Zum Inhalt springen
airliners.de

Mehdorn zockt mal wieder ab


Empfohlene Beiträge

Aber $Autofahrer mit Anhang (Partner und evt. Kinder) wird sich aber für wenige Fahrten im Jahr keine teure BC50 kaufen. Denn er wird mit der Bahn, auf die Anzahl der Personen bezogen, eher drauflegen.

 

Korrekt. Sobald mehrere im PKW ist die Bahn teurer (Bei ausschließlicher Betrachtung der Tankfüllung). Ist im Flugverkehr genauso.

Immerhin fahren Kinder bei der Bahn kostenlos (Bis 14 Jahre, in Begleitung mindestens eines Elternteils).

So gerne ich die Bahn anstatt das Auto nehmen, *ich* würde mir mit Kindern überlegen, ob ich die Bahn überhaupt in die Auswahl nehme.

 

Ein Knaller ist aber, daß es einen SP50 (Z.B. für eine Hin- und Rückfahrt am Wochenende oder darüber hinaus) unter Berücksichtigung einer BC50 für 200 Euro Investition nicht gibt.

 

Korrekt, die Kombi Sparpreis/BC 50 ist vor AFAIR etwa 1,5 Jahren abgeschafft worden.

Die Idee dahinter ist einfach: Die BC50 bietet den besten Preis für vollflexible Tickets. Es ist kein best-Preis-Angebot für jede beliebige Fahrtkonstellation.

Für den seltenen Fall der möglichen Nutzung des Sparpreises hat man halt Pech gehabt. Muß man entweder eine zusätzliche BC25 kaufen oder einmal geringfügig mehr bezahlen.

Hier setze ich meinen Leitspruch ein: In Deutschland gibt es den Trend möglichst alles für alle so fair wie möglich so gestalten. Leider ist das Ergebnis in der Regel ausschließlich kompliziert und undurchaubar.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Kennst Du das hier: http://drehscheibe-online.ist-im-web.de/forum/index.php

 

Dort findet sich exellentes Fachwissen, vor allem auch über ausländische Märkte.

 

 

Dieses Forum zeichnet sich aber auch durch extreme Zankereien aus. Da ist das was hier abgeht echt ein "Kinderteller" gegen.

 

und der Server ist ständig überlastet... (Einstiegsseite http://www.drehscheibe-online.de/ läuft aber immer).

Alternativ (Schwerpunkt ICE): http://www.ice-fanpage.de/forum/list.php?f=3

oder die newsgroups:

de.etc.bahn.misc und *.*.*.tarif+service

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Mit den verschiedenen BahnCards will man unterschiedliche Kundengruppen ansprechen (vgl Angaben unter bahn.de) :

 

BC25: für Gelegenheitsfahrer und Familien (Urlaube, Kurzurlaube, Ausflugsfahrten), allerdings für mehr als einmal im Jahr. Kann mit den Sparpreisen kombiniert werden. Bis zu 4 Mitfahrer reisen bei der Buchung von Sparpreisen für den halben Preis.

 

Bekannte von mir zahlen so z.B. für die Fahrt Nürnberg-Köln-Nürnberg im November nur rund 49€ (retour) und via SFS Köln-Rhein/Main.

 

BC50: für spontane Vielfahrer. Für Reisende, die die Bahn häufig geschäftlich oder privat nutzen.

Zu jeder Zeit ganz nach Wunsch reisen

Also spontan einsteigen und 50% sparen.

 

BC100: Für Pendler, Geschäftsreisende

Kostet umgerechnet für die 2.Kl 9,16€ am Tag, dafür kann man kreuz und quer durch Deutschland fahren. Auch gültig bei den meisten Privatbahnen (z.B. NOB nach Sylt), in den Bahnbussen (ja, die gibts noch) sowie in 80 Städten im ÖPNV U-Bahn, Bus und Tram.

 

Für "einmal oder zweimal im Jahr Fahrer" lohnt sich keine der drei genannten BahnCard. Entweder muss er dann voll bezahlen oder greift auf Aktionsangebote (bei Lidl & Co) bzw Surf&Rail Angebote im Internet zurück oder lässt das Bahnfahren dann gleich bleiben.

 

Wenn es die Billigtickets (19€, 29€) der Fluglinien nicht gäbe, wäre ich (privat, innerdeutsch sowie ins nahe Ausland) auch nie in ein Flugzeug gestiegen.

 

Surf&Rail Ticket sind wöchentlich unter http://www.bahn.de/-S:PtVOSN:efEj-NNNYByDT...surf_rail.shtml erhältlich.

 

Für Kurztrips sicherlich auch interessant die Angebote von Surf&Travel

http://www.bahn.de/-S:PtVOSN:efEj-NNNYByDT...dtereisen.shtml Jeweils inklusive Bahnanreise.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Das habe ich nicht so ganz verstanden. Ich dachte immer, die zug-gebundenen spartickets wären ein instrument, um überfüllte züge (und herumlungern) zu vermeiden? Indem man die reisenden nämlich gezielt in leere züge außerhalb der hauptverkehrszeiten lockt, wo genügend kapazität vorhanden ist...

 

Du hast das völlig richtig verstanden. In der Theorie steckt hinter zuggebundenen Tickets die Steuerung des Kundens in unterdurchschnittlich ausgelastete Züge.

 

Problem: Der (deutsche) Kunde akzeptiert das nicht. Der Fernverkehr hat nach der Preisreform signifikante Fahrgastschwunde gehabt. Sie wären noch stärker gewesen, wenn man 1 Jahr durchgehalten hätte (also so lange, wie die auf Vorrat gekauften alten Bahncards 50 noch gültig waren).

Die heutigen Spartickets sind natürlich auch eine Steuerungsinstrument. Der Anteil dieser Kunden am Gesamtmarkt ist jedoch so minimal, daß es kaum als Instrument taugt. Dennoch werden natürlich die gut ausgelasteten Züge möglichst strikt kontigentiert.

 

Der Fernverkehr lebt nicht von Gaudi- und Gelegenheitskunden, sondern von Oft- und Vielfahrern, die keine Spartickets nutzen können - mangels Planbarkeit oder mangels Erfüllung des KO-Kriteriums Samstag-Nacht. Im Flugverkehr kennt man kein anderes System, drum wird es akzeptiert. (Gleichwohl sind die one-way-Kosten seit Beginn der Low-Cost-Carrier auch bei LH deutlich gesunken.)

 

Auch hatte die Bahn meiner Meinung mit Plan&Spar ein seltsames Verständnis von Auslastungslenkung:

 

Bei der Auslastungslenkung versucht man, schwach genutzte Verbindungen zu füllen, z.B. zu Schwachlastzeiten oder auf Nebenrouten. Das bedeutet aber auch, dass der Preis solcher Züge von der Auslastung abhängig ist. ist der Zug 5 min vor Abfahrt leer, dann gibt's auch dann noch günstige Tickets. Oder meinetwegen einen Tag vorher, um den spontanen Geschäftsreisenden den optimalen Umsatz zu entlocken.

 

Aber die Bahn setzte damals bei Plan&Spar voll auf Vorausbuchungsfrist: 7 und 3 Tage vorher. Egal ob der Zug leer oder voll war. Das wurde zwar indirekt über verfügbare Kontingente gesteuert, aber gegenüber dem Kunden wurde nur das Prinzip Vorausbuchung kommuniziert und nicht schwache Auslastung.

 

In Frankreich - man kann durchaus von anderen lernen - wurden Anfangs der 90er die "trains vertes" eingeführt: Günstige Tarife für Züge zu schwachen Zeiten oder auf schwach ausgelasteten Nebenrouten: Das ist eine sinnvolle Auslastungssteuerung in eigentlichen Sinne.

 

Etwas in diesem Sinne würde ich in Deutschland auch sinnvoll emfinden: Auf den Hauptstrecken (NBS) und den wichtigen Achsen kann man versuchen den Umsatz zu optimieren und die sparsame Seele und durch Flexibilität oder längere Fahrzeiten auf Nebenrouten für einen etwas schmäleren Taler verreisen.

 

Grüße, Carsten

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

>>>Auf den Hauptstrecken (NBS) und den wichtigen Achsen kann man versuchen den Umsatz zu optimieren und die sparsame Seele und durch Flexibilität oder längere Fahrzeiten auf Nebenrouten für einen etwas schmäleren Taler verreisen.

 

Nichts anderes macht die Bahn doch schon. Vergleiche auf den Relationen F-K, B-HH, M-N mal die Preise der jeweiligen Neubaustrecke mit den alten Verbindungen. Da gibt es massive Unterschiede.

 

 

 

>>>Ist wohl das falsche Thema hier?

 

Stimmt, das gehoert ins non_av-Forum. Oh, ach so, klar. Never mind... :-(

 

Erstens werden hier Vergleiche angestellt zwischen Bahn und Flugzeug.

 

Zweitens kann man viele Bahnstrecken auch unter LH-Flugnummer buchen.

 

Drittens haben viele Bahngesellschaften und Bahnhoefe IATA-Codes.

 

Somit ist eine Bahnreise auch eine Flugreise und dieses Forum der richtige Ort. ;-)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ist wohl das falsche Thema hier?

 

Je nachdem, was Du diskutieren willst.

Falls Du z. B. eine Frage hast wie man Steuern & Gebühren bei no-show zurück erhälst wäre es hier tatsächlich das falsche Thema.

Wenn Du etwas zur Herausarbeitung die Unterschiede Bahn / Flugverkehr beitragen willst, dann wärst Du hier genau richtig.

Noch Fragen, Kienzle?

 

germandings.

 

----

 

Achtung, dieser Beitrag könnte Ironie enthalten.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Wie RhBDirk wunderbar aufgelistet hat, hält auch die Bahn eine breite Palette an Tarifen bereit.

Aber im gegensatz zum Luftverkehr ist die Spannbreite zwischen niedrigstem Preis (z.B. 19 EUR Sommerspecial) und Maximalpreis (ca. 114 EUR) nicht so breit, wie bei den Airlines. Die LCC erreichen locker 9,99 EUR bis hin zu mehreren 100 EUR.

Sie spannende Frage ist, wie hoch der durchschnittlich erlöste Preis im (innerdeutschen Flugverkehr) tatsächlich ist.

Dazu kommt noch, dass die Bahnpreise (zumindest der Normalpreis mit und ohne Bahncard) hohe Flexibität bieten, verglichen mit den Flugpreisen ähnlichen Niveaus.

Und auch wichtig: Die Bahn hat hat einen Maximalumsatz pro Kunde und Jahr: die Jahresnetzkarte, deutlich mehr zahlt wohl niemand. Sowas haben Airlines nicht. Jeder Flug kostet extra.

 

Im Gegensatz zum Luftverkehr ist aber die Bahn als teuer verschrien, während sich im Luftverkehr in breiten Bevölkerung die Meinung durchgesetzt hat, man könne jederzeit für 10 EUR durch die Lüfte gurken. Das dies Supersonderangebote sind, die mit massiven Restriktionen (Verkaufs- und Reisezeitraum) versehen sind, ist nicht ins Hirn der Öffentlichkeit gesickert.

 

Auch nicht zu vergessen: Fliegen ist "in", Bahnfahren gilt als "out" bzw. hat keinen tollen Ruf in der Allgemeinheit.

 

Grüße, Carsten

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Nochmal kurz zu Frankreich, weil hier in diesem thread (z.b. von NoCRJ)kritik aufkam im vergleich zur DB:

 

Kritik nicht direkt, habe nur gesagt, dass es in D im Vergleich zu Frankreich gar nicht so schlecht ausschaut. Daher will ich einige der Lobgesaenge auf die SNCF auch mal relativieren (bin haeufiger Nutzer):

 

1. gab es dort schon lange vor deutschland ein hochgeschwindigkeitsnetz (TGV, ab 1981!) mit schnellen komfortablen zügen im dichten takt (teilweise alle 20 min) und der sehr sinnvollen einrichtung einer zwangsreservierung, was das nomaden-artige herumlungern vieler fahrgäste im gang wie beim deutschen ICE verhindert.

 

- ja, den TGV gab's schon viel frueher, und vor allem wurden relevante Verbindungen durchgaengig mit einer Neubaustrecke ausgebaut. Paris-Marseille ist kilometermaessig fast identisch mit MUC-HAM, dauert aber nur 3 Stunden. Weil eben Tempo 300 auf der ganzen Strecke. In Deutschland faehrt man sehr schnell auf der Strecke Stuttgart-Mannheim, schon nicht mehr so schnell auf Stuttgart-Frankfurt und gaaaanz langsam auf Stuttgart-Muenchen (das war jetzt mal der Sueden als Beispiel - ahenliches im Norden). Das ist in Frankreich anders: die "relevanten" Verkehrsstroeme gehen nun mal eben von/nach Paris, und von/nach da kommt man von Anfang bis Ende auf der Schnellfahrstrecke (Ausnahme: Paris-Bordeaux). Zwischen den Provinzstaedten sieht's schon anders aus. Erste Verbesserungen (zB Lille-Lyon-Marseille), aber ansonten eher schwach.

 

- Takt: jein. Von Paris aus gehen in der Tat im Stundentakt (manchmal auch Halbstundentakt) Zuege nach Lyon, Marseille, Nantes, Lille. Andere Strecken wie zB Bordeaux haben keinen Takt. Nur: das ist insofern kein richtiger Takt, da die Abfahrtszeiten in Paris zwar einen gewissen Rhythmus haben - die Zuege aber immer andere Zwischenhalte eingplant haben. Auf Paris-Marseille halten einige TGV in Le Creusot, Macon, Lyon, Valence, Avignon, Aix-en-Provence, andere in jeder beliebigen Kombination daraus und andere gar nicht . Daher schwanken die Reisezeiten auch so stark.

 

Vertaktete Anschluesse gibt's auch nicht. So kann man zB getaktet nach Lyon kommen, der Anschluss in Richtung Alpentaeler ist dann aber schon nicht mehr vertaktet. So ein schoenes Netz wie den IC-Takt in D mit den Knoten in MA, K, DO, H gibt's also nicht.

 

- Platzreservierungen: ja stimmt, Reservierungsplficht. Gute Sache. Zu "Stosszeiten" sind die Zuege daher auch monatelang im Voraus ausgebucht.

 

2. gab es schon vor über zehn jahren dort so etwas wie die heutigen plan+spar-tickets der DB. Das heißt man konnte mit zugbindung und vorausbuchung 50 prozent sparen (so genannte "joker"-tickets"). Ich hatte nie probleme, für meine wochenend-heimfahrten diese günstigen tickets paris-strasbourg zu bekommen, auch freitagabends. Wenn ich mich richtig erinnere, galten die günstigen joker-preise sogar für den GANZEN zug, also nicht nur für ein kontingent innerhalb des zuges wie bei der DB.

 

Sparpreise: gibt es, klar, aber das ist so eine Suche wie bei Flugtarifen. So eine "Immer 50% Verguenstigung"-Karte wie in D gibt's fuer den Normalreisenden nicht.

 

 

3. wurden die großen flughäfen (CDG, LYS) in F viel eher in das TGV-netz einbezogen als in D.

 

Die Flughaefen: die Anbindung von LYS und CDG ist noch relativ neu, vor allem im Vergleich zu FRA.

 

Das ist aber gar nicht mal der springende Punkt: was hilft der schoenste Fernbahnhof, wenn die Anbindung nicht gut ist. Zum Beispiel die verbindung CDG-Lille. Manchmal fahren zwei Zuege im Abstand von sechs Minuten hintereinander her, manchmal kein einziger fuer 2,5 Stunden. Von Ostfrankreich (neuer TGV Est ab 2007) wird es nur vier Verbindungen nach CDG geben.

 

Da sind mir doch die Flughafenbahnhoefe in FRA und DUS lieber, da brauche ich mir keine Gedanken zu machen. Ich weiss, dass spaetestens 60 Minuten spaeter der naechste ICE zu meinem Ziel faehrt. Da sind wir wieder beim Takt.

 

Auch wenn es in der tiefen provinz natürlich sehr große lücken im netz gibt, so ist bahnfahren in F viel angenehmer als in D, finde ich....

 

Das franzoesische Netz ist fuer einen anderen Nutzen ausgelegt: moeglichst schnell moeglichst viele Leute von Paris in die Provinz und zurueck transportieren. Das kann es sehr gut. Abseits der "Autobahnen" steckt man dann aber mit dem Ochsenkarren auf dem Feldweg. Das "schnelle Wegschaffen" macht das franzoesische Netz sehr gut - das deutsche daran zu messen, waere sinnlos, da es einen solchen Wasserkopf wie Paris nicht gibt.

 

Den deutschen Anspruch, ein engmaschiges Netz zu haben, in dem man dank Vertaktung die meisten auch mittelgrossen Staedte abseits der Rennstrecken (So Groessenordnung Reutlingen, Dueren, Kaiserslautern) gut erreichen kann, hat es einfach nicht. Daran gemessen ist es auch schwach.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Danke, NoCRJ, für diese ausführlichen infos.

 

Du hast schon recht, das frz. system hat auch seine schwachstellen, ganz klar. Da ich in Paris gewohnt habe, konnte ich überwiegend die vorteile genießen , z.b. schnelle wochenendtrips mit dem TGV in die Bretagne, nach Bordeaux, Lyon etc. Das klappte immer einwandfrei. Es war schnell, komfortabel und bei vergleichbarer entfernung auch günstiger als der deutsche ICE.

 

Aber ich habe natürlich auch schon das gegenteil erlebt, z.b. auf einer reise FRA-Avignon. Mit umsteigen in Offenburg, Strasbourg und Lyon und einem äußerst lahmen "turbotrain express" (irreführende bezeichnung, war ein ziemlicher oller dieseltriebwagen) zwischen Strasbourg und Lyon, der dann auch noch mit motorschaden bei Mulhouse liegenblieb. Soviel zum altbekannten schlagwort "Paris et le désert francais" *gg* Alles läuft auf Paris zu, und die querverbindungen in der "französischen wüste" sind meist nicht so dolle.

 

Was auch etwas kompliziert ist: wenn man von D kommend in CDG landet und dann mit dem TGV richtung Rennes/Brest weiter will. Ziemliches gegurke mit RER und métro bis zum Bahnhof Montparnasse.

 

Das waren aber bisher meine einzigen negativen erfahrungen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich sag ja, Busse sind im Kommen *gg*

 

Als Reaktion auf die angekündigten

Fahrpreiserhöhungen der Bahn zum Jahreswechsel fordert die FDP mehr

Konkurrenz für das Staatsunternehmen durch Linienbusse. "Dann könnte

sich die Bahn solche Preissteigerungen nicht mehr ohne weiteres

erlauben", sagte Horst Friedrich, verkehrspolitischer Sprecher der

FDP-Bundestagfraktion, dem Tagesspiegel am Sonntag.

 

Seine Fraktion werde in den kommenden Wochen im Parlament

beantragen, das Personenbeförderungsgesetz zu ändern, das die Bahn im

Fernverkehr vor der Konkurrenz durch Busse schützt: Wo die Bahn

fährt, haben Konkurrenten nichts zu suchen."Auf dem Weg an die Börse

will die Bahn das Schienennetz im Konzern behalten, das sind

schlechte Aussichten für Wettbewerb. Konkurrenz durch Busse könnte

den Markt rasch beleben", sagte Friedrich.

 

Auch der Verkehrsclub Deutschland (VCD) fordert angesichts

steigender Bahnpreise freie Fahrt für Linienbusse. "Die Bahn würde

etwas mehr Wettbewerb auch von Bussen gut vertragen", sagte

Verkehrsreferentin Heidi Tischmann dem Tagesspiegel am Sonntag. Busse

könnten sich trotz etwas längerer Fahrzeiten als günstige Alternative

zur Bahn etablieren.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Bitte keine Busse auf den Huptverkehrsstrecken, auf denen auch die Bahn ein engmaschiges Fahrplanangebot hat.

 

Ich bin wirklich alles andere als ein Gruener (meine Beitraege in diesem Forum zeugen davon), aber Busse auf Fernstrecken sind ja nun wirklich ueberfluessig: sie fahren parallel zur Bahn, verursachen dabei aber mehr Umweltbelastung, sowohl direkt als auch indirekt (durch mehr Staus). Autos veursachen zwar auch mehr Dreck, dafuer haben die Nutzer aber immerhin die 100%ige Bewegungsfreiheit. Busse als Konkurrenz zur Bahn bringen da nicht mehr als die DB.

 

Sicher, es ist billiger. Aber das alleine kann doch wohl kein Argument sein, oder? Es war auch billiger, Autos ohne Kat zu fahren oder Industrieabwaesser einfach in die Fluesse zu kippen. Es waere auch billiger, fuer viele einfache Arbeiten Fluechtlinge aus Afrika zu nehmen und einen Hungerlohn zu bezahlen.

 

Nur ist "billig" eben nicht das alleinige Kriterium.

 

Ausserdem: es gibt bei der Bahn auch die Moeglichkeit, guenstige Tickets zu bekommen. Das das mit Einschraenkungen verbunden ist (Umbuchung, Verfuergbarkeit, Vorausbuchungsfrist, etc) ist nun einmal der "Preis fuer billig". Allgemein gilt: wer alles billig haben will, muss eben gewisse Einschraenkungen in Kauf nehmen: seien es Flughaefen in der Pampa wie bei Ryanair, vermatschtes Obst wie beim Discounter, oder eben eingeschraenkte Verfuegbarkeit bei der Bahn.

 

Daher bitte keine Busse auf Fernstrecken in Konkurrenz zur Bahn.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich bin wirklich alles andere als ein Gruener (meine Beitraege in diesem Forum zeugen davon),...

 

Die Grünen befürworten eine Zulassung von Fernbuslinienverkehren.

 

aber Busse auf Fernstrecken sind ja nun wirklich ueberfluessig: sie fahren parallel zur Bahn, verursachen dabei aber mehr Umweltbelastung, sowohl direkt als auch indirekt (durch mehr Staus).

 

Laut Aussage der Bahn, die sich dabei auf das Umweltbundesamt beruft, verbrauchen Busse im Fernverkehr (im Nahverkehr auch, aber der ist hier nicht das Thema) weniger Energie als die Bahn. Siehe hier, Seite 8

 

Autos veursachen zwar auch mehr Dreck, dafuer haben die Nutzer aber immerhin die 100%ige Bewegungsfreiheit. Busse als Konkurrenz zur Bahn bringen da nicht mehr als die DB.

 

Schon klar, daß Du nicht gerne Bus fahren willst. Und deshalb willst Du es gleich auch allen anderen verbieten. Du kannst Dir Bahn- und Autofahren wahrscheinlich leisten, nicht aber die vielen Millionen Menschen in Deutschland, die von 345 € pro Monat leben müssen. Die Mobilitätsbedürfnisse von ärmeren Menschen sind Dir wohl egal!?

 

Sicher, es ist billiger. Aber das alleine kann doch wohl kein Argument sein, oder? Es war auch billiger, Autos ohne Kat zu fahren oder Industrieabwaesser einfach in die Fluesse zu kippen. Es waere auch billiger, fuer viele einfache Arbeiten Fluechtlinge aus Afrika zu nehmen und einen Hungerlohn zu bezahlen.

 

Busfahren ist für Dich also vergleichbar damit, Industrieabwässer einfach in Flüsse zu kippen!?

 

Ausserdem: es gibt bei der Bahn auch die Moeglichkeit, guenstige Tickets zu bekommen. Das das mit Einschraenkungen verbunden ist (Umbuchung, Verfuergbarkeit, Vorausbuchungsfrist, etc) ist nun einmal der "Preis fuer billig". Allgemein gilt: wer alles billig haben will, muss eben gewisse Einschraenkungen in Kauf nehmen: seien es Flughaefen in der Pampa wie bei Ryanair, vermatschtes Obst wie beim Discounter, oder eben eingeschraenkte Verfuegbarkeit bei der Bahn.

 

In anderen Ländern muß man diese Einschränkungen aber nicht in Kauf nehmen. Die sind nämlich nicht naturgegeben, sondern werden in Deutschland von einer Lobby aus Bahnbeschäftigten, Bahnindustrie und passionierten Bahnfans und Bahnfahrern dem Rest der Bevölkerung aufgezwungen. Besonders betroffen sind wieder einmal die sozial Schwachen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

>>>die vielen Millionen Menschen in Deutschland, die von 345 € pro Monat leben müssen.

 

Niemand muss von 345 EUR im Monat leben. Da kommt noch die Warmmiete drauf.

 

 

>>>Busfahren ist für Dich also vergleichbar damit, Industrieabwässer einfach in Flüsse zu kippen!?

 

Pure Rabulistik, *augenroll* null zielfuehrend in dieser bisher angenehm sachlich verlaufenen Diskussion.

 

 

>>>In anderen Ländern muß man diese Einschränkungen aber nicht in Kauf nehmen.

 

Kauf Dir halt ne BahnCard 50, presto, keine Einschraenkungen mehr.

 

 

>>>Besonders betroffen sind wieder einmal die sozial Schwachen.

 

Wieso, gerade die koennen doch am besten weit im voraus planen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

>>>die vielen Millionen Menschen in Deutschland, die von 345 € pro Monat leben müssen.

 

Niemand muss von 345 EUR im Monat leben. Da kommt noch die Warmmiete drauf.

 

Eine Bahnfahrt hin- und zurück quer durch Deutschland - zum Beispiel um Verwandte zu besuchen - kostet schnell mal über 200 €. Jetzt rechne mir bitte mal vor, wie sich das ein ALG2-Empfänger leisten soll, wenn er außerdem noch Lebensmittel, Kleidung, Hygieneartikel, Ansparungen für Haushaltsgeräte usw. zu bezahlen hat?

 

>>>Busfahren ist für Dich also vergleichbar damit, Industrieabwässer einfach in Flüsse zu kippen!?

 

Pure Rabulistik, *augenroll* null zielfuehrend in dieser bisher angenehm sachlich verlaufenen Diskussion.

 

Dafür darfst Du Dich bei NoCRJ bedanken, der hat diesen völlig absurden Vergleich nämlich in die Diskussion eingeführt!

 

>>>In anderen Ländern muß man diese Einschränkungen aber nicht in Kauf nehmen.

 

Kauf Dir halt ne BahnCard 50, presto, keine Einschraenkungen mehr.

 

Ich habe keine Lust, mir von einer Lobby asozialer Bahnfreunde eine jährliche Sonderausgabe von über 200 € abnötigen zu lassen! Außerdem ist selbst der BC50-Fahrpreis noch fast doppelt so hoch, wie es die Busfahrpreise in anderen europäischen Ländern sind.

 

Die BC50 lohnt sich für Vielfahrer, wie überhaupt bei der Bahn Vielfahrern die grössten Rabatte eingeräumt werden. Das wäre auch in Ordnung so, wenn nicht die gesamte Bevölkerung von der Bahnlobby zum Bahnfahren gezwungen würde, indem ihr die Alternativen genommen werden. So ist es eine Umverteilung von arm nach reich, wie es auch die Subventionierung der Bahn durch Steuermittel ist.

 

>>>Besonders betroffen sind wieder einmal die sozial Schwachen.

 

Wieso, gerade die koennen doch am besten weit im voraus planen.

 

Auch nicht immer. Was ist z.B. bei einem Todesfall in der Verwandtschaft, wenn der ALG2-Empfänger gerne auf der Beerdigung dabei sein möchte? Außerdem gibt es bei der Bahn keineswegs für jede Reise ein günstiges Sparangebot, selbst dann nicht, wenn man lange im Voraus bucht.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich bin wirklich alles andere als ein Gruener (meine Beitraege in diesem Forum zeugen davon),...

 

Die Grünen befürworten eine Zulassung von Fernbuslinienverkehren.

 

aber Busse auf Fernstrecken sind ja nun wirklich ueberfluessig: sie fahren parallel zur Bahn, verursachen dabei aber mehr Umweltbelastung, sowohl direkt als auch indirekt (durch mehr Staus).

 

Laut Aussage der Bahn, die sich dabei auf das Umweltbundesamt beruft, verbrauchen Busse im Fernverkehr (im Nahverkehr auch, aber der ist hier nicht das Thema) weniger Energie als die Bahn. Siehe hier, Seite 8

 

Autos veursachen zwar auch mehr Dreck, dafuer haben die Nutzer aber immerhin die 100%ige Bewegungsfreiheit. Busse als Konkurrenz zur Bahn bringen da nicht mehr als die DB.

 

Schon klar, daß Du nicht gerne Bus fahren willst. Und deshalb willst Du es gleich auch allen anderen verbieten. Du kannst Dir Bahn- und Autofahren wahrscheinlich leisten, nicht aber die vielen Millionen Menschen in Deutschland, die von 345 € pro Monat leben müssen. Die Mobilitätsbedürfnisse von ärmeren Menschen sind Dir wohl egal!?

 

Sicher, es ist billiger. Aber das alleine kann doch wohl kein Argument sein, oder? Es war auch billiger, Autos ohne Kat zu fahren oder Industrieabwaesser einfach in die Fluesse zu kippen. Es waere auch billiger, fuer viele einfache Arbeiten Fluechtlinge aus Afrika zu nehmen und einen Hungerlohn zu bezahlen.

 

Busfahren ist für Dich also vergleichbar damit, Industrieabwässer einfach in Flüsse zu kippen!?

 

Ausserdem: es gibt bei der Bahn auch die Moeglichkeit, guenstige Tickets zu bekommen. Das das mit Einschraenkungen verbunden ist (Umbuchung, Verfuergbarkeit, Vorausbuchungsfrist, etc) ist nun einmal der "Preis fuer billig". Allgemein gilt: wer alles billig haben will, muss eben gewisse Einschraenkungen in Kauf nehmen: seien es Flughaefen in der Pampa wie bei Ryanair, vermatschtes Obst wie beim Discounter, oder eben eingeschraenkte Verfuegbarkeit bei der Bahn.

 

In anderen Ländern muß man diese Einschränkungen aber nicht in Kauf nehmen. Die sind nämlich nicht naturgegeben, sondern werden in Deutschland von einer Lobby aus Bahnbeschäftigten, Bahnindustrie und passionierten Bahnfans und Bahnfahrern dem Rest der Bevölkerung aufgezwungen. Besonders betroffen sind wieder einmal die sozial Schwachen.

 

Man muss auch mal zurueckstecken koennen, und das tue ich jetzt. In der tat zeigt das Gutachten der Bahn, dass im Fernverkehr Busse energiesparender sind als die Bahn. Damit faellt natuerlich meine Argumentation zusammen.

 

Zur Erlaeuterung der "Industrieabwaesser": ist eine Analogie. Meine Annehme war: "Bus = billiger, aber auch umweltschaedlicher". Analog dazu "Industrie = billiger ohne richtige Entsorgung, aber umweltschaedlicher". Ist also in sich schluessig, wenn auch - wie von Dir gezeigt - auf einer falschen Annahme beruhend.

 

Ich behalte mir noch das argumentative Hintertuerchen der indirekten Umweltbelastung auf (was ich damit meine: wenn man den "Inhalt" eines ICE in Busse steckt, braucht man dazu ziemlich viele Busse. Dadurch wird der Verkehr dichter und die Umweltbelastung steigt wieder) - aber das lasse ich mal mangels Zahlen mal aussen vor.

 

Deine anderen Argumente kann ich nicht nachvollziehen. Du sagst "Nur weil ich nicht gerne Bus fahre, will ich es auch den anderen verbieten". Natuerlich nicht. Ich habe es aufgrund der (von mir falsch angenommenen) Umweltbelastung als vorteilhafter angesehen, diesen Verkehr mit der Bahn abzuwickeln. Oder anders: ich nutze ja auch ganz selten Busse im Nahverkehr (Trambahn hingegen sehr oft). Bin ich fuer ihre Abschaffung? Mitnichten! Im Innenstadtverkehr koennen sie ein guter Ersatz fuer PKWs sein!

 

Natuerlich ist eine BC50 teuer, und auch eine Reise quer durch Deutschland ist teuer. Nur, warum sollen Gueter und Dienstleistungen denn nach dem Budget von ALG2 bepreist werden? Es gibt ja auch noch eine Reihe anderer Produkte und Dienstleistungen, die ein ALG2-Bezieher sich gerne leisten moechte, das Budget es aber einfach nicht hergibt. Und so hart es klingen mag: genau das ist ja der Sinn und Zweck des ALG2. Die Solidargemeinschaft soll diejenigen unterstuetzen, die nicht aus eigener Kraft ihren Lebensunterhalt verdienen (koennen bzw. wollen). Sie unterstuetzt sie soweit, dass sie keine Not leiden muessen und einen Mindestlebensstandard halten koennen. Aber eben auch nicht mehr. Eine Fahrt quer durch Deutschland gehoert nicht zum Mindeststandard, den die Solidargemeinschaft finanzieren muss. Das soll jetzt keine Diskussion ueber die Richtigkeit und Sinnhaftigkeit einzelner Hartz-Regeln sein, sondern bloss einen Punkt entkraeften: die Beduerfnisse sozial Schwacher sind mir nicht egal, ich finanziere sie ja zum Teil. Bloss ist das kein ausreichender Grund, lauter Busse ueber die Autobahnen juckeln zu lassen.

 

Und was die anderen Laender und ihre Einschraenkungen angeht: sicher gibt es welche, wo es diese Einschraenkungen nicht gibt (welche denn? Ich kenne keine, aber das ist dann eine Wissensluecke von mir und kein Anzweifeln) - aber es gibt auch welche, in denen die Einschraenkungen noch viel strikter sind. Und nochmal: die allgmeine Preispolitik der Bahn oder anderer verkehrstraeger kann sich nicht nach dem Budget der sozial Schwachen ausrichten. Ich faende es gut, wenn fuer diese Gruppen besondere Verguenstigungen angeboten wuerden - aber das "normale" Preisniveau sollte davon unberuehrt sein. Solidaritaet mit sozial Schwachen heisst ja nicht, dass man gleich die Marktwirtschaft fuer alle aushebelt (fuerht bloss zu noch mehr sozial Schwachen).

 

Aber danke fuer die Aufklaerung und die Quelle zur Umweltbelastung.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Man muss auch mal zurueckstecken koennen, und das tue ich jetzt. In der tat zeigt das Gutachten der Bahn, dass im Fernverkehr Busse energiesparender sind als die Bahn. Damit faellt natuerlich meine Argumentation zusammen.

 

Ehrlich gesagt, bin ich angenehm überrascht, daß Du Dich von diesem meinem Argument überzeugen liesst. Umso mehr tut mir jetzt mein rauher Ton leid, sowie meine Unterstellung, daß Dir die Mobilitätsbedürfnisse der sozial Schwachen egal seien. Entschuldige bitte!

 

Ich behalte mir noch das argumentative Hintertuerchen der indirekten Umweltbelastung auf (was ich damit meine: wenn man den "Inhalt" eines ICE in Busse steckt, braucht man dazu ziemlich viele Busse. Dadurch wird der Verkehr dichter und die Umweltbelastung steigt wieder) - aber das lasse ich mal mangels Zahlen mal aussen vor.

 

Meinst Du mit "dichterem Verkehr", daß auf den Autobahnen Staus entstehen würden? Nun ja, wenn ich mir das Busangebot in anderen europäischen Ländern ansehe, dann erwarte ich auf keinem Autobahnteilstück mehr als 3-4 Fernbusse pro Stunde und Richtung. Busse sind ein Verkehrsmittel für preissensible Kunden, zeitsensible und komfortbewusste Kunden würden auch bei vorhandener Buskonkurrenz weiterhin die Bahn vorziehen, wenn ihr Angebot nicht gar zu schlecht ist - das zeigen die Erfahrungen aus anderen Ländern. Da letztere Kunden insgesamt sehr viel mehr reisen, verteilt sich das Verkehrsaufkommen weiterhin zum grösseren Teil auf die Bahn. Das sollte man jetzt aber nicht als Argument gegen Busse verstehen, denn diese haben eben auch ihre Klientel.

 

Natuerlich ist eine BC50 teuer, und auch eine Reise quer durch Deutschland ist teuer. Nur, warum sollen Gueter und Dienstleistungen denn nach dem Budget von ALG2 bepreist werden? Es gibt ja auch noch eine Reihe anderer Produkte und Dienstleistungen, die ein ALG2-Bezieher sich gerne leisten moechte, das Budget es aber einfach nicht hergibt. Und so hart es klingen mag: genau das ist ja der Sinn und Zweck des ALG2. Die Solidargemeinschaft soll diejenigen unterstuetzen, die nicht aus eigener Kraft ihren Lebensunterhalt verdienen (koennen bzw. wollen). Sie unterstuetzt sie soweit, dass sie keine Not leiden muessen und einen Mindestlebensstandard halten koennen. Aber eben auch nicht mehr. Eine Fahrt quer durch Deutschland gehoert nicht zum Mindeststandard, den die Solidargemeinschaft finanzieren muss. Das soll jetzt keine Diskussion ueber die Richtigkeit und Sinnhaftigkeit einzelner Hartz-Regeln sein, sondern bloss einen Punkt entkraeften: die Beduerfnisse sozial Schwacher sind mir nicht egal, ich finanziere sie ja zum Teil. Bloss ist das kein ausreichender Grund, lauter Busse ueber die Autobahnen juckeln zu lassen.

 

Gut, wenn Busse unvertretbare Umweltschäden verursachen würden, könnte ich unterstützen, diese auch für sozial Schwache zu verbieten. Aber Busse sind ja auch nur Straßenfahrzeuge wie Autos und Lkw. Die müsste man dann aber auch verbieten und Flugzeuge sowieso.

 

Und was die anderen Laender und ihre Einschraenkungen angeht: sicher gibt es welche, wo es diese Einschraenkungen nicht gibt (welche denn? Ich kenne keine, aber das ist dann eine Wissensluecke von mir und kein Anzweifeln) - aber es gibt auch welche, in denen die Einschraenkungen noch viel strikter sind.

 

Welche denn? Ich bezog mich übrigens, falls das nicht klar geworden ist, darauf, daß in anderen Ländern freier Wettbewerb im Fernbuslinienverkehr erlaubt ist. Das weiß ich von: USA, Japan, Großbritannien, Irland, Spanien, Norwegen, Schweden, Malaysia.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

OK, Deine Argumente gehen alle in Ordnung. Wir können jetzt zwar immer noch unterschiedlicher Meinung über "spekulative Aspekte" sein (kommerzielle Überlebensfähigkeit, Notwendigkeit, Auswirkungen auf Verkehr), aber auf der sachlichen Ebene sind wir beisammen. Das nenne ich mal eine gute Diskussion ;-)

 

Aber diesen Punkt würde ich dann gerne doch noch einmal aufgreifen:

 

Ich bezog mich übrigens, falls das nicht klar geworden ist, darauf, daß in anderen Ländern freier Wettbewerb im Fernbuslinienverkehr erlaubt ist. Das weiß ich von: USA, Japan, Großbritannien, Irland, Spanien, Norwegen, Schweden, Malaysia.

 

Stimmt, das hattest Du weiter oben schon erwähnt. Aber der Schluß, den ich daraus ziehe, ist folgender:

 

mit Ausnahme von Japan verkehren die Buslinien in diesen Ländern meistens nicht in Konkurrenz zu leistungsfähigen Linien. Mal im einzelnen:

 

USA: Eisenbahn spielt im Personenverkehr kaum eine Rolle. Da fährt der Bus eher gegen das Flugzeug an

Großbritannien: da zieht zum einen das von Dir gebrachte Preisargument, eben in dem Sinne, daß für die sehr hohen Preise eine miserable Leistung geboten wird. Das britische Bahnsystem ist ein Desaster. Man muß immer Angst haben, einen Unfall zu erleben und danach in einem britischen Krankenhaus zu landen. Und da ist nicht nur das Essen schlecht.

Irland: Bahn ist langsam und nicht richtig "leistungsfähig"

Spanien: hmm, fahren sehr viele Busse als Konkurrenz zum AVE auf der Strecke von Madrid in den Süden? Auf anderen Linien kann ich es verstehen, die Züge sind sehr langsam

Norwegen, Schweden: fahren die Busse in Konkurrenz zu den Rennstrecken?

 

Ich habe die Theorie, daß in Ländern mit leistungsfähigen Bahnsystemen - also einigermaßen dichtes Zugangebot, Züge auf akzeptabel hohem technischen und Komfortniveau, akzeptable Reisegeschwindigkeiten, Preis im Verhältnis - Busse nur auf Nebenstrecken eine Chance haben. Schau Dir mal die Situation in Ländern mit solchen Netzen an, also Frankreich, Niederlande, Belgien, Schweiz, Österreich, sogar Italien (!). Da fahren die Busse bestenfalls auf Nebenstrecken. Und das liegt nicht daran, daß wie in Deutschland der Wettbewerb gedeckelt wird.

 

Ich sehe die Situation in Deutschland ähnlich wie die in dieser 2. Kategorie von Ländern. Vielleicht kommen ein paar Buslinien - es wird aber ein Nischenmarkt bleiben.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Spanien: hmm, fahren sehr viele Busse als Konkurrenz zum AVE auf der Strecke von Madrid in den Süden? Auf anderen Linien kann ich es verstehen, die Züge sind sehr langsam

 

Bei Socibus finde ich 12 Abfahrten täglich von Madrid nach Sevilla. Fahrpreis ist 17,50 €. Der AVE kostet zwischen 63,60 € und 69,80 €. Zwischen Madrid und Zaragoza gibt's auch ne Menge Abfahrten täglich bei Alsa. Die Fahrt mit dem Bus kostet meist 12,87 €, mit dem AVE 39,80 €.

 

Ein Bus fasst ja nur ca. 50 Personen, deshalb ist die Gesamtverkehrsleistung der Bahn auf diesen Strecken viel höher als die der Busse. Ist auch in Großbritannien nicht anders. Obwohl ich glaube, daß die Zahl der Leute, die sich für den Bus entscheiden, groß ist, aber diese Klientel - die ärmeren, preissensiblen - reist eben auch viel seltener. Mit der Bahn fahren Wohlhabende und Geschäftsreisende, die ständig unterwegs sind.

 

Norwegen, Schweden: fahren die Busse in Konkurrenz zu den Rennstrecken?

 

Die einzigen Strecken, die ich als "Rennstrecken" bezeichnen würde, wären wohl Stockholm-Göteborg und Stockholm-Malmö. Auf beiden Strecken fahren auch Busse, nämlich von SwebusExpress und Säfflebussen.

 

Ich habe die Theorie, daß in Ländern mit leistungsfähigen Bahnsystemen - also einigermaßen dichtes Zugangebot, Züge auf akzeptabel hohem technischen und Komfortniveau, akzeptable Reisegeschwindigkeiten, Preis im Verhältnis - Busse nur auf Nebenstrecken eine Chance haben. Schau Dir mal die Situation in Ländern mit solchen Netzen an, also Frankreich, Niederlande, Belgien, Schweiz, Österreich, sogar Italien (!). Da fahren die Busse bestenfalls auf Nebenstrecken. Und das liegt nicht daran, daß wie in Deutschland der Wettbewerb gedeckelt wird.

 

Ich bin vom Gegenteil überzeugt. Von der Schweiz und Frankreich weiß ich, daß dort, genau wie in Deutschland, Fernbuslinienverkehr in Konkurrenz zur Bahn nicht zugelassen ist, von Österreich und den Niederlanden nehme ich es stark an. Ich denke, daß die Bahn auf den Strecken, auf denen sie leistungsfähig ist, den grösseren Anteil am Verkehrsaufkommen behält, aus den oben genannten Gründen - so ist es in Spanien, in Schweden und auch in Großbritannien. Aber trotzdem wird es für Busse noch genügend Nachfrage geben, daß es für mehrere Abfahrten täglich auf einer Linie ausreicht.

 

Exemplarisch kann man es ja auch zwischen Hamburg und Berlin beobachten. Dort fährt BerlinLinienBus mit 8-12 - weiß jetzt nicht genau - Abfahrten täglich pro Richtung, obwohl es eine sehr leistungsfähige Bahnverbindung gibt, die auch zweifellos den weit grösseren Marktanteil hat. Hier gibt es eine Buskonkurrenz, wie sie es sonst nirgendwo in Deutschland gibt, weil diese in der Zeit der deutschen Teilung genehmigt wurde, weil man nicht von der Deutschen Reichsbahn der DDR abhängig sein wollte. Nach der Wiedervereinigung wurde diese Genehmigung nicht widerrufen, so daß auch heute noch Busse dort fahren dürfen.

 

Ich sehe die Situation in Deutschland ähnlich wie die in dieser 2. Kategorie von Ländern. Vielleicht kommen ein paar Buslinien - es wird aber ein Nischenmarkt bleiben.

 

Die Verkehrsleistung der Busse wird auch meiner Einschätzung nach niedriger bleiben als die der Bahn, dabei werden die Busse aber ein großes Kundenpotential bedienen. Nicht wenige Vielfahrer, sondern viele Seltenfahrer werden die Kunden der Buslinien sein.

 

Ausnahmen könnte es dort geben, wo die Bahn in Deutschland überhaupt nicht leistungsfähig ist, wie z.B. zwischen Nürnberg und Dresden, evtl. auch zwischen Frankfurt und Trier. Hier wären Busse sogar schneller. Aber auf diesen Strecken fährt wahrscheinlich heute schon kaum jemand mehr mit der Bahn.

 

Übrigens erhoffe ich mir von einem freien Wettbewerb auch eine bessere, vor allem billigere, Erschliessung der Flughäfen. Den Preis von 12 € für die Fahrt zwischen Frankfurt und HHN halte ich für zu hoch, einen Monopolpreis.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Das Beispiel Frankfurt Trier kann ich nur bestätigen. Wenn ich keine BC 50 und keinen Studentenausweis hätte, mit dem ich die Strecke Trier Koblenz kostenlos nutzen könnte, dann würde ich den Bus über den Flughafen Hahn nehmen. Wenn man keine BC 50 und keinen Studentenausweis hat, dann ist das ganze jetzt schon billiger al die Bahn. Die Busse kosten zusammengerchnet einfach 24 Euro. Bei der Bahn bin ich mit knapp 40 Euro dabei.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

>>>Laut Aussage der Bahn, die sich dabei auf das Umweltbundesamt beruft, verbrauchen Busse im Fernverkehr (im Nahverkehr auch, aber der ist hier nicht das Thema) weniger Energie als die Bahn. Siehe hier, Seite 8

 

Huuuh, zweischneidiges Schwert, und ein Stueckweit ein Aepfel-Birnen-Vergleich: Die dort publizierten Zahlen beziehen sich auf die tatsaechlich geleisteten Personenkilometer. Wenn die Bahn eine vernuenftige Auslastung haette, waeren sie weit vorne.

 

 

>>>Ich habe keine Lust, mir von einer Lobby asozialer Bahnfreunde eine jährliche Sonderausgabe von über 200 € abnötigen zu lassen!

 

Holla, die BahnCard 100 ist dann wohl noch asozialer? Teufelswerk geradezu?

 

Es gibt zwei Sichtweisen zur BahnCard:

 

1. Der BahnCard-Preis ist Teil des Fahrpreises. Damit sinkt der Preis pro Kilometer je mehr man faehrt. Klassische Preisdegression. Anerkanntes Steuerungsinstrument das allen, auch den Wenigfahrern zugute kommt.

 

2. Der BahnCard-Preis ist eine Abgabe. Warum nicht? Der Staat stellt eine Transportinfrastruktur zur Verfuegung und laesst sie sich von denen sonderfinanzieren, die sie auch tatsaechlich nutzen. Sozialer geht es nicht mehr, der Nichtbahnfahrer wird entlastet.

 

 

>>>wenn nicht die gesamte Bevölkerung von der Bahnlobby zum Bahnfahren gezwungen würde, indem ihr die Alternativen genommen werden.

 

Niemand zwingt die Bevoelkerung immer die schnellsten und teuersten Zuege, mit denen Du hier fortwaehrend argumentierst, zu nehmen. Es gibt, neben ICs, die teilweise einiges billiger sind als ICEs, Laendertickets, guenstige Mehrpersonen-Fahrkarten, kostenlose Mitnahme von Kindern, Wochenendtickets.

 

>>>So ist es eine Umverteilung von arm nach reich,

 

Im Gegenteil, ich nutze all diese Rabatte nicht und quersubventioniere sie durch meinen ICE-Normalpreis 1. Klasse. Das ist in der Tat Umverteilung, aber genau andersherum.

 

>>>wie es auch die Subventionierung der Bahn durch Steuermittel ist.

 

Jetzt hast Du mich komplett verloren. Wenn ich mich mal in der Bahn (abseits der Rennstrecken) umschaue, sehe ich eher die "Armen" als die "Reichen". Das boese Wort von der AAA-Kundschaft der Bahn stimmt in weiten Teilen schon noch, leider. (Fahr mal nachts S1 von Duesseldorf nach Dortmund, Du wirst sehen, was ich meine...) Die "Reichen" aber fahren eher weniger Bahn (abseits der Rennstrecken), finanzieren sie aber massiv durch ihre Steuern - wieder eine Umverteilung von oben nach unten.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

@ Widukind:

 

ich frage mich ernsthaft, ob dir klar ist, was du hier eigentlich schreibst!

 

zunächst einmal muss in deutschland niemand von 345 EUR leben. wie schon angemerkt wurde kommt da noch die warmmiete drauf ... ich hatte als student weniger geld zur verfügung!

 

unabhängig davon ist es für mich nicht nachvollziehbar, dass du ernsthaft bedauerst, dass ein ALG2-Empfänger nicht für 200 EUR quer durch deutschland fahren kann. wer keinen job hat muss eben auch bei der mobilität einschnitte in kauf nehmen und kann bspw. mit den ländertickets oder dem wochenendticket oder diversen sonderangeboten reisen.

 

verstehe mich nicht falsch, mir tut jeder leid, der keinen job hat und ich wünsche jedem, dass er bald einen findet. aber es kann doch nicht sein, dass die allgemeinheit demjenigen, der (vorübergehend) nichts zum allgemeinwohl beiträgt / beitragen kann, so viel unterstützung gibt, dass er sich gleiches leisten kann wie jemand der arbeitet. das ist zum einen nicht finanzierbar und zum anderen auch völlig unsinnig! frage mal bei der arbeitenden bevölkerung, auch dort können sich viele nicht mal eben tickets für 200 EUR leisten.

 

die bahncard 50 lehnst du als vergünstigung ab, da sie vor allem vielfaheren nutzt. wo ist da das problem??? es ist doch völlig normal, dass ein unternehmen sich eher um seine vielfahrer kümmert als um jemanden, der nur einmal im jahr einen zug von innen sieht. das ist bei keiner airline anders!

 

du schreibst außerdem, dass die gesamte bevölkerung von der bahnlobby zum bahnfahren gezwungen würde. das ist mri neu. soweit ich weiß setigt jeder freiwillig in einen zug und hat in der regel auch diverse möglichkeiten, sein ziel zu erreichen, sei es auto, flugzeug, bus oder aber auch einen zug, der nicht zur db gehört.

 

der zusammenhang mit der angeblichen umverteilung von arm nach reich ist mri ebenfalls nicht verständlich, dir aber vermutlich auch nicht.

 

auch dein beispiel mit dem sterbefall hinkt. wenn ich nun einen solchen fall am anderen ende der republik habe muss ich auch schauen wie ich hinkomme! oder wäre es für dich ok wenn ich dann ein günstiges ticket bekommen würde ... oder wäre das dann wieder eine umverteilung von arm nach reich, ich arbeite nämlich.

 

es ist mri unbegreiflich, dass du und auch andere leute immer meinen, bahnfahren muss komfortabel, flexibel und billig sein. bei allen anderen fahrmöglichkeiten nimmt man die preise in kauf, bei der bahn wird gemeckert. es gibt keinen anspruch auf billiges bahnfahren. genausowenig kann es keinen anspruch auf billiges fliegen oder autofahren geben!!!

 

dass gleichzeitig an der subventionierung der bahn gemeckert wird ist widersinnig. ohne sie müssten die preise noch höher liegen.

 

wer sich die mühe macht, die angebote der bahn zu durchsuchen und es versteht, diese zu nutzen, der kann günstig zug fahren. dass dies nicht immer funktionieren kann ist logisch, aber wenn ich für morgen ein voll flexibles flugticket haben will ist das auch nicht für 29 EUR zu haben.

 

und last but not least noch was zu den fernbussen. stelle dir einfach mal vor, du fährst an einem normalen werktag mit dem bus von frankfurt nach hamburg, von einem stau in den nächsten ... findest du das toll? die bahn befördert jeden tag ca. 5 millionen fahrgäste, die möchte ich nicht alle in bussen haben!

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Archiviert

Dieses Thema ist jetzt archiviert und für weitere Antworten gesperrt.

×
×
  • Neu erstellen...