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Beginnende Rezession: Kommt das grosse Airline-Sterben?


MrMuppet

Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Nachdem jetzt selbst die US-Notenbank eine Rezession fuer wahrscheinlich haelt duerfte es jedem klar sein, dass der Boom-Zyklus der Wirtschaft zu Ende ist. In den USA wird die Wirtschaft wohl schrumpfen und in Europa zumindest stagnieren. Die Luftfahrt ist bekanntermassen ein sehr Konjunktur-abhaengiges Geschaeft. Nun sind gerade 3 kleinere US-Fluggesellschaften pleite gegangen. Manche US und EU Airline hat im letzten Jahr nur ein bisschen Geld verdient oder gar Miese gemacht.

 

Wenn es jetzt wirtschaftlich etwas stuermischer wird, duerfte die Erloese der Airlines sinken. Was meint Ihr, werden wir ein groessere Airline-Sterben erleben? Und wenn das so kommt, wen wird es erwischen?

Geschrieben

In Amerika benutz(t)en einige Carrier immer noch ziemlich altes Material. Aloha Airlines flog 737-200, weil die CF-Engines der 737-300 bzw. 737-500 die kurzen aber häufigen Cycles des Inter-Island-Verkehrs nicht verknusen konnten (Wartungs-Kosten). Mit den steigenden Kosten für Öl werden Airlines mit "durstigen" Typen wie DC-9 (NWA), Tristar (ATA), 727 (Champion) oder 737-200 (Aloha) besonders hart getroffen.

 

Ich glaube es ist weniger die Rezension als der Ölpreis...

Geschrieben

Oelpreis und Konjunkturschwaeche sind Probleme, die Airlines, besonders in den USA mit leicht verfuegbarem und relativ billigem Kapital vertagen konnten und genau hier ist aktuell das Problem, dass auch schon Sabena und Swissair gekillt hat.

 

Wenn ploetzlich keiner mehr Kapital bereit stellen moechte ( selbst in den USA ), nicht einmal zu 12 % wie teilweise bei DL, ist der Laden schnell dicht.

 

Die price increases in 2007 hat man pauschal relativ gut durchboxen koennen ( hier auch schon entgegen einiger Prognosen von Experten ) , nur aktuell zielen einige low cost carrier nicht mehr nach, d.h eventuell hoehere Ticketpreise werden sofort relativiert und zwar durch fallende Nachfrage, sowohl durch die schwache Konjunktur als auch durch die Preiserhoehungen.

Geschrieben

Ich denke auch das weitere Anpassungen durch Rezession in den USA beim Luftverkehr sich erst in den nächsten 1-2 Jahren stärker bemerkbar macht, als die Tatsache der extremen Energiepreise aktuell.

Geschrieben

Nun hat es wenig ueberraschend Skybus erwischt. Der hohe Oelpreis hat denen mit Sicherheit geschadet, aber das Geschaeftsmodell kam in USA einfach auch nicht an. Ich denke, sie werden nicht die letzten sein, die den Loeffel abgeben.

Geschrieben

Wie bereits geschrieben, kann man Probleme durch steigende Spritpreise und fallende Nachfrage durch Kredite vertagen, nur wenn keiner mehr Kohle gibt, wird es schwierig...

Geschrieben

Skybus flog von Tertiaer- zu Tertiaerflughafen bot anfangs nicht mal ne Service-Hotline an. Dieses Geschaeftsmodell kam beim Kunden nicht an. Wie du als Akademiker mit Wirtschaftskenntnissen sicher weisst, kann jeder eine Ware unter Produktionspreis verkaufen.

 

Man war wohl anfangs gut finanziert und hat dann mehr Geld verbrannt als vorgesehen. Deshalb ist der Laden pleite. Ob man mit noch viel mehr Krediten so hatte wachsen koennen, dass irgendwann auch mal ein Gewinn drin gewesen waere, ist eine theoretische Frage.

Geschrieben

Naja, irgendwann wird es auch in den USA Ryanair-ähnliche LCCs geben. Vor 30 Jahren konnte sich auch noch niemand vorstellen, dass Southwest mal den legacies Paroli bieten wird. Dass ein Geschäftsmodell per se in den USA nicht funktioniert, was überall anderswo recht erfolgreich ist, erscheint nicht sehr wahrscheinlich, Es ist sicherlich schwieriger zu etablieren, aus einer Vielzahl von Gründen, und man braucht auch langen Atem, gewisse Adaptionen an das Umfeld, damit es klappt. Aber kategorisch auszuschließen, dass es klappen kann, halte ich für etwas gewagt. Das Skybus-Modell basierte ja auf der Idee, neuen Verkehr zu generieren und weniger, existierenden Verkehr umzuverteilen (so a la "Greyhound der Lüfte"). Deshalb hinkt m.E. der Vergleich mit den traditionellen Reisegewohnheiten der Amerikaner bei Flugreisen.

Geschrieben
SkyWAY macht auch dicht.

Sind dann also schon 5, oder?

 

Das hat aber wohl eher mit der neuen strategischen Ausrichtung des bisherigen Hauptkunden zu tun. Das kommt ja immer mal wieder vor, dass in den USA "Zulieferer" plötzlich dumm aus der Wäsche gucken. Nicht jeder kann es dann so machen wie ExpressJet und auf eigene Rechnung losfliegen.

Geschrieben

Nach Angaben der Airline sind die Gründe in den Kerosinpreise zusammen mit einer beginnenden Rezession suchen.

 

Wenn man sich auch mal ein paar Monate alte Presseberichte anschaut, kommen doch gewissen Zweifel, da die Erträge nur in einer Höhe von ca. 40% verglichen mit der Southwest lagen. Wenn man die nicht hat steigern können, würde ich die Gründe trotz guter Auslastung eher im Geschäftsmodell suchen, nur wird das die Skybus so schnell nicht zugeben.

 

Man kann sich aber mal überlegen, warum z.B. Oakland als S.F, Burbank als L.A., Punta Gorda als Fort Myers, St. Augustine als Jacksonville, Chicopee als Hartford, Gulfport/Biloxi als New Orleans, Newburgh als N.Y. City vermarktet wurden.

Geschrieben
...würde ich die Gründe trotz guter Auslastung eher im Geschäftsmodell suchen...

Eben - sollte dieses nämlich auf gesunden Beinen stehen, würde keine Bank der Welt den Geldhahn abdrehen und die Aussicht auf Kredittilgung des Gläubigers begraben.

Geschrieben
...Die Luftfahrt ist bekanntermassen ein sehr Konjunktur-abhaengiges Geschaeft.

 

Ja,aber nur in Teilbereichen.Konjunkturabhängig sind die Luftfracht und bei den Passagieren die Business Class.First und Eco sind kaum betroffen.Durch die immer engere internationale Verpflechtung in der Industrie aber auch der Menschen,nimmt die Konjunkturabhängigkeit nach Meinung vieler Insider deutlich ab.

 

LCC können sogar vom einer Konjunkturschwäche profitieren.

Geschrieben
Eben - sollte dieses nämlich auf gesunden Beinen stehen, würde keine Bank der Welt den Geldhahn abdrehen und die Aussicht auf Kredittilgung des Gläubigers begraben.

 

Viel zu pauschale Aussage, die eventuell zum Teil vor 2007 richtig gewesen waere, obwohl auch hier mit regional massive Unterschieden.

 

Aktuell wird genau umgekehrt ein Schuh draus, in den letzten 10 Tagen haben fast alle Geldgeber den Stecker raus gezogen und so die Airlines in Chapter 11 bzw. dann wohl Chapter 7 gezwungen, gerade um das zu retten, was zu retten ist in Sachen Kapital/Assets.

 

Zum einen weil man selber kein Geld mehr bekommt, selbst Giganten wie Credit Suisse oder UBS haben solche Probleme realisieren muessen, zum anderen weil das Geschaeftsmodell keiner US-Airline seit der Deregulierung auf gesunden Beinen stand, Southwest ausgenommen. Das wurde akzeptiert und mit entsprechenden risk premiums versehen oder einfach der amerkanischen Mentalitaet untergeordent, nur ist das seit dem letzten Sommer einfach anders...

 

Meine erste Aussage in diesem Thread sagte bereits alles deutlich aus, 'Problemchen' wie Nachfrage oder Kerosin konnte man bisher immer vertagen, nur dieses Mal wollen die Geldgeber Kohle sehen, weil sie selber keine haben.

 

Zudem war der recovery cycle wesentlich kuerzer als in den 1980 und 1990iger Jahren, so dass viele Airlines weniger Kapital sammeln konnten. Wie ich bereits vor Monaten geschrieben habe, ist das auch ein Grund warum die Konsolidierung in Form von Uebernahmen schwieriger wird, es aktuell fehlt das Kapital diese zu finanzieren...in dieser Qualitaet auch ein Novum in den USA.

Geschrieben
Ja,aber nur in Teilbereichen.Konjunkturabhängig sind die Luftfracht und bei den Passagieren die Business Class.First und Eco sind kaum betroffen.Durch die immer engere internationale Verpflechtung in der Industrie aber auch der Menschen,nimmt die Konjunkturabhängigkeit nach Meinung vieler Insider deutlich ab.

 

LCC können sogar vom einer Konjunkturschwäche profitieren.

 

Abhaengig von der Konjunktur sind alle Teilbereiche.

 

Wenn deine Aussage auf die Globalisierung abzielt, wird man dir wohl zum Teil Recht geben koennen, einige regionale Maerkte wachsen so stark, dass die alte Korrelation von 2:1 ( Wachstum ASM/Konjunktur ) eventuell regional nicht mehr stimmen.

 

Um es klarer zu formulieren; nur weil die USA Probleme haben, muss die LH nicht weniger Sitze von Europa nach Indien und China verkaufen, sie wird es aber wohl doch, allerdings nicht in dem Verhaeltnis, wie urspruenglich mal berechnet.

Geschrieben
...zum anderen weil das Geschaeftsmodell keiner US-Airline seit der Deregulierung auf gesunden Beinen stand.

Dann sind wir uns ja mal einig. Hätte Skybus Potenzial besessen, hätte man weiter finanziert, eventuell über private Investoren.

  • 1 Monat später...
  • 3 Wochen später...
Geschrieben

Das ist wie die Börse-man verbreitet Bullshit um billiger die Konkurrenten übernehmen zu können..

Niemand streitet ab dass es den Fluglinien wegen des Sprit's nicht schlecht geht- aber die Leute werden nicht aufhören zu verreisen!

Konsolidation Ja- totales Chaos Nein- denn auch der Sprit-preis ist nur künstlich auf den derzeitigen Level.

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