alter.Falter Geschrieben 19. September 2008 Melden Geschrieben 19. September 2008 Hallo, mir ist eine Studie gesteckt worden, nach welcher dem Flughafen Dortmund hohe Rückzahlungen drohen. Eine BestCase und WorstCase Variante werden besprochen. Die Rückforderungen schwanken demnach zwischen 40 und 260 Mio. €. Beträge, die der Flughafen zu begleichen hätte. Abzüglich Forderungen des Flughafens an die Airlines wie zum Beispiel easyJet (30 Mio. €) und WizzAir (10 Mio €), wenn NERES als nicht EU-konform eingestuft wird. Laut Autor ist die BestCase Variante unwahrscheinlich, und könnte nur partiell Anwendung finden. Das WorstCase Szenario soll ebenfalls auf zurückhaltenden Schätzungen basieren. Zudem wird erwähnt, dass die Forderungen um NERES je nach Vertragslage rein juristische Bedeutung haben. Da die Airlines die Zahlungen evtl. als Schadensersatz zurückfordern könnten. Demnach bliebe der Flughafen Dortmund auf einem hohen Schuldenberg sitzen, den die Stadtwerke unter Umständen nicht mehr ausgleichen dürfen. Quelle: Studie, lang Besonders Unterpunkt 5, sowie 3+4 Kurzfassung
locodtm Geschrieben 19. September 2008 Melden Geschrieben 19. September 2008 Eine Rückzahlung von 260 Mio. € oder auch "nur" 40 Mio. € würde dem Flughafen das Genick brechen. Schon jetzt wird wegen 20 Mio. € Minus die Schliessung gefordert.
EDLW Geschrieben 19. September 2008 Melden Geschrieben 19. September 2008 Mir scheint aus dieser Studie auch interessant, das inzwischen von der EU aus wohl auch Ermittlungen wegen ähnlich gelagerter Vorkommnisse (?) gegen mehrere andere deutsche Airports geführt werden. Namentlich genannt werden Weeze und - man höre und staune - München! Gruß, edlw
jubo14 Geschrieben 19. September 2008 Melden Geschrieben 19. September 2008 Mal abgesehen, dass in der Studie einige gravierende Fehler sind (z.B. steigende Passagierzahlen = steigende Verlust, ist schlicht falsch), finde ich die errechneten Zahlen erschreckend. Andererseits kann man damit allerdings auch die Stadtwerke dazu zwingen eine ganz andere Strategie zu fahren. Der Flughafen wird als GmbH geführt. Kommt diese Rückforderung, kommen die Stadtwerke nicht mehr umhin für die GmbH Insolvenz anzumelden. Damit wird der Flughafen verkauft und unter neuer Regie weiter betrieben, ohne das irgend ein Euro zurückgezahlt würde. Andererseits hat sich in Brüssel schon so manche Entscheidung als ziemlicher Rohrkrepierer erwiesen.
SXM Geschrieben 19. September 2008 Melden Geschrieben 19. September 2008 Dann kann man nur hoffen das die EU auch Kassel-Calden überprüft.
jubo14 Geschrieben 19. September 2008 Melden Geschrieben 19. September 2008 Und als Untermauerung stehen auf Seite 17 diese Zahlen: 2005 Ergebnis -25.865.334,85 € Fluggäste 1.742.891 2006 Ergebnis -21.315.215,63 € Fluggäste 2.019.666 2007 Ergebnis -19.901.149,69 € Fluggäste 2.155.064 Ich mag nun kein Finanzfachmann sein, aber für mich belegen die Zahlen, dass mit steigender Passagierzahlen die Verluste sinken!
EDLW Geschrieben 19. September 2008 Melden Geschrieben 19. September 2008 Noch eine oder zwei Bemerkungen zur Studie: Der Text liegt auf der Domain eines der Haupt-Flughafengegner (J. K., vermutlich Mitglied der Schutzgemeinschaft Fluglärm, SGF), der ca. 2-3 Leserbriefe JE WOCHE gegen den Flughafen schreibt (sonst noch Hobbies?). Der VERFASSER DER STUDIE SELBST ist ebenfalls schon mit Leserbriefen und diversen Forenartikeln GEGEN den Flughafen DTM aufgefallen - dies lässt sich leicht über google belegen. Außerdem: Diese Studie ist vom Airport selbst nicht vorgestellt worden, trägt aber im Kopf die Aufschrift: "Flughafen Dortmund GmbH (Dortmund Airport 21) Entscheidungseinschätzung EU-Verfahren" was (bei mir jedenfalls) den Eindruck erweckt, es wäre was Offizielles? Und das liegt auf einer Domain eines erklärten Flughafengegners? Hallo??? Was läuft denn da? Hier kann man recht gut sehen, mit welchen Bandagen in Dortmund von Seiten der SGF gegen den Airport Front gemacht wird. Denkt mal drüber nach! Gruß, EDLW
FliegElchkuh Geschrieben 19. September 2008 Melden Geschrieben 19. September 2008 Hallo! Da führt wohl jemand eine Anti - Flughafen Dortmund - Kampagne. Ist ja nichts neues.... Die Flughafen-Gegner verlieren sowieso. Die Start- und Landebahn wird ausgebaut und die Betriebszeiten verlängert. Alles nur noch eine Frage der Zeit! *weiter Öl ins Feuer gieß....* Ich warte auf den nächsten SGF-Newsletter in dem verkündet wird, der Flughafen würde zum 31.12.2009 geschlossen und die SGF erkläre sich bereit, sämtliche Schulden infolge der Schließung zu übernehmen. Schönes Wochenende!
alter.Falter Geschrieben 19. September 2008 Autor Melden Geschrieben 19. September 2008 Und als Untermauerung stehen auf Seite 17 diese Zahlen: 2005 Ergebnis -25.865.334,85 € Fluggäste 1.742.891 2006 Ergebnis -21.315.215,63 € Fluggäste 2.019.666 2007 Ergebnis -19.901.149,69 € Fluggäste 2.155.064 Ich mag nun kein Finanzfachmann sein, aber für mich belegen die Zahlen, dass mit steigender Passagierzahlen die Verluste sinken! 1. 2005 zu 2006 Die Übernahme von Darlehen durch die Stadtwerke im Jahre 2005 über 67 Mio. Euro führt zu einer Zinsersparnis, diese wiederum zu einem verbesserten Ergebnis von 2005 zu 2006. 2. 2006 zu 2007 Um das Ergebnis 2007 auf unter 20 Mio. Miese zu drücken wurden die Rückstellungen um 1,6 Mio. Euro von 7,5 auf 5,9 Mio. Euro reduziert. Wer dieses Hintergrundwissen nicht hat, für den scheinen mit steigenden Passagieren die Verluste zu fallen.
jubo14 Geschrieben 19. September 2008 Melden Geschrieben 19. September 2008 Stimmt, da wurden die Verluste mit steigenden Zahlen höher. (Was übrigens vor dem Break-Even-Point völlig normal ist!) Nur es geht in der Studie um die zukünftige Entwicklung, und da sind diese Zahlen irrelevant! Und auf Basis dieser Zahlen dann den in der Studie gemachten Schluss zu ziehen, ist vorsichtig ausgedrückt, verblüffend. Böse Zungen könnte es allerdings auch falsch, polemisch, oder eben glatt gelogen bezeichnen.
Charliebravo Geschrieben 19. September 2008 Melden Geschrieben 19. September 2008 Namentlich genannt werden Weeze und - man höre und staune - München! Die Liste lässt sich fast beliebig verlängern, den es wird gegen viele Tertiärflughäfen ermittelt. München gehört zwar nciht in diese Kategorie, steht aber auf der Liste, da eine gewisse Fluggesellschaft der Meinung, dass sie nur wirtschaftlich ab MUC fliegen könnte, wenn man sie (zu Sonderkonditionen?) an das T2 lässt. Da hat jedoch ein Miteigentümer etwas dagegen, also schmollt der Flugliniencheffe (oder macht er wie meist billig Werbung durch Schlagzeilen?) und lamentierte, nachdem man ihm schon mehrfach des Abgreifen unlauterer Subventionen überführte, jahrelang rum - bis man es in Brüssel nicht mehr ertragen konnte. Dortmund war hier ja schon mehrfach Thema seitenlanger Diskussionen, da er eben ein Paradebeispiel fehlgeleiteter Flughafenpolitik ist, auch wenn hier dem Betreiber nicht die alleinige Schuld trifft. Die letzte Diskussion ist erst wenige Tage her: http://www.airliners.de/forum/viewtopic.ph...hlight=dortmund Nur sah sich dessen damalige Hauptkunde auf Grund sich anbahnender Fusionen seiner wichtigsten Geschäftspartner zu einer Flucht in stärkere Arme gezwungen.
aerofan Geschrieben 19. September 2008 Melden Geschrieben 19. September 2008 Ich sehe das so: Die kalkulatorischen Rückstellungen, welche sich bisher kapitalmindernd auf der Aktivseite ausgewirkt haben, sind aufgelöst worden, da die unterlassene Instandsetzung als abgeschlossen gewertet worden ist. Dadurch hat sich im Gegenzug das Anlagevermögen anlalog wieder erhöhen müssen, also auch in der Ergebnisrechnung die jährlichen Abschreibungen, welche einen betriebswirtschaftlichen Aufwand darstellen. Hiergegen vermochte ein durchaus möglicher höherer Ertrag etwa durch steigende Auslastungszahlen im operativen Fluggeschäft nichts gegen zu setzen. Ist eine bilanztechnische Sache. Kann man so oder auch anders machen.
alter.Falter Geschrieben 20. September 2008 Autor Melden Geschrieben 20. September 2008 An EDLW Kurz vorweg ich lebe seit über 1 Jahr 100km entfernt von Dortmund, vorher in der Einflugschneise von Unna. Durch Zeit und Raum habe ich genügend Abstand gefunden das ganze nüchtern zu betrachten. Über die Kopfzeile kann man verschiedener Meinung sein, war mir so nicht aufgefallen. Habe mir deinen Beitrag durchgelesen und möchte folgendes feststellen: 1. Die Daten auf denen die Berechnungen basieren sind aus den Geschäftsberichten des Flughafens selbst. 2. Die Berechnungen wurden mit konservativen Werten ermittelt. 3. Die beiden von dir erwähnten Personen sind Mitglied in der SGF, und stehen offen mit ihrem Namen für die Berechnungen gerade. Keine Kanzlei oder ähnliches hinter deren Anonymität man sich verstecken könnte. Es wäre doch sehr leichtsinnig so etwas zu Veröffentlichen, wenn man nicht von der Korrektheit überzeugt ist. 4. Die wackelige Finanzierungsstretegie des Flughafens liefert die Munition gegen ihn selbst. Dazu die nicht durchgeführten Genehmigungen, obwohl es Pressemitteilungen gibt, in denen die vorbildliche Einhaltung der EU-Richtlinien gelobt wird. Eine Lüge, wie sich im Nachhinein herausstellt. 5. Es ist kein Qualitätsmerkmal einer Studie vom Flughafen "genehmigt" zu sein. Negative Mitteilungen sind unbequem. Zurück zu meiner Sicht der Dinge: Sollte die EU im März 2009 feststellen, dass die Finanzierung und das Förderprogram des Flughafen Dortmunds wettbewerbswidrig sind dann stellt sich eine ganz andere Situation dar. Die in Dortmund geschaffenen Arbeitsplätze gefährden und verhindern die Arbeitsplätze der Flughäfen, welche sich an den Richtlinien der EU orientieren. Jeder Fluggast der unter Marktpreis ab Dortmund fliegt bedeutet einen Verlust für Münster, Paderborn und Düsseldorf. Dazu kommen noch die Subventionen in Dortmund um diese Preise überhaupt "bieten" zu können. Das ist der eigentliche Skandal, den nicht die SGF zu verantworten hat. Der Verein hat zwar die Justiz informiert, den möglichen Rechtsbruch haben die Verantwortlichen in der Politik und rund um den Flughafen verursacht. Darauf zu hoffen, dass es keiner merken wird ist doch sehr naiv gewesen. Ohne die SGF hätte es natürlich durchgehen können. Aber vielleicht entscheidet die EU auch, dass alles rechtens ist. Die Politiker scheinen sich aber nicht mehr so sicher zu sein... Wenn sie es überhaupt je waren und nicht einfach nur abgenickt haben, was ihnen vorgelegt wurde ohne es zu verstehen. [...] Hallo??? Was läuft denn da? Hier kann man recht gut sehen, mit welchen Bandagen in Dortmund von Seiten der SGF gegen den Airport Front gemacht wird. Denkt mal drüber nach! Gruß, EDLW
Pad81 Geschrieben 20. September 2008 Melden Geschrieben 20. September 2008 Sehr sachlich das ganze hier, mit guten Argumenten. Um da noch was hinzuzufügen, ich habe mal die Stellungnahme der EU Komission zu dem Thema gelesen. Wer die auch gelesen hat, der weiss, dass die EU in DTM Subventionen sieht. Zwar sieht sie es als strittig an, ob die Zahlung der Subventionen ansich ein Verstoss ist, aber sie sagt klipp und und klar, dass die Verlustübernahmen der Stadtwerke illegale Subventionen sind. Begründet wird dies mit den "Machtverhältnissen" innerhalb der Stadtwerke.
CL-600 Geschrieben 21. September 2008 Melden Geschrieben 21. September 2008 EDLW, Du hast sicher recht, dass DTM in einem besonderen harten Rahmen angegangen wird. Woran magt das liegen?! Ich für meinen Teil denke, es liegt daran, dass einzelnen User ihrem Flughafen so nahe stehen, ich würde fast davon sprechen vernarrt zu sein, dass sie alles bis auf letzte Blut verteidigt haben. Ohne eine für mich zu sehende kritische Rückfrage. Auch jetzt in den schwierigen Rahmenbedingungen wird eher auf der Politik rumgehakt als mal auf die ersichtlichen Dinge zu schauen. Kann der Rückzug der EZY nicht auch mit dem Auslaufen NERES zu tun haben? Im Umkehrschluss stellt sich die Frage, hat sich eine EZY nicht nur angesiedelt um ordentlich Subventionen abzugrasen. Ich höre nur immer, ja die Politik verschläft alles. Vielleicht darf auch einfach das Geschäftsmodel des Flughafens angezweifelt werden. Augenscheinlich wurden dort die abfliegenden Passagiere über lange Jahre hoch subventioniert, und einen Nutzen hat es nicht gegeben. Die Härte kommt ja erst noch, die Praxis die dort angweandt wurde ist Wettbewerbsverzerrend! Ein weiterer Punkt der mir einfällt, was wurde laut geschrien, als die Entscheidung zum Ausbau des FMO gefällt wurde, da wurde in DTM davon gesprochen, eine 3km langen Schneise in die grüne Landschaft zu setzen und wie sich das bitte lohnen sollte. Nun fordert der Flughafen DTM genau dasselbe, eine Verlängerung auf 2800m, natürlich wird dem sofort zugestimmt, auch wenn das Projekt am FMO immer als Größenwahn abgetan wurde. Was also ist dann in DTM anders? Was macht diesen Flughafen über alles erhaben? Noch ein Punkt, die Betriebszeiten, es werden andere Zeiten für den Flughafen DTM gefordert, früher hieß es lauthals, wer will denn schon mitten in der Nacht seinen Urlaub antreten oder mitten in der Nacht irgendwo laden. Anscheinend einige, denn sonst würde EZY dieses ja nicht als weiteres Manko für den Standort DTM sehen. (ich persönlich sehe es als vorgeschoben an, ich glaube das eher an ein Auslaufen von NERES). Ich finde einfach, bei euch wird oft mit zweierlei Maß gemessen, ich gönne euch alles, aber gönnt mir auch mein Grinsen wenn ich jetzt sehe wie sich dieses Konstrukt von subventionierter Luftfahrt in Luft auflöst. Eine bittere Pille die da geschluckt werden muss, mir tun die Angestellten leid, diese Geschäftspolitik ist und war einfach unseriös, und das sehe wohl nicht nur ich so.
Sternchen Geschrieben 21. September 2008 Melden Geschrieben 21. September 2008 Korrigiert mich bitte wenn ich mich irre, aber ich habe es in der Stellungnahme der EU so verstanden, dass sie ein Problem damit haben, das der Vorstand der Stadtwerke Dortmund auch den OB der Stadt und weitere Politiker enthält. Sprich, das dadurch eine Überschneidung der Interessen sehr wohl gewährleistet ist.
EDLW Geschrieben 21. September 2008 Melden Geschrieben 21. September 2008 Hallo, schön, daß wir wieder zu einer relativ sachlichen Behandlung des Themas zurückfinden können... :) Ich für meinen Teil denke, es liegt daran, dass einzelnen User ihrem Flughafen so nahe stehen, ich würde fast davon sprechen vernarrt zu sein, dass sie alles bis auf letzte Blut verteidigt haben. Ohne eine für mich zu sehende kritische Rückfrage. Auch jetzt in den schwierigen Rahmenbedingungen wird eher auf der Politik rumgehakt als mal auf die ersichtlichen Dinge zu schauen. OK, einzelne User fallen immer mal aus dem Rahmen, dies ist auch, wenn es um andere Flughäfen geht, so. Ich find das so dolle auch nicht! Ich zitier mich mal selbst (31.8., hier im Forum) Du wirst es kaum glauben: Ich mag PAD und FMO, besuche beide Airports ab und an - und ich würde nie solche "Anti-Beiträge" gegen diese Airports schreiben, so wie Du nun gegen DTM. Das ist für mich nämlich Kindergarten: Wir haben aber 3 Airlines mehr als ihr, ätsch. Sind wir wieder bei Fussballfanclub-Niveau? Ich und viele andere wissen, daß in DO auch Fehler gemacht wurden, nicht wenige sogar. Und auch das kann man im Forum bei uns lesen. Und dazu stehen bei uns im NRW-Luftfahrt-Forum auch die meisten User - bissige Randbemerkungen möchte ich da aber auch nicht ausschliessen... ;) Sowas läuft aber auch in FMO und anderswo über die Nachbarn... Wie im Real Life halt. Kann der Rückzug der EZY nicht auch mit dem Auslaufen NERES zu tun haben? Im Umkehrschluss stellt sich die Frage, hat sich eine EZY nicht nur angesiedelt um ordentlich Subventionen abzugrasen. Nicht ausgeschlossen natürlich, auch das wurde bei uns im Forum angsprochen. Man ist dort aber nach wie vor eher der Meinung, daß von Seiten der Politiker verschlafen wird, etwas zu tun - um nicht Wählerstimmen wegen des Fluglärms zu verlieren. Wer die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der SG Fluglärm in Do. kennt, weiß, das das nicht ganz von der Hand zu weisen sein dürfte. Ein weiterer Punkt der mir einfällt, was wurde laut geschrien, als die Entscheidung zum Ausbau des FMO gefällt wurde, da wurde in DTM davon gesprochen, eine 3km langen Schneise in die grüne Landschaft zu setzen und wie sich das bitte lohnen sollte. Nun fordert der Flughafen DTM genau dasselbe, eine Verlängerung auf 2800m, natürlich wird dem sofort zugestimmt, auch wenn das Projekt am FMO immer als Größenwahn abgetan wurde. Was also ist dann in DTM anders? Was macht diesen Flughafen über alles erhaben? Dieses "Geschrei" entstand dadurch, daß in FMO der Landebahnverlängerung (von - soweit mir bekannt - effektiv genutzten 2170m übrigens auf 3600m) hauptsächlich mit Cargo-Bedarf und Interkontinental-Flügen begründet wurde. Dies wurde halt aufgrund der relativ ländlichen Lage des Airports und der Städte Münster und Osnabrück angezweifelt. In Dortmund wird es mit Betriebssicherheit bspw. bei hohen Temperaturen begründet. Effektiv werden dort nämlich im Moment nur 1.700m genutzt! Das die 2800m zu hoch gegriffen waren, ist damals ebenfalls bereits in der Diskussion von "den Dortmundern" geschrieben worden. Mittlerweile hat der Airport übrigens sein Ziel schon auf 2500m reduziert. Interkontinental oder ähnliche Ambitionen hatte man nie. Man wollte hauptsächlich auch Flieger z. B. zu den Kanaren sicher "voll" herauskriegen können. Natürlich hofft man dadurch auch ein wenig Verkehr mehr generieren zu können - logisch, oder? Noch ein Punkt, die Betriebszeiten, es werden andere Zeiten für den Flughafen DTM gefordert, früher hieß es lauthals, wer will denn schon mitten in der Nacht seinen Urlaub antreten oder mitten in der Nacht irgendwo laden. Naja, ich für meinen Teil würde mal behaupten, daß Paxe nicht wirklich in der Nacht fliegen wollen, jedenfalls die, die ich so kenne. Es liegt wohl eher daran, das man meist beim Buchen des Urlaubs nicht die große Auswahl hat, wann und mit wem man fliegen möchte und man sich dann grummelnd in die Flugzeiten fügt. Ein Verwandter von mir ist übrigens Pilot bei eine großen deutschen Fluggesellschaft und hat selber auch kein Verständtnis dafür, daß Flüge zu diesen (Un-) Zeiten angesetzt werden und Paxe dann auch noch fliegen "wollen". Ich finde einfach, bei euch wird oft mit zweierlei Maß gemessen, ich gönne euch alles, aber gönnt mir auch mein Grinsen wenn ich jetzt sehe wie sich dieses Konstrukt von subventionierter Luftfahrt in Luft auflöst. Eine bittere Pille die da geschluckt werden muss, mir tun die Angestellten leid, diese Geschäftspolitik ist und war einfach unseriös, und das sehe wohl nicht nur ich so. Es wird m. E. "bei uns" nicht mit anderen Maßen gemessen, als es viele User hier oder in anderen Foren (DUS oder wo auch immer) auch tun. Ob es nun wirklich ein Konstrukt subventionierter Luftfahrt ist, darüber wird ja eifrig diskutiert. Da gibt es eben unterschiedliche Meinungen - auch andere Airports haben manche Dinge "subventioniert" bekommen - in Dortmund ist halt auch der Anfang mit der Großinvestition Terminal ein schwieriger gewesen. Ob es gut war, nahezu allein auf Billigflug zu setzen? Naja, dann hätte man mittlerweile ein operatives Plus haben müssen, oder? Allerdings sollte man fair bleiben und sehen, daß Großteile der Verluste eben die Abschreibungen sind, und nicht etwa der operative Verlust. So undifferenziert wird es aber in der Presse gerne dargestellt - und auch die Gegner nutzen dies natürlich gern und vor allem geschickt aus. Das von einem Flughafengegner erstellte Gutachten zur EU-Entscheidung zeigt die Geschicklichkeit deutlich - vor allem, indem es sich auch einen hochoffiziellen Anstrich gibt (durch den Kopf des Gutachtens und der Erwähnung, daß der Ersteller bei der IHK ist.). Gruß, EDLW
alter.Falter Geschrieben 21. September 2008 Autor Melden Geschrieben 21. September 2008 Bankfachwirt (IHK) bedeutet, daß die Prüfung bei bzw. nach den Kriterien der IHK abgelegt wurde. Arbeiten muß man dort deshalb nicht. Der Glaspalst als Terminal für Billigflieger ist eine Fehlinvestition. Billigflieger benötigen maximal einen Schuppen. Da hätte das alte Gebäude + ein paar Container gereicht. In Dortmund gab es doch reichlich andere Geschenke: Wer hat die Verlegung der Straße bezahlt? Die Grundstücke der Anwohner, wo jetzt der neue Parkplatz ist hat der Flughafen auch kostenlos übernommen. Und dann noch die Kreditübernahme von 67 Mio. Euro durch die Stadtwerke und den damit verbundenen Zinsvorteilen...
EDLW Geschrieben 21. September 2008 Melden Geschrieben 21. September 2008 Bankfachwirt (IHK) bedeutet, daß die Prüfung bei bzw. nach den Kriterien der IHK abgelegt wurde. Arbeiten muß man dort deshalb nicht.Danke! Wusste ich nicht! Ist nicht wirklich mein Fachgebiet... :( Gruß, EDLW
alter.Falter Geschrieben 21. September 2008 Autor Melden Geschrieben 21. September 2008 Ich habe es mir gerade auch erst gegoogelt. Unsere Standpunkte sind halt sehr sehr unterschiedlich. Im Endeffekt werden beide Seiten. Befürworter und Ausbaugegner von den Politikern vera****t. Es gibt bei euch nicht wenige, die immer geschrieben haben: Wen der Fluglärm stört, der soll einfach wegziehen. Wußte man ja vorher schon mit dem Ausbau und so weiter. Ich habe mich an die Tipps gehalten und habe der Region den Rücken gekehrt. Daher nun folgender Hinweis an diejenigen von mir: Dass der Luftverkehr im harten Wettbewerb steht ist auch schon seit Jahren bekannt. Flexibilität wird groß geschrieben. Also, lieber jetzt einen anderen Arbeitsplatz suchen, als später auf dem Schlauch stehen, wenn alle auf der Suche sind.
Tommy1808 Geschrieben 22. September 2008 Melden Geschrieben 22. September 2008 Dieses "Geschrei" entstand dadurch, daß in FMO der Landebahnverlängerung (von - soweit mir bekannt - effektiv genutzten 2170m übrigens auf 3600m) hauptsächlich mit Cargo-Bedarf und Interkontinental-Flügen begründet wurde. Dies wurde halt aufgrund der relativ ländlichen Lage des Airports und der Städte Münster und Osnabrück angezweifelt. Grade bei Langstrecken und Frachtflügen spielt die Lage im Vergleich zur Kurzstrecke keine so große Rolle. Langstrecken am FMO wird man ausser ein Form einzelner Urlaubststrecken wohl kaum sehen, aber Frachtfüge schon eher. Für ein Planfeststellungsbeschluss reicht es i.d.R. nicht bunte Bildchen zu malen, man muss schon halbwegs belastbare Zahlen vorlegen können. In Dortmund wird es mit Betriebssicherheit bspw. bei hohen Temperaturen begründet. Effektiv werden dort nämlich im Moment nur 1.700m genutzt! Das die 2800m zu hoch gegriffen waren, ist damals ebenfalls bereits in der Diskussion von "den Dortmundern" geschrieben worden. Das nennt man Salamitaktik. Mit diesem "wir brauchen doch nur ein bisschen mehr Startbahn" hat man es immerhin schon von 850m über 1050 und 1450m zu 2000 Metern gebracht. Die jetzte angestrebten 2500 dürfte so grade reichen um vielleicht die eine oder andere Langstrecken & Cargo Verbingung anzuziehen (der Markt ist ja vsl. da, sonst gäbe es am FMO keine Genehmigung für einen Ausbau) und dann wieder mit dem gleichen Argument zu kommen... Mittlerweile hat der Airport übrigens sein Ziel schon auf 2500m reduziert. Interkontinental oder ähnliche Ambitionen hatte man nie. Man wollte hauptsächlich auch Flieger z. B. zu den Kanaren sicher "voll" herauskriegen können. Natürlich hofft man dadurch auch ein wenig Verkehr mehr generieren zu können - logisch, oder? Wenn das der wahre Grund wäre würde man vielleicht doch eher 2200 Meter anstreben, oder? Das reicht dann für die Kanaren Flieger und man verbaut nicht für viel Geld weitere 13500qm Alphalt die man nicht braucht und wie Du schreibst ja auch garnicht zu gebrauchen gedenkt. Naja, ich für meinen Teil würde mal behaupten, daß Paxe nicht wirklich in der Nacht fliegen wollen, jedenfalls die, die ich so kenne. Es liegt wohl eher daran, das man meist beim Buchen des Urlaubs nicht die große Auswahl hat, wann und mit wem man fliegen möchte und man sich dann grummelnd in die Flugzeiten fügt. Ich kann mir nur schwer vorstellen das sich jemand in NRW irgendeinem Flughafen Diktat beugen muss wenn es um Abflugzeiten geht. Last Minute Urlauber müssen vielleicht nehmen was noch da ist, das war es dann ber auch... Ein Verwandter von mir ist übrigens Pilot bei eine großen deutschen Fluggesellschaft und hat selber auch kein Verständtnis dafür, daß Flüge zu diesen (Un-) Zeiten angesetzt werden und Paxe dann auch noch fliegen "wollen". Als ich neben dem Studium im Supermarkt gejobbt habe hatte ich auch wenig Verständnis dafür das Leute um 10 vor 8 noch Hackfleich kaufen wollten. Frag doch einfach mal Leute an einem 24/7 geöffneten Flughafen warum sie zu diesen "Unzeiten" fliegen, dann hast Du ganz schnell raus warum Menschen das machen, Hauptgründe dürften sein: 1. effektiv ein bis zwei Tage mehr am Urlaubsort wenn ich schon zur Frühstückszeit da bin und erst nach dem Abendessen fliegen muss 2. dann schlafen die Kinder während der An- und Abreise Gruß, Thomas
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