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Aktuelles zum Flughafen Mailand-Linate


Super-80

Empfohlene Beiträge

Malpensa ist keine Alternative fuer jemand, der in Mailand wohnt oder Mailand als Reiseziel hat, da 49km von der Stadt entfernt. Bei Linate hingegen sind es gerade einmal 6km.

Es gibt kein Recht auf "grosser Flughafen in 6km".

Deine genannte Strecke München-Mailand gibt es 5-8 mal täglich ab Malpensa.

Was denkst du wieviele 2h und mehr zum nächsten grösseren Flughafen brauchen?

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Der Streitpunkt ist, das die Infrastruktur da ist aber aufgrund von (scheinbarem) Protektionismus nicht genutzt werden darf/kann.

Man hat diesen Flughafen mitten in der Stadt und nutzt ihn nicht richtig. Aus meiner Sicht wäre es nur gerechnet wenn man sagt alle oder keiner also entweder die Restriktionen fallen lassen oder analog zu THF den Flughafen schließen.

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Auch wenn es sinnvoll wäre, wenn Linate und andere Flughäfen ihre technische Kapazität (unter anderem FRA/DUS) bereitstellen und nicht politisch gewollte Kapazitäten gibt es keine rechtliche Handhabe dagegen. Nur eine politische. 

 

Strukturpolitisch kann es auch sinnvoll sein, möglichst viel Flugverkehr über dünn besiedeltem Gebiet stattfinden zu lassen. Anderseits, da Malpensa und Bergamo bei weitem nicht ausgelastet sind gibt es auch keine Gründe, weitere Kapazitäten bereitzustellen die sich gegenseitig kannibalisieren. Etwas anderes wäre es, wenn nachweislich Strecken von/nach Mailand aus genau dem Grund nicht aufgenommen werden. - Interessanterweise ist LIN 24h am Tag offen, ohne Restriktionen. In MXP gibt es Nachtflugbeschränkungen.

 

Ein Grund für die ursprüngliche Beschränkung war, dass der Mailänder Luftraum nur 83 Flugbewegungen pro Stunde im Jahr 2000 abfertigen konnte und davon 70 für MXP reserviert wurden. Ob die Restriktion noch existiert, keine Ahnung. 

 

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Hallo DE757,

 

genau das was Du schreibst, ist der Punkt: es kann nicht sein, daß ein Flughafen, der sich zudem auch noch mehrheitlich in oeffentlicher Traegerschaft befindet (Stadt Mailand), nur "halb geoeffnet" oder "halb geschlossen" ist. 

 

Entweder der Flughafen ist geoeffnet und steht damit allen Airlines uneingeschraenkt im Rahmen seiner technischen Kapazitaet zur Verfuegung oder aber der Flughafen ist geschlossen - und zwar fuer alle und nicht nur fuer einige Airlines.

 

Dieses Phaenomen des "halb geoeffnet" bzw. "halb geschlossen" ist uebrigens typisch fuer Kompromisse "all'italiana": um in Italien unbequeme Entscheidungen zu vermeiden, entscheidet man sich lieber gar nicht. Statt einem klaren Ja oder Nein gibt es dann halt ein  "Jein".  

Mit den bekannten Konsequenzen... 

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genau das was Du schreibst, ist der Punkt: es kann nicht sein, daß ein Flughafen, der sich zudem auch noch mehrheitlich in oeffentlicher Traegerschaft befindet (Stadt Mailand), nur "halb geoeffnet" oder "halb geschlossen" ist. [...] Dieses Phaenomen des "halb geoeffnet" bzw. "halb geschlossen" ist uebrigens typisch fuer Kompromisse "all'italiana": um in Italien unbequeme Entscheidungen zu vermeiden, entscheidet man sich lieber gar nicht. Statt einem klaren Ja oder Nein gibt es dann halt ein  "Jein".  Mit den bekannten Konsequenzen... 

 

Wie schon geschrieben, DUS, LCY, SNA, LGB sind beispiele für Restriktionen aus Lärmgründen. 

In FRA gibt es Restriktionen, die den Home-Carrier bevorzugen - und Kapazitätsengpässen am Boden entgegenwirken sollen. Die Restriktionen werden Stufenweise aufgehoben.

In anderen Ländern hat man, um neue Flughäfen zu stützen die Bestandsflughäfen eingeschränkt, zum Teil werden die Beschränkungen jetzt wieder aufgehoben. Etwa in Tokio, Seoul, Bangkok. Das geschieht jetzt auch in Linate. 

 

Es ist also kein "typisch italienischer" Kompromiss.

 

Gibt es Informationen dazu, dass Airlines den Großraum Mailand nicht anfliegen, weil sie keinen Zugang zum Flughafen Linate bekommen oder das Flüge ab Malpensa oder Bergamo eingestellt wurden, weil sie nicht mit Flügen ab Linate konkurrieren konnten. 

Hat man die Kapazität der Mailänder Flugsicherungen erweitert, so dass der Grund für die Restriktion nicht mehr vorliegt.

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Hallo Oliver,

 

ein Grund fuer die Beschraenkung Linates auf 18 Flugbewegungen pro Stunde ist im Gesetzestext nicht angegeben und dies ist auch verstaendlich, da der einzige Grund ein POLITISCHER ist.

 

Und sowas gibt ein Gesetzgeber bekanntermaßen nie freiwillig zu. 

 

 

Blu-Express hat eine zeitlang versucht, die Stecke Fiumicino-Malpensa als Alternative zu Alitalias Fiumicino-Linate anzubieten und ist damit gescheitert, da die Passagiere Linate bevorzugten. Weitere Bespiele lassen sich sicherlich leicht finden. 

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In anderen Ländern hat man, um neue Flughäfen zu stützen die Bestandsflughäfen eingeschränkt, zum Teil werden die Beschränkungen jetzt wieder aufgehoben. Etwa in Tokio, Seoul, Bangkok. Das geschieht jetzt auch in Linate. 

 

Es ist also kein "typisch italienischer" Kompromiss.

Bangkok ist kein gutes Beispiel. In DMK war die ganze Zeit mit Ausnahme während der Überflutung 2011 Flugverkehr (Luftwaffe, Wartung, Cargo). 2007 musste man Inlandsverkehr von TG und DD nach DMK verlagern, da es Probleme mit dem Beton in Suvanabhumi gab und deswegen die Kapazität stark eingeschränkt war. Das war politisch nicht gewollt, sondern eine Notlage. Man hätte sonst den Inlandsverkehr sehr stark einschränken müssen.

2012 war man gezwungen die LCCs nach DMK abzuschieben, da BKK aus allen Nähten platzte. Dazu Zahlen:

2005 (vor Eröffnung Suvanabhumi) 38 Mio Passagiere in Don Muaeng

2012 53 Mio in BKK, knapp 6 in DMK

2015 53 Mio in BKK, 30 Mio (!) in DMK

Innerhalb von 10 Jahren hat sich der Flugverkehr in Bangkok also verdoppelt.

 

BKK platzt wieder aus allen Nähten und die Erweiterung läuft. DMK hat im Finanzjahr 2016  34,7 Mio Passagiere.

 

Grundsätzlich bin ich dafür, dass die Politik regulierend eingreift. Es bringt nichts wenn viele kleine Airports ums Überleben kämpfen und sich gegenseitig kanibalisieren. Auch macht es keinen Sinn getätigte Investitionen brach liegen zu lassen wenn in der Nachbarschaft ein Engpass herrscht. Allerdings sollte man sich VOR der Tätigung von Investitionen solche Überlegungen anstellen, anstatt hinterher Investitionen mit Restriktionen künstlich zu rechtfertigen. Diesen Eindruck habe ich in Mailand.

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@Super80

In der Entscheidung der Kommission im Jahr 2001 wird mehrfach auf die Kapazität der Flughäfen und des Luftraums eingegangen. 

Damals haben die italienischen Behörden und die EU Untersuchungen durchgeführt und sind so auf die 18 Flüge gekommen. Mussten sie auch, sie brauchten ja einen sachlichen Grund.

 

Im Jahr 2007, dem bisherigen Rekordjahr haben LIN und MXP 397.000 Flüge abgefertigt. Das liegt über der Gesamtkapazität in Linate.

 

Seit dem sind die Flugbewegungen in MXP um knapp 100.000 Flüge zurückgegangen. Man liegt immer noch über der Gesamtkapazität von Linate. Die Frage ist, ob man Linate hätte ausbauen können, anstelle des Ausbaus oder Linate schließen können. Ein Ausbau halte ich für schwierig. Dazu war MXP als Alitalia Hub geplant.

LIN schließen halte ich für falsch, da ein stadtnaher Flughafen durchaus einen Mehrwert bietet. Und ihn aus Lärmschutz- oder sonstigen Industriepolitischen Gründen bei 18 oder 24 Flugbewegungen zu deckeln halte ich auch für vernünftig. Der Fehler war vielmehr, das MXP so teuer wurde, das Alitalia das Hub nicht halten konnte.

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  • 2 Wochen später...

Die Limitierung Linates auf 18 Flugbewegungen pro Stunde hat weder Laerm- noch Umweltschutzgruende sondern war gewollt, um Malpensa eine kritische Masse an Fluegen zu gewaehrleisten, um sich nachhaltig als Drehkreuz entwickeln zu koennen. 

 

Diese Ausgangslage ist nach fast 20 Jahren durch eine anders verlaufene als geplante Entwicklung des Flugverkehrs mehr als ueberholt und stellt vor allem im Hinblick auf das juengste, hier diskutierte Gesetzesdekret (Lupi / Delrio) nur noch eine massive Wettbewerbsverzerrung und Benachteiligung aller Airlines zugunsten Alitalias dar und ist deshalb aufzuheben. 

 

Fuer Linate besteht eine durch saemtliche dafuer notwendigen Genehmigungen abgesicherte technische Kapazitaet von 32 Flugbewegungen pro Stunde, die seit 1998 per Gesetz schwebend unwirksam und auf 18 reduziert ist, jedoch problemlos und ohne Umbauten an der Infrastruktur durch Streichung des entsprechenden Gesetzes wieder erhoeht werden kann. 

 

Zudem werden 2017 umfangreiche Umbauten am Terminal beginnen, die dessen Kapazitaet, Effizienz und Komfort u.a. auch durch Schaffung weiterer Fluggastbruecken steigern werden.

Auch ein sich im Bau befindliches großes Luxus-Outlet-Shoppingcenter in unmittelbarer Naehe zum Flughafen sowie der Bau der neuen Metrolinie bis Linate lassen darauf schließen, daß in nicht allzu ferner Zukunft wieder mehr Verkehr am City-Airport zugelassen werden wird. 

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  • 1 Monat später...
  • 1 Monat später...

Von wegen Schließung: jetzt werden 550 Millionen Euro in die Totalrenovierung und den Ausbau Linates investiert: 

http://milano.repubblica.it/cronaca/2017/02/28/news/milano_linate_restyling_aeroporto-159454777/

Und die komplette rechtliche Liberalisierung des Flughafens ist auch in Arbeit (bald Fluege in alle Welt und keine Beschraenkung mehr auf Narrow-Body-Flugzeuge). Mailand freut sich, die Malpensa-Fans aergern sich... 

 

 

 

 

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