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Condor-Passagiere mussten acht Stunden in Maschine ausharren


ddner

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Geschrieben
Frankfurt/Main (dpa) - Fast acht Stunden haben Passagiere in einer Condor-Maschine auf dem Frankfurter Flughafen ausharren und auf ihren Abflug nach Havanna warten müssen. Bis das Flugzeug am späten Nachmittag abhob, mussten die 206 Gäste an Bord auf ihren Plätzen sitzen bleiben. Niemand habe ihnen das Bewegen, Rauchen oder Telefon aufladen erlaubt, berichtete ein Passagier der dpa. Eine Sprecherin der Fluggesellschaft begründete die lange Wartezeit mit «einer Verkettung unglücklicher Umstände»
Geschrieben

Nach Havanna ... dann hat ja die Crew auch ihre Dienstzeit überschritten!

Also klar, sie sind nicht mehr geflogen, aber bei dem Crewchange hätte man doch auch die Paxe raus lassen können.

Geschrieben

Ja es war wirklich der Crewwechsel wg. Überschreitung der Dienstzeit.

Da stellen sich einem Unwissenden über Betriebsdetails an einem Flughafen ein paar Fragen:

 

1. Wieso muss sich der Flieger beim 2. Mal wieder ganz von vorne anstellen bei der Enteisung. Gabs da keine Abkürzungsmöglichkeit?

 

2. Wielange dauert eine Enteisung etwa pro Flieger? Wer bestimmt wie lange sie dauert? Sagt der CPT, so jetzt is es genug?

 

3. In diesem Zusammenhang: Wer legt fest, wieviel Enteisungskapazität es an einem Flughafen gibt?

 

und zuguterletzt: Kann man bei der Fluggesellschaft nicht rechnen? Flugzeit und vermutliche Wartezeit bei der Enteisung... Das fällt bei mir irgendwie unter eine der vier Grundrechenarten. Das die Crew nicht mehr fliegen darf, hätte doch voraussehbar sein müssen oder liege ich hier falsch?

Geschrieben

Frage/Idee: Wenn die Maschine zurück ans Gate gegangen wäre und die Passagiere ausgestiegen wären, hätte es sich bei der Verzögerung der Abfluges dann um eine Verspätung gehandelt, die zur Anwendung der EU-Fluggastrechte geführt hätte? Denn dann wäre es aus wirtschaftlicher Sicht von Condor ja durchaus sinnvoller, auf dem Vorfeld zu warten...

Geschrieben

.....normalweise läßt man die Leute im Flieger, da man eigentlch jeden Moment mit einer Verbesserung der Situation rechnet (zum Beispiel bei schlechten Slots) - da ist es mehr als hilfreich, wenn jeder Pax in irgeneinem Dutyfree rumhopst oder Opa Wilfried gerade sein Geschäft verichtet.

 

Mein persönlicher Rekord war mal eine EZY-Maschine - da haben sie auch 140 Minuten im Flieger verbracht, aber der Kleinfamilie hatte ich das schon angedeutet - sie habens dann "runtergeschluckt". ;o)

Geschrieben

Na, mit mir hätten die das nicht durchgezogen! Nach 1, 2 Stunden Wartezeit und ohne Aussicht auf Besserung hätte ich die sofortige Rückführung ins Terminal verlangt; zur Not auch per Handy die Polizei gerufen!

Immer wieder erstaunlich, was sich Menschen gefallen lassen!

Geschrieben
...naja, das kann dann zum Ausschluß der Beförderung führen.

 

Dann wird halt zur Not eine kleine Umfrage im Flugzeug gestartet und so ein gewisser Massenzusammenhalt geschaffen. Alle werden die wohl kaum ausschließen wollen ;)

Geschrieben
...naja, das kann dann zum Ausschluß der Beförderung führen.

Achja.. Auf welcher Grundlage? Ich habe mit meinem Ticket einen gültigen Beförderungsvertrag. Der sieht den Transport (also Fliegen..) von A nach B vor und nicht stundenlanges Stehen auf dem Vorfeld!

Ich glaube, dass sich eine Airline mit solch einem Verhalten auf verdammt dünnes Eis begibt! Condor kann von Glück sagen, dass offenbar niemand energisch den Ausstieg gefordert hat!

Geschrieben

Naja, wer trotz eines flugfähigen Flugzeuges die Maschine verlassen möchte, tritt doch automatisch die Beförderung ab, bzw. tritt zurück! Alles andere ist Kulanz seitens des Reiseveranstalters, bzw. Airline! Oder etwa nicht?!

Geschrieben
Naja, wer trotz eines flugfähigen Flugzeuges die Maschine verlassen möchte, tritt doch automatisch die Beförderung ab, bzw. tritt zurück! Alles andere ist Kulanz seitens des Reiseveranstalters, bzw. Airline! Oder etwa nicht?!

Wo ist denn dieses nicht enteiste Flugzeug ohne einsatzbereite Crew 'flugfähig'?

Geschrieben

kürzlich mussten über 200 Condor-Passagiere 2 Tage auf ihren Abflug in Cancun (zurück nach Deutschland) warten, weil die vorgesehene Maschine ein Triebwerksproblem hatte. Ein kurzfristiges Ersatzflugzeug konnte Condor nicht bereitstellen (kam vorhin als Fernsehmeldung bei n-tv oder n24).

 

Hier kann man Condor aus meiner Sicht aber keinen wirklichen Vorwurf machen, denn dass im Feriengeschäft auf die schnelle kein Ersatz-Langstreckenflugzeug zu beschaffen ist, sollte wohl klar sein - und technische Probleme tauchen auch bei anderen Airlines auf.

Geschrieben

Naja, die lange Wartezeit bzgl. des Enteisens kam doch nur wegen Wetter, und die daraus aus der Legalität gefallenen Crew zustande! Das Flugzeug ist also flugfähig! (Es handelt sich ja nur um eine "Verzögerung" eines zum Flug dazugehörigen Vorgangs!) Dies hat auch andere Airlines betroffen - mal mehr, mal weniger stark!

Ewas anderes wäre ein Technical!

 

Lasse mich aber gerne korrigieren!

Geschrieben

Offenbar hat man ja genügend Taxifuel mitgenommen, die erste Wartezeit beim Enteisen war also grundsätzlich einkalkuliert. Ich verstehe nicht wieso dann nicht an die Crew-Arbeitszeiten gedacht wurde. Das sieht zumindest aus diesem Blickwinkel nach einem Anfängerfehler bei Condor aus.

Geschrieben
kürzlich mussten über 200 Condor-Passagiere 2 Tage auf ihren Abflug in Cancun (zurück nach Deutschland) warten, weil die vorgesehene Maschine ein Triebwerksproblem hatte. Ein kurzfristiges Ersatzflugzeug konnte Condor nicht bereitstellen (kam vorhin als Fernsehmeldung bei n-tv oder n24).

 

Hier kann man Condor aus meiner Sicht aber keinen wirklichen Vorwurf machen, denn dass im Feriengeschäft auf die schnelle kein Ersatz-Langstreckenflugzeug zu beschaffen ist, sollte wohl klar sein - und technische Probleme tauchen auch bei anderen Airlines auf.

 

Ein direkter Vorwurf kann man der Condor nicht machen, aber die Störanfälligkeit der alten B767-300 und der besonders enge Flugplan im Winter sind seit Jahren leider Alltag im Hause Condor. Für das Programm fehlt ganz einfach ein Standby-Flugzeug zumindest an einzelnen Tagen. Verspätungen werden oftmals eine ganz Woche durchgeschleppt, wobei knapp drei Tausend Paxe tlw. um einen Tag Urlaub gebracht werden oder verlängert und hierfür extra ein zusätzlicher Arbeitstag als Urlaubstag benötigt wird. Auf diese Situation sollten endlich die Veranstalter reagieren und die Kapazitäten anders verteilen.

Geschrieben
1. Wieso muss sich der Flieger beim 2. Mal wieder ganz von vorne anstellen bei der Enteisung. Gabs da keine Abkürzungsmöglichkeit?

 

2. Wielange dauert eine Enteisung etwa pro Flieger? Wer bestimmt wie lange sie dauert? Sagt der CPT, so jetzt is es genug?

 

3. In diesem Zusammenhang: Wer legt fest, wieviel Enteisungskapazität es an einem Flughafen gibt?

 

1. Jedes Einteisungsmittel hat unter bestimmten Witterungsbedingugnen (Temperatur, Niederschlag, etc.) eine gewisse HOT (="Hold Over Time"). Wenn die abgelaufen ist, dann ist kein Schutz vor Vereisung gegeben und der FLieger muss erneut enteist werden.

 

2. Der Kapitän entscheidet "nur", ob enteist wird oder nicht. Das Enteisen selbst erfolgt nach Maßgabe des Enteisers. Er ist dann auch derjenige, der entscheidet, wann es "genug" ist. Die Dauer je Enteisungsvorgang kann varriieren. Schneller als 10-15 Minuten geht es m.E. nicht. Länger immer, abhängig vom Wetter, vom "Arbeitsaufeand" am Flieger, vom genutzten Verfahren (One-Step oder Two-Step),...

 

3. Strategisch der Flughafenbetrieber, da er Plätze für die Enteisungsvorgänge ausweisen muss bzw. bestimmt, an welchen Standorten enteist werden darf. Direkt an der Bahn (=zentral), auf jedem Standplatz (=dezentral) oder eine Mischung aus beidem. Hintergrund sind entsptrechende technische Voraussetzungen für den Gewässerschutz (so ein de- und anti-ice-fluid sollte nicht direkt in den nächsten Teich laufen...)

Operativ wird das Limit durch die Personal- und Gerätekapazität definiert.

Geschrieben

Wobei allerdings noch andere Faktoren das De-Icing ungünstig beeinflußen können.

So ist es für die Enteisungs-Koordinatoren oft sehr schwiering, mit den Enteisung-Kapazitäten einerseits und den aus Brüssel verteilten Enroute-Slots zu jonglieren.

Natürlich sollten zuerst Flüge drankommen, die einen in naher Zukunft liegenden Slot haben. Das Problem ist aber manchmal, Flieger kommt zum Enteisen, welches überraschenderweise länger als geplant dauert und der Slot ist verpasst - da fängt das Ganze wieder von vorne an und bis man einen neuen Slot bekommen hat, kann es dauern.

Diese 8 Stunden Wartezeit sind natürlich ein absoluter Extremfall, allerdings kann ich mir durchaus vorstellen, dass die Wechselwirkung zwischen Slot und Enteisungskapazität durchaus solche Undinge herausbringt.

Geschrieben

@ BorisWie

 

Danke für die Ergänzung. Vor einigen Jahren gab es in TXL im Winter eine ähnliche Situation, bei der Paxe mehrere Stunden an Bord geblieben sind, weil die Slot-Situation so unbefriedigend war, dass die HOT überschritten wurde und der Flieger erneut enteist werden musste. Das Spiel lief dann glaube ich mehrmals, ehe der Flieger zum Gate zurück ist...

Geschrieben

Mein persönliches "Highlight" in Wien: China Airlines A330, insgesamt viermal beim Enteisen.

Wobei bei starkem Schneefall wohl jeder größere Flughafen in dezentem, unüberschauberem Chaos versinkt ;-)

Geschrieben

Bei aller Liebe und allen EU-Passagierrechten:

Bei gewissen Wetterlagen ist überhaupt ncht abzuschätzen, wann man mit der Enteisung dran ist, wie lange diese dauert und ob dann der slot nicht abgelaufen ist. Insofern ist auch nicht abzuschätzen, ob und wann die max FDZ der Besatzung überschritten wird.

Hier dann mit Sprüchen wie "das hätten die mal mit mir machen sollen" zu kommen, zeugt von absoluter Fehleinschätzung. Es gibt nun einmal Wetterbedingungen, bei denen die Fliegerei nicht mhr pünktlich abzuwickeln ist, sondern man froh ist, dass man überhaupt von A nach B kommt. Und das gilt sowohl für Passagiere als auch für die Besatzung.

 

Viel Grüße

 

Werner, seit über 30 Jahren im Geschäft der Fliegerei

Geschrieben
Bei aller Liebe und allen EU-Passagierrechten:

Bei gewissen Wetterlagen ist überhaupt ncht abzuschätzen, wann man mit der Enteisung dran ist, wie lange diese dauert und ob dann der slot nicht abgelaufen ist. Insofern ist auch nicht abzuschätzen, ob und wann die max FDZ der Besatzung überschritten wird.

Hier dann mit Sprüchen wie "das hätten die mal mit mir machen sollen" zu kommen, zeugt von absoluter Fehleinschätzung. Es gibt nun einmal Wetterbedingungen, bei denen die Fliegerei nicht mhr pünktlich abzuwickeln ist, sondern man froh ist, dass man überhaupt von A nach B kommt. Und das gilt sowohl für Passagiere als auch für die Besatzung.

 

Viel Grüße

 

Werner, seit über 30 Jahren im Geschäft der Fliegerei

Ja doch.. ist ja alles richtig! Und ich mache auch 10 Enteisungsrunden mit, wenn die Möglichkeit besteht, dass der Flieger dann demnächst abhebt!

Hier geht es aber nicht um Enteisung, sondern um eine flugunfähige Crew, für die DE Ersatz beischaffen musste. Da offenbar keine Ersatzcrew zur Verfügung stand, wurde eine neue offenbar erst mühselig herbeitelefoniert.

Hier war es absehbar, dass sich der Flug erheblich verzögern würde und dann ist es ein Frechheit, Paxe 8 Stunden lang in diesen engen Kisten hocken zu lassen!

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