Aktuelles zur Boeing 787

[afromme]

Asche auf mein Haupt. War mir neu, dass jetzt auch beides geht. Aber stimmt ja, nach der Rechtschreibreform geht ja fast alles... I stand corrected.

Hat (wie so vieles, das darauf geschoben wird) nichts mit der Rechtschreibreform zu tun, der 70er-Jahre-Duden meiner Mutter sagt das gleiche. :-)

 

Sorry, off-topic-Ausflug.

 

Warum Boeing am EIS festhält, scheinen sich aber - bis auf ein paar Cheerleader bei a.net - sehr viele Leute zu fragen.

[afromme]

Heute ein ausführlicherer Artikel bei spiegel.de.

Wie schon bei der A380 findet man eher kritische Stimmen bezüglich des Zeitplans, speziell bezüglich der Auslieferung im Mai 08.

[Charliebravo]

Jau, einen nette Zufassung verschiedener Stimmen, wenn auch mit kleineren, oft auch von anderen verbreiteten Ungenauigkeiten:

Die 20% Verbrauchsersparnis kommen laut Boeing Vizepräsident Walter B Gillette aus verschiedenen Maßnahmen:

• 8% Treibwerke

3% Aerodynamik

3% allgemeine Systemverbesserungen

3% Gewichstseinsparungen

3% aus allem möglichen

[Alwan]

Aus der von Charlie Bravo angeführten Quelle:

 

In Everett, wo das Flugzeug zusammengebaut wird, kämen Bauteile an, die zu wünschen übrig ließen. Beispielsweise sei die Verkabelung nicht so, wie sie sein sollte. "Travelled work" nennt Boeing das - angereiste Arbeit.

 

 

Neeiiin... nicht schon wieder...

[Charliebravo]

Naja, eigenlich hat afromme den Spiegel verlinkt, aber egal.

 

Noch ist es für ein "schon wieder" zu früh. Boeing hat noch keine Bauteile *mit* vorgerüsteter Verkabelung zusammengebaut. Eigentlich sollen in Everett nur noch "zusammengestöpselt" werden, viele Vorarbeiten machen eigentlich die Zulieferer. Nur hatten die das wegen des festen Roll-Out-Termins nicht geschafft.

[Alwan]

Naja, eigenlich hat afromme den Spiegel verlinkt, aber egal.

Sorry

 

Noch ist es für ein "schon wieder" zu früh. Boeing hat noch keine Bauteile *mit* vorgerüsteter Verkabelung zusammengebaut. Eigentlich sollen in Everett nur noch "zusammengestöpselt" werden, viele Vorarbeiten machen eigentlich die Zulieferer. Nur hatten die das wegen des festen Roll-Out-Termins nicht geschafft.

 

Wenn das nicht nur bei einem Zulieferer aufgetreten ist, deutet dies aber auf einen extrem ambitionierten Terminplan hin.

[afromme]

Flight hat einen frischen Artikel zum Thema.

Darin wird dargelegt, dass von Boeing seit der Pressekonferenz bereitgestellte Daten zeigen, wie eng der Zeitplan für die Flugerprobung der 787 ist und wie wenig "Luft" noch drin ist, bevor eine weitere kleine Verzögerung Auswirkungen auf den Auslieferungsplan hat.

Boeing’s flight test fleet would have a maximum utilisation of about 3,420 hours, or only a 320-hour cushion to maintain schedule if any surprises arise.

Although not a precise measurement, Boeing’s data offers a revealing glimpse of how little room for manoeuvre is left to the flight test team if there are delays of any kind.

For example, the first flight launch window stretches from mid-November to mid-December. If the 787’s first flight occurs at the end of that window, Boeing’s utilisation of the flight test fleet drops to 2,700 flight hours, or 400 hours less than the programme requires.

 

Laut a.net-Nutzer Scbriml ist in der Printausgabe von Flight auch ein Artikel dazu, dass die Qantas-Tochter JetStar Bedenken bezüglich der Versprechungen zum Thema Betriebs- und Wartungskosten der 787 geäußert hat.

Speaking at the maintenance masterclass at last week's Asian Aerospace Congress in Hong Kong, Seb Mackinnon, acting general manager of procurement at the Qantas low-cost subsidiary, said that the figures Jetstar had calculated so far for 787 per hour operating costs is "quantum higher than what the Qantas group was expecting and that's obviously pretty alarming".

Dem Artikel zufolge hat JetStar Angebote von Boeing und anderen Zulieferern und Dienstleistern eingeholt und die Preise dieser Angebote liegen weit über den von Boeing zugesagten Werten. Ist aber schwer zu bewerten, was "weit über" heißt, zumal der Vergleich zu älteren Modellen fehlt. Es wurde auch bereits in dem a.net Thread gesagt, dass die Kosten nur anfänglich höher sind, da das Supportnetzwerk noch nicht voll ausgebildet ist, es auch die Anbieter Geld kostet, dieses aufzubauen und Personal zu schulen und überhaupt anfänglich die Preise höher angesetzt werden, um auf der sicheren Seite zu sein.

[Charliebravo]

Zur Erprobungsdauer:

Hauptproblem dürfte für Boeing das Freibekommen der Halle für weitere Maschinen und die Vorrüstung durch die Zulieferer sein. Flight geht dabei ja anscheinend davon aus, dass sich mit dem Erstflug auch automatisch die Fertigstellung weiterer Testmaschinen verzögert. Doch soll ja gerade der Verzug zur vertragsgemässen Baugruppenlieferung führen können.

 

Zu den Wartungskosten:

Wenn die tatsächlich dauerhaft höher als projektiert ausfallen, schwindet schon wieder ein weiterer angeblicher Vorteil der "Faßbauweise". Hoffen wir mal für Boeing, dass sich das nicht bewahrheitet. Dabei sollten die doch gerade bei den von Boeing gelegten Angeboten die eigenen Vorhersage halbwegs treffen.

[Acela]

Hier ist auch ein sehr intertessanter Bericht: http://flightblogger.blogspot.com/2007/09/...sing-major.html

 

Kurz zusammengefasst: Aufgrund von Lieferschwirigkeiten bei Fastenern hat Boeing bei der Endmontage der ersten 787, um den Termin zu halten, Ersatzniete aus dem Baumakrt (steht da so!!!) verwendet. Diese müssen jetzt alle ermittelt und ausgetauscht werden - Allerdings mag Composite das ausbohren nicht sonderlich.

 

Weiter unten:

 

"Boeing lässt seine Zulieferer die Teile von zumeist wenig erfahrenem Personal bauen - ein Flugzeug wie die 787 erfordert aber die besten Leute..."

 

Ich glaube, hier wird noch einiges interessantes zu Tage kommen...

[Charliebravo]

allerdings mag Composite das ausbohren nicht sonderlich.

Auf der Pressekonferenz vor ein paar Tagen wurde Boeing auch zu dieser Aussage indirekt befragt. Wie man auf dem weiter vorne verlinkten Foto sieht, haben die teilweise "normale" Schrauben mit Sechskantkopf verwendet, allerdings soll das Material z.B. durch die Verwendung untermaßiger Verbindungselemente keinen Schaden genommen haben. Es wurde aber in der Eile schlampig dokumentiert.

[Gast boeing380]

@ CB

"Hauptproblem dürfte für Boeing das Freibekommen der Halle für weitere Maschinen...sein"

 

Das ist doch für Boeing kein Problem. Auch so manche B753 wurde per Kranwagen auf dem Apron montiert mangels Hallen-Kapazität...

 

 

:-)

[Charliebravo]

Das ist doch für Boeing kein Problem. Auch so manche B753 wurde per Kranwagen auf dem Apron montiert mangels Hallen-Kapazität...

 

 

:-)

Da kann da aber jeder zugucken. ;)

[Mamluk]

Selbts wenn Boeing das in den Griff bekommt,lässt es doch einen etwas schalen Geschmack.

Fûr ein Flugzeug für das über 700 Bestellungen auflaufen,hätte man eine bessere Infrastruktur -planung auf die Beine stellen können.

Wenn ein verspätetes FLugzeug die ganze Hallen-planung Über den Haufen schmeisst,lässt das auf äusserst knappe Fertigungs-planung schliessen.Zu knapp!

Ich gehe davon aus das die bei MIL gerät nicht passiert wäre.

[cambiocorsa]

Ich gehe davon aus das die bei MIL gerät nicht passiert wäre.

 

Da können sie auch leichter der termin verschieben!

[MariusMS]

Bei den größten Firmen kann sowass passieren ... und kommt immerwieder vor.

[Gast boeing380]

Bei www.Flightglobal.com kann man jetzt abstimmen, ob die B787 pünktlich ausgeliefert wird.

 

Scheint bei a.net noch kaum einer gemacht zu haben.

 

Sonst wäre das Ergebnis wahrscheinlich anders...

 

 

:-)

[afromme]

spiegel.de-Artikel zur bereits auf a.net diskutierten Meldung, dass Boeing die Ursache der 787-Verzögerungen bei den Zulieferern, speziell denen der benötigten Titannieten, sieht.

 

Aber sowas von kein Kommentar von mir dazu.

[Gast boeing380]

Natürlich sind jetzt die Zulieferer Schuld.

 

DAS sollte Boeing aber als Hersteller im Griff haben.

 

Und es handelt sich hier um den Prototypen, nicht um das Abarbeiten des riesigen Backlogs.

 

Es bleibt spannend.

 

Mein Tipp:

 

First Flight Januar 2008, EIS November 2008.

[728JET]

Der Spaß wird meiner Meinung nach erst noch richtig in der Flugerprobung beginnen bzw. im Zertifizierungsverfahren. Wer sagt denn eigentlich dass die jetzt verschobene Flugerprobung überhaupt noch in den FAA Zeitplan bzw. die Zeitpläne anderer Behörden passt - und dass diese mit so einer kurzen Zeitphase einverstanden sind? Es geht nicht nur um das Fliegen an sich - irgendwer muss die Daten auswerten, verstehen und vor allem der Überzeugung sein dass der Vogel auch tatsächlich sicher ist.

[Mamluk]

Vertehe irgendwie die Umstände nicht,unter denen Boeing anfängt ein Flugzeug zusammenzuschrauben ohne Gewissheit zu haben,essentiellste Teile-sprich Fasteners- in ausreichenden Mengen zur Verfügung zu haben.

Denn die Planug für die 787 läuft seit zich-Jahren..

Dass man als Europäer recht vorsichtig argumentiern sollte ist schon Richting ( siehe Catia versionen bei EADS.. )-doch darf Kritik erlaubt sein.

Sehe den Vogel nicht vor Februar 2008 abheben...

[MatzeYYZ]

Ich mach bei der Lotterie jetzt auch mal mit.

 

Erstflug: 29.02.2008

 

Auslieferung: 31.12.2008, damit es bloß noch im Jahr 2008 passiert!

[MariusMS]

in time :-)

[bueno vista]

Boeing scheint sich beim Projektmanagement wirklich nicht mit Ruhm zu bekleckern. Bei einem solch ambitionierten Projekt, noch dazu mit esentieller Tragweite für das gesamte Unternehmen, hören sich die Pannen alles andere als professionell an. Vielleicht hat man in all den Jahren seit der letzten Neuentwicklung ein wenig verlernt, wie man solche Grossprojekte handelt. Vielleicht ist man auch zu optimistisch und blauäugig an die Sache rangegangen.

 

Neue Rumpftechnologie, neue Triebwerksimplementierungen (no bleed air), Neuland bei der Softwaretiefe, Keysupplier rund um den Globus und die Marketinghaie im Nacken, scheinen nun doch ihren Tribut zu zollen. Als Projektleiter hätte ich an allen Schlüsselstellen ein verlässliches Kotrollorgan aus meinem Haus eingesetzt, dann würde ich jetzt keine Baumarktnieten ausbohren oder mich mit halbfertigen Komponenten aus Übersee rumschlagen müssen. Gegen Softwarehänger ist man kaum gefeit, aber hier beginnt berechtigter weise das Kopfschütteln.

 

Bin auch mal gespannt, wie sich die Sache entwickelt. Nicht nur bei Airbus wird man sich still und leise ins Fäustchen kichern. Wenn der Dreamliner bei der Flugerprobung rumzickt, das Spritsparmonster doch als Papiertiger verkümmert und der Zeitplan ins Trudeln kommt, wird das für Boeing hinsichtlich Kompensationszahlungen an die unzähligen Besteller der Nightmareliner. Aber soweit ist es noch nicht und muss es auch nicht kommen.

 

Stefan

[HUEY]

Doppel

[HUEY]

Das wirkliche Problem, und das nicht nur bei Boeing sondern bei sämtlichen technisch operierenden Unternehmen, ist doch, dass nicht mehr die Technik sondern einzig die Ökonomen mittlerweile das Heft in der Hand haben. Shareholder value und Aktienkurs über alles.

 

Wie lange dieses noch gut gehen wird, wird sich zeigen. Denn irgendwann wird das Modell im warsten Sinne des Wortes abstürzen. Weill es einfach technisch nicht mehr beherscht werden wird.

 

 

Juhu mein Aktienkurs ist gesichert, aber mein nächster Urlaub ......