Hintergrund: Diskussionen um freie Mittelsitze und "Social Distancing" an Bord

[airliners-Nachrichten]

Regierungen und Aufsichtsbehörden erwägen, den Flugbetrieb nach dem Corona-Lockdown nur freizugeben, wenn zwischen den Passagieren in der Economy stets ein Sitz leer bleibt. Für Ryanair ein Unding, andere Airlines zeigen sich offener.

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[Herbert Schneider]

vor 5 Stunden schrieb airliners-Nachrichten:

"O'Leary: "Freier Mittelsitz gewährt kein Social Distancing"

Ryanair-Chef Michael O'Leary hingegen bezeichnete die Maßnahme als "verrückt". Das Vorhaben sei hoffnungslos ineffektiv und unbezahlbar. Stattdessen befürwortet der streitbare Ire die Einführung von obligatorischen Temperaturkontrollen und Atemmasken für Passagiere und Besatzung für die Zeit nach der akuten Krise.

Die Räumung jedes dritten Sitzes würde keinesfalls den erforderlichen Abstand von 1,5 oder zwei Metern zwischen den Passagieren ermöglichen. Damit sei das Flugzeug aber im Verkehr auch nicht alleine, so O'Leary. "Die Menschen kommen ohne soziale Distanzierung in Zügen zum Flughafen." Soziale Distanzierung könne man am Flughafen weder beim Check-in noch bei der Sicherheitskontrolle, in Restaurants oder Geschäften durchsetzen - das würden selbst die Flughäfen zugeben."

Panta rhei.

Da sieht wohl jemand sein Geschäftsmodell "den Bach 'runter gehen". Hoffen wir, dass er damit richtig liegt.

 

Der Branche täte es gut, den dort Beschäftigten auch.

[to227]

Die Luft filtern usw., ist ja alles gut und schön, aber wie will man denn wirklich ernsthaft in absehbarer mittelfristiger Zukunft eine Übertragung durch Schmierinfektion von allen möglichen Oberflächen sicherstellen....das geht doch gar nicht. 

[Der Duesentrieb]

Am ‎18‎.‎04‎.‎2020 um 03:31 schrieb to227:

Die Luft filtern usw., ist ja alles gut und schön, aber wie will man denn wirklich ernsthaft in absehbarer mittelfristiger Zukunft eine Übertragung durch Schmierinfektion von allen möglichen Oberflächen sicherstellen....das geht doch gar nicht. 

Corona wird durch Tröpfcheninfektion übertragen. Mund-Nasen-Schutz ist ein Ansatz, aber "einfach mal die Klappe halten" reicht vielleicht auch.

 

Selbst ohne Vorsichtsmaßnahmen hat jeder Infizierte in der Inkubationszeit von ca. 7 Tagen nur ca. 3 weitere angesteckt und dass, obwohl die höchste Infektiosität vor dem Auftreten von Symptomen besteht. Eine typische Übertragungssituation ist ein halbstündiges Gespräch Face-to-Face zum Beispiel beim Mittagessen. Und selbst bei solchen Risikosituationen wurden nur 5 % angesteckt.

 

Es gibt bisher keinen Nachweis einer Übertragung während eines Fluges, obwohl sich dies aufgrund von Passagierlisten leicht feststellen lassen würde. Dazu trägt sicher auch der hohe Luftaustausch und das vertikale Lüftungskonzept bei.

[jubo14]

Nur mal zur Klarstellung.

Eine Tröpfcheninfektion ist auch immer als Schmierinfektion zu übertragen.

Nur umgekehrt ist das nicht der Fall.

 

Und Deine Zahlen sind Statistik.

Im Kreis Heinsberg hat man zwei Personen, beide am Ende tot, als Auslöser identifiziert.

Am Ende waren Hunderte infiziert.
Im Schnitt von NRW stimmten Deine Zahlen dann wieder.

[OliverWendellHolmesJr]

vor 2 Stunden schrieb Der Duesentrieb:

Selbst ohne Vorsichtsmaßnahmen hat jeder Infizierte in der Inkubationszeit von ca. 7 Tagen nur ca. 3 weitere angesteckt

Der exponentielle Effekt 1 > 3 > 9 ... ganz schnell ist man bei Zahlen die das Gesundheitsystem überfordern.

 

vor 1 Stunde schrieb jubo14:

Und Deine Zahlen sind Statistik.

Frei nach Stalin, ein Toter ist eine Tragödie, 1000de Tote eine Statistik.

[Der Duesentrieb]

Die Diskussion geht irgendwie am Thema vorbei. Es geht hier nicht um Begriffsdefinitionen oder wie tödlich Corona ist.

In Heinsberg haben aber nicht 2 Personen direkt 100 angesteckt. Karnevalssitzungen, in denen man mehrere Stunden in schlecht belüfteten Räumen zusammensitzt, sind noch einmal eine ganz andere Risikosituation, als ein gemeinsames Mittagessen mit intensiver Unterhaltung. 

 

Es geht um das Risiko einer Ansteckung während eines Fluges. Es ist sehr unwahrscheinlich bzw. selten, dass der Virus über Oberflächen übertragen wird, anders als bei typischen Schmierinfektionen.  Er wird auch nicht beim "Vorbeigehen" übertragen, sonst hätten wir ganz andere Ausbreitungsgeschwindigkeiten. Auch konnte man beim Nachverfolgen von Infektionsketten feststellen, dass ein längerer enger Kontakt erforderlich ist.

 

[Svenson]

Meiner Meinung nach sollte schon beim Betreten des Flughafengebäudes das Tragen von Mund-/Nasenschutz verpflichtend sein. Im Flugzeug selber sollten dann neben dem Mund-/Nasenschutz auch noch Einweghandschuhe ausgegeben und zum Tragen während des Fluges verpflichtet werden. Die Gefahr sich dann noch anzustecken, halte ich für relativ unmöglich und die Fluggesellschaften könnten somit jeden Sitz belegen.

[MD-80]

vor 59 Minuten schrieb Svenson:

Im Flugzeug selber sollten dann neben dem Mund-/Nasenschutz auch noch Einweghandschuhe ausgegeben und zum Tragen während des Fluges verpflichtet werden.

 

Meiner Ansicht nach sollten Einweghandschuhe im Alltag nur für eine kurze Zeit getragen werden, primär um sich zu schützen. Stundenlanges Tragen tut der Haut nicht gut und zusätzlich entwickeln sich diese Handschuhe als perfekte Träger von Bakterien und Viren. Ein Toilettengang reicht. Hauptgrund ist, dass es viele Leute nicht so eng sehen mit Basis-Hygiene.  

 

 

 

[Svenson]

Ja das stimmt leider mit der Basis-Hygiene einiger Leute. Und genau aus diesem Grund vermeide ich den Toilettengang im Flugzeug, wenn wir schon von den perfekten Viren-und Bakterienträgern sprechen. Man könnte ja alternativ zu den Einweghandschuhen und der daraus resultierenden Anhäufung von Plastikmüll eine Handdesinfektion vor dem Einstieg in die Maschinen verpflichtend machen. Das Anbringen je einer Handdesinfektion vor und in der Toilettenkabine wäre auch sinnvoll. 

[MD-80]

vor 6 Stunden schrieb Svenson:

Das Anbringen je einer Handdesinfektion vor und in der Toilettenkabine wäre auch sinnvoll. 

 

Spender wurden und werden gerne geklaut. In Flugzeugkabinen, Krankenhäusern - überall da, wo es gebraucht wird.