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airliners.de

Spanair-Unglück in Madrid (20AUG08)


Lansbulten

Empfohlene Beiträge

Geschrieben

>>>Viele deutsche empfinden es als noch schlimmer wegen den Deutschen.

 

Das ist sicher richtig, sollte aber nicht so pauschal unergaenzt stehenbleiben:

 

Viele Deutsche koennen sich hier, anders als bei anderen Flugzeugabstuerzen (morgen wird kein Hahn mehr nach der Itek-737 kraehen), vorstellen, selber an Bord gegangen zu sein.

 

Der Psychologe nennt das Involvement, dessen Grad hier hoeher ist.

Geschrieben

Hi.

Wenn deutsche an Bord gewesen währen von Itek air würde es 100%ig nicht so ein Aufstand geben.

Jeder Mensch finde ich egal ob Spanier, Afrikaner oder Deutscher(u.s.w) soll gleich behandelt werden.

So viel zum Thema " Menschenrechte"

Geschrieben
Hi.

Wenn deutsche an Bord gewesen währen von Itek air würde es 100%ig nicht so ein Aufstand geben.

Jeder Mensch finde ich egal ob Spanier, Afrikaner oder Deutscher(u.s.w) soll gleich behandelt werden.

So viel zum Thema " Menschenrechte"

 

Mal ganz ehrlich...wie alt bist Du ?

 

Michael (48)

Geschrieben

Also ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, das so eine Aussage von einem erfahrenen Piloten über die Lautsprecher kommt:

"Ein Licht ist angegangen, aber ich weiß nicht, was es bedeutet"

 

Und wenn auf dem Video wirklich zu sehen ist, was da beschrieben wurde, dann scheint der Richter mit seiner Nachrichtensperre nicht wirklich ernst genommen zu werden...

Geschrieben

Das ist ja wohl die Krone aller dämlichen "Berichte" zum Hergang. "Dem Bericht zufolge könnte sich eines der Triebwerke umgedreht haben". Sicher hat sich auch der Pilot die Zeit genommen um die Paxe vom drohenden Unheil in Kenntniss zu setzen: "Es ist ein Licht angegangen, aber ich weiß nicht, was es bedeutet." Ich hoffe den Schreibazubis geht auch mal ein Licht auf. Schnaub.

 

Hier auf der HP ist aber auch von einem Bericht zu lesen, in dem die Ermittler der eingerasteten Schubumkehr nachgehen. Das war uns ja auch schon auf einem der frühen Bilder aufgefallen.

Geschrieben
Das ist ja wohl die Krone aller dämlichen "Berichte" zum Hergang. "Dem Bericht zufolge könnte sich eines der Triebwerke umgedreht haben".

 

Die Qualität der Süddeutschen Zeitung.

Vom anderen Revolverblatt, das nicht viel besser recherchiert als die Süddeutsche, war heute überall in der Stadt folgende Schlagzeile zu lesen:

 

Der letzte Funkspruch des Todespiloten

 

Ah, dachte ich, jetzt ist der Voice-Recorder ausgewertet. Weit gefehlt, es werden in reisserischer Weise "Britische Medien" zitiert:

 

http://www.bild.de/BILD/news/vermischtes/2...er-spanair.html

 

Ich darf mich einfach nicht so aufregen...

Geschrieben

ihr müsst euch den satz hier durch lesen

 

Solche Zwischenfälle seien „alltäglich“, erklärte Spanair. Alle Airlines hätten damit zu tun.

 

dann geht es den ein oder anderem hier im Forum wieder besser.

Geschrieben

Hier noch eine "Sicherheitsstatistik" der Lufthansa-Partner, bei welcher mir schon in der zweiten Zeile ein Fehler ins Auge sticht:

 

http://www.bild.de/BILD/news/vermischtes/2...sa-partner.html

 

Was war denn am 8. Januar 1989 mit einer British-Midland 737 in Kegworth los?

 

Weiter habe ich die Zahlen nicht verglichen. Das Vergessen des BMI-Unfalles ist aber schon ein starkes Stück.

Zudem ist die Frage, ob hineinfusionierte Partnerairlines auch in die Statistik gehören (Lauda Air, Crossair).

 

Weiter unten kommt hier eine Schlagzeile, wo die Überlebenden sassen:

 

Wie konnten inmitten dieses Infernos Menschen überleben? Alle der 19 Überlebenden sollen in den Sitzreihen 14 bis 17 gesessen haben!

 

Gleichentags kommt aber die Mitteilung der Stewardess auf 1E und des Geschäftsmannes in Reihe 2, die überlebt haben...

Geschrieben

Ich würde mir mal so ne "Analyse" "Wie sicher ist Zeitungslesen?" über (Boulevard-)Zeitungen wünschen, wie lange sie existieren, wie viele falsche Meldungen sie schon gebracht haben, wie oft sie verklagt oder zu Gegendarstellungen gezwungen wurden und das ganze natürlich mit der Auflagenstärke verkuddelt. Die BLÖD-Zeitung würde den ersten Platz vermutlich noch als Erfolg buchen.....

aber das ist natürlich rein spekulativ... (ist ja in Mode)

Geschrieben

Ihr beschwert Euch einerseits über die Einstellung der Medien, diskutiert aber andererseits genau über deren "Berichterstattung" mit Links, etc.

 

Genau DAS ist doch, was diese Medien erreichen wollen und womit sie sich finanzieren.

 

Ich werde momentan einen Teufel tun, mich an irgendwelchen Spekulationen über die Unfall-Ursache hinreissen zu lassen, oder sogenannte Experten zu zitieren.

 

Wir werden alle früh genug die Ursache erfahren!

Geschrieben

>>>Was war denn am 8. Januar 1989 mit einer British-Midland 737 in Kegworth los?

 

Der Klops fiel mir schon in der Printversion, die ich im Zug geschenkt bekam, auf. Total augenfaellig und peinlich.

 

 

>>>Zudem ist die Frage, ob hineinfusionierte Partnerairlines auch in die Statistik gehören.

 

Finde ich nicht, eher schon Franchisees und Toechter.

 

Crossair ist natuerlich ein anderes Thema, das ist ein weiterer dicker dicker handwerklicher Fehler, SR 111 in die Statistik fuer die heutige Swiss aufzunehmen. Da gehoeren die zwei toedlichen Unfaelle der Swiss née Crossair 2000 und 2001 rein, und sonst nichts.

 

 

Generell hielte ich es ohnehin fuer aussagekraeftiger, Unfaelle auszuwerten, die Airlines in der Zeit ihrer Star-Mitgliedschaft passiert sind. Ich habe das mal gemacht, kopiere ich unten rein, erst noch ein wenig Bild-Zerfleddern:

 

>>>Weiter habe ich die Zahlen nicht verglichen.

 

Voilà:

 

BD: Kegworth, wie gesagt

 

OZ: 68 Tote statt wie angegeben 63

 

TP: unfallfrei seit 77 statt wie angegeben 80

 

SQ: Als zweiten Unfall Learjet auf Ausbildungsflug aufgenommen, was man bei LH richtigerweise auch nicht gemacht hat; 85 Tote statt wie angegeben 87

 

TK: 734 @ Ceyhan 99 nicht aufgenommen (sechs Tote) - bewusst, weil Ferry? Nicht konsistent mit SQ und MS

 

US: Sehr abenteuerlich: Hatte zwischen 89 und 94 fuenf toedliche Unfaelle, von denen keine zwei in der Summe auf 34 Tote kommen

 

UA: 11.9.01 nicht aufgenommen, nicht konsistent mit MS

 

SK: Ground Casualties nicht mitgezaehlt. Entweder, man zaehlt die 110 Toten in der SK-Maschine, oder die 118 insgesamt, 114 SK+Citation geht aber nicht

 

LX: Siehe oben, Geschichte von SR und LX nicht verstanden

 

MS: MS990, das Malta-Hijacking und der A300 auf Trainingsflug sind inkludiert - was ich richtig finde, aber dann muessten im Wege der Konsistenz der 11.9.01 bei UA und der TK-Ferry-Flight ebenfalls aufgelistet werden.

 

 

Bottom Line: Die Liste ist fuern A.rsch.

 

 

Hier mal etwas valideres, die Liste der Totalverluste von Mitgliedern der Star Alliance einschliesslich Toechter bzw. Franchisees:

 

Datum - Airline - Typ - Tote - Passagierflug - Mainline

16.12.97 - AC - CR1 - 0 - ja - ja

28.12.97 - UA - 741 - 1 - ja - ja

11.12.98 - TG - 312 - 101 - ja - ja

8.10.99 - SK - S20 - 0 - nein - nein

16.2.00 - NH - YS1 - 0 - ja - nein

31.10.00 - SQ - 744 - 83 - ja - ja

3.3.01 - TG - 734 - 1 - nein - ja

13.5.01 - UA - 722 - 0 - nein - ja

11.9.01 - UA - 762 - 65+612 - ja -ja

11.9.01 - UA - 752 - 44 - ja - ja

16.9.01 - RG - 732 - 0 - ja - ja

8.10.01 - SK - M87 - 110+4+4 - ja - ja

18.3.02 - RG - 721 - 0 - nein - nein

26.6.02 - NH - 762 - 0 - nein - ja

17.6.08 - US - D38 - 0 - nein - nein

20.8.08 - JK - M82 - 154 - ja - ja

Geschrieben
Wie kommen die an die ganzen Fotos?

 

Ich kann nicht nachvollziehen, wie die Angehörigen private Fotos rausgeben können!

 

http://www.bildblog.de/2704/witwenschuetteln-20/

 

Zum Witwenschütteln kommt noch das Nachbarnbedrängen: Ich hab mal erlebt, dass jemand aus unserem ehemaligen Haus der Brandstiftung bezichtigt wurde - noch keine Verurteilung, nur ein Verdacht. Ein Reporter der überregionalen Zeitung klingelte das ganze Haus durch und fragte nicht nur die Betroffenen nach Fotos. In diesem Fall haben dem alle einen Vogel gezeigt, aber das ist ganz sicher nicht die Regel....

Geschrieben
Wie kommen die an die ganzen Fotos?

 

Ich kann nicht nachvollziehen, wie die Angehörigen private Fotos rausgeben können!

Viele Leute geben so etwas ja freiwillig raus, in Facebook, StudiVZ, MeinVZ oder auf der privaten Homepage, auf der stolz die Bilder vom Familienausflug gezeigt werden. Dann gibt's natürlich auch noch den schon von ilam verlinkten Trick, um an Fotos zu kommen.

 

Dass mit all dem natürlich keine Einverständnis zur Veröffentlichung in der BILD einher geht, ist der BILD schon einmal komplett egal, und trauernde Familien haben auch meist was anderes zu tun, als den Anwalt anzurufen, auf dass der sich mit der BILD auseinandersetzt. Traurig aber wahr.

 

Um zum eigentlichen Thema zurückzukommen:

Einige Medien - u.a. Die Zeit - berichten übereinstimmend unter Berufung auf die dpa, dass die Untersuchungskommission festgestellt hat, dass eines der Triebwerke der Unglücksmaschine auf Umkehrschub stand. Was wenn es stimmt die Frage eröffnet, wie das passieren konnte.

Geschrieben
Steigt die Wahrscheinlichkeit denn signifikant an? Mir fällt eigentlich nur die Kombination DASH/SAS ein, bei der es eine erhöhte Zahl an Zwischenfällen (aber keine "echten" Abstürze) gab, worauf ja auch mit einem Grounding der Flotte reagiert wurde.

 

Aber gerade das alles ist hier ja nicht der FAll: bei Spanair gibt es bisher weder einen eindeutigen Hinweis, noch wurde die Flotte gegroundet. Deshalb würde ich die Wahrscheinlichkeit eines weiteren Vorfalls deutlich geringer als üblich einschätzen.

 

Im Normalfall gibt es doch immer irgendwelche Hinweise darauf, was die Unglücksursache gewesen ist oder zumindest einen sehr starken Verdacht. Und auch die schlechtesten Gesellschaften reagieren. Sei des durch Überprüfungen der Flotten oder z.B. auch durch weniger Druck auf die Piloten, bei jedem Wetter ohne Delay auf dem Zielflughafen zu landen.

 

Meinst DU, dass es diesbzgl bereits Maßnahmen gegeben hat, die nicht veröffentlicht wurden?

 

Und so fies es klingen mag: So ziemlich jedes Flugzeugunglück erhöht die Sicherheit für die übrigen Passagiere, da dieses Unglücksszenario ab diesem Zeitpunkt weltweit bekannt ist und versucht wird, die Fehler abzustellen.

 

Jedes ist zuviel gesagt. Mir wäre z.B. auch wohler, wenn die Bruchlandung der BA 777 aufgeklärt wäre und zu Maßnahmen geführt hätte. Ungeachtet dessen ist die 777 natürlich eines der sichersten Muster überhaupt.

 

Auch bei Spanair in einer MD80 ist die Fahrt mit dem Taxi zum Flughafen immer noch deutlich gefährlicher als der Flug. Hier wird nämlich so ziemlich jeder Unfall als "gottgegeben" hingenommen und sich nach einem Unfall fast immer darauf beschränkt, die Verletzten zu versorgen, die Wracks zu beseitigen und die Straße möglichst schnell wieder frei zu bekommen.

 

Wenn man mit reinen Zahlen argumentiert (womit ich ja zugegebenermaßen angefangen habe) stimmt das ev., allerdings sind Verluste bei Autounfällen i.d.R. weniger grausam (d.h. i.d.R. schneller). Ich denke die Katastrophen-Fokussierung auf die Luftfahrt hat wohl auch sehr viel damit zu tun, dass ein solches Ereignis eines der schlimmsten Szenarien darstellt, welches man sich als Todesursache vorstellen kann.

 

Gruß,

Jens

Geschrieben
allerdings sind Verluste bei Autounfällen i.d.R. weniger grausam (d.h. i.d.R. schneller).
Schneller als die 90 sek, die man bei einem Flugzeugbrand i.A. Zeit hat? Naja ...

 

Bei einem einzelnen Autounfall ist jedoch die Zahl der Opfer meist erheblich kleiner. Deshalb findet man Meldungen darüber auch meist nur nur in den Regional-Medien - auser es handelt sich um einen spektakulären Massenunfall oder es ist z.B. ein Bus betroffen. Dazu gibt es eine interessante Parallele auch in der Luftfahrt: Bei Kleinflugzeugen ist i.A. auch wesentlich weniger Medienzirkus zu beobachten - auch hier im Forum.

Geschrieben
Ich denke die Katastrophen-Fokussierung auf die Luftfahrt hat wohl auch sehr viel damit zu tun, dass ein solches Ereignis eines der schlimmsten Szenarien darstellt, welches man sich als Todesursache vorstellen kann.

 

Ich sehe keine wirkliche Fokussierung auf die Luftfahrt. Wie lange war Eschede ein Thema? Wie lange der Transrapid? Oder gar die ICE-Entgleisung in Köln oder die überfahrenen Schafe?

 

Die Häufigkeit von großen Flugzeugunglücken, die einen Bezug zur westlichen Welt haben ist so selten, dass es (im negativen Sinn) ein Ereignis ist, über das man tagelang berichten kann, ohne den Zuschauer allzusehr zu langweilen.

 

Auto- und Busunfälle passieren täglich, das hat (außer bei vielen Toten) keinerlei Neuigkeitswert für die Öffentlichkeit. Erst wenn sowas geballt auftritt (wie die Busunglücke vor einigen Jahren), dann wird es ein wirkliches Thema, das über ein Zählen von Toten hinausgeht.

Geschrieben
Wenn man mit reinen Zahlen argumentiert (womit ich ja zugegebenermaßen angefangen habe) stimmt das ev., allerdings sind Verluste bei Autounfällen i.d.R. weniger grausam (d.h. i.d.R. schneller). Ich denke die Katastrophen-Fokussierung auf die Luftfahrt hat wohl auch sehr viel damit zu tun, dass ein solches Ereignis eines der schlimmsten Szenarien darstellt, welches man sich als Todesursache vorstellen kann.

Eine Rolle könnte auch die Anzahl der Todesopfer bei nur einem Unfall sein - würden die gut 5000 Todesopfer im Strassenverkehr, die allein Deutschland jährlich hat, durch nur 10 grosse Unfälle verursacht (statt wie derzeit durch etwa 4000 bis 4500), hätte man vermutlich sehr schnell eine grosse Diskussion über die Sicherheit des Autofahrens, obwohl sich statistisch an der Wahrscheinlichkeit, bei einem Autounfall zu sterben, nicht viel geändetr hätte. Dazu kommt, dass man im Auto vermeintlich grössere Kontrolle hat und nicht zusammen mit 100 oder mehr anderen Leuten Passagier eines einem persönlich unbekannten Menschen ist.

Geschrieben

Noch mal zurück zum Thema: Wie man im Mai 1991 bei der Lauda 763 bei Bangkok gesehen hat, ist es sehr wohl möglich, dass die Schubumkehr im Flug auslöst. Ist es bei der Spanair das rechte Triebwerk, wäre auch der Rechtsdrall des Flugzeugs nach dem Abheben zu erklären. Im Übrigen finde ich, dass man in einem Luftfahrtforum sehr wohl über die Ursachen spekulieren darf.

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