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Geschrieben (bearbeitet)

In NUE, CGN, BER und STR sind mal wieder Klima****  auf dem Vorfeld unterwegs.

Der Flugbetrieb war in NUE und CGN bis ca. 7:30 eingestellt.


In CGN gab es 7 Annullierungen, 1 Ausweichlandung und mehrere Verspätungen.

In NUE gab es 2 Annullierungen und Verspätungen. 
In BER gab es nur delays. Ebenso in STR - dort haben es die Verbrecher nicht zur Landebahn sondern nur bis zu einem Rollweg geschafft. Somit konnte der Betrieb aufrecht erhalten werden.

 

https://www.aero.de/news-48070/Klimaaktivisten-dringen-in-mehrere-Flughaefen-ein.html

Bearbeitet von speedman
Unangemessene Wortwahl
Geschrieben

Sehe ich anders. Aktivisten als „Terroristen“ zu bezeichnen ist sinnbildlich für eine Gesellschaft, in welcher Gegenpositionen verteufelt werden und keine intakte Diskussions- und Verständniskulter mehr herrscht. In einer Demokratie ist es extrem wichtig, dass Personengruppen mit anderen Meinungen und Ansichten respektiert werden, um einen Rahmen zu schaffen, in dem sich alle involvierten Parteien miteinander auseinandersetzen können. 
Ich finde die Massnahmen, die von den Aktivistengruppen in der letzten Zeit ergriffen wurden zwar ebenfalls gefährlich, verwerflich und es sollte dementsprechend Konsequenzen für die Verursacher geben, allerdings finde ich es zumindest moralisch zB deutlich weniger verwerflich, wenn sich eine Gruppe Demonstranten an einem Dutzend PJ‘s zu schaffen macht (so lange es sich nicht um Ambulanzflugzeuge handelt), wie wenn man mehrere Stunden den normalen Flugverkehr durch beispielsweise Festkleben auf einem Taxiway behindert.

Geschrieben (bearbeitet)
vor 1 Stunde schrieb Raphael:

Sehe ich anders. Aktivisten als „Terroristen“ zu bezeichnen ist sinnbildlich für eine Gesellschaft, in welcher Gegenpositionen verteufelt werden und keine intakte Diskussions- und Verständniskulter mehr herrscht. In einer Demokratie ist es extrem wichtig, dass Personengruppen mit anderen Meinungen und Ansichten respektiert werden, um einen Rahmen zu schaffen, in dem sich alle involvierten Parteien miteinander auseinandersetzen können. 


Um hier auch mal meine Intention dahinter zu erläutern: 

Ich bin ganz bei dir, dass es in einer Demokratie enorm wichtig ist, einen gerne auch kritischen Diskurs zu führen. Es ist brutal wichtig, die Gegenposition zu hören und zu verstehen. Da gehe ich komplett mit. Von mir aus können die auch gerne eine Demonstration anmelden und ihre Meinung kundtun (wie jeder andere auch) - das ist ihr gutes Recht. Und dann sind es für mich Aktivisten. 
 

Aber: 

Ab dem Moment, wo diese vermeintlichen Aktivisten vorsätzlich in einen Sicherheitsbereich eindringen, den Flugverkehr mutwillig lahm legen und dabei noch sich und andere gefährden … das ganze auch noch wiederholt und systematisch…dann sind das für mich beim besten Willen keine Aktivisten mehr. Und auch keine gewöhnlichen Demonstranten. Auch wenn die Letze Generation mit ihren teils fast noch minderjährigen von Schülern gerne das Unschuldslamm spielt und sich selbst als friedlich ausgibt. Das Handeln ist aber alles andere als friedlich und hat auch nichts mit unserer demokratischen Werterhaltung zu tun. Im Gegenteil. Und dass der Bolzenschneider das Zeichen für friedlichen, demokratischen Protest ist, wäre mir auch neu. Falls ja, hab ich irgendwas verpasst.
 

Für das Handeln der Letzen Generation ist die Bezeichnung „Aktivist“ eine ist eine gnadenlose Verharmlosung und gleichzeitig eine Beleidigung für all die, die wirklich friedlich für ihre Rechte eintreten. Sind es jetzt Terroristen? Darüber kann man wie ich finde streiten. Ja, der Begriff ist hart … aber wo ist die Grenze? Was qualifiziert jemanden zum Terroristen? Muss es eine Enthauptung im ISIS Style oder das Töten von Menschen sein? 

 

Oder ist eine terroristische Organisation auch schon eine „Gemeinschaft von Handelnden“, die der Mehrheit der Bevölkerung vorsätzlich, systematisch und ohne Rücksicht auf geltendes Recht Schaden zufügt, um ihre eigene Doktrin durchzusetzen, notfalls auch mit Gewalt?

 

Wo ist die rote Linie? Auch ein demokratischer Staat muss sich nicht alles gefallen lassen, ohne dabei seinen demokratischen Kern zu verspielen. Wäre ja noch schöner. Man überlege sich einmal, nur die Komponente „Umweltaktivist“ auszuklammern und die Taten zu betrachten: Sachbeschädigung, vorsätzlich unbefugter Zutritt zu Sicherheitsbereichen, Gefährdung des Flugverkehrs … wenn das ein ganz normaler 0815 Bürger ohne „Umweltmotiv“ mehrmals machen würde und zu Gerichtsterminen lieber auf Bali chillen würde, hätte diese Person heute mit Sicherheit keinen freien Fuß auf der Straße. Und auch kein Image als „ein bisschen überzeugterer Aktivist“. Sondern eher als Verbrecher. 
 

Mal abgesehen davon, dass man unsere „überzeugten Aktivisten, die sich halt ein bisschen Sorgen um ihre Zukunft machen“ noch nicht mal vernünftig zur Rechenschaft ziehen kann, da bei ihnen nichts zu holen ist und selbst Peter Zwegat bei einem Blick auf das auf null stehende Giro Hero Konto hoffnungslos abwinkt. 

 

Mit Extremist könnte ich mich noch anfreunden. Aber Aktivist ist mir persönlich jedenfalls zu harmlos. Klimachaoten hört sich auch so nach „verpeilte unerzogene Kinder an“. Aber das Gegenteil ist der Fall - daran ist nichts chaotisch und verpeilt, sondern das ist alles vorsätzlich durchkalkuliert, geplant und umgesetzt. Und das nicht nur einmal, sondern mittlerweile wie am Fließband fast jede zweite Woche. Das hat mit einem harmlosen Aktivisten nicht mehr viel zu tun. 

Bearbeitet von Avroliner100
Geschrieben

Terror ist laut Duden die "[systematische] Verbreitung von Angst und Schrecken durch Gewaltaktionen (besonders zur Erreichung politischer Ziele)". Bis auf den Teil in der Klammer passt es überhaupt nicht. Wir sollten Terrorismus nicht verharmlosen, indem wir den Begriff auf solche Störenfriede ausweiten.

 

Aber ja, "Aktivist" klingt verharmlosend, weil bewusst Straftaten begangen werden. Da bin ich bei dir. Die Letzte Generation ist irgendwas dazwischen, für das uns wohl noch ein passender (sachlicher und nicht beleidigender) Begriff fehlt.

Geschrieben

Hm, so ein sehr überfülltes Terminal und die Angst die lang ersehnte Urlaubsreise nicht antreten zu können als Familie ist ggf. nicht "Angst und Schrecken" wie bspw. im Batalcan, aber als Passagier kann man sich da sehr "terrorisiert" (i.S.v. "hilfslos" fühlen).


Aber darüber hinaus - kriegen wir nur die inländischen Fälle mit oder gibt es dieses "Problem" in Spanien, UK, Frankreich usw. so gut wie gar nicht und wie könnte man von denen lernen? 

Geschrieben

Terrorist finde ich auch falsch, Extremist passt aber. Eine andere Meinung kundtun könnten die per Demonstration jederzeit und friedlich. Sachbeschädigung und Nötigung sind aber nicht "friedlich" und auch kein "Protest", sondern einfach Straftaten.

Geschrieben
vor 9 Minuten schrieb d@ni!3l:

Aber darüber hinaus - kriegen wir nur die inländischen Fälle mit oder gibt es dieses "Problem" in Spanien, UK, Frankreich usw. so gut wie gar nicht und wie könnte man von denen lernen? 

Es gibt durchaus ähnliche Organisationen im Ausland. Spontan innerhalb von 3s fallen mir zumindest"just stop oil" in den UK und "Elokapina" in Finnland ein.

Finnland hat meistens eine recht de-eskalatorische Haltung, aber hier werden auch meistens Straßen blockiert und kein Flughafen.

Geschrieben (bearbeitet)
vor 5 Minuten schrieb abdul099:

Es gibt durchaus ähnliche Organisationen im Ausland. Spontan innerhalb von 3s fallen mir zumindest"just stop oil" in den UK und "Elokapina" in Finnland ein.

Finnland hat meistens eine recht de-eskalatorische Haltung, aber hier werden auch meistens Straßen blockiert und kein Flughafen.

Die Organisationen meinte ich auch gar nicht - aber die Handlung "Flughafen liegt lahm" (was wir über das Forum ja wahrscheinlich mitbekommen würden), kommt mir überwiegend deutsches Phänomen vor? Haben die anderen Länder bessere Zäune, greifen schneller ein oder schrecken die besser ab? 

Bearbeitet von d@ni!3l
Geschrieben

Elokapina hat zumindest gelegentlich versucht, den Flughafen in Helsinki lahmzulegen. Zuletzt Ende Juli. Allerdings bleiben die dann auf der Landseite und blockieren primär den Zugang zu den Sicherheitskontrollen. Ein Eindringen in den Sicherheitsbereich wäre mir nicht bekannt.

Grundsätzlich sind die Sicherheitsvorkehrungen hier auch nicht dramatisch anders als anderswo.

 

Deswegen, und weil sich auch keiner an die Straße klebt, dürfte es tatsächlich ne Gesinnungsfrage sein. Ist halt etwas gemütlicher hier...

Geschrieben
vor 3 Stunden schrieb Avroliner100:

Für das Handeln der Letzen Generation ist die Bezeichnung „Aktivist“ eine ist eine gnadenlose Verharmlosung und gleichzeitig eine Beleidigung für all die, die wirklich friedlich für ihre Rechte eintreten.

 

vor 2 Stunden schrieb Nosig:

Eine andere Meinung kundtun könnten die per Demonstration jederzeit und friedlich. Sachbeschädigung und Nötigung sind aber nicht "friedlich" und auch kein "Protest", sondern einfach Straftaten.

Nach eurem Verständnis, wie man gesellschaftlichen Wandel zu erreichen hat, hätten wir bis heute kein Frauenwahlrecht und keine Rechte für Homosexuelle. Weil weder die Suffragetten noch die Stonewall-Proteste sind besonders durch ihre friedliche Art aufgefallen.

 

Das erschreckende ist: Die öffentliche Wahrnehmung war damals nahezu die gleiche. Damals konnte man auch Argumente a la "sie können ja schon dafür sein, aber dann sollen sie das bitte einfach friedlich über die Wahlurne erreichen" lesen. Das ignoriert halt völlig, dass die Gruppen, die jeweils davon am meisten betroffen sind (Frauen, Homosexuelle, Kinder und Ungeborene), einfach selbst keine Macht am Wahlzettel mitbringen, und dass diejenigen, die diese Macht hätten, sich nicht für Probleme jucken, die sie selber nicht betreffen.

 

Ignoranz und Egoismus sind die Gretchenfrage der Demokratie. Völlig klar, es gibt keine bessere Herrschaftsorganisation. Aber wir müssen wirklich arg aufpassen, dass wir mit solchen kurzsichtigen und zutiefst egoistischen Entscheidungen, wie wir sie in den letzten fünfzig Jahren wieder vermehrt treffen, nicht an der Legitimation der Demokratie knabbern.

 

Am Ende stimmt das so gerne bemühte Meme der Rechten nämlich doch. Hard times create strong men. Strong men create good times. Good times create weak men. And weak men create hard times. Nur dass sie leider dabei missverstehen, wer die strong men und die weak men sind.

 

Im Nachkriegsdeutschland hatte man tatsächlich das Gefühl, dass gesellschaftlich unangenehme Entscheidungen trotzdem gefällt wurden. Weil man viel schlimmeres erlebt hatte. Weil es kein Problem war, mal den eigenen Wohlstand beiseite zu stecken und an das größere Ganze zu denken. Aber spätestens, seitdem die (deutsche) Boomer-Generation wählen darf und dort dank der Geburtenpyramide auch noch massiv Macht hat, hat man vermehrt das Gefühl, das Motto ist "nach mir die Sintflut" und "fuck you, I got mine".

Geschrieben

Du kannst nicht im Rechtsstaat einfach mal die Regeln übertreten, nur weil Du glaubst, was Besseres zu sein. Die Klimakleber versuchen den Trick, sich selber irgendeinen Sonderstatus zu verleihen, weil sie ja die "Welt retten". Sie müssten sich aber, wie jeder andere auch, Mehrheiten besorgen in der Demokratie und Unterstützung gewinnen. Sie verlieren aber Unterstützung, genau wegen dieser Aktionen.

Geschrieben
vor 21 Minuten schrieb Nosig:

Du kannst nicht im Rechtsstaat einfach mal die Regeln übertreten, nur weil Du glaubst, was Besseres zu sein. 

Können schon, aber dann muss man halt auch mit den Konsequenzen leben.

Was die Klimakleber versuchen, ist durch ihre Aktionen so viel Aufmerksamkeit zu erregen, dass ein gesellschaftlicher Diskurs angestoßen wird. Und im Rahmen dessen eventuell auch ungeschoren davonzukommen, wenn die öffentliche Meinung ein Bild mit hinreichend Unterstützung zeichnet.

 

Grundsätzlich gibt es halt das Problem, dass zu milde Mittel ignoriert werden und zu kräftige in Konflikt mit dem Gesetz stehen. Und dass trotz heftiger Aktionen einige Themen grundsätzlich anders entschieden wurden. Der Atomausstieg ist nicht wegen Protesten gegen Castor-Transporte erfolgt, sondern weil sich die öffentliche Meinung im Rahmen von Fukushima gewandelt hatte. Und genauso werden die Klimakleber einigermaßen sicher nicht viel erreichen, solange die Gesellschaft als Ganzes keinen Sinneswandel vollzieht.

Geschrieben (bearbeitet)
vor 31 Minuten schrieb Nosig:

Du kannst nicht im Rechtsstaat einfach mal die Regeln übertreten, nur weil Du glaubst, was Besseres zu sein. [...] Sie müssten sich aber, wie jeder andere auch, Mehrheiten besorgen in der Demokratie und Unterstützung gewinnen.

Hast du eigentlich irgendwas von dem, was ich geschrieben habe, gelesen, und dann auch noch verstanden?

 

Optimalerweise haben Demokratien institutionellen Minderheitenschutz. Weil es eben nicht funktioniert, sich Mehrheiten zu besorgen für Sachen, die der Mehrheit der Leute nicht wichtig sind. Das macht aber bestimmte Anliegen nicht weniger wichtig.

 

Es kann mehrere Meinungen geben zu Fragen wie "Sollten Homosexuelle ihre Sexualität ausleben dürfen?" oder "Sollten wir die Welt in einem Zustand belassen, der es nachfolgenden Generationen erlaubt, genauso in Sicherheit und Wohlstand zu leben?". Deswegen muss aber ein Staat die Antworten auf diese Fragen nicht aushandeln. Es gibt Sachen, die stehen über dem Mehrheitswillen.

 

Um es nochmal zu verdeutlichen: Damit befürworte ich noch nicht automatisch das aktuelle Vorgehen der LG. Aber für mich ist die Debatte an dem Punkt eben doch ein bisschen komplexer "hehe sollen sie sich halt Mehrheiten besorgen".

 

 

Bearbeitet von Lucky Luke
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Geschrieben (bearbeitet)

Die Gesetze gelten auch für die LG, das hast du schon richtig verstanden.

 

Die öffentliche Unterstützung für die Klimakleber bröckelt ab durch solche Aktionen, sie nimmt nicht etwa zu. Welchen Sinn hat es also, irgendwelchen Berlinern und Brandenburgern in den Schulferien ihre Flugreisen zu versauen? Das sind Machtspiele, die nach hinten losgehen.

Bearbeitet von Nosig
Geschrieben (bearbeitet)

Welch absurden Argumente hier aufgeführt werden. Ja, manche Rechte in der Vergangenheit wurden auch hart erkämpft - aber wir leben nicht mehr in der Vergangenheit und haben uns andere "Spielregeln" gegeben, dessen Einhaltung schon "erstrebenswert" wäre. 

 

Oder soll jetzt das Ziel des Protests festlegen, welche Rechtsbrüche "ok" sind? 

Geht es von einer Minderheit gegen den Kapitalismus soll die Mehrheit das tolerieren, da Minderheitenschutz?

 

Ok. Aber was wäre, wenn nun eine Minderheit die gleiche Aktion macht, um bspw. für Steuersenkungen für Reiche zu protestieren? Oder für Abschiebungen? 


Ist das dann auch so nach dem Motto "ja, früher musste man auch solche Mittel wählen" oder ist dann die Aktion auf einmal illegitim, weil das Ziel eigenen Vorstellungen widerspricht?


Oder lange Rede kurz: Wer soll entscheiden welcher Rechtsbruch (!) ja doch eigentlich ok wäre, weil "sind ja tolle Ziele"? Das klingt ja fast nach Anarchie...  Da halte ich das aktuelle System mit: Einerseits an den Rechtsrahmen halten und andererseits Veränderungswünsche demokratisch einbringen schon gar nicht so verkehrt.

 

Übrigens glaube ich nicht, dass der Mehrheit Klimaschutz "egal" ist-  ich glaube nur die Mehrheit ist mit den gewählten Mitteln / Wege nicht einverstanden und glaubt nicht so daran, dass man wirklich Klimaschutz im nationalen Alleingang erreicht - so traurig das auch ist, aber der weltweite (!) Klimawandel wird nicht gestoppt, weil in Deutschland Flüge blockiert werden...  Leider sehen die "Aktivisten" das in ihrem Wahn nicht. 

Bearbeitet von d@ni!3l
Geschrieben

Natürlich gelten Gesetzte für alle Protestgruppen, einschliesslich der Letzten Generation. Wie gesagt, ich finde es falsch, dass diese Leute unbefugt in den Sicherheitsbereich von Flughäfen eindringen und den kompletten Betrieb zeitweise zum Erliegen bringen, allerdings bringen diese Leute allerhöchstens sich selber bei diesen Aktionen in Gefahr und keine weiteren, externen Personen.

 

Ich hoffe wirklich, dass allen hier dennoch bewusst ist, dass wir unsere Treibhausgasemissionen senken müssen, um der Generation unserer Kinder, Enkel und Urenkel ein Leben, wie wir es heute geniessen, zu ermöglichen. Wie man dieses Ziel erreicht, kann man gerne unterschiedlicher Meinungen sein; an möglichen Ansatzpunkten sollte es wohl nicht mangeln. Ich denke, man kann dennoch sagen, dass die meisten Nutzer hier Einschränkungen in der Luftfahrt eher kritischer gegenüber stehen wie die restliche Gesellschaft, was ja aufgrund des hier zugrunde liegenden Diskussionsrahmens innerhalb eines Luftfahrtforums, wo die Leute tendenziell mehr fliegen und dementsprechend wahrscheinlich eher andere Ansätze verfolgen, komplett legitim ist. Aber es bringt niemanden im Diskurs weiter wenn man diese „Extrem-Aktivisten“ wie irgendwelche populistischen Kampfmedien „ÖKO-TERRORISTEN“ schimpft. Das einzige, was so eine Berichterstattung und Diskussion bringt, ist die fortschreitende Spaltung der Gesellschaft, was wiederum einen wachsenden Zuspruch für braun-blaue, extremistische Parteien begünstigt.

Geschrieben (bearbeitet)
vor 5 Minuten schrieb Raphael:

allerdings bringen diese Leute allerhöchstens sich selber bei diesen Aktionen in Gefahr und keine weiteren, externen Personen.

 

Und schaden allen, die in den Urlaub wollen - teilweise auch finanziell, weil bezahlte Urlaubstage ausfallen. Sie schaden allen Beschäftigten in den Sektor und das ganze bei null - wirklich null - nutzen.

vor 5 Minuten schrieb Raphael:

as einzige, was so eine Berichterstattung und Diskussion bringt, ist die fortschreitende Spaltung der Gesellschaft, was wiederum einen wachsenden Zuspruch für braun-blaue, extremistische Parteien begünstigt.

Wer ist dabei denn Schuld? Die, die andere Menschen bewusst nerven wollen oder die, die darauf reagieren? Das ist doch jetzt eine Täter-Opfer Umkehr, ohne diese Aktion(en) wäre eine Titulierung - wie auch immer - doch gar nicht nötig. 

 

  

vor 4 Minuten schrieb Raphael:

Ich hoffe wirklich, dass allen hier dennoch bewusst ist, dass wir unsere Treibhausgasemissionen senken müssen,

Ja, das tun wird u.a. indem neue Technologien eingesetzt werden (die erwirtschaftet werden müssen, was nicht einfacher wird durch solche Aktionen) und man sich weltweit für gemeinsame Standards einsetzt. Dass jetzt Hans Müller daran gehindert wird von NUE nach PMI zu fliegen hilft dem Weltklima tendenziell wenig...

Bearbeitet von d@ni!3l
Geschrieben

Um mal eine gerade ziemlich relevante amerikanische Politikerin zu zitieren: Denkt ihr, ihr seid gerade aus dem Kokosnussbaum gefallen? Ihr existiert im Kontext der Welt, die sich vor euch um euch herum entwickelt hat.

 

Die Suffragetten haben zu ihrer Zeit aufständisch protestiert - in einer Gesellschaft, die sich selbst als gerecht und demokratisch erachtet hat. In euren Augen dann eine illegitime Protestbewegung?

 

Stonewall fiel in ein Amerika, dass sich selbst als den Höhepunkt der Gleichberechtigung und Demokratie erachtet hat. Martin Luther King fiel übrigens in das gleiche Amerika. In euren Augen dann eine illegitime Protestbewegung?

 

Seid ihr wirklich so blind und selbstüberzeugt, dass für euch die aktuelle Form der deutschen parlamentarischen Demokratie das Nonplusultra ist, was unfehlbar und keineswegs an irgendwelchen Stellen problembehaftet ist? Ist es euch wirklich so unmöglich, zu erkennen, an welcher Stelle da gerade die Rechte derer übergangen werden, die selbst keine Möglichkeit haben, für sich einzustehen?

 

Und nochmal: Ich befürworte damit nicht automatisch das Vorgehen der LG. Wenn ihr zwischen den Zeilen lesen würdet, könntet ihr erkennen, dass meine eigentliche Forderung mehr verfassungsgerichtliche Intervention und mutige Entscheidungen von Politikern sind, auch wenn sie sich damit eventuell zwischenzeitlich unbeliebt machen.

 

Das tut ihr aber nicht. Anstattdessen seht ihr lieber hinter jeder Ecke einen Schatten, obwohl da niemand ist.

Geschrieben
vor 2 Minuten schrieb Lucky Luke:

Ist es euch wirklich so unmöglich, zu erkennen, an welcher Stelle da gerade die Rechte derer übergangen werden, die selbst keine Möglichkeit haben, für sich einzustehen?

Wieder mal die übliche Selbstherrlichkeit - alle anderen sind blind, nur du siehst wie die Welt läuft... 

Oder anderes: Wie hilft man denn diesen Leuten, die du ansprichst im Kontext der Debatte? a) durch Aktionen wie heute morgen oder b) anders ? Ich behaupte man mit "a" erreicht man wenig. Also dass man demokratisch (!) versucht die Welt zu verändern ist ja legitim. So (!) erreicht man jedoch nichts und da braucht man keine Vergleiche aus der Vergangenheit, um zu erkennen, dass diese Leute sich bei niemandem Freunde machen.

Geschrieben
1 minute ago, d@ni!3l said:

Und schaden allen, die in den Urlaub wollen

Das ist meiner Meinung wirklich einfach dumm von der LG. Die aktuelle Welle an Besetzungen von Flughäfen während der Sommerferien zu veranstalten, ist wirklich ein Schuss ins eigene Bein. Gerade jetzt sind besonders viele Familien (a.k.a. Gelegenheitsflieger) unterwegs, deren jährlicher Urlaub jetzt behindert wird. Natürlich sind immer Freizeitreisende unterwegs, aber bei einer solchen Aktion im November oder Februar ist die Chance wohl höher, dass eher der HON Unternehmensberater betroffen ist, der zwei mal pro Woche von München nach Köln fliegt anstatt Familie Mustermann auf ihrem Griechenlandurlaub.

Letztendlich ist es für den Erfolg solcher Aktionen doch von Nöten, eine gewisse Unterstützung von der Allgemeinheit zu erhalten. Aber genau dies verhindert man mit den Besetzungen zu dieser Zeit, weil nun tendenziell eher Leute leiden, die sonst kaum in einem Flieger sitzen, was bei den Betroffenen zu schwindender Akzeptanz der Gruppierung führt, was meiner Meinung nach die aktuellen Proteste eher kontraproduktiv macht.

Geschrieben (bearbeitet)
vor 1 Stunde schrieb Lucky Luke:

Um es nochmal zu verdeutlichen: Damit befürworte ich noch nicht automatisch das aktuelle Vorgehen der LG. Aber für mich ist die Debatte an dem Punkt eben doch ein bisschen komplexer "hehe sollen sie sich halt Mehrheiten besorgen".


Ich verstehe den Ansatz, bin aber zugleich auch bei @Nosig. Die Gesetze gelten für alle (das ist nun mal hier in Deutschland unsere elementare Lebensbasis - ohne die würde nichts funktionieren und bisher sind wir damit ganz gut gefahren. Im Vergleich zu Ländern, wo man das mit dem Gesetz mal eben locker nimmt)  … und das, was die LG fabriziert ist zunächst mal gesetzwidrig und extremistisch. 
 

Natürlich ist es komplex, sich Mehrheiten you besorgen. Aber Mehrheiten besorgt man sich nicht, indem man sabotiert, Leuten den Urlaub versaut (und dabei selbst gerne nach Bali fliegt). Mehrheiten besorgt man sich über Argumente und Überzeugungskraft und vor allem mit Gesetzestreue. 

Die Frage, die mich dabei wirklich bewegt: 

Ich denke, wir sind uns alle einig, dass der Klimawandel existiert. (Und ich glaube nahezu keiner will den Planeten gerne als Ruine hinterlassen). Wie also schaffen wir als Branche es, nicht den Extremisten von der LG aber zumindest die breite Mehrheit dauerhaft davon zu überzeugen (mit brauchbaren Argumenten), dass wir den Klimawandel ernst genug nehmen. Noch gelingt uns das recht gut mit Technologieverbesserungen und die Allgemeinheit steht hinter uns. Aber das Bild bekommt Risse und wenn wir uns nicht selbst abschaffen wollen, werden wir künftig immer bessere Argumente benötigen. Die Problematik, dass wir auf absehbar eben leider keine brauchbare Brückentechnologie haben (im Gegensatz zur Automobilindustrie) ist nicht von der Hand zu weisen. Weniger oder nicht mehr fliegen kann aber auch keine Lösung sein. Die kostengünstige und sofort verfügbare Lösung wäre die Kompensation. Damit käme man ohne Steuererhöhung (die primär dem Staat und weil nicht in Forschung investiert der Umwelt keinen Deut hilft) und all den anderen Schrott relativ schnell an eine ausgeglichene Bilanz und könnte gleichzeitig die Preise halten und nach wir vor allen das Fliegen ermöglichen. Das kostet keine Unmengen, selbst wenn man es vernünftig macht. Und das sollten wir schon tun, um dem Klimawandel angemessen zu begegnen. Gleichzeitig wird es uns z.B. der Regenwald (den wir eh viel zu sehr abholzen) danken, wenn wir da mal ein paar Jahre aufrichtig aufforsten würden. Das würde uns zumindest Zeit für nachhaltige neue Technologien verschaffen. 
 

Würde…, aber…

Sobald man auch nur mit Green Fares anfängt, wird man aber direkt zerrissen. Obwohl nahezu jede andere Branche genau dasselbe macht … dennoch ist die Bahn furchtbar cool und nachhaltig. Wie soll man so arbeiten und wirklich etwas voranbringen, wenn jeder noch so ernst gemeinte Ansatz direkt zerrissen wird? Das ist doch auch keine Lösung.

Bearbeitet von Avroliner100
Geschrieben (bearbeitet)

@raphael Genau, so erreicht man gar nichts. Übrigens auch außerhalb der Urlaubszeit.

Oder man guckt sich mal an, was die größten CO2 Verursacher sind und nimmt sich diese vor. Angenommen diese Protestaktion wäre legitim (im Sinne der Diskussion), warum kümmert man sich um den Luftverkehr, dessen CO2 Bedeutung eher "symbolisch" ist?

Gemäß https://www.umweltbundesamt.de/daten/klima/treibhausgas-emissionen-in-deutschland/kohlendioxid-emissionen#kohlendioxid-emissionen-2023 kommen ca. 35% der Emissionen aus dem Energiesektor. Eigentlich müsste man ja da anfangen, wenn man wirklich etwas erreichen will, und nicht nur Symbol-Aktionen starten. 


Wenn man bpsw. die französischen und deutschen CO2-Werte pro Kopf vergleicht, der sieht, wie man effizient und effektiv etwas erreichen könnte. 

 

Klar, wir sind hier den Luftverkehr betreffend nicht 100% objektiv, aber wenn man etwas erreichen will, bringen bspw. 10% Reduktion von 35% halt mehr als 10% von 3% -  vor allem, wenn solche Aktionen dafür führen, das Thema Klimaschutz intuitiv mit "ich werde geärgert" verbunden wird.  Ich behaupte mal die wenigsten, die heute morgen in den Terminals oder davor gewartet haben kaufen sich auf Grund der Aktion heute morgen eine neue Solaranlage... 

 

MMn ist das bloße Eigen-PR von Leuten, die mal in den Nachrichten sein wollen, aber für den Klimaschutz erreichen diese Leute gar nichts. Da erreicht jeder Ingenieur der an nem NEO mitgeforscht hat (um bei der Luftfahrt zu bleiben) mehr ;) 

 

Bearbeitet von d@ni!3l
Geschrieben (bearbeitet)
vor 26 Minuten schrieb d@ni!3l:

Wieder mal die übliche Selbstherrlichkeit - alle anderen sind blind, nur du siehst wie die Welt läuft... 

Das habe ich nicht geschrieben und nicht behauptet. Die süffisante Frage müsstet ihr euch auch nicht gefallen lassen, wenn ihr nicht wirklich JEDES Mal, wenn das Thema aufkommt, wieder so schreiben würdet, als hättet ihr erst bei den Klimaklebern angefangen, euch mal mit Aktivismus und Protestbewegungen auseinanderzusetzen. Das meine ich doch mit "Ihr existiert im Kontext der Welt, die sich vor euch um euch herum entwickelt hat".

 

Anstatt dass ihr euch aber vielleicht mal anschaut, welche Dynamiken schon früher bei bestimmten gesellschaftlichen Problemen existiert haben, stolpert ihr lieber über die gleichen Fehler. Wenn mein Duktus Selbstherrlichkeit transportiert, dann schwingt bei eurer Herangehensweise an das ganze Thema eine riesige Portion Ignoranz für Geschichte und Gesellschaftspolitik mit.

 

vor 26 Minuten schrieb d@ni!3l:

Wie hilft man denn diesen Leuten, die du ansprichst im Kontext der Debatte? a) durch Aktionen wie heute morgen oder b) anders ? Ich behaupte man mit "a" erreicht man wenig.

Welches "anders" schwebt dir denn vor?

 

Das ist ja das geile. "So nicht." können alle. Wenn es aber darum geht, wie wir tatsächlich im demokratischen Rahmen den Klimawandel besiegen sollen, herrscht plötzlich komplette Stille im Äther. Denn bis jetzt haben alle demokratischen Prozesse, die in die Richtung arbeiten, nicht das Problem behoben.

 

Und nein, es ist keine legitime Antwort, einfach zu sagen, dann sollen sie sich halt Mehrheiten suchen. Denn der wichtige Unterschied zwischen Demokratie und Ochlokratie ist, dass in demokratischen Systemen bestimmte Werte auch gegen einen Mehrheitswillen verteidigt werden. Etwa, künftigen Generationen eine lebenswerte Welt zu hinterlassen. Das ist in Deutschland sogar gesetzlich verbrieft im Artikel 20a Grundgesetz.

 

 

Bearbeitet von Lucky Luke
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