe auf eine Auslieferung irgendwann im 1. Quartal hinarbeiten, OHNE sich weiterem, unnötigen Druck auszusetzen, falls es doch ein paar Wochen später würde. Soweit fände ich die Entscheidung für das erste Quartal 2009 durchaus sinnvoll! :-)
Gast boeing380 Geschrieben 16. Oktober 2007 Melden Geschrieben 16. Oktober 2007 @ Afromme Die Quelle ist für gewöhnlich sehr zuverlässig. Ich kann sie aber leider nicht nennen. Er/Sie nannte mir eine Wahrscheinlichkeit von mehr als 60 Prozent für das erste Quartal 2009 und dementprechend von weniger als 40 Prozent für Ende 2008.
afromme Geschrieben 16. Oktober 2007 Melden Geschrieben 16. Oktober 2007 Vom Verschiebetermin Dezember 08 zum 1. Quartal 09 liegt rechnerisch auch nur ein Tag. Hübsches Rhetorikspielchen, das leider etwas in die Irre führt. Der Unterschied zwischen "Auslieferung Ende November/Dezember 2008" und "Auslieferung im ersten Quartal 2009" ist in Wirklichkeit nicht nur ein Tag. Wenn man Ende Nov/Dez. 2008 anpeilt und schließlich am 1.1.2009 ausliefert, ist das keine wesentliche Verzögerung und nicht im Voraus die Ankündigung (und schlechte Presse) wert, dass man erst im 1. Quartal 2009 ausliefern wird. Also mal realistisch: wenn man plötzlich vom 1. Quartal 2009 statt Nov/Dez 2008 redete (Konjunktiv, denn bisher tut man's ja noch nicht), würde man nicht 1.1.2009 meinen, sondern allerfrühestens Ende Januar 2009. D.h. so eine Ankündigung würde (sofern man nicht genauer dazu sagt "Anfang/Mitte/Ende 1. Quartal") realistisch betrachtet eine zusätzliche Verzögerung zwischen mindestens einem und maximal drei Monaten bedeuten. Anders betrachtet, verschafft man sich mit der Nennung des 1. Quartals 2009 zusätzliche Luft von gut 3 Monaten. Für 1. Quartal 2009 würde - soweit ich das bisher verfolgt habe - sprechen, dass man somit eine realistischere Chance hätte, die Cold Soak-Tests rechtzeitig vor der Auslieferung durchzuführen. Bei Erstflug Ende 1. Quartal 2008 und Auslieferung Ende 2008 würde das eher knapp... Wieso nimmt die Verschiebung dann ähnliche Dimensionen an wie die A380? Bis dahin hat man noch ein Jährchen Luft. Wer hat denn jetzt schon wieder von der A380 gesprochen? Isses wirklich so unfassbar, dass Boeing nun auch Lieferverzögerungen hat, dass man, ums auszuhalten, immer wieder erwähnen muss, dass die A380 ja viel größere Lieferverzögerungen hatte? Here's the inside scoop: auch wenn Boeing am Ende 1 1/2 Jahre Verzögerung einführe, was bei der 787 sehr viel mehr auszuliefernde Maschinen und sehr viel mehr Kunden beträfe als bei der A380, ginge die Welt davon nicht unter, die Abbestellungen würden sich, wie bei der A380, in Grenzen halten, Boeing würde wie Airbus seine Lehren draus ziehen und alle Untergangspropheten hätten ein weiteres Mal Unrecht gehabt.
bueno vista Geschrieben 17. Oktober 2007 Melden Geschrieben 17. Oktober 2007 Vom Verschiebetermin Dezember 08 zum 1. Quartal 09 liegt rechnerisch auch nur ein Tag. Hübsches Rhetorikspielchen, das leider etwas in die Irre führt. Mein Rechenspielchen war als Retourkutsche zur Übertreibung der nächsten Verschiebung gemeint. Beim neuerlichen Delay überrascht mich weniger der Termin, als das breite Zielfenster. Wenn man jetzt schon in Quartalen denkt, dann scheint der Zeitplan noch einige unkalkulierbare Abschnitte bereit zu halten. Wieso nimmt die Verschiebung dann ähnliche Dimensionen an wie die A380? Wer hat denn jetzt schon wieder von der A380 gesprochen? Mausmelker hat die Brücke zur A380 geschlagen, mein Kommentar war ein Kopfschüttler darüber. ... auch wenn Boeing am Ende 1 1/2 Jahre Verzögerung einführe ... ginge die Welt davon nicht unter Die Welt nicht, aber vielleicht die bereits im Sparstrumpf gewähnten Millionen. Die 787 ist Boeings Zukunft. Die finanziellen Auswirkungen könnten bei weiteren Verschiebungen, die nicht all zu unwahrscheinlich sind, ähnlich weh tun, wie wir es jetzt leider bei Airbus erleben können.
afromme Geschrieben 17. Oktober 2007 Melden Geschrieben 17. Oktober 2007 Mein Rechenspielchen war als Retourkutsche zur Übertreibung der nächsten Verschiebung gemeint. Beim neuerlichen Delay überrascht mich weniger der Termin, als das breite Zielfenster. Wenn man jetzt schon in Quartalen denkt, dann scheint der Zeitplan noch einige unkalkulierbare Abschnitte bereit zu halten. In der Tat. So wie es generell den Anschein erwecken würde, dass man noch viele unabwägbare Abschnitte vor sich hat, wenn man zum aktuellen zeitpunkt überhaupt weitere Verzögerungen ankündigte. Auf den Tag genau kann man derzeit kaum die Auslieferung Ende nächstes Jahr planen. Mausmelker hat die Brücke zur A380 geschlagen, mein Kommentar war ein Kopfschüttler darüber. Achso - war für mich nicht ersichtlich. ... auch wenn Boeing am Ende 1 1/2 Jahre Verzögerung einführe ... ginge die Welt davon nicht unter Die Welt nicht, aber vielleicht die bereits im Sparstrumpf gewähnten Millionen. Die 787 ist Boeings Zukunft. Die finanziellen Auswirkungen könnten bei weiteren Verschiebungen, die nicht all zu unwahrscheinlich sind, ähnlich weh tun, wie wir es jetzt leider bei Airbus erleben können. Klar - solang das 787-Projekt aber nicht komplett scheitert, sehe ich keine substantielle Gefahr für Boeing. Um das 787-Projekt komplett scheitern zu lassen, ist m.E. eine Menge mehr als "nur" produktionsbedingte Lieferverzögerungen zwischen 6 und 24 Monaten nötig.
DM-STA Geschrieben 17. Oktober 2007 Melden Geschrieben 17. Oktober 2007 Boeing-Chef Carson: "We remain confident in the design of the 787". Ich verstehe: "We have not surrendered (yet)". Zumindest unter dem (zugebeben, eher peripheren) Teilaspekt Strahlenschutz ist ein Rumpf aus Kohlefaser-Kunststoff ein Fehlkonzept. Zwar wird niemand jemals akut verstrahlt werden, aber schon nach wenigen transpolaren Flügen (FRA-YVR, FRA-NRT) hat ein Besatzungsmitglied die Äquivalentdosis von 1 mSv erreicht und dann beginnt langsam aber sicher der Stress mit der Dienstplanung, das Luftfahrtbundesamt (oder entsprechende Behörden in anderen EU-Staaten) dürfen niedrigere Flughöhen oder südliche Umwege vorschrieben - und schon wird der Dreamliner zur Kerosinschleuder. Ausweg: die EU muß ihre Arbeitsschutzbestimmungen globalisieren und ihre Weichei-Strahlenschutzbestimmungen kippen. Oder wenigstens den Unterschied zwischen Aluminium und Kohlefaserverbundwerkstoff ignorieren. Weiteres gibt es auf http://www.gsf.de/epcard2/
bueno vista Geschrieben 17. Oktober 2007 Melden Geschrieben 17. Oktober 2007 Nun ja, Cockpischeiben die ein großes Leck im Strahlenschutzmantel darstellen würden, sind metallbedampft. Ich weiss jetzt nicht im Detail wie dick die schützende Schicht Metall sein muss um die Crew vorm Röntgen zu schützen, aber in Seattle wird man bestimmt eine Folie parat haben, die diesem Problem entgegen wirkt. ;-)
Gast boeing380 Geschrieben 18. Oktober 2007 Melden Geschrieben 18. Oktober 2007 Hatte ich völlig überlesen: In den News vom 16.10. schreibt www.flightglobal.com daß Boeing jetzt ENTWEDER Ende 2008 ODER Anfang 2009 die erste Auslieferung erwartet. :-)
cambiocorsa Geschrieben 18. Oktober 2007 Melden Geschrieben 18. Oktober 2007 @ Afromme Die Quelle ist für gewöhnlich sehr zuverlässig. Ich kann sie aber leider nicht nennen. So wie deine Lufthansa order quelle die sicher eine 747-8i bestellung vorhergesagt hat?
afromme Geschrieben 18. Oktober 2007 Melden Geschrieben 18. Oktober 2007 In der heute erschienenen ZEIT ist ein Artikel, der die Zeitprobleme bei Airbus und Boeing m.E. ganz gut zusammenfasst. Leider im Moment noch nicht online, aber zusammenfassend beschrieben stellt der Artikel ganz gut dar, dass A380 wie 787 vor allem unter Managementfehlern und einem - nicht zuletzt aufgrund dieser Fehler - zu ambitionierten Zeitplan leiden/litten. In beiden Fällen gehört dazu, dass man zu wenig Kontrolle über die Abläufe hat/hatte. Airbus aus politischen und deutsch-französischen Kompetenzgerangelgründen, Boeing wegen des hohen Outsourcinggrads. Poste einen Link hier sobald der Artikel online ist.
mausmelker Geschrieben 18. Oktober 2007 Melden Geschrieben 18. Oktober 2007 ILFC hat die Probleme auch schon erkannt, und das "Schwestermodell" 20 A350XWB bestellt. http://www.bloomberg.com/apps/news?pid=new...id=aQGebeL8bzcc mm
mausmelker Geschrieben 18. Oktober 2007 Melden Geschrieben 18. Oktober 2007 afromme hat geschriebenBoeing wegen des hohen Outsourcinggrads. wobei ich finde das Outsourcinggrads viel schwieriger zu lösen sind als "hausgemachte" (Kabel). mm
Charliebravo Geschrieben 18. Oktober 2007 Melden Geschrieben 18. Oktober 2007 ILFC hat die Probleme auch schon erkannt, und das "Schwestermodell" 20 A350XWB bestellt. Na, ob die früher als die bestellten 787 aus der ersten Tranche in gleicher Menge kommen? Aber Verspätung hat halt Tradition. Normalerweise sind es 18 Monate bei Neukonstruktionen von Airbus oder auch Weiterentwicklungen von Boeing - s. Flight, letzter Absatz
afromme Geschrieben 18. Oktober 2007 Melden Geschrieben 18. Oktober 2007 afromme hat geschriebenBoeing wegen des hohen Outsourcinggrads. wobei ich finde das Outsourcinggrads viel schwieriger zu lösen sind als "hausgemachte" (Kabel). mm Hmmm - nimmt sich glaube ich nicht viel. Auch wenn man mit dem Outsourcing auch eine Menge direkte Kontroll- und Einflussmöglichkeit aus der Hand gibt. Warte immer noch drauf, dass der ZEIT-Artikel online kommt.
Gast boeing380 Geschrieben 18. Oktober 2007 Melden Geschrieben 18. Oktober 2007 @ Cambiocorsa "So wie deine Lufthansa order quelle die sicher eine 747-8i bestellung vorhergesagt hat? " Wenn Du Dir die Mühe gemacht HÄTTEST, meinen letzten Post, der direkt vor Deinem steht, zu lesen, würdest auch Du feststellen, daß meine Quelle richtig liegt. Herrgott, kommt von Dir auch irgendwann einmal eine qualifizierte Aussage zum jeweils diskutierten Thema ?!? Wohl eher nicht.
afromme Geschrieben 24. Oktober 2007 Melden Geschrieben 24. Oktober 2007 Scott Hamiltons neueste Kolumne. U.a. zum Thema 787. Seinen Quellen zufolge ist es möglich, dass die 787-Verzögerung u.a. Auswirkungen auf die Flugerprobung der 777F (geplante Auslieferung: Q4 2008) wie auch auf das 747-8-Programm (geplante Auslieferung: Q4 2009) hat. Die Verbindung zur 777F ergibt sich demzufolge, weil das aggressive 787-Flugerprobungsprogramm (und die dafür benötigten Ressourcen) Personal und Material gebunden halten wird, das evtl. bei der 777F-Flugerprobung benötigt würde. Die Verbindung zur 747-8 ergibt sich laut Hamilton dadurch, dass an der 787 auch das GEnx getestet wird. Die in der 787-Erprobung gewonnenen Daten sollen für die Entwicklung der 747-8-Variante des GEnx genutzt werden - sind diese Daten später verfügbar, könnte dies auch Einfluss auf die 747-8 insgesamt haben. Von diesen spezifischen Punkten abgesehen hat Boeing auch generell Ingenieurskapazitäten von der 777F/747-8 abgezogen und der 787 zugeteilt. Wohlgemerkt - Hamilton sagt nicht, dass die Verspätung der 777F/747-8 schon ein Fakt ist, sondern stellt dar, dass es unter Kunden/Zulieferern Bedenken bezüglich eines möglichen Einflusses der 787-Verspätung auf die beiden Programme gibt. Diese Bedenken klingen für mich allerdings zumindest ernstzunehmend. Boeing-Reaktion: 777F und 747-8 sind "on track". Stelle ich hier mal rein, da Hamilton in der Vergangenheit meist relativ gut mit seinen Quellen, geäußerten Bedenken und getroffenen Voraussagen lag - und obendrein einen nicht ganz so populistischen Stil wie Aboulafia pflegt, mit dem Ergebnis, dass Hamilton wesentlich seltener zitiert wird ;-)
Charliebravo Geschrieben 24. Oktober 2007 Melden Geschrieben 24. Oktober 2007 Boeing-Reaktion: 777F und 747-8 sind "on track". Wie lange war eigentlich die 744 "on track"?
Charliebravo Geschrieben 29. Oktober 2007 Melden Geschrieben 29. Oktober 2007 Während in manchen Foren die Leute noch davon träumen, dass die Zulieferer wie gewohnt weiterarbeiten, hat Alenia die Produktion eingentlich wenig überraschend zurückfahren. Bisher sind Bauteile für sechs Machinen versendet worden, für zwei weitere sind die fast fertig und für zehn in Arbeit. http://www.bloomberg.com/apps/news?pid=new...id=aV.pWP6dW2Hw
flyby Geschrieben 29. Oktober 2007 Melden Geschrieben 29. Oktober 2007 Das steht da aber nicht. Die Übersendung der Teile wurde eingestellt. Steht wohl nicht soviel Lagerraum zur Verfügung bei Boeing. P.S. Auf der Alenia-Webseite gibt es ein eher rares Foto des Dreamliner von vorn. http://www.alenia-aeronautica.it/store/foto/fotoLo221.jpg
mausmelker Geschrieben 30. Oktober 2007 Melden Geschrieben 30. Oktober 2007 Es geht munter weiter. http://www.aero.de/news.php?varnewsid=5058 mm
flyby Geschrieben 30. Oktober 2007 Melden Geschrieben 30. Oktober 2007 mausmelker, das ist das was afromme u. CB oben schon gepostet haben. Von aero.de aufgenommen u. in deutsch verfasst. Frage: Warum kauft Boeing eigentlich so viele Aktien zurück? Haben die zuviel Geld? Welchen Sinn hat das?
Mamluk Geschrieben 1. November 2007 Melden Geschrieben 1. November 2007 http://seattletimes.nwsource.com/html/boei..._webbair01.html They are in deep,deep ,deep sh.. !!!
mausmelker Geschrieben 1. November 2007 Melden Geschrieben 1. November 2007 Siehe auch hier: http://www.aero.de/news.php?varnewsid=5071...6b0146f38170b8c mm
bueno vista Geschrieben 1. November 2007 Melden Geschrieben 1. November 2007 Wenn ich die deutsche Übersetzung überfliege, sind demanch die bösen Zulieferer aus dem Ausland am Dilemma schuld. Meiner Meinung nach macht man es sich da zu einfach. Man sollte sich an die eigene Nase fassen und die Fehler im verhunzten Projektmanagement suchen. Die Zulieferer müssen sich ja in einem vorangegangenen Auswahlverfahren qualifiziert haben. Vielleicht hatten die Buchhalter da mehr Mitsprache als die Techniker? Wenn man die Puzzleteile solch eines Mamutprojekts in alle Welt verstreut, sollte man die wichtigen Teile immer im Auge behalten. Das nachträgliche Rausreden klingt wenig professionell. Im Großen und Ganzen zeigt Airbus seit Jahren, wie man die Fertigung dezentralisiert.
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