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Pilotenausbildung nach dem Studium oder Ingeneur bleiben ?


DerNewcomer

Empfohlene Beiträge

Guten Abend liebe Gemeinde. 

Ich bin seit ca. 1 Jahre mit meinem Masterstudium in Informatik fertig (bin 25). Aktuell arbeite ich für ca. 60k 100% Home-Office mit komplett flexiblen Arbeitszeiten.

 

Da ich sehr gerne Reise (am liebsten will ich alle Länder der Welt besuchen), ein Technik / Aviation Fan bin und mir der reine Bürojob doch nicht so viel spaß macht wie gedacht überlege ich nun eine Ausbildung als Pilot anzufangen.

 

Ich wohne direkt in der nähe der privaten Flugschulen RWL und FFL, müsste also nicht umziehen. Außerdem könnte ich die Ausbildung wahrscheinlich sehr gut nebenberuflich machen, da meine Arbeitszeiten wirklich komplett flexibel sind. Ich kann einfach mal einige Stunden Morgens zum Fliegen / Schule oder sonst was frei nehmen und in den Abend verschieben.

 

Mit meinem Erspartem sowie dem Gehalt sollte ich die Ausbildung auch relativ Schuldenfrei absolvieren können (ich rechne so mit 60-65k Ausbildungskosten)

 

Nun meine Fragen:

  1. Macht es überhaupt Sinn in dem Alter noch die Ausbildung an zu fangen?
  2. Macht es überhaupt sinn "ohne Airline im Rücken" in der aktuellen Lage eine solche Ausbildung an zu fangen?
    1. Wie gut stehen die Chancen jemals "bei den Großen" (z.B. LH, AF/KLM, etc) rein zu kommen wenn man nicht bei denen die Ausbildung gemacht hat?
  3. Macht das ganze finanziell sinn ? Kurz / Mittelfristig rechne ich als Informatiker mit 70k Gehalt - In der Schweiz habe ich aber auch schon Angebote für 105-110k bekommen. 
  4. Macht es Sinn Pilot werden zu wollen um viele Länder kennen zu lernen? (Könnte ja auch passieren das man nur 5 mal am Tag Malle sieht)
  5. Wie ist die Work/Life Balance als Pilot ? Von den Billigairlines hört man da ja echte Horrorgeschichten
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Hm, ich muss vorab sagen, ich hab nie angestrebt, Pilot über die Privatfliegerei hinaus zu werden. Ich hab also den Werdegang nie selbst durchlaufen.

Trotzdem war mein erster Gedanke, dass zu vermutlich etwas zu naiv an die Sache rangehst.

 

Mal nebenher ne Pilotenausbildung, zusätzlich zum normalen Job? Glaub bei ner Domina ist es günstiger, und tut auch weh. 

 

Nach der Ausbildung wirst du vermutlich erst mal Kurzstrecke hopsen. Bis da mal exotischere Länder als die typischen Warmwasserziele rausspringen, dürfte es einige Jahre dauern.

 

Und ob so viel Zeit zum was sehen hast, ist auch fraglich. Klar, man hat mal n Ruhetag an der Destination. Aber halt auch Jetlag. Irgendwann kennst dann vielleicht Manhattan, aber nichts außerhalb der Insel. Weil schon der Aufwand, nur mal nach New Jersey rüber zu fahren, zu hoch wird.

Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, ich kenne n paar Bars in Korea, in unmittelbarer Umgebung zu den Werften. Aber außer denen und der Strecke zum Flughafen war nichts realistisch anschaubar, was nicht über n paar Stunden in der Nähe zu Fuß herumstreichen erreichbar war.

 

Finanziell kannst als Pilot natürlich schon gut verdienen, aber ob sich die paar Euro mehr so sehr lohnen? Ist es wirklich das Geld was glücklich macht? Dann würde ich eher davon abraten, diesen Pfad einzuschlagen.

 

Und zur Work-Life-Balance: Natürlich hat man Ruheperioden, die Airlines hätten nämlich gerne fittes Personal in Reihe 0. Blöd ist nur, dass die meisten Bekannten nicht am Mittwochmorgen frei haben und man deswegen alleine zur Kartbahn oder zum Wandern oder in die Kunstgalerie muss.

Und beim Grillfest am Wochenende haut sich jeder n Bier oder mehrere rein, außer natürlich DerNewcomer - dem Dienstplan sei Dank... 

 

Mein Tipp: Überlege dir das nochmal ganz genau. Am Ende ist es viel weniger romantisch, als man sich das vorher mal vorstellt.

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Ich kann das, was @abdul099 geschrieben hat aus meiner ehemaligen beruflichen Sicht nur unterstreichen. Ich erkenne nur weiche Faktoren (außer der Finanzierung), die Deinem Veränderungsgedanken zugrunde liegen. Das ist aus meiner Sicht zu wenig in der heutigen Zeit mit den globalen Krisen und Veränderungen, die wir jetzt erleben. Die Auswirkungen auf die Luftfahrt sind noch nicht absehbar. Du hast jetzt einen ziemlich krisensicheren Job und verdienst gutes Geld. Homeoffice wird sich zwar nicht in Luft auflösen, weil die Unternehmen Gefallen daran gefunden haben, sich aber wohl eher auf ein machbares und vernünftiges Maß einpendeln. Deine Leidenschaft zu Reisen möchte ich unterstützen; Reisen bildet! Aber das kannst Du auch in Deinem Job als Informatiker bei den vielen Urlaubstagen, die in Deutschland üblich sind. Also, überleg Dir das nochmal genau; ich rate Dir jedenfalls ab.

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vor 16 Stunden schrieb DerNewcomer:

Guten Abend liebe Gemeinde. 

Ich bin seit ca. 1 Jahre mit meinem Masterstudium in Informatik fertig (bin 25). Aktuell arbeite ich für ca. 60k 100% Home-Office mit komplett flexiblen Arbeitszeiten.

 

Da ich sehr gerne Reise (am liebsten will ich alle Länder der Welt besuchen), ein Technik / Aviation Fan bin und mir der reine Bürojob doch nicht so viel spaß macht wie gedacht überlege ich nun eine Ausbildung als Pilot anzufangen.

 

Ich wohne direkt in der nähe der privaten Flugschulen RWL und FFL, müsste also nicht umziehen. Außerdem könnte ich die Ausbildung wahrscheinlich sehr gut nebenberuflich machen, da meine Arbeitszeiten wirklich komplett flexibel sind. Ich kann einfach mal einige Stunden Morgens zum Fliegen / Schule oder sonst was frei nehmen und in den Abend verschieben.

 

Mit meinem Erspartem sowie dem Gehalt sollte ich die Ausbildung auch relativ Schuldenfrei absolvieren können (ich rechne so mit 60-65k Ausbildungskosten)

 

Nun meine Fragen:

  1. Macht es überhaupt Sinn in dem Alter noch die Ausbildung an zu fangen?
  2. Macht es überhaupt sinn "ohne Airline im Rücken" in der aktuellen Lage eine solche Ausbildung an zu fangen?
    1. Wie gut stehen die Chancen jemals "bei den Großen" (z.B. LH, AF/KLM, etc) rein zu kommen wenn man nicht bei denen die Ausbildung gemacht hat?
  3. Macht das ganze finanziell sinn ? Kurz / Mittelfristig rechne ich als Informatiker mit 70k Gehalt - In der Schweiz habe ich aber auch schon Angebote für 105-110k bekommen. 
  4. Macht es Sinn Pilot werden zu wollen um viele Länder kennen zu lernen? (Könnte ja auch passieren das man nur 5 mal am Tag Malle sieht)
  5. Wie ist die Work/Life Balance als Pilot ? Von den Billigairlines hört man da ja echte Horrorgeschichten

 

Wenn Du die Welt sehen willst, dann reise lieber als Jobnomade "light". Gerade in der IT wird das normale Office nie wieder zurück kommen (sonst wechselst eben die Firma, 60k ist für Informatik eh wenig). Kenne viele Kollegen (aus der Informatik), die alle 3 Monate den Aufenthaltsort wechseln und von dort remote arbeiten. Bisschen schwierig wird's manchmal bei Terminen, wenn man in zu extremen Zeitzonen ist, aber alles nichts, was man nicht hin kriegt. 

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vor 1 Stunde schrieb locodtm:

60k ist für Informatik eh wenig).

Im ersten Jahr?

Nicht wirklich!

 

Aber auch ich würde dringend davon abraten, den sicheren Job, gegen einen unsicheren einzutauschen.

Und das nur, weil die Vorstellungen des Pilotenberufs, in meinen Augen, etwas romantisiert werden.

 

Ich arbeite in der Beratung und IT.

Das Gehalt sollte nach ein paar Jahren locker reichen, sich die Gegenden der Welt in der Freizeit anzusehen, die einen dann wirklich interessieren. Mir fehlen, nach nun fast 30 Jahren in der Branche, einzig noch die Pinguine in der Antarktis. ;) 

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vor 32 Minuten schrieb jubo14:

Mir fehlen, nach nun fast 30 Jahren in der Branche, einzig noch die Pinguine in der Antarktis. ;) 


Da hast Du wohl noch etwas Zeit. Reinhard Hardegen (U-Boot-Kommandant im 2. Weltkrieg) war 82 Jahre alt, als er die Pinguine in der Antarktis besuchte.

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Als Idee, dein Leben fängt ja jetzt erst richtig an….

 

Wenn du da Interesse dran hast, fang vielleicht einfach mit dem PPL an. Du bist noch das „lernen“ gewohnt, daher sollte Theorie recht schnell über die Bühne gehen. Und mit der Praxis lernst du dann das Grundlegende kennen.

Da ist erstmal der zeitliche und finanzielle Rahmen klar und du sprengst nicht sofort alle Strukturen.

 

Und wenn es gefällt, ja dann geh den nächsten Schritt. Es gibt soviel mehr in der Luftfahrt, als die großen Carrier. Es gibt mehr als den einen einzigen Weg ins Cockpit. 

 

Aber ich glaube generell kann man sagen, wenn du beruflich verreist, hat das selten was mit Urlaub zu tun und noch seltener was mit „Welt kennen lernen“. 

 

Bearbeitet von wartungsfee
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