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Lufthansa bekräftigt Rückholgarantie für Passagiere


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Geschrieben

Für die betroffene Person ist die Rückholgarantie gut. Wenn die es sich aber um eine Person handelt, die an COVID-19 erkrankt, dann ist das nicht so gut für die anderen Mitreisenden. Sicher wird Lufthansa die ICAO-Empfehlung(!) einhalten ("Separate the ill person from the other passengers by minimum of 1 meter") und somit mindestens einen Sitz frei halten zu anderen Passagieren (wenn es die Auslastung erlaubt). Durch die Klimaanlage verteilen sich die Viren (gem. diverser wissenschaftlicher Studien) dann aber trotzdem durch das ganze Flugzeug! Mehr auch hier: https://www.pressebox.de/bx/1009320

Strömungssimulation_Kabine.jpg

Geschrieben

Die LH hätte für den Fall der Rückholung eines Covid infizierten auch die Möglichkeit auf der Langstrecke ihr Private Transport Compartment einzubauen. Dann wäre der Passagier mit Arzt in seinem eigenen Raum und eigener Sauerstoffversorgung, wodurch die Gefahr für den Rest der Gäste recht gering wäre.

Geschrieben
Am ‎07‎.‎06‎.‎2020 um 17:31 schrieb ProfScholz:

Für die betroffene Person ist die Rückholgarantie gut. Wenn die es sich aber um eine Person handelt, die an COVID-19 erkrankt, dann ist das nicht so gut für die anderen Mitreisenden. Sicher wird Lufthansa die ICAO-Empfehlung(!) einhalten ("Separate the ill person from the other passengers by minimum of 1 meter") und somit mindestens einen Sitz frei halten zu anderen Passagieren (wenn es die Auslastung erlaubt). Durch die Klimaanlage verteilen sich die Viren (gem. diverser wissenschaftlicher Studien) dann aber trotzdem durch das ganze Flugzeug! Mehr auch hier: https://www.pressebox.de/bx/1009320

 

Interessanter Link. Es scheint aber auch bei diesen Literaturrecherchen und Berechnungen so, dass das Ergebnis schon zu Beginn der Arbeit feststand. Insbesondere wenn am Ende festgehalten wird, dass bei Bus&Bahn die gleichen Risiken bestehen, aber man dort den Platz wechseln könnte, wenn der Nachbar anfängt zu husten. Das blendet nicht nur aus, dass in Bus&Bahn nicht nur gesessen, sondern häufig auch noch zusätzlich dicht gestanden wird und dass (wie im Artikel beschrieben) das Infektionsrisiko vor Auftreten der ersten Symptome am höchsten ist. Zudem ist eine Nachverfolgung (derzeit) noch nicht möglich.

 

Wenn weder gehustet noch geniest wird, entsteht Tröpfcheninfektion vor allem beim Sprechen und Singen. Deswegen sind Apres Ski, Karnevalssitzungen, Chorproben, Gottesdienste, Meetings und gemeinsame Essen besonders kritisch. Wenn man aber im Flugzeug nur döst, dann verteilen sich auch keine Viren in der Kabine.

 

Um das Ansteckungsrisiko zu belegen, wird auf symptomatische Influenza-Fälle ausgewichen. Dass noch keine Übertragungen von Covid19 im Flugzeug bekannt sind, wird mit fehlenden Untersuchungen und dem stark reduzierten Luftverkehr begründet. Doch gerade zur Hochzeit der Epidemie waren noch viele Passagiere mit Flugzeugen unterwegs und es gibt zahlreiche Fälle, in denen nachweislich Infizierte geflogen sind, z.B. Webasto München oder zuletzt der Flug nach China, als erst nach der Landung der Virus bei einem Passagier nachgewiesen wurde. In vielen Ländern werden bei Tests nach der Landung Infizierte identifiziert. Obwohl man dann aufgrund der Sitzpläne benachbarte Mitreisende untersucht, ist bisher noch keine Übertragung bekannt. Alle Gesundheitsämter ermittelt regelmäßig Ansteckungsketten.

 

Es spricht viel dafür, dass auch hier gilt, der Weg zum Flughafen (insbesondere mit Bus&Bahn)  ist das gefährlichste der Flugreise.

Geschrieben
Am 7.6.2020 um 17:31 schrieb ProfScholz:

Durch die Klimaanlage verteilen sich die Viren (gem. diverser wissenschaftlicher Studien) dann aber trotzdem durch das ganze Flugzeug! Mehr auch hier: https://www.pressebox.de/bx/1009320

Strömungssimulation_Kabine.jpg

 

 

Am 10.6.2020 um 02:25 schrieb Der Duesentrieb:

 

...oder zuletzt der Flug nach China, als erst nach der Landung der Virus bei einem Passagier nachgewiesen wurde.

 

Gibt es eigentlich nähere Informationen zu potentiellen Ansteckungen an Bord dieses Fluges? 

Geschrieben
vor 18 Stunden schrieb HAJ-09L:

Gibt es eigentlich nähere Informationen zu potentiellen Ansteckungen an Bord dieses Fluges? 

 

Ich nehme an, es gab keine weiteren Ansteckungen - sonst hätten wir es erfahren. China berichtet auch detailliert über "eingeschleppte" Infektionen im einstelligen Bereich - auch dort wurde der Flug nicht noch einmal erwähnt. Gegen eine Ansteckung im Flugzeug spricht nicht nur, dass dort wenig gesprochen oder gesungen wird, sondern auch die gute Lüftung und die virenfeindliche geringe Luftfeuchtigkeit. Selbst bei Paaren, die gemeinsam das Bett teilen und normalerweise viel sprechen, liegt die Übertragung nur bei 44 %. Ursache: Die Ansteckungszeit ist relativ kurz und es wird von einer großen Ungleichverteilung ausgegangen: viele Infizierte stecken keine weitere Personen an, wenige ganz viele. Solange niemand laut singend und hustend durchs Flugzeug läuft, sollte es relativ sicher sein.

Geschrieben
Am 15.6.2020 um 19:01 schrieb Der Duesentrieb:

 

Ich nehme an, es gab keine weiteren Ansteckungen - sonst hätten wir es erfahren. China berichtet auch detailliert über "eingeschleppte" Infektionen im einstelligen Bereich - auch dort wurde der Flug nicht noch einmal erwähnt. Gegen eine Ansteckung im Flugzeug spricht nicht nur, dass dort wenig gesprochen oder gesungen wird, sondern auch die gute Lüftung und die virenfeindliche geringe Luftfeuchtigkeit. Selbst bei Paaren, die gemeinsam das Bett teilen und normalerweise viel sprechen, liegt die Übertragung nur bei 44 %. Ursache: Die Ansteckungszeit ist relativ kurz und es wird von einer großen Ungleichverteilung ausgegangen: viele Infizierte stecken keine weitere Personen an, wenige ganz viele. Solange niemand laut singend und hustend durchs Flugzeug läuft, sollte es relativ sicher sein.

 

Unter dem geposteten Link werden Flüge beschrieben bei denen sich Passagiere mit SARS-CoV  angesteckt haben.

https://www.pressebox.de/bx/1009320

 

Zitat

Olsen et al. beschreibt einen Flug von Hong Kong nach Peking am 15.03.2020 über 3 Stunden mit einer Boeing 737-300 und 120 Personen an Bord (https://doi.org/10.1056/NEJMoa031349). Eine Person die an SARS-CoV erkrankt war, hat auf dem Flug 20 Personen sicher angesteckt (a = 0,056 1/h). Zwei angesteckte Personen saßen 7 Sitzreihen vor der erkrankten Person, eine angesteckte Person saß 5 Sitzreihen hinter der erkrankten Person (siehe Bild).

Yan et al. (https://doi.org/10.1101/2020.03.28.20040097) schreibt über einen Flug von Singapur nach Hangzhou am 23.01.2020. Eine erkrankte Person mit COVID-19 hat auf dem Flug über 5 Stunden mit 325 Passagieren und Besatzungsmitgliedern 12 Personen angesteckt (a = 0,0074 1/h).

Eldin et al. (https://doi.org/10.1016/j.tmaid.2020.101643) berichtet über eine Ansteckung mit SARS-CoV-2 auf einem Flug mit Air France (AF775) von Paris nach Yaoundé mit Stopp in Bangui, (Zentralafrikanischen Republik) am 24.02.2020. Es konnte hier nur herausgearbeitet werden, dass auf diesem Flug eine Person eine andere Person mit SARS-CoV-2 angesteckt hat. Weitere mögliche Ansteckungen sind unbekannt.

 

Geschrieben

Das Problem bei diesen Fällen ist aber leider, dass es sich absolut nicht beweisen lässt, wo diese Ansteckung erfolgt ist.

Denn gerade der Fall des Fluges Hong Kong nach Peking zeigt, dass es mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht im Flieger passiert ist. Hier ist ehr zu vermuten, dass es beim Einchecken, bzw. an der Gepäckaufgabe, der Sicherheitkontrolle, am Gate, beim Bording, beim Aussteigen oder bei der Gepäckausgabe passiert ist. Man sieht, es gibt (leider) unzählige weitere Möglichkeiten.

 

Deswegen, der Sicherheitsabstand während des Fluges ist ja ganz nett gemeint, nur verhindert er nur einen kleinen Teil der möglichen Infektionen, erzeugt aber im Gegenzug eine scheinbare Sicherheit, die nicht vorhanden ist.

Geschrieben

Im Flieger, ja!

 

Nur ist der Flug selber, für den durchschnittlichen Mallorca-Urlauber, der mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreist, im Normalfall maximal 1/4 der Reisezeit. Die restliche Zeit verbringt er in Bus und Bahn und im Terminal.

Es ist aber sehr menschlich, dass jemand, dem man im Flugzeug ein großes Gefühl von Sicherheit gibt, dann leider außerhalb dieses Flugzeugs deutlich lässiger mit den sicherheitlichen Aspekten umgeht.

Von daher bleibe ich dabei, für die komplette Reise bringt der freie Mittelsitz keine deutliche Steigerung der Sicherheit. Er könnte im Gegenteil sogar schaden.

Geschrieben

Es wird ja immer so getan als würde Covid 19 allein durch die Luftfahrt übertragen. Gewiss, per Flugzeug geht es schneller. Andererseits verkehren zwischen China und Europa immer noch Züge. Leider erfährt man nirgends, inwieweit diese die Seuche entlang der Transsibirischen Eisenbahn verbreitet haben. 

Zumindest in der "Harten Klasse" ist es nicht unüblich, vier wildfremde Personen in ein Abteil zu legen - und da müssen sie dann einige Nächte zusammen in unklimatisierten Waggons reisen.

Wäre man zwischen China und Europa allein auf die Eisenbahn angewiesen, hätte uns das Virus wahrscheinlich erst später erreicht - aber dann bestimmt mit Macht.

 

Geschrieben
vor einer Stunde schrieb Wolfgang Stephan:

Wäre man zwischen China und Europa allein auf die Eisenbahn angewiesen, hätte uns das Virus wahrscheinlich erst später erreicht - aber dann bestimmt mit Macht.

So wie SARS 2001?

 

Die Integration Chinas in die globalisierte Welt und die weitere Globalisierung seit 2001 hat dazu beigetragen, dass sich Covid-19 so schnell weltweit verbreitet hat. Würde es nur die Eisenbahn oder die Schifffahrt geben hätte das Virus besser begrenzt werden können. Alleine weil eine Zugfahrt von China nach Europa fast so lange dauert wie die Inkubationszeit. Während ein hoch-infektiöser Patient ohne jede Symptone einmal um die Welt fliegen kann bevor Symptome auftreten. 

Geschrieben
Am 19.6.2020 um 11:45 schrieb Frank for future:

 

Unter dem geposteten Link werden Flüge beschrieben bei denen sich Passagiere mit SARS-CoV  angesteckt haben.

https://www.pressebox.de/bx/1009320

 

Olsen et al. beschreibt einen Flug von Hong Kong nach Peking am 15.03.2020 über 3 Stunden mit einer Boeing 737-300 und 120 Personen an Bord (https://doi.org/10.1056/NEJMoa031349). Eine Person die an SARS-CoV erkrankt war, hat auf dem Flug 20 Personen sicher angesteckt (a = 0,056 1/h). Zwei angesteckte Personen saßen 7 Sitzreihen vor der erkrankten Person, eine angesteckte Person saß 5 Sitzreihen hinter der erkrankten Person (siehe Bild).

Yan et al. (https://doi.org/10.1101/2020.03.28.20040097) schreibt über einen Flug von Singapur nach Hangzhou am 23.01.2020. Eine erkrankte Person mit COVID-19 hat auf dem Flug über 5 Stunden mit 325 Passagieren und Besatzungsmitgliedern 12 Personen angesteckt (a = 0,0074 1/h).

Eldin et al. (https://doi.org/10.1016/j.tmaid.2020.101643) berichtet über eine Ansteckung mit SARS-CoV-2 auf einem Flug mit Air France (AF775) von Paris nach Yaoundé mit Stopp in Bangui, (Zentralafrikanischen Republik) am 24.02.2020. Es konnte hier nur herausgearbeitet werden, dass auf diesem Flug eine Person eine andere Person mit SARS-CoV-2 angesteckt hat. Weitere mögliche Ansteckungen sind unbekannt.

 

Alle drei Studien taugen nicht als Beleg für die Übertragung von Covid-19 während eines Fluges. Es handelt sich zum Teil um Preprints, die noch nicht geprüft wurden und vielleicht auch nie veröffentlich werden.

 

Die erste Studie bezieht sich auf einen Flug von 2003 und daher wohl kaum auf Covid-19, sondern wie richtig zitiert auf SARS. Frank for Future hat eben mal (wie üblich?) die Fakten (das Datum) verändert. Im Original heißt es:  "Olsen et al. beschreibt einen Flug von Hong Kong nach Peking am 15.03.2003 über 3 Stunden mit einer Boeing 737-300 … ".  Die Studie ist unter dem angegeben Link nicht mehr auffindbar.

 

Die zweite Studie ist schon besser. Allerdings liegt der Schwerpunkt auf den Krankheitsverläufen (alle mild) und deren Behandlung. Man hat weder alle Passagiere getestet noch Sitzpläne ausgewertet. Ein Patient hatte Symptome direkt nach dem Flug, weitere 9 Passagiere einige Tage später. Alle mussten in Quarantäne, so dass eine Ansteckung nach dem Flug unwahrscheinlich ist. Allerdings haben die Autoren wenig unternommen, um auszuschließen, dass die Infektionen bereits (unabhängig) vor dem Flug bestanden. Viele Passagiere kamen aus damaligen Risikogebieten. Keine der Passagiere trug während des Fluges  (und wahrscheinlich auch nicht in den Flughäfen) eine Maske. Nur das Bordpersonal trug Masken. Hier konnte keine Ansteckung nachgewiesen werden, obwohl die Wahrscheinlichkeit einer Übertragung aufgrund der Interaktion mit den Infizierten am höchsten ist. Die Autoren schließen selbst, dass Übertragungen im Flugzeug milde verlaufen. Gründe (geringe Viruslast?) fehlen und wurden nicht untersucht. Zudem scheinen die Masken das Personal geschützt haben. Noch besser ist es, wenn auch die Infizierten (also alle Passagiere) eine Maske tragen würden.

 

Die letzte Studie kann man dagegen vergessen. Es fand überhaupt keine Untersuchungen der Passagiere statt. Mehr oder weniger schlecht wurden bei einem Patienten verschiedene Übertragungswege ausgeschlossen. Dabei hatte die Frau des Infizierten vom 25-29.2. eindeutige Covid19-Symptome. Bei einer Testung am 3.3. konnte aber keine Infektion bei ihr nachgewiesen werden, was zu einem so späten Zeitpunkt nicht ungewöhnlich wäre (Virus ist im Rachen nicht mehr nachweisbar). Der Ehemann wurde am 6.3. nach dem Auftreten von Symptomen getestet. Da im Umfeld keine weiteren Erkrankten bekannt waren, kam der Flug am 25.2. in Verdacht. Aber auch hier wurden keine Sitzpläne etc. ausgewertet.

 

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