Zum Inhalt springen
airliners.de

Was / wem nutzen die neuen „Malta AOCs“


Empfohlene Beiträge

Hi :)

 

Es scheint ja mittlerweile mehr und mehr zum guten Ton zu gehören, mindestens ein AOC in Malta zu besitzen. Anfangs waren es bloß der Bodensatz der ACMI Buden (Smartlynx etc.), aber mittlerweile hat jeder Lowcostler entweder schon ein AOC in Malta oder hat es im Aufbau. 

Ist hier jemand unterwegs, der ein bisschen Licht ins Geblubber der Pressemitteilungen bringen kann? Hat das ausschließlich unternehmenssteuerliche Gründe oder steckt da mehr hinter? 
In einem Interview mit „routesonline.com“ sagt der Director der Maltesischen CAA “We stick to a simple model, not having too many strange restrictions in place like in some other countries. We want to be fair. We sit down, we analyze and offer a better plan, establishing good processes.”

 

Ist klar. Mit dem nötigen Wohlwollen unterstelle ich ihm jetzt mal, dass das alles zwar nicht die Hauptgründe sind - aber sind es zumindest Nebengründe? Was machen die Malteser anders? Ist ja dennoch ein EASA Mitgliedsstaat und daher dürfte es regulatorisch doch gar nicht so einfach sein, im Sinne der Airlines aus der Reihe zu tanzen?

 

Würde mich sehr interessieren, vielleicht kommt hier ja was bei rum :)

Liebe Grüße ans Forum

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ganz einfach - es fallen europaweit die geringsten Steuern an:

 

Zitat

In Malta gelten offiziell 35% Körperschaftsteuer jedoch gleichzeitig eine Erstattung für ausländische Gesellschafter in Höhe von 80%.

Seit 2019 können Unternehmen unter bestimmten Bedingungen eine Gruppe bilden und nur eine einzige, konsolidierte Steuererklärung einreichen. Im von uns empfohlenen Model gründen Sie eine maltesische operative Gesellschaft und eine maltesische Holding - wenn Sie nicht in Malta wohnen. Ist ihr Wohnsitz in Malta gründen Sie noch eine Schottische Limited Partnership (LP). Alle Gesellschaften bilden eine Holdingstruktur bzw. eine Unternehmensgruppe.

Die operative Malta-Gesellschaft und ihre maltesische Holding können so gemeinsam steuerlich veranlagt werden indem eine konsolidierte Steuererklärung erstellt und eingereicht wird. Die 35% fälligen Körperschaftssteuern der maltesischen Gesellschaft werden direkt mit der Rückerstattung an die Holding der ausländischen Gesellschafter verrechnet. Effektiv sind nur 5% Steuern an die Steuerbehörden zu zahlen.

Damit ist Malta EU-Meister und Niedrigsteuerland Nummer 1 innerhalb EU. Durch die Einführung von CFC-Rules im Zuge der durch die ATAD notwendig gewordenen EU-Verordnungen in Malta wird es zwar ausländischen Firmen schwieriger gemacht, von den steuerlichen Vorteilen zu profitieren. Mit der richtigen Beratung und insbesondere wenn Sie in Malta wohnen ist dies jedoch weiterhin möglich.

 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 19 Stunden schrieb Leon8499:

Die Steuerhandhabung für die Mitarbeiter wird regelmäßig als Argument angeführt, da sollen die maltesischen AOCs wohl recht pflegeleicht sein. Ryanair hat seine deutschen Mitarbeiter ja nach Malta verschoben, und EW hat das mit den EWE-Basen vor.

Ja, das habe ich bzgl. der „neuen“ EW Europe auch gelesen. Scheint mir jedoch eher eine Nebelkerze zu sein, schließlich müsste man sich lediglich ein Land mit gültigem Doppelbesteuerungsabkommen aussuchen. Davon gibts einige.

vor 18 Stunden schrieb TobiBER:

Ganz einfach - es fallen europaweit die geringsten Steuern an:

 

 

Danke dafür. Habe aus gegebenem Anlass mal die Jahresabschlüsse einiger Airlines durchforstet und dabei beispielsweise für das FY22 bei Wizzair gelesen, dass ganze 0.1% Steuern gezahlt wurden. Macht Sinn und wäre in D sicherlich ähnlich abgelaufen, bei dem ganzen anrechenbaren Verlust. 
 

Kann es also sein, dass ein Malta AOC dann Sinn ergibt, wenn man Gewinne erwartet, die nach Malta geschoben werden können? Ansonsten würde das bei einer Steuerquote von 0.1% irgendwie keinen Sinn ergeben

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor einer Stunde schrieb BaguetteJet:

Kann es also sein, dass ein Malta AOC dann Sinn ergibt, wenn man Gewinne erwartet, die nach Malta geschoben werden können? Ansonsten würde das bei einer Steuerquote von 0.1% irgendwie keinen Sinn ergeben

Die Steuerquote von 0,1 % ist (auch) das Ergebnis diverser Steueroptimierungen. Um die Covid-Effekte zu ignorieren am Beispiel von Wizzair 2019: Der Konzern hat im GJ einen Vorsteuergewinn in Höhe von 300 Mio. EUR erzielt. In der Schweiz, in der der Konzern seinen steuerlichen Sitz hat, wären darauf 23,4 Mio. EUR Steuer fällig gewesen.Gezahlt hat man 0,2 Mio. EUR.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Nicht zu vergessen ist auch, das Malta einen recht einfachen Prozess zur erlangung eines AOCs hat. Es gibt hier meines wissens nach keine national requirements welche umgesetzt werden müssen. Auch der dazugehörige Part-CAMO  gehört dazu, somit ist auch die Erstellung des Wartungsprogrammes ein "einfaches" da hier nicht wie z.B. in DE es vollgeladen ist mit unnötigen nationalen Bestimmungen.

Bearbeitet von tigersstift
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde Dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde Dich hier an.

Jetzt anmelden
×
×
  • Neu erstellen...