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Notausgang statt Toilette


aaspere

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Nein, keine Aufregung bitte, es handelt sich nicht um eine neue Idee von MOL.

Im gestrigen Weser Kurier las ich eine Meldung, wonach ein 81-jähriger Mann, in der Annahme, es wäre die Toilettentür, versuchte die Kabinentür zu öffnen.

Frage an die Experten: Geht das technisch überhaupt während des Fluges?

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Danke. Gilt das auch für die Notausgänge?

 

Ja, natürlich. Da herrscht nunmal der gleiche Druck.

 

Da fällt mir allerdings diese - nie offiziell bestätigte - Story des Bankräubers Dan Cooper ein, welcher 1971 mit seiner Beute per Fallschirm in den USA aus einer B 727 abgesprungen sein soll. Wenns stimmt war die Maschine da sicher noch weit unter 1000 Fuß.

http://einestages.spiegel.de/static/topica...ger_sprang.html

 

 

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jepp, du hast dir deine Frage quasi schon selbst beantwortet @joMacHai.

Der Mann hat den Hinterausgang bei der 727 benutzt. Ist so eine Art Falltreppe, von der Konstruktion her so ähnlich wie bei uns in den Häusern bei den Dachbodenaufgängen. Hatte m.E. nach die DC 9 auch. Bin in den 70igern l.Jh. auch schon so geboardet worden (ohne Millionen-Beute ;-)

Der Kabineninnendruck wirkt sich dabei natürlich gegenteilig zu den heutigen Konstrukten aus, bei denen die Tür erst angezogen weden muss, um sie zu öffnen. Also besser zu Hause auspinkeln gehen oder 727/DC9 buchen. Notfalls kann auch eine leere PET-Flasche gute Dienste leisten, wobei man peinlichst drauf achten sollte, dem Einlass oben etwas Auslass Luft einzuräumen.

 

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@ jubo14

Du musst dir mal beim nächsten Airbus Flug den Türrahmen angucken.

Dort sind " Doorstops " angebaut. Die Tür beim Airbus geht erst ein Stück nach innen auf, wird dann nach oben und über diese

Doorstops gehoben.

 

Im Flug wird sie also gegen diese Doorstops gedrückt....

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Da fällt mir allerdings diese - nie offiziell bestätigte - Story des Bankräubers Dan Cooper ein, welcher 1971 mit seiner Beute per Fallschirm in den USA aus einer B 727 abgesprungen sein soll. Wenns stimmt war die Maschine da sicher noch weit unter 1000 Fuß.

Unter 10000. Fahrwerk war ausgefahren, Flaps, Kabine nicht unter Druck. Cooper hatte ein paar Fallschirme, die gesamte Besatzung war im Cockpit, und als sie landeten war die hintere Treppe ausgefahren & Cooper war weg. Es gibt nicht viele alternative Erklärungen für den "unbestätigten" (von niemand beobachteten) Fallschirmsprung.

 

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Um aasperes Ausgangsfrage noch einmal aufzunehmen: Könnte ein Passagier denn bei geringer Geschwindigkeit und Flughöhe oder bei Rollen auf dem Vorfeld eine Tür öffnen oder gibt es da Verriegelungen, die erst (z. B. vom Cockpit aus) gelöst werden müssen?

 

Rein theoretisch ist es schon möglich, diese Türe während des Rollens zu öffnen. So eine Türe ist aber nicht gerade leicht, erschwerend kommt noch hinzu, dass die Türe in der "flight-position" ist. Das heißt, die Notrutsche ist aktiviert (zumindest bei den Flugzeugtypen, die über eine verfügen) und die würde sofort ausgelöst werden. Eine Entriegelung seitens des Cockpits ist nicht nötig, bzw gibt es nicht.

Das Öffnen beispielsweise einer Boeing-Türe ist deutlich mechanischer und vom Gewicht her schwerer, als das Öffnen einer Airbus-Türe. Die braucht man "fast nur antippen" und sie öffnet sich sehr leicht.

 

Ab welcher Höhe bzw. Geschwindigkeit das nicht mehr möglich ist, kann ich Dir auch nicht genau sagen. Aber ich würde vermuten, das die Türe für einen Laien nicht ganz so einfach zu öffnen ist. Aber da gibt es auch wieder typenspezifische Art und Weisen. Und bestimmt auch andere User-Meinungen.

 

Gruß

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Danke für die ausführliche Antwort! Da fällt mir noch eine weitere Frage zum Thema Flugzeugtüren ein: Können abgestellte Flugzeuge in irgendeiner Art und Weise "abgeschlossen" werden oder kann jeder eine parkende Maschine einfach öffnen und einsteigen?

 

Sowas wie ein Türschloss gibts an Flugzeugtüren nicht. Wenn die Maschine längere Zeit (beispielsweise Nightstop) unbeaufsichtigt steht, wird ein Siegel an die Türe geklebt. Ist das Siegel beim Eintreffen der zutrittsberechtigten Person intakt, ist alles ok. Wenn das Siegel beschädigt sein sollte, fängt der Stress erst richtig an...

 

Es ist beispielsweise auch so, dass bei der Airbus-Flotte beim Öffnen einer Türe von außen, automatisch die Notrutschen deaktiviert werden.

Bei Boeing ist das nicht Standard.

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Es ist beispielsweise auch so, dass bei der Airbus-Flotte beim Öffnen einer Türe von außen, automatisch die Notrutschen deaktiviert werden.

Bei Boeing ist das nicht Standard.

 

Bei "konventionellen" Flugzeugtypen findet man daher auch oft so ein orange-leuchtendes Band, welches von innen über dem Bullauge geklickt wird (sobald die Notrutschenleiste im Boden verankert wird) und Bodenmitarbeitern anzeigen, ob bei der Tür die Notrutschenleiste noch im Boden ist oder nicht. Erst wenn das Band nicht mehr im Bullauge von außen zu sehen ist, dann kann man gefahrlos die Tür von außen öffnen.

Gruss

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Erst wenn das Band nicht mehr im Bullauge von außen zu sehen ist, dann kann man gefahrlos die Tür von außen öffnen.

Gruss

Dass das Band auch von außen durch das Bullauge zu sehen ist und auf die eingehängte Notrutsche hinweist, hatte ich nie bedacht. Danke für den Hinweis!

 

 

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Gerne ;)

 

Es hat sich mehr und mehr durchgesetzt, viele Flugzeuge hatten dieses Band früher gar nicht. Möglicherweise gab es wohl zu oft Zwischenfälle und dieses Band wurde mehr und mehr angewendet. Bei Flugzeugen ohne Band hilft wohl anklopfen (sich bemerkbar machen) und Reaktion abwarten, gerade auch in den USA, wo oftmals ausschließlich das Bodenpersoanl die Türen schließt und öffnet (manchmal auch typenabhängig).

 

Gruss

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Das Öffnen beispielsweise einer Boeing-Türe ist deutlich mechanischer und vom Gewicht her schwerer, als das Öffnen einer Airbus-Türe. Die braucht man "fast nur antippen" und sie öffnet sich sehr leicht.

 

Das war bei der 737 so, die 777 verfügt über eine Airbus-ähnliche Tür die auch recht einfach aufgeht, vom Prinzip recht ähnlich (auch mit den Door-Stops ect.).

 

Die Passagier-Türen werden in beiden Fällen dann angehoben und nach aussen geschwenkt. Wärend des normalen Rollens könnte man so eine Türe noch aufmachen, sobald Startleistung gesetz wird (zumindest bei Airbus und Boeing) fährt die Kabinen in "Keller", sprich der Innendruck wird leicht angehoben und ab dem moment ist es nur noch sehr schwer bis nicht mehr möglich so eine Tür zu öffnen. Der Differenzdruck ist zwar nur sehr gering, die Fläche der Tür bietet aber genug Angriffsfläche und die Tür setzt sich im Rahmen. Bei der 777 gibt es zusätzlich kleine elektrische Verriegelungen die zu gehen, sobald das Flugzeug eine Mindestgeschwindigkeit hat, dann ist der Hebel machanisch verriegelt.

 

Können abgestellte Flugzeuge in irgendeiner Art und Weise "abgeschlossen" werden

 

gibts auch zu kaufen, aber noch nie bei einem Airliner einer Airline gesehen, die werden entsprechend versiegelt und stehen dann mehr oder weniger bewacht rum, bzw. es wird davon ausgegangen, dass sich auf solchen Flughäfen nur berechtigtes Personal rum treibt.

 

 

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Danke für die vielen und offensichtlich kompetenten Erklärungen. Ich kam ja nur beim Lesen des Artikels auf die Idee, wenn ich mal wieder Gelüste habe, Tante Edith umzubringen, dann würde ich mit Ihr und FR (weils billiger ist) fliegen. Dann gebe ich ihr an Bord ordentlich Wasser zu trinken, und wenn sie dann auf die Toilette muß, sage ich ihr: vorne links, die erste Tür mit dem großen Hebel. :lol:

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Allerdings soll er von der hinteren, nach unten (und nach außen) klappbaren Treppe der B727 gesprungen sein :-)

Frage natürlich dazu, wie hat man mit dieser Konstruktion den Kabineninnendruck beherrschen können?

 

Ich weiß nur wie es bei der Yak 40 und 42 ist, die haben auch eine Treppe im Heck die runtergefahren werden kann. Die Treppe und Luke selbst müssen nicht druckfest konstruiert sein. Zwischen dem "Treppenhaus" und der Kabine befindet sich eine Tür die den Druck in der Kabine hält die wird auch nach innen geöffnet.

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Ist so eine Art Falltreppe, von der Konstruktion her so ähnlich wie bei uns in den Häusern bei den Dachbodenaufgängen. Hatte m.E. nach die DC 9 auch. Bin in den 70igern l.Jh. auch schon so geboardet worden (ohne Millionen-Beute ;-)

 

Das kann man auch immer noch haben - Spanair hat uns neulich in MUC hinten durchs Heck der MD einsteigen lassen.

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Um aasperes Ausgangsfrage noch einmal aufzunehmen: Könnte ein Passagier denn bei geringer Geschwindigkeit und Flughöhe oder bei Rollen auf dem Vorfeld eine Tür öffnen oder gibt es da Verriegelungen, die erst (z. B. vom Cockpit aus) gelöst werden müssen?

 

Das hochfahren der Kabinenhöhe (d.h. die Druckbeaufschlagung) beginnt i.d.R. schon am Boden und nicht erst in der Luft.

 

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Eher schwach erinnere ich mich an einen Vorfall aus der Fachpresse vor vielleicht zehn oder elf Jahren mit einer Airbus A330-300 von Philippines. Dieses Flugzeug wurde auf einem Inlandsflug entführt und der Entführer wollte mit gestohlenen Sachen flüchten oder so. Jedenfalls wurde die hintere linke Tür während des Fluges geöffnet (nachdem die Cockpitbesatzung den Druck abgelassen hatte?) und ein Flugbegleiter schubste den Entführer (glaube ich) aus dem Flugzeug. Ich kann mich noch an ein Foto erinnern, welches die geöffnete, aber durch den Winddruck schwer beschädigte Tür nach der Landung zeigte.

 

Und mit dem Druckaufbau: bei der den zweistrahligen Modellen von McDonnell Douglas kann man sogar sehen, wann der Druckaufbau beim Rollen zur Startbahn erfolgt. Ohne Druckaufbau ist nämlich zum Beispiel die vordere linke Tür nicht licht- und wasserdicht. Ohne kosmetische Manschette kann man sogar von innen bei der geschlossenen Tür oben unter Umständen einen Lichtschlitz wahrnehmen und auf Fotos kann man auch sehen, dass die geschlossene Tür von außen ohne Druckaufbau so wirkt, als sei ein Vakuum im Flugzeug, gerade auch im oberen Bereich der Tür ist dies sehr deutlich zu sehen.

 

Hier kann man dies ganz zu erahnen (oberer Türrand):

 

http://www.airliners.net/photo/Scandinavia...bc4323b9bf8098f

 

Gruss

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